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UMSVL8 BHÄ»S WKchKMKr mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Auer Sonntagsblatt. »RMiU^ÄW U'«r° un» n"".ll°d^'Uin,^f»"» Sprechflunö» -er Xeüaktloa «tt Ausnahme ö»e Tsantag» nachmittag» »—S Uhr. — Lelrgramm-A-rrssr: Lageblatt flurerzgebirg». Zernsprecher AS. »!nn »i,"^u,ü!d«''Ä» nnü'ei * rü' unverlangt elngefanSt» Manuskript, kann «ewühr nicht g.lriflet werSen. ma^m/?n'K'üVu'm Nr. 292 Montag» äen 17. Dezember 1917 12. Jahrgang Der Frieden mit Rußland in Sicht. Segina -er Waffenstillstanörs. Rumänien schließt flch^an. Eine KriegsrcSc Llop- Vcorges. Was unsere Gegner planen. L«r Pariser Tempt vom S. Dezember führt «Ult Me Drohung Wilsons, Deutschland Wirts chastltchzu isolieren, fall» e» weiter ein« Negierung »«halte, Ver Vie anveren Büller nicht trauen könnten, lass- sich ! unschwer verwirklichen dadurch, datz die DerbandSmächte ihw die Nohstosfe sperr«n. «» fei kür eine ganz« NÄH» wichtiger Erzeugnisse, wi« zum Beispiel Mats,. Reis, Oel, Gummi, Metalle, Webstoffe usw. auf !ue iM feindlichen Länder angewiesen. Würde ihm die Licscrrlng dieser Erzeugnisse auch nur in den ersten Jahren nach dem Kriege verweigert, so werde bis Folge eine schwere wirtschaftliche Krisis sein. «» werd* nichts erzeugen, nichts an das Ausland verkaufen und daher auch nicht zableu können. Ti« Absperrung de» Rohstoff» ! werde sich durch dieselben Organisationen «möglichen lassen, di» fetzt schon dis Bleckad« Lberwachten, und sdwett diese nrcht «ttaroichtey, kttnnte nwu sw durchs Schaffun« veuer «ro-in-en nach! »em Muster dr» seit dem 36. 11. 181« bestehend«» Getveidezentralbüre», das nicht nur di« Bertetluntz der Sdorrutü de» Berband-mttchts, sondern »uch deren EriiinzunL durch Ankäufe bet den Neutralen vornimmt. Dieses Programm, filzt »atz PlE hinzu, ist, wie nicht »ft genug Wiederhalt werden kann, nicht ein Pre- tzramm für den „Krieg nach dem Kriege". Die Drohung, die wir Deutschland gegenüber xrussprechen, ist nur eine bedingte. Sie wird «usgeführt werden, wenn das »kutsche Volk sein« Regierenden nicht zwingen will oder kann, Fri ede n ru halt« n. Sie wird auch jeder an deren Regierung gegenüber verwirklicht werden, »te einen Angriffskrieg unternimmt. Wenn die Völkerge- sellschaft ins Leben tritt, wird sie auf diese Weis« ein Zwangsmittel besitzen. An- Werk! Älchnlich äußert sich Maurice Bokanowski, der Abgeordnete des Seine-TepartementS, äm Matin. Ohne die vor dem Kriege etngeführtsn großen Posten fremder Eisenerze, ohne Mangan, ohne Kupftzr, ohne Spezialmetalle, ohn« Wolle, Baumwolle, Seide, Jute, Schwefel und Fett: wird e» in Deutschland kein« prospe rierende Industrie, keine Schwerindustrie, keine elektri schen Werke, keine Spinnereien und ksine Webereien mehr geben. Alle diese Rohstoffe führte Deutschland vor dem Kriege au» den Ländern der BerbandSmächt« und au» seinen Kolonien «in. Ihr Besitz ist ein wirtschaft liche» Pfand von ebenso großer Bedeutung wie di« territorialen Pfänder. Wenn die Derbandsmächte dieses Pfand aurzunützen und es der illusorischen Kriegskarte gegen überzustellen verstehen, so wird Deutschland be greifen lernen, daß es sich besser steht, wenn es auf sein« Eroberungen ,und Annexionen verzichtet, als wenn es nach dem Kriege der unentbehrlichem Roh. stosse für seine wirtschaftliche Betätigung beraubt ist Das deutsche Volk könnte auf einem verkleinerten Ter ritorium, auf dem seine Fabriken Weiterarbeiten wür den^ leben und prosperieren? dahingegen würde es elend vegetieren, wenn es des „industriellen Brotes", wie eS die Rohmaterialien sind, beraubt wäre. Tie Wirtschaft- liche Konferenz vom Juni 1916 hat dies Problem ins Auge gefaßt. Sie hat eine Entschließung angenommen, wonach die Verbandsmächte ihr» natürlichen Hilfsquel len während einer Reihe von Jahren vor allen anderen für sich selbst reservieren. Diese Entschließung muß in die Tat umgesetzt werdens wir dürfen uns mit der Blockade von heule nicht begnügen, sondern müssen einen Druck aus den Feinst ausüben, indem wir auch die Zu kunft blockieren. Wie man sieht, edle Pläne! Stu» Mit ihrer Durch- Mrung dürste es Kapern! PolitischeHrstcht. Al Wge mW MzMW. ^Amtlich.) Große- Hauptquartier, 17. Dezember. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Kim Südufer der Scarpe und in einzelnen Abschnit ten südlich von Tambrai lebhaft« Arttllerietättgkeit. Starkes Artillerie, und Mtnenfeuev lag auf der Tüdsront von St. Quentin. Heeresgruppe Herzog! Albrecht. Nördlich von St. Mihiel und im Sundgtku war die französisch« Artillerie tätiger al» an den Vortagen. Leutnant Müller errang seinen Z8. Luststeg. V-Llicher Kpie-hs-aupta». HtstM Neue». " StzaManis-« Awlsihey Wardar und Tviran-Se« stieß »in« eng lisch» Kompagnie nach, kräftiger Feuerwirkung vor. In dem Pesecht mit bulgarischen Posten wurden st« ad- ,«wirsen. Ut«lienifch« Fr»«?. Zwischen Wrenta und Piave »«uerten in einzeln«» Abschnitten heftige ArHlleriekämpfe an. In erfolg reichen Unternehmungen brachten österreichisch-ungari- sthe Truppen südlich vom Lol Eaprile mehrere hundert Gefangene ein. Italienisch« Borstöß« gegen unsere Li nien südlich v»n dem Monte Fontana becca scheiterten. Der Upjte Peneralquartiermotstvr W. SS. iv.s Ludeudorss. ver gestrige amtliche IsrlegrberlKt. (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 16. Dezember. Westlicher Kriegsschauplatz. Am Schloßpark von Poezelhvek haben wir unsere Linien nach Abwehr eines' feindlichen Teilangriffes vor geschoben und Gefangene gemacht. Lebhafte Artillertetärigkeit von der Searpe bis zur Oise; bei Monchy und südwestlich von Cambrai nahm st« erhebliche Stärke an. Englisch« Vorstöße bei Mon- chy und Bullecourt scheiterten. In Trkundungsgrsechten an vielen Stellen der fran zösischen Front wurden Gefangene ciugebracht. Veftkicher Kriegsfchauptgtz ist« Brest-Pi towsk ist am IS. Dezember r»u Seiner Königl. Hwliett de« Generalselvmarfchatl Prinz Loo- polv von Bayern und Vertretern der verbi»»beten Mächte ein «Sa s scnst ill staudsvertrag mit Ruß land für die Dauer von 28 Tagen, gültig pom 17. De zember 12 Uhr mittag» ab, unterzeichnet worven. Mazedonische Front Rege Tätigkeit der Engländer zwischen Wardar und Totran-See. , . f ' Ftaltenisch« Front. In Erweiterung ihrer Erfolge haben österreichisch ungarische Truppen italienische Stellungen südlich vom Col Eaprile erstürmt und mehrere hundert Mann, dar unter 19 Offiziere, gefangen. Tier Erste Generalqnartfermelster <w. r. v.) Lnpenvsrsf. (Lord Lansdowne. D. Red.) die Nation durch einen Brief erschreckt,' der eine.sehr beträchtliche Befürchtung bei denen hervorrtef, deren Hauptsorge ist, daß dieser Krieg mit einem dauernden Frieden, nicht mit einer erniedrigenden Niederlage, enden möge. Ich weiß jetzt, datz all« unsere Besorgnisse bezüglich dieses Brieses grundlos waren, daß LanSdvwn« durchweg in vollem Einverständnis mit dem Präsidenten Wil son war, und nur genau dasselbe sagen wollte, wie der Präsident in seiner kürzlichen großen Red« im Kongreß. Wie die Regierung.sich in voller Uebrrein« Llov§ Lrorge alr NrleSrvehek. Line neu« Rrandrev«. Bet einem in London den Lettern des Lustdien- ste» gegebenen Bankett sagte Ministerpräsident Llohd George u. a.i Der neue, durch! die Waffe des.Luftdtenste» In den Krieg hineingetragen« Schrecken wird sn d«r Welt ein« vermehrt« Abneigung gegen «in«, neuen Krteg hervvr- eusen. Daher ist «» wichtiger denn j», daß der Fr te- den «In gerechter, Ehrenvoll«, wohltätiger gstteden wird. Kürzlich dat st« hoch angesehen« Edelmann Kimmung mit dieser Red« befindet, so zweifellos auch die englisch« Nation. Llohd George wies weiter auf ein« rührige Minder- hvit im Land« hin, die hinterlistig und hartnäckig ihre Ansichten zu verbreiten such« in der Absicht, da« Land zu einem vorzeitigen UnterwerfungSfrteden zu zwingen. Vs gibt kein Mittelding -wischen Sieg und Niederlage. S» gibt Leut«, die glauben, sie könn- t«n den 'Krieg jetzt durch «in« Art von sogenanntem Frteden-.vertrage beendigen» durch ^.Errichtung