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Dresdner Journal : 22.12.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185312221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18531222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18531222
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1853
-
Monat
1853-12
- Tag 1853-12-22
-
Monat
1853-12
-
Jahr
1853
- Titel
- Dresdner Journal : 22.12.1853
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" — Der „Moniteur" vomt!8. (statt gestern erst heut« , in Dresden eingetroffen) dri»ß« nach dem» „IdlM»«« de« DrbatS" den Text de« am 37 dt-M- zu Wien von den Repräsentanten Oesterreich«, Frankbelch« , Großbritan» nien« und Preußen« unterzeichnet,» Protokoll« »nd der auf Grund desselben an die hohe Pforte adgesrndelen Collrctiv- note*). Dieser Text, dem „Journal de« Debat«" angeb» lich von London zugegangen, lautet wir folgt: Nr. L. Protokoll. Die unterzeichneten Repräsentanten, § Oesterreich«, Frankreich«, Großbritannien« und Preußen« ha ben sich den Instructionen ihrer Höfe gemäß zu einer Con- ferrnz vereinigt zu dem Behuf, die Mittel auszufinden, den zwischen Rußland und der hohen Pforte ringetretrnen Zwist beizulegen. Di« Verhältnisse, die dieser Zwist angenommen und der Krieg, der zwischen beiden Reichen ungeachtet der Anstrengungen ihrer Verbündeten «»«gebrochen ist, stnd für ganz Europa Gegenstand der ernsthaftesten Besorgnisse geworben. Demgemäß Haden I. I. M. M. der Kaiser von Oesterreich, der Kaiser der Franzosen, die Königin von Groß» britannien und Irland und der König von Preußen, gleich stark durchdrungen von der Nothwendigkeil, diesen Feind» seligkriten ein Ziel zu steilen, die bei einer länger» Dauer di« Interessen ihrer eigenen Staaten nothwendig berühren dürften, beschlossen, den beiden hohe« kriegführenden Par» teien ihre guten Dienste anzubieten, in der Hoffnung, daß sie selber nicht die Verantwortlichkeit eine« Kriegsbrände« auf sich laden möchten, wo sie durch einen Austausch loya» ler Erklärungen denselben noch verhindern könnten, indem sie ihre gegenseitigen Beziehungen wieder auf den Fuß de« Frieden« und guten Einvernehmen« bringen könnten. Die von Sr. Mas dem Kaiser von Rußland zu wiederholten Malen gegebenen Versicherungen schließen seitens diese« er lauchten Herrscher« den Gedanken au«, di, Integrität de« ottvmanischen Reiche« anzutastrn. Die Existenz der Türkei in den Grenzen, wir die Verträge sie ihr angewiesen Haden, ist in der Thal eine für da« europäisch« Gleichgewicht noth- wendige Bedingung geworden und die unterzeichneten Be vollmächtigten constatirrn mit Genugthuung, daß der der- matige Krieg in keinem Falle in di, territorialen Abgren, zungen dec beiden Reiche Modifikationen hineinziehen kann, dir dazu angethan wären, den im Orient wie durch die Zeit sanctionirten für die Ruhe aller anderen Machte noth- wendig gewordenen Besitzstand zu verrücken. Se. Mas. der Kaiser von Rußland hat sich übrigen« nicht auf diese Versicherungen beschränkt. Sie hat erklärt, daß e« niemals. Ihre Absicht gewesen, der Pforte neue Verbindlichkeiten aufzuerlegen, oder solche, die nicht genau den Verträgen von Kutschuck-Kainardschi «nd Adrianopel entsprächen, Stipu lationen, nach welchen die hohe Pfort, versprochen