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e«I«a irr. 266 ,2. Jahrgang Rücktritt -es Kabinetts painleve Ll-y- Heorges Stellung ersthüüert 45000 Tonnen versenkt. MWtWMBKMMhsulk (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 12. November. nahm die Kammer mit 2öv gegen 192 Stimmen einenden Alitierten binnen kürzester Frist die Ausrüstung neuer erlauben. Neben de« ungeheuren, de« Alliierte« zur lIl!IIIiIllIiiiUlllllUliiUIIllliIiliilIlUUIlii!l!lllilill!iIlIIiililtt»i»lIlli»»»iIl»!»ttlll»lillIIl»lIIllilI»B„fagung stehenden Mitteln bedürfe es der heiligen Einig. fkeit zwischen den alliierten Völkern. Frankreich werd« sich weder durch Drohungen de» Feindes noch durch KrtegsglÜcks- launen erschüttern lassen, di» es die Forderungen der Gqrech- ! tigkett und seinen Willen durchgesetzt habe. (Lebhafter Leisalh) Westlicher ttr l<ao j m n no»» ». Bet Tunst und Nebel blieb die Artillerierätigkekt im allgemeinen mLM. Sie steigerte »ich bei Dlirumide und in einzelnen Abichnitten de.' französischen Kampf- feldes abends zu größerer S'ärke. In erfp^greichen Er- Donnerstag, äen 15. Novsrnber 1917 Das Amsterdamer Handelsblad meldet au, London- Lloyd Georges Präsidentschaft sei wegen der Pariser Red« äußerst gefährdet. In London herrscht plötzlich Krtsenlust. T as ilt der Eindruck, den die Londoner Korrespondenten der holländischen Blätter über die Stimmung wiedergeben, die im Unterhause nach dem Bekanntwerden der Pariser Red« Lloyd Georges herrscht. Der Korrespondent des Handels blad schreibt, die Rede habe im Parlament und Publikum große Erregung hervorgerufen. In den Wandelgängen des Unterhauses bildete sie den einzigen Gegenstand der Unter« Haltung. Lebhaft wird die Meinung geäußert, daß, wenn eine solche Rede notwendig gewesen, sie in einer geheimen Sitzung des Unterhauses hätte gehalten werden müssen. Kiickmitt ürr fl«nrör!rchen näbttteltr. . (Meldung der Agence Havas.s Nach Besprechung von Interpellationen über die diplomatische und militärische Lage Vertrauenstagesordnung für die Regierung an. Nach Schluß der Kammer trat das Ministerium zurück. Die Regierung forderte in der Kammer di« Vertagung der Interpellationen über die gerichtlichen Zwischenfälle. Die Kammer lehnte die Vertagung mit 277 gegen 186 Stimmen ad, worauf das Ministerium zurücktrat. eine kritlSrung bainlevör. (Meldung der Agence Havas.) Ministerpräsident Pain- lest hat in der Kammer eine Erklärung verlesen, welche beginnt: Schwerwiegende Ereignisse der letzten Zeit verpflichten die Regierung, eine Erklärung abzugeben. Einerseits haben di« Extremisten von Petersburg sich dieser Stadt vorübergehend bemächtigt. Andererseits haben die Verhältnisse an der Ost front den Deutschen erlaubt, viele Divisionen auf den ita lienischen Kriegsschauplatz zu entsenden. Die italienische Nordostfront ist durchbrochen worden, und die 2. italienische Armee hat auf ihrem beklagenswerten Rückzug erheblicW Verluste erlitten. Venetien stand dem feindlichen Einbruch offen. Französische Truppen sind herdeigeeilt und haben ihren Platz an der italienischen Front eingenommen. Heute ergießen sich schon englische Truppen jenseits der Alpen. Di« Nationen, welche die Westfront von der Nordsee dis zur Adria hielten, könnten nur auf Grund eines gemeinsamen Planes und enger Verbindung ihrer Heere ihre Aufgabe lösen. Dies Bestreben führte nun zur Vereinheitlichung der kriegerischen Tätigkeit Englands^ Frankreich» und Italiens in einem gjemetnsamen obersten Kriegs- rat, zu dem jede Regierung zwei Vertreter entsendet. Auch England und Frankreich sehen diese Einrichtung al» «inen ungeheuren Fortschritt an. Bezüglich der Verlängerung der engl tschen Front erklärte Painlevö, daß «in vorläufige* Einverständnis zwischen den beiden Oberbefehlshabern ge troffen sei und sehr bald durchgeführt «erden würde. Gerade jetzt angesichts der Krtrgsvorgänge der Msnefront wettere Jahrgänge zu entziehen, sei untunlich. Bezüglich «ine» ge meinsamen planmäßigen Vorgehens in der Versorgung der alliierten Länder mit Lebensmitteln sei bereit» «in Einver ständnis erreicht. Sparsamkeit sei nötig behufs Ersparnis von Schiffsraum zur Ueberführung amerikanischer Truppen. Die