einer Liga der Nationen mit Schiedsgericht, MbrüstunD und einem feierlichen Vertrage zwischen allen Nationen. Tas sind alles schöne große Redensarten. Aber ohn« Vie belebende Krast Les Sieges bleiben sie nicht» als Wort«. Wir hätten niemals in den Krieg «tntreten sol len, wenn wir die Aufgabe nicht unter allen Umstän den durch führen wollten. Wenn ein Richter zu einem Angeklagten, der Mord, Brandstiftung, Raub, Einbruch, Betrug oder Seeraub begangen hat, sagen würde. Ich will dich ohne Strafe frei lassen und du brauchst auch las gestohlene Gut nicht zurückzugeben, wenn du ver- i prichst, dabei zu helfen, daß der nächste Einbrecher ge fangen wird, wie würde das wohl auf das Verbre chertum wirken? Es .kann keinen Schutz für Leben, Eigentum oder Geld in einem Lande geben, in d»mt der Verbrecher mächtiger ist als das Gesetz. Ta» Gesetz der Völker ist nicht dahon ausgenommen. Bis ihm Achtung verschafft ist, wird der Weltfrieden stets von der Gnad« irgendeiner Nation abhängig sein, deren Professoren gelehrt haben, datz kein Verbrechen ein« Schlechtigkeit ist, wenn «S sie zu Größe und Reichtum führt. In der Weltgeschichte hat «s ost verbrecherisch« Staa ten gegeben. Wir haben jetzt mit so einem von ihnen zu tun. Wir haben zwischen zwei Wegen zu wählen. Und wir wollen uns darüber nicht tm un klaren sein. Der ein« Weg führt dahin, einem trium phierenden Verbrecher leicht« Bedingungen zu gewähren, wie man es in den Ländern, in denen da« Gesetz nicht durchgeführt werden kann, tun mutz, um sich Sicherheit zu erkaufen. Das ist der ein« Wog. Er bedeutet, datz wir un» in der Fürcht vor der Gesetz losigkeit erniedrigen. Er bedeutet letzten Ende» eine Welt, die von erfolgreichen Banditen in Furcht gejagt wird. T!er anders Weg ist unser« göttliche Aufgabe, der Gerechtigkeit Ach tung zu verschaffen und «inen gerechten und immer» wählenden Frieden für uns und unser« Kinder zu er richten. .Sicherlich! kann keine Nation, die an ihre Inter essen, ihre Selbstachtung und ihre Ehre denkt, nur einen Augenblick in ihver Wahl zögern. Der Sieg ist wesent lich für die Freiheit der Welt. Wenn aber kein« Aus sicht bestände, däß die Lage sich! bei efner Verlängerung des Kampfer bessert, dann wäre <» schändlich, den Krieg zu verlängern. Weil ich aber fest überzeugt bin, datz wir untz stetig unserem Ziel« nähern, Würde ich ein FrievenLaneMeten au Preußen in demselben Augenblick, .in dem der preußisch« Mili'.är- geist von Prahlerei trunken ist, als einen Verrat an der großen Aufgabe betrachten, die uns anvertraut ist Tie Siege Deutschlands werden alle in di« Welt hinaus- geschrien, aber Deutschlands Schwierigkeiten er scheinen in keinen Preßbertchten oder drahtlosen Mel dungen. Wir kennen sie. Ter tödliche Griff der britischen Marine tut seine Wirkung, und die Tapferkeit unserer Truppen ruft einen Truck hervor, der letzten Endes sich äußern wird. Wir legen zweifellos die Grundstützen zu einer Brücke, die nach ihrer Boll- endung uns in eine neue Welt führen wird. Und «S gibt Leute, die da sagen» Laßt uns das Unternehmen gänzlich aufg eben? es kostet uns zu viel. Sein« Turchsühvnng ist undankbar. Laßt un» lieber ein« Pon tonbrücke aus neuen Verträgen, eine Liga der Natlonea und der Verständigung bauen. Eine solche Brücke könn te einige Zeit holten, aber sie würde schwankend und unsicher sein. Laßt uns daher liever mit dem Ram> men fortfahren und «inen wirklich festen und dauernden Bau errichten. Wir leben nicht tn der glück, verheißenden Wunde. Lloyd George besprach dann den AdsaN Rußlands und sagte, Rußland würde dadurch! aus Gnade und Barmherzigkeit der preußischen Autokratie ausgeltesert werden. Zum Schluss« verkündet« er dgn Endsieg Sn» landg. Tie frechen Beschimpfungen Deutschlands,der»» Lloyd George sich in seiner Rede neuerdings bediente» können nicht darüber Hinwegtäuschen, daß Myd Georg« heut« seiner Sach« trotz alledem weniger sicher ist als je. Vielleicht, wird « in einigen Wochen «in« ganz andere Sprache M M» genötigt sein. i