hat, den christlichen Eultu« und seine Kirchen im ganzen Umfang feiner Staate» zu schützen. Der russische Hof hat hinzu gefügt, daß, indem er! von der ottomanischen Regierung einen Beweis ihrer Treu» für frühere Verpflichtungen re klamiere, er damit keineswegs die Autorität d,S Sultan« über seine christlich,» Unthrrthanen zu schwächen vermeint habe und daß sei« einziges Ziel »nr gewesen wäre, selch, Auf- klämmgeo zu fordern, die jede Zweideutigkeit und jeden Grund zu Mißverständnisse« »eit einer freunbnachtartichen Macht ver hindert» sollten. Di« von der h. Pfette während der trtzttn Un terhandlung,« offenbarten Gesinnungen bezeuge» andererseits, daß sie bereit «ar, all» ihr« contracttichen Verpflichtungen aozu- eekinne» und in de« Maße ihrer souveränen Richt« d»m In teresse Se. Maj. de« Kaiser« von Rußland für ein»n Eultu«, d»r der seinige und der oer Mehrzahl seiner Völker ist, Rechnung zu tragen. Unter so dewandten Umständen haben sich die Unterzeichneten dahin vereinigt, daß bas schnellst« und sicherste Mittel zur Erreichung de« von ihren Höfen gewünscht,« Zwecke« sei» würde, gemeinschaftlich eine Mit teilung der h. Pforte zukemmen zu taffen, um ihr den Wunsch der Mächte darzulegen, durch ihre freundliche Ver mittelung zur Herstellung de« Frieden« deizutragen und sie in den Stand zu setzen, die Bedingungen kennen zu lassen, unter denen sie zu unterband,ln geneigt wäre. Die« ist dss Atel der deigefügten Collertivnote, di, an den Minister de« Aeuß»in de« Sultan« gerichtet ist und d»r zugleich durch di, Höf, Oesterreich«, Frankreich«, Großbritannien« und Preußens an ihre Repräsentanten in Kenstantinopel üd«r- mittelten identischen Instructionen. *) Der „Moniteur" ist das erste ossicirlle Blatt, in welchem wir dies« Documrntr veröffentlicht finden. Obgleich ihm dieselben nicht cffleitll zugrgongen, sondern dem „I. des DrbatS" entnommen find, so scheint doch noch deren unverändertem Abdruck in einem Blatte von der Ei-easchafl d»S „Moniteur" kein Grund mehr v»rhanden, deren Miltheilung länger zu Wanstanden. Die Red. --125i II. Col1k«tlv»»ch1,. „Die unterzeichneten Repräszch» tant»«'Oesterreich«, Frankreich«, Gr«ßbrid«»ni»chch m»d Prnr- Du«, in Eonfeeenz in Wien vereinitzt, haken Jnftn>ctt«n,N ,«halten, zu dem Zwecke, zu erkläre«, daß ihr, »»speeliv»» Regierungen mit tiskem Bedauer» auf den Beginn dmr Ftzindseligkeiten zuBschetz Rußland und der Pforte dlitGn und lebhaft wünschen, durch ihre Intervention zwischen den kriegführenden Mächten jede« weitere Blutvergießen zu verhüten und einem Zustand brr Dinge ein Ziel zu setzen, welcher den Frieden Europa« ernstlich bedroht. Da Ruß land di, Versicherung ertheilt hat, daß eS bereit sei, zu unterhandeln, und da die Unterzeichneten nicht daran zwei feln, daß die Pforte von demseldeo Geist» bestell fsi, so ersuchen sie (ik äemvnävnt) im Namen ihrer resperiiven Regierungen, von den Bedingungen in Kenntniß gesetzt zu werden, unter welchen die ottomanische Regierung einwilli- gen würbe, über einen FriedenSvertrag zu unterhandeln." DaS „Journal de« DebalS" vom 18. veröffentlicht ferner di» in obigem Protokolle gedachte identische In struction der vier unterzeichnenden Mächte an ihre Ver treter in Konstantinopel*). Die« Actrnstück, welches keinen Datum trägt, lautet: „Mein Herr! Di« Regierungen Ihrer Majestäten d,S Kaiser« von Oesterreich, d,S Kaiser« der Franzosen, der Königin de« vereinigten Königreiche« Großbritannien und Irland, und de« König« von Preußen haben mit lebhaftem Bedauern den AuSbruch de« Kriege« zwischen Rußland und der Türkei gesehen, und sind in der Absicht, di, Feind seligkeiten so viel wie möglich abzukürzen und zwischen den kriegführenden Parteien eine für Europa so wichtige An näherung herbeizuführen, der Meinung gewesen, daß e« nölhig geworden, ihre Bemühungen in eine gemeinschaft liche Verbindung zu bringen. Die Rote, welche di« Ver treter der vier Mächte direct an Se. Excellenz Reschid Pascha zu richten und von dec sie Ihnen eine Abschrift zuzustellen hatten, ist ein neu,« und vollständigere« Zeugniß von der Einheit der Ansichten ihrer Höfe und von ihrem lebhaften Verlangen? durch ihre Eintracht zur Wiederher stellung de« Frieden« deizutragen. Ich zweifle nicht daran, mein Herr, daß Sie mit allem Eifer durch Ihr» Schritte diesen Veesöhnungsversuch befördern werden, und e« bleibt mir weiter nicht« übrig, al« Ihnen die Rathschläge anzu deuten, welche Sie nebst Ihren Eollegen den Ministern Sr. Maj. de« Sultan« zu geben Haden werden. Die ver schiedenen von der hohen Pforte ausgegangenen Dokumente und der Charakter de, Mäßigung, den sie an sich tragen, berechtigen uns zu der Hoffnung, daß Sie Reschid Pascha geneigt finden werden, anzuerkennen, daß die Vorschläge, in Bezug auf welche die vier Höfe die Initiative ergreifen, eben sowohl mit den Interessen wie mit der Würde deS ottomanischen Reiche« in Einklang stehen. Wir stellen dee hohen Pforte ehrlich eine Frage, auf welche sie in demselben Geiste antworten wird; wir hegen die Ueberzeugung, daß sie den zwischen ihr und dem Cadinete von St. Petersburg obwaltendcn Zwist «ms selige wahren Grenzen beschränken wird, und daß alle ihre Bemühungen dahin gehen werden, di« Frage zu lösen, ohne fremde Elemente in den gegen wärtigen Krieg zu mischen. In diese, Hoffnung, und wie wohl wir anerkennen, daß ,S im Belieben der türkischen Regierung steht, auf die ihr gemacht, Mittheilung in der Weise zu antworten, wie ,« ihrer Weisheit rathsam scheint, glauben wir doch, Sie beauftragen zu können, ihre Aufmerksamkeit auf di, Punkte zu lenken, in Bezug auf welch, sie überzeugt sein könnte, un« Einer Meinung mit ihr zu finden. Die hohe Pforte würde zuvörderst erklären, daß Oesterreich, Frankreich, Großbritannien und Preußen nicht zu sehr auf ihre versöhnlich, Gesinnung rechneten, indem sie sie stet« von dem Wunsche beseelt glaubten, den zwischen ihr und Rußland entstandenen Zwist unter ehren vollen Bedingungen zu beenden, und stet« bereit, sich in dieser Beziehung mit den übrigen Mächten zu verständigen. Act nehmend von der zu wiederholten Malen russischerseit« gegebenen Versicherung, daß Rußland weder neue Zugeständ nisse verlange, noch Rechte, welche die Souvernänetät de« Sultan« beeinträchtigen, würde der Divan sich bereit er klären, seine Anerbietungen zu erneuern und die Form zu biSculiren, in welcher der Friede wiederhergrstellt und die religiöse Frage geregelt werden könnte, jedoch unter der *) So viel wir wissen, find gewisse Stellen dieser Depesche, je nach der Stellung der betreffenden Höfe