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Mzeiger für -as Erzgebirge MW Mk., men-ittch »-> pfa. duech »'N M LX A 0rI«/!rSa«r frei in, -au, viertel. , KssLÄLL mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Huer Sonntagsbla«. ÄiA° UN» 1^-g-de^eUen," sowie Sprrchgun-» ter N«ü«ktion mit Musaahm? -t-r nackmieog» 4 s v!ir. — Tel«-ramm-ft»r«ssk, Tag,bla« fia»»r-g»bikg». -«rafprtch« t«. -!^ !i«"nuf,,»e^^« nÄ?i 11," - bür unverlangt «ingefanüte Manuskripte kann Vewähr nicht geleistet werten. m^skrtp^nichr'eÄi^l»,»«,^» Nr. rsr Montag, äea S. November 1917 12. Jahrgang vemsche unü Dm. mg. ftegimenler übrrWitken ckn Lagiismeillo UN- nahmen über sooo Italiener gefangen. 32HHH Tonnen versenkt. — Erfolgreiche Unternehmungen unserer U-Soote auf Lanübefefikgungen. Eingriffe in Kämpfe in Tripolis. Der englische Marineminister über üen U-BootsArieg. Reuters Büro meldet, Mete der englische Ma- rinems^ister Geddes in einer Rede im Unterhaus u. a. a»»s - Seit Beginn des Krieges sind 40 bis 50 Pro zent der deutschen U-Boote, di« in der Nordsee, dem Atlantischen Ozean und dem Eismeer tätig sind, versend worden. Im letzten Vierteljahr hat der Feind so viel U Boote verloren, wie während das ganzen Jahres 19(6 Ich frage das Haus zuversichtlich!, ob das nicht ein zu friedenstellendes Ergebnis für die königliche Flotte und vie Handelsmarine ist. Was die Versenkung britischen Handelsschiffsraumes durch U-Boote betrifft, so lautet Ns deutsche amtliche Zahl für August 808 000 Tonnen für alle Nationalitäten. Tie Deutschen haben aber we- :äg mehr als den dritten Teil davon an britischen» Schiffsraum und wenig mehr als die Hälfte davon an Schiffsraum aller Nationalitäten versenkt. Für Sep. -ember geben die amtlichen deutschen Zahle»: 672 000 Tonnen an, aber sie haben viel weniger als den drit ten Teil dieses Betrages an englischem und weniger als die Hälfte an Schiffsraum alter Stationen der senkt. rtcktct Vieser llnr^r.eebootkriüg in jeder Hinsicht wenruer »Haden an, und die Hilfsmittel des Landes sind in »seit größerer und in zunehmender Ausdehnung dem Ausbau der Han- beisvrariue gewidmet. Ich erwarte noch günstigere Nellosrgebnisse. Aber andererseits glaube ich auf Grund bester Information, dass die Trutschen Unterseeboote schneller als bisher bauen können, und daß. sie noch nicht das Höchstmaß, ihrer Leistungsfähigkeit erreicht ha ben. Es scheint mir daher, daß es im Unterseeboot- krieg wie auch sonst zu einer entscheidenden P r ü- sung über die Entschlossenheit und die geisti gen Fähigkeiten zwischen den beiden strei tenden Mächten kommt. Für die Gegenwart k»nw me ick zu dem Schluß, daß wr Unterseebootkrieg für aus gut geht. Wir müssen unsere Pläne für einen langen Krieg machen. Ich sehe kein Zeichen dafür, daß er kurz sein wird, und alle können durch Sparsamkeit un serer Flotte und den Flotten unserer Alliierten halfen, die Uriterseeboote zu schlagen. Ueber den Bau von Handelsschiffen und über die neuen nationalen Schiffswerften sagte Geddes folgen des: Trotzdem unsere Anstrengungen auf militärischem Gebiete und in der Munitionserzeugung das Höchstmaß erreicht haben, und die Inanspruchnahme unseres Mann- styaftsersayes seine QpeMn ans Pas Mindestmaß herab gesetzt hat, werden wir 1917 einen Marine- und Han del eschifsraum hergestellt haben, der ungefähr dem be sten in unserer Geseichte gleich ist; und dieser wird im ^ayre l9t8 noch viel größer sein. Die Einheftsschisfe, di.: jetzt beste.lt worden find, stellen eine:» Schiffsraum von 1 Million Bruttotonnen dar. Geddes besprach dann den Angriff deutscher See- streiekräj.e auf den Gelettzug in dar Nordsee und fuhr fort: Ferner wurde getadelt, baß wir die Flotte nicht zur Unterstützung unserer russische»: Verbündeten in die Ostsee gesandt haben, /tpeiin mir in die Ostsee eindränM''., würden wir dort bei unserer Ankunft die deutsch^Flottc finden. Es muß daran erinnert werden, daß T is Operation wie die Durchfährt eine Unternehmung in- die einen bedeuten den Zeitraum in Anspruch nimmt, selbst wen»: inan für diesen Augenblick die Frage der Neutralität der däni- >chen Inseln beiseite läßt. Ferner sind dort sehr aus