Mitarbeit der Vereinigten Staaten an der gemeinsamen Arbeit erklärte Painlev- für unentbehrlich, militärisch wie wirtschaftlich. Die planmäßige Verwendung der großen, durch Amerikas Beteiligung am Kriege freigemachten Mittel werde George: Im Jahre 1917 findet dasselbe Unglück statt und aus demselben Grunde, mährend doch oie italienische Frvni genau so wichtig für Frankreich und England als für Deutschland ist. Es würde zu nichts führen, die ganze Tragweite des Unglücks nicht zu erkennen Wenn wir einen Kilometer in die feindlichen Linien «indringen, wenn wir ein Dorf nehmen und einige hundert Gefangene machen, ergehen wir uns in Be wunderungsrufen, und das mit Rcchü Denn dies (!) sind die Wahrzeichen unserer Ueberlegenheik und die Gewähr für den Sieg, den wir am Ende erringen müssen. Aber was würden wir sagen, wenn wir 50 Kilo meter über die feindlichen Linien vorgedrungen wären, wennwirLOOOOOGefangene gemacht und dem Feinde LöOO seiker besten Geschütze mit riesenhaften Mengen an Schießbedarf und Proviant wegge- ns mm en hätten! Ich wollte, ich könnte sagen, welche günstige Gelegen heiten die Alliierten aus Mangel an gemeinsamem Denken und Handeln verpaßt haben. Wen» es ein wirkliches Zusammenarbeiten gewesen wäre, so wären wir jetzt in Italien an der Arbeit, nicht von unseren Verbündeten das Unheil abzuwenden, sondern da» Unheil unseren Feinden zuzufügen. Der Krieg wurde durch den Partiku« larismu» verlängert und wird durch die Einheit ab- gekür-t werden. Wenn diese Anstrengungen unseres ge meinsamen Handelns zustande jzu bringen eine Tatsache wird, dann zweifle ich nicht an dem Ausgang des Krieges, was auch immer mit Rußland geschehen wird. Wie muß es auf Italien wirken, wenn «in britischer Ministerpräsident zu England» höherem Ruhm — fast bei fällig di« Meng« der Gefangenen, der Geschütz«, der Kilometer italienischen Bodens herzählt, die sein Verbündeter in wenigen Tagen verlor. Aber auch Engländer müßten bei der Art, wie Lloyd George seinen Optimismus begründet, nachdenklich werden. Ein Premierminister, der selbst mit gewohnter An schaulichkeit den geringen eigenen Erfolgen die Riesenerfolge hrs Feindes entgegenhält, ist eine Neuheit 'in diesem Krieg. Was Lloyd Georg« an Tatsächlichem seinen Zuhörern vorletzt, Ost der Zusammenbruch Italiens und das militärische Aus scheiden Rußlands. Deshalb ist in London eine Krisenstim mung eingezogen, die die Rerenski oäer Lenin. Die widersprechenden Rachttichto». Die Nachrichten aus Petersburg lauten immer wi derstreitender, jedoch vertieft sich der .Eindruck immer mehk, daß die Meldungen, die gestern von Sntenieseite in Stockholm über angebliche Siege Keren Skis und Kor nilows in Petersburg verbreitet wurden, zum minde sten stark übertrieben sind. Di« letzten Nachrichten, die über Haparanda aus Rußland eingegangen lind, besagen ! vielmehr, daß Lenin noch Herr in Pe.-ersburg ist und daß. die Kämpfe in der Hauptstadl andauern. Au» Bolschewlktblättern geht hervor, daß in der Rühe von Zarbko e Se.o am letzten Sonnabend ein heftiger Kampf zwischen Truppen der. früheren Regierung und den vol- schewiki begann. Tier Kamps sei sehr blucig gewesen und e:i habe über 1000 Tote und Verwundete gegeben. Die Truppen Kerenskis hätten gesiegt und die Bolschewik!» hätren sich in Richtung Petersburg zurückziehen müssen, von wo ihnen bewaffnete Arbeiter zu Hilfe gekommen seien. Bottständige Niederlage Ktrenr-ki»? Reuter meldet vom 13. November: Folgende» ist der vollständige Bericht über die angebliche Niederlage Kerenskis, wie er in einem drahtlosen Telegramm ge meldet wurde: Gestern hat die revolutionäre Armee nach einem erbitterten Kampfe bei Zarskoje Selo die gegenrevolu tionären Truppen unter Kerenski uud Kornilow voll- stündig besiegt. Im Namen der revolutionären Regie rung befehle ich, allen Feinden der revolutionären Te- n okratie Widerstand zu bieten und alle für die Berhaf- uilg Kerenetis notwendigen Maßregeln zu treffen. Auch verbiete ich ähnliche Unrernechmuugen, die das Gelingen der Revolution und den Triumph der revolutionären Armee >n Gefahr Prinzen, gez. .Murawjew, Oberbe« le.Mjaber der gegen Kornilow kämpfenden Truppen. Dle Nacht vom 12. November wird in der Geschichte so Kleben. -Aus' Kerenskis Versuch, gegenrevolutionäre Truppen gegen die Hauptstadt Vorrücken zu lassen, ist s ne entscheidende Antwort gegeben. Kerenski zieht sich j zurück und wir ergriffen» die Offensiv«. Dle Soldaten, M atrosen und Arbeiter Mm Petersburg wissen, daß sie nu: den Waffen in der Hand ihrem Willen und der Tcmolratie zum Stege verhelfen müssen, und sie wer- ' den das jun. Die Bourgeolte hat getrachtet, die Armee oou der Revolution zu scheiden. Kerenski hat versucht, :e durch die Macht des Kosakentums zu vernichten. 