Modifikationen unterworfen worden, jedoch ohn« daß dadurch dem Wesentliche« ihre« Inhalte« Eintrag geschehen wäre. Dir Red. Kalisch, belustigte zwar durch witzige Einfälle, erhob sich sonst aber durch nicht« über da« Niveau einer ephemeren Erscheinung. Noch weit schwächer und trotz der guten Darstellung kaum halt- har war „Ein Recept für Neuvermählte, oder: Strafe muß sein", ein einaclige« Lustspiel nach dem Französischen von A. Bahn; und ganz und gar unausstehlich, dergestalt, daß sich da« Mißfallen in positiver Weise geltend machte, war rin au« dem Englischen ent lehnte- Lustspiel: „Der Schneider und sein Sohn '. — Die Oper hat gefeiert. Von Neuigkeiten lange Zeit gar nicht-; der „Dvcior und Apotheker" neu einstudirt; außerdem „Die Hugenotten" mit d»m »nwrmlttelmäßigen Gastspiele eine« Fräulein Gilbert; „Der Wasserträger", „Norma" und „Robert der Leusel". I» den beiden letztgenannten Stücken trat Fräulein EverS vom Fenice-Theater zu Venedig als Norma und Isabella auf, von schon passtrter Stimme, aber großer Virtuosität in Gesang und Spiel. Als Unterbrechung der zeitherigen Wind stille steht un« mit nächstem Mittwoch die Aufführung von R. Wagnei'S „Lohengrin" bevor, und man darf sich gefaßt darauf machen, daß damit rin gehöriger Sturm sich gegenseitig bekämpfender Element» loSbrrchen wird. Im Personal de« Theater» wird, wie man hört, »ine nicht unwesentliche Ver änderung statlfiodin, indem Fräulein Schäfer von der Direktion entlassen sein soll. Al« ihre Nachfolgerin wird Fräulein Siver« au« Stuttgart genannt. Jedenfalls hat dir Direktion in dieser Angelegenheit mit großer Umsicht und Vorsicht zu verfahren, wenn ihr wirklich die Darstellung klassischer Stücke am Herzen liegt. Sobald sie erst rin Personal besitzen wird, welche» der Darstellung der höher» Tragödie gewachsen ist, wird auch die Lauheit de« Publicum- dagegen mehr und mehr schwinden; so lange aber der gebildet« Theit deS Publicum- durch da- Un zureichende der Darstellung vom Besuche dieser Stücke nicht weniger ebgehalten wird wie der ungebildete Theil durch die Lies» der Poesie, darf man sich über ein leere- Hau» nicht allzu sehr wundern. -f* Leipzig, 20. December. Auf telegraphischem Wege ist hier die Nachricht eingegangen, daß Herr Consul Heinrich Schletter, der bekairnte Kunstmäcen, gestern in Paris ver storben ist. Für Leipzig ist dieser ToreSsall von Bedeutung, da der Verstorbene die GlückSgüter, deren er sich erfreute, in edelster Weise verwaltete, wovon, anderer Dinge zu geschweige», seine Gemäldesammlung Zeugniß ablegt. Sie enthält Meisterwerke der neuern Künstler, unter andern auch Paul de la Roche'S unüber trefflichen Napoleon, und ward d«m Kunstfreund» stetS bereit willig geöffnet. Man hofft, daß si» der Stadl nicht verloren gehe. Literatur. „Da« Buch brr Erziehung für denkende Frauen. Eine Miigab« für'- Leben. Leipzig, Verlag von Otto Spamer. I8L3". Da- saub«r auSgestattet» Büchlein enthält 300 Lrbren und Regeln, alphabetisch geordnet, welch» den Müttern al- Wink» diene« sollen, die glücklichen Anlagen d«S Kind,» z« pflegen, fie harmonisch zu stimmen un» »en Charakter de» Kinde» zu bilden. Der ungenannte Heraus- g«der, der vorzugsweise die erst«» sechs LrbenSjehr» de« Linde« d»i seiner Arbeit im Auge behalten hat, bekundet