gedehnte Minenfelder wegzuräumen und die führenden Schiffe der Flotte würden bei ihrem Herauskommen aus dem Großen Belt, der die einzig mögliche Durchfahrt ist, in einer notwendigerweise tiefen Formation bei sehr schmaler Front die gar^e deutsche Flott«'ausgestellt fin den, die ihr Feuer auf sie konzentrieren würde Ich habe noch keinen Verantwortlichen Seeoffizier irgend einer Schule gefunden, d«r heute für ein« solche Unter nehmung einlrätr. Unsere Flott« im Baltische»^ Meer würde bald zur Unfähigkeit herab, finken ohne ihre wichtigen Verbinduggen. Unser russischer Verbündeter könnt« sie nicht mit Heiz- titatectal, Mmition oder Vorräten versorgen. III>IiI!II!IIIIIIIII>IIIIIIIlIIIIIIIIIIIII!!lIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlIIII!!III»I>! NMRHMMichtWheO (Amtlich.) Groß«) Hauptquartier, 5. November. Westlicher «ri«p»sa>a»vtatz. In Flandern war die Artillerietätigkeit nach un sichtigem Wetter gestern abend lebhaft, vornehmlich an der Userniederung. Nachts lüg dort und auf dem Kampsgelände zwischen dem Houthvulsterwald und dem Kanal Camines^Upern kräftiges Störungsfeuer. Mehr fach stießen englische Erkundungsabteilungen vor. Vie wurden überall zurückgeschlagen. Bei den anderen Armeen war infolge Vtebett di« Ge- sechtstätigkeit im allgemeinen Hering. veftlichee «rie«ÄM«»pr»tz. Leine weseutluhea Ereignisse. Mazedonische Froet. Nach tagelanger, auch gestern andauernder starker Feuervorbereitung zwischen Wardar, und Lviran-See griffen englische Bataillon« südlich von Stojakovo an. Jer Ansturm brach verlustreich und ergebnislos vor den bulgarischen Stellungen zusammen. Italienisch« Front. Deutsche und österreichisch-ungarische Divisionen Ha den sich am mittleren Tagliauwnto den U«bergang er kämpft und sind im weiteren Vordringen. Ten dorr geschlagenen italienischen Brigaden wur den über 6000 Gefangene und eine Anzahl Geschütze abgenommen. Der erst« G < n era l q n a r ti e r m ei st r nw. r. v.j Ludcndorsf. IlMIIIIIIII!IIIIIIIIIIIIIIIII!IIIII>IIIIIIIIIIIIII!II!IIIIIIIIIIIIIIIIlIII!IIlIIIIIIIIII!IIM>IIi!ttINIIIIIII>»I»N Ich kann im Vertrauen dem Hause mitteilen, daß wir heute in der Entwicklung und Hervorbringung von Unterseebootabwehreinrichtungen aller Art mehr tun, als vor sechs Monaten, ja sogar mehr als wir glaubten tun zu können. Im September wurden 90 Prozent aller Schiffe auf allen atlantischen Linien begleitet; und seitdem .das Begleitshstem eingeführt wurde, war der Verlust von begleiteten Schissen, die durch die Gefahrzone fuhren, 1t 200. Die Ges amt- wasserverdrängung der königlichen Marins im Jahre I9l4 war 2 400 000 Tonnen; heute ist sie um 7i Prozent größer. T«r Mannschaftsbestand der Flotte oor dem Kriege betrug 146 000; heute 390 000. Diese Zahl schließt den königlichen Marineluftdienst ein, der allein von 700 auf 41000 gestiegen ist. Im September allein wurde»: auf feindliche Tvcks, Marinedepots, Flug plätze und andere Plätze von Marine, oder militärischer Wichtigkeit in Flandern hinter d«n feindlichen Linien 04 Angriffe ausgeführt. Am Schluss« sagte Geddes r Wenn der Tag kommt, daß der Feind der englischen Flotte gewährt, was sie verlangt, nämlich den Kampf, so zweifle ich nicht, daß sowohl an strategischer und taktischer Führung wie an persönlichem Mut die eng lische Flotte bet ihrer Unternehmung sich aus der Hohe ihrer großen Traditionen halten wird. O Vie aemrche kmgegnung. W. T. B. bemerkt dazu: Tie Rede des Ersten Lords der Admiralität, Mr. Geddes, bringt für den deutschen L«ser keine Ueber- raschungen. Es ist alter Wein in neuen Schläuchen, zum Teil sogar in alten. Wenn wir uns hier mit seiwsn AuSführurrgen beschäftigen, so geschieht dies lediglich, weil die Beharrlichkeit, mit der di« Täuschung der Oessentlkchkett über di« wahr« Sachlage des U-Boot-Krieges in echt englischer Weise betrieben wird, die gleich« Beharrlichkeit A der Entgegnung for dert, Um ver Welt immer wieder zu zeigen, daß Un wahrheiten .nicht dadurch wahr werden, daß man sre ad insinitum wiederholt. An erster Stell« in dsr Zahl der angewandten Advvkatenkniffe stehen wieder di« be kannten Rechenkünste. , Tie von Gedde» angeKbenen Versenkungsztsfern