'Velde Versuche sind mißglückt. Arbeiter und Bauern! der große Gedanke der Oberherrschaft der Demokratie alle Ränge in der Armee vereinigt und ihren Will- .en gestählt. Das ganze Land wird sehen, daß die Herr- chaft der Sowjets nicht nur vorübergehender Natur ist. sondern eine unabänderlich« Tatsache, und daß sie di« Uebermacht der Arbeiter, Soldaten und Bauern bedeutet. Kerenskis Widerstand leisten, heißt, den Grundbe sitzern, der Bourgeoisie und Kornilow Widerstand lei sten. Kerenski bekämpfen'bedeutet auch die Befestigung des Rechtes des Volkes auf Frieden, Dreiheit, Land, Brot und Macht. Tie Pälkow-Abtetlung hat durch einen opferen Schlag die Sache der Revolution der Arbeiter und Bauern gestärkt. Es darf keine Rückkehr zur Ver gangenheit mehr geben. Wir müssen noch Wuchsen and uns ausopfern, um die Hindernisse au» dem Weg Ku riumen. Aber der Weg ist jetzt frei und der Steg sicher. Da» revolutionäre Rußland und dir Sowjet» haben da» .Rvchc darauf, auf ihre Palkow-Abteilung, die un ter dem Beseh? des Oberste» Walden stand, stolz zu sein. Laßt, uns allezeit der Gefallenen gedenken und die Kämpfenden verherrlichen. Lang lebe das revolutionäre, demokratische und sozialistische Rußland! Im Namen der Volkskommissare r gez. Trotzkh. Da» russische Hauptquartier in der Gewalt der neuen Regierung. Einer Genfer Meldung zufolge berichtet di« Morning- post au» London vom Montag: Da» russische Hauptquartier Lloyä Georges Reäe in Paris die seine Stellung erschlltterte. Lloyd George hielt bei einem Esstn, das zu seinen Ehren vom Präsidenten tnr Kummer gegeben ward.', in Paris eine Rede, in der er die Schaffung eines Nates der Alliierten, deren Armeen auf der Westfront kämpfen, begrüßte. Lloyd George sagte: «Ich steli fest, daß di? gemeinsame Ueberlcgenhcit der Alliierten schon längst den Sir., halte sichern sollen vdei den Alliierten wenigstens gestattet haben sollte viel weiter auf dem We beS Siege? oorzusch.reiten. Wenn es nicht geschehen ist, so liegt die Schuld Nicht bei vnscien Flotten und unseren Heeren, sanden schnld ist nur de> Mangel einer wirklichen Eintracht in der Leitum des Krieges. Bet den Alliierten wurd? trotz der gemachten Versuche ein jedes Land seiner eigenen Initiative überlassen Die serbische Tragödie, die rumänische Katastrophe und der Zusammenbruch der Militärmacht NaVandS b: weisen daß Frankreich, England, Rußland und Italien vier Kriege anstatt einen einzigen aeführt Haven. Weiter sagte Llvy kundungSgefechren blieben Gefangene und Maschinen gewehr: in unserer Hand. ?eüttch«r KriegSschnnptatz. Kein« gräßrren Kampfhandlungen. Mozevonische Front. Zn Albanien raum:en di: Franzosen Höhenstetlun- >gen westlich dr^ Lchrida-SeeZ. Ftalienische Front. Unsere im Gebirge von Foncaso und Feltre siegreich vorgedrungenen Abteilungen stehen in Gesechtsberüh- rung mit dem Feinde. An der unteren Piave nichts Neues. Der erste Gencralqnnrtiern, itz». L. «.) Ln»«N»orff. IIIIIIllilllllilllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllilNIIIIIIIIIIW -lnzmger für öas Erzgebirge »N-eräae» frei io» hau» »I,et»l- WMWUZ mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. W UN» »u»<>a!«Ull«n,""wn Sprechstunde de» tte-ekilen mit fiusnahmr Ser Senntogr nachmittag» 4— r Ukr. — Seiegramm-ftdrell« r kagrelatt ^uerrzgebirg». Zernsprrcher SS. PN».««» sü»»5» ö"h».n^Müun«".n *!UA" M unveelana, einoefanSte Manu"ris.'e kann Serrähr nicht geleistet werSen. MMerW U« die Mgckge Amrlich wird aus Berlin gemeldet voin Abend de^ 14. Nooemberr Zm Westen und Osten keine größeren Kampfhandlungen. — In Italien erfolgreich« Kämpfe im Gebirge.