ein» reiche pädagogisch« Erfahrung und tiefe Einblicke in die KindeSsrele. Dazu ist da« Echriftchen klar und allgemein verständlich ab- gefaßt, s» daß »« den Müttern bei dem Werk» dir Erziehung al- stiller Vrrattzer gar trefflich zur Seite stehen kann. Bedingung, daß er «ufrftlne Ver bereit« von ihm verwor- Asr-r»«n-«n e-Nzugehen brauchte, und daß ein Ver trag für tzäe Räumung der Donaufürst,nthümer abgeschlossen würde. Diese Diskussion würde natürlich zwischen einem ottornanjschen und einem rustzfchen Unterhändler startfinden, bk» beide mit Vv-machwU zur Unterhandlung versehen wären. Um aber die Uedereinstimmung der beiden Parteien zu er leichtern, würden die solch,rstalt ernannten Bevollmächtigten nicht für sich allein unterhandeln, sondern in Gegenwart der Vertreter Oesterreich«, Frankreich«, Großbritannien« und Preußen«. Gründe, welche wir begreifen, würden »« ohn« Zweifel der hohen Pforte nicht erlauben, mit Rußland in einem von den Armeen dieser Mach«- d-setzten Theil ihr,« Kcbiete« zu unterhandeln, während, RpMand seinerseits Einwände gegen jede anbex, Stadt der Türkei erheben würde. Man würde e« demnach den beiden Parteien über lassen müssen, sich über die Wahl eine« neutralen Gebiete« zu verständigen, und wir enthalten rzn« in dieser Hinsicht jeder vorzeitigen Andeutung. Da« Ziel, mein Herr, welche« die vier Höfe sich gestellt haben, würde übrigen« nicht voll ständig erreicht werden, wenn die Eröffnung der den Frieden bezweckenden Vorbesprechungen nicht zugleich da« Signal zur Einstellung der Feindseligkeiten wäre. Nun glauben wir aber, daß di» hohe Pforte keinen Grund hat, sich dem Abschlüsse ein,« Waffenstillstand,« zu widersetzen, dessen Einzelbedingungen später erörtert werden könnten, wenn sie von un« die Zusicherung »rhirlte, daß die Bedingungen, unter welchen sie sich zum Unterhandeln geneigt zeigt», gleich» fall« von Rußland angenommen werden würden. E« ist die« jrdenfoll« eine Forderung, welch« sie an un« richten kann, und für den Fall, daß di, von der ottomanischen Regierung vorgeschlagenea Bedingungen nicht der Art sein sollen, daß Rußland von vornherein in di« Debatte der Unter handlungen willigt, würden wir doch zur Absendung ein,« türkischen Bevollmächtigten und zur Wahl einer neutralen Stadt, wo die Bevollmächtigten Rußland« und de« Türkei mit den Vertretern der vier Höf« znsammentrrffen könnten, rachen. Die verschiedenen Punkte, welch« ich hier berührt habe, mein Herr, und die Bemerkungen, mit denen ich sie begleitet habe, erfreuen sich dee vollständigen Zustimmung Oesterreichs, Frankreichs, Großbritanniens und Preußen»*). Ed ist demnach zu wünschen, daß Reschid Pascha sie au« demselben Gesichtspunkte betrachte und zur Grundlage der Mitteilung mach«, welch« wir alle von ihm erwartin. E« ist Ihnen damit zum voraus gesagt, welchen Empfang dies» Mitthrilung zu erwarte« hat und wir vermögen un« kaum vorzustellen, daß nach Abwägung der durch ritze solche Combination dem osmanischen Reich« geborenen Vortheile gegen die stet» so unsicher» Wagnisse de« Kriege« die h»b« Pforte zaudern kann, de« Weg zu betreten, welchen ihr eine freundschaftliche Intervention eröffnet. Ich lade Sie ein, mein Herr, Sich mit Ihren Collegia zu Reschid Pascha zu beg»b»n, um ihm diese Depesche vorzulesen