für wugust und Sep. lember lassen sich nur so erklären, daß «r wie einst Llohd George, den Verlust in Rettoregisterton- nen angibt, während wir die Zahl in Bruttoregister tonnen veröffentlichen. Im späteren Verlauf der Red« spricht Geddes von Nettoverlusten, d. h. d«m Herab- gehen der verfügbaren Tonnmrzahl infolge Versenkung, unter Anrechnung des in gleicher Zeit durch Neubauten und Beschlagnahme neutraler Schiffe eingestellten Er satzes. Vielleicht hat er auch diesen Nettoverlust einfach gleich der VersenkungsHiffer gesetzt, um diese in geeig neter Weis« herabzudrücken. Seine Behaupt»:^, daß Deutschland 40 bis 50 Prozent seiner U-Boote bisher verloren hab«, ist, wie wir an maßgebender Stelle erfahren, bei weiteufzu hochgegrisfen. Selbst wenn seine Fest, stellung, daß wir im letzten Vierteljahr soviel U-Boot« verloren haben, wie während des ganzen Jahres 1916, stimmen sollte, was wir nicht nachprüfen können, da die Angaben hierüber von amtlicher Sette nicht zur Ver fügung gestellt werden, besagt das wenig, denn Deutsch land hat im Jahre 1916 den U-Boot-Krieg nur in sehr beschränktem Umfang« geführt, wird also auch nicht so viel Boote verloren haben, wi« während der Zett der uneingeschränkien Führung des U-Bovr-HandelskriegeS. Einen neuen Ausweg findet der Erst« Lord, um di« in der deutschen Presse gegebene natürliche Erklärung über die Abnahme der Versenkungsziffern mit der Per- Minderung des auf England fahrender: Schiffsraumes in den Augen der Welt zu verdächtigen. Er behauptet, daß der Seeverkehr auf England im September, wo das Versenkungsergebnis herabgegangrn sei. an Schiffen über 1600 Tonnen um 20 Prozent an Schiffs zahl und um 30 Prozent an Schiffsraum stärker gr- wesen sei als im April. Während sonst, wenn di« Zahl der Schiffe groß erscheinen soll, wi« in den englischen Angaben über den Wochenverkehr, alle Schiffe ange geben werden, berücksichtigt er hier lediglich die Schiffe über 1600 Tonnen, weil es besser in die Rechnung paßt. Zu dei: Verlusten tin Oktober überg«yend bezeichnet er diese als um 30 Prozent geringer als in irgendeinem anderen Monat seit Begin»: des uneingeschränkten U- Boot-Krieges. ES ist zum mindesten voreilig, wen»: er dies an: 1. November tut, da bis zu diesem Zeitpunkt ihm die Gesamtverluste im Oktober noch gar nicht be kannt sein konnten. Es ist aber natürlich angenehm««, die bis dahin ihm zur Kenntnis gelangte kleinere Zahl i» der Oesfentlichksit zu verwenden. Wenn Mr. Geddes in seiner Rede angibt, daß der Feind bisher weniger Schaden getan hat, als er erhoffte, so ist da» angesichts unserer veröffentlichten amtlichen Berechnungen und der mehrfachen autoritativen Feststellungen über das Ergeb nis, gelinde gesagt, eine Dreistigkeit. Ein weiteres Gebiet, auf dem die englische Statistik gern arbeitet, ist das der Prozent«. So hebt der Erste Lord in seinen Angaben über Neubauten, um dies« hoch erscheinen zu lassen, hervor, daß die Herstellung von HandelsschifsSraum in den ersten neun Monaten des Jahres 1917 um 123 Prozent höher sei, als di« des entsprechenden Zeitraumes im letzten Jahre, und ganz bedeutend höher, als die der Gesamtherstellung »in ganzen Jahre 1915. Ta im Jahre 1915/16 Eng land den Handelsschiffsbau zugunsten des Kriegsschiffs baues stark zurückgestellt hatte, so nehmen sich di« Pro zentzahlen der Erhöhungen nach autzenhtn selbstverständ lich sehr günstig au», etwa ähnlich, wie wenn jemand einen Fabrikbetrieb, der ursprünglich 10 Arbeiter be schäftigte, auf 100 Arbeiter erhöht hat, so daß er Wohl behaupten kann ihn um > 1000 Prozent gesteigert -u Haben. Zum Schluß möchten wir an den Ersten Lord »mr noch zwei Fragen richten: Warum mahnt er so «in- dringlich zu der allergrößten Sparsam kett in Nah rungsmitteln und Etnfuhrerzeugnissen rest licher Art, damit der gesparte Schiffsraum für ander« wesentliche Bedürfnisse des Bundes verwendet werden könne, wenn der U-Boot-Krieg nach seiner TursteNmur ein Fehlschlag ist? Warum gibt er de« englischen Oes- fentlichkeit nicht die verlustangaben in Registertonnen, ' wenn da- Ergebnis der Versenkung so viel gering«' war, al» wir behaupten? wir wolle« dem Arsten Lord