und ihn mit dem Gewicht Ihrer Rathschläge zu unterstützen."" — 19. December. Der heutige „Moniteur" meldet, baß dtp Kaiser gestern den Chevalier »or» Paiva «mpftzygetz habe, um die Notifikation de« Ableben« Ihrer Majestät der Königin Donna Maria II. von Portugal und die Anzeige hon feiner Bestätigung al« bevollmächtigter Minister bis König« von Portugal feiten de« König-Regenten entgegen zu nehmen. — Gestern hol die Vertheilung der Preise und Medaillen in der kaiserlichen Specialschule für die schönen Künste stattgefunden. Turin, 19. December. (T. D. d. C. B.) Oer König hat da« Parlament in Person eröffnet. In der Eröffnungsrede beglückwünschte derselbe sein Volk wegen der Weisheit, mit der e« ein Parlament gewählt, da« der Regierung Kraft verleiht, um die nationale Würde und Unabhängigkeit zu erhalten. Die Rede schließt mit den Worten: „Habt Ver trauen zu mir, durch unsere Vereinigung «erden wir da große Gebäude krönen, da- mein Vater aufgerichtet, und da« ich vertheidigen und erhalten werde."" X Rom, 12. December. S«. Königliche Hoheit der Prinz Georg von Sachsen ist vorgestern ganz unerwartet in bestem Wohlsein hier angekommen. Höchstderselde hat wegen der Quarantäne, welcher die in Neapel ankommen den Schiffe wegen der in Frankreich herrschenden Chol»ra *) Der Umstand, das an dieser Stelle vier Mächte rrwähnt werden, wo dem Sinne nach nur drei anzufähren waren, nämlich die jenigen, an deren S,sandten die im einzeln»» Falle »»«^fertigte De pesche nicht gerichtet ist, begründet die Vermuthrwg, das diese« Dokument, wenn es auch von riorr Kanzlei dem „I. de« Drb." mltgettzeilt wurde, doch für den Zweck der Brrdffpullchu»- i» der Presse eingerichtet worden ift. D. R«d. Musik. Herr de Costa, Kapellmeister der Londoner italienischen Oper, hat aus einer Reise nach Deutschland in Wien bei einem öffentliche» Verkaufe in einem Packet Mustkalien da« Manuskript der M»z»rl'schen Znstrumentasian der Händel'- schen Oper „Aci« und Galathea", welche der Maestro 1717 für da» Thealer zu Venedig componirle, gefunden, und zwar eine vollständige, nicht bloßen Zusatz der Blasinstrumente, wie ihn Mozart zum Händel'schrn „MrsflaS" machte. Bisher war dies» Arbeit Mozarl'S unbekannt. Die „Harmonik Society"' in London, deren Leiter de Costa ist, wird di« Oper „Aci» und Galaibea" mit der Mozart'schen Begleitung zur Aufführung bringen. Theater. Pari«. Hiustchtlich de« tekanuten Proceffe« dr« Grasen Tickirwicz wegen der zerstückelte« Ausführung de« „Freischütz" ist a»« der öffentlichen Schlujverhandlung noch folgend» Thatsache interessant. D»r Anwalt de« Herrn Roquepla» «rüssnete nämlich, daß dies« Oper zuerst 1841, und Mrur unter per Redaktion »er Herren Berlioz und Paccini, zur Ausführung gekommen sei; im Jahre 1850 bei erneuter Darstellung habe wiederum Herr Berlioz gestrichen und geändert, und sp sei die Aufführung belasse« worden (rvorau« den« h»rvorgeh«, daß nach franzöflsche« Gesetze sogar dir Herren Berlisz und Paccün durch ihre Redaktion der Oper da« Recht besitzen, g^zen »ine Auf führung derselbe« in ursprünglicher, u»»rrfälschirr Gestalt gerichtliche Klag« einzulegen). Berichtigung. In der gestrigen Eoncertkrstek ist die Unter schrift „C. Banck" zu ergänzen.
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