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„er Tageblatt für das Erzgebirge WMLZW mii -ex rvschentiichen Unterhalt,masb^lagsr ^lu»r Sonntagsblatt. L-c»chgui»s. o«r rvüa.'uoa iN.l Fusuuhu.e ver Sonn.as" nach's.cuags 4-s Uhr. — Lrt-orai!.ni.stSr,l,rI Tageblatt fiu.rrzgebirg». Zernsprechn «. alle posianftaitin unü vrl«ftk!ig«r Zr.r ^.nrr.tccu^t »Mi-ii-tUU« F.'.uuikk.^ct »unn «z>ew>chr u,a)l heUcget wirScn,. >,»hm«» , S«st»Uung»n «nlg«g»n. » Nr. 263 Montag, äen 12. November ISN 12. Jahrgang Ueber 10000 Italiener strecken -ie Waffen Sellrmo im- -es SMckenkopf Vi-vr genommen. — Slutkger Zusammenbruch starker englischer Angriffe bei passchen-aele. — S0 000 Tonnen versenkt. — Vos Zcke-ensangebot -er rutschen Maximalistenregierung. — Kerenski mit Truppen vor Petersburg k Ein Irieäensvorschlag äer maximaliftischen Negierung. Dis Petersburger TrlLgraphenageniur brrichtK! Te- Kongreß der Arbeiter- und Soldateurüte genehmigte die Bedingungen des von der russischen Regierung zu machenden Frie densangedoteö. Ter Kongreß veröffentlicht folgende Erklärung r T-it infolge der gegenwärtigen Revolution ins Leben' geru fene Negierung von Arbeitern und Bauern, die sich aus den Arbeiter- und Socdcuenrat stutzt, schlägt allen Ne gierungcil der ^ri.gsuhreuden vor, sofort Vorschlag, über einen gerechten ^en:oiralischen Frieden zu mache:.. Ter Friede, den die ruisischen Arbeiter u.co Bauer«, fordern, soll ein sofortiger Friede ohne Einverleibungen sein. Hierunter sei zu verstehen, ein Friede ohne gewalt- ame Aneignung fremden Gebietes und ohne Ver gewaltigung fremder Nationalitäten, ein Friede ohne Entschädigungen. Tie ratsche Regierung schlägt ,amtlichen Kriegführenden vor, sich bereit zu erklären, ofvrt entschlossen? Schritte zur endgültigen Genehmi- »nng aller Friedensbedingungen durch bevollmäch tigte Abgeordnete aller Länder und Nationali täten zu tun. Umer Einverleibung oder gewaltsamer Ge bietsaneignung versieht die russische Regierung jede Ein verleibung eines kleinen schwachen Bockes durch eine Großmacht ohne Zustimmung dieses Volkes, ohne Rücksicht aus seine Kultur und auf seine geogra phische Lage in Europa oder jenseits des Ozeans. Einer Einverleibung oder gewaltsamen Aneignung wür- ve e - üiei.chvinin.n, «venu irgendwo eine. Bevölkerung curi, enie Macht gewact.am sestgehalten wird, und wenn ihrem Wil.en eingege.« ii-r das Selbstbestiinmungsrechr vorenrhailen wird, oder «venu sich die Großmacht wei gern sollte, ans ihrem Gebiete die Besatzungstruppen .urüctzuztehen und der Bevölkerung zu verweigern, eine eigene politische Negierungsform zu wählen. Die russische Negierung verkündigt j er erlich ihren Entschluss, eine.! Frieden herbei führen zu wollen, der upter den Bedingungen, die für alle Nationalitäten ge. recht sein sollen, dem Kriege ein Ende macl-cn wird. Gleichzeitig erklärt sie. daß dje eben zitierten Bedin gungen nicht absolut maßgebend sein sollen. Sie ist bereit, andere Friedensbedingungen zu prüfen, weil sie darauf bestehen muß, daß jene Bedingungen ,obacd wie möglich tz«n Kriegführenden borgest werden und z-^ar völlig klar und unzweideutig, ohne irgendwelchen Hin terhalt. Sie verurteilt jegliche Geheimdiplomatie und ist entschlossen, die Friedensverhandlungen vor den Augen der ganzen Welt zu führen. Siegst ferner ent schlossen, alte Grheimverträgc zu verchfentlichen, welch-.' durch die russisch? Regierung, die in der Zeit Vom Februar bis zum 7. November dieses Jahres am Ruder war, genehmigt und abgeschlossen worden sind. Tie russische Regierung fordert sämtliche Völker aus, suchet die Verhandlungen zum Frieden einzuleiten. Sie erklärt sich bereit, diese Verhandlungen durch schriftliche oder telegraphische Erklärungen, durch Besprechungen zwischen Vertretern der einzelnen Länder oder durch eine gemeinsame Konferenz von 'Vertretern dec einzel nen Länder zustandezubringcn. Sie will, um diese Ver handlungen zu erleichtern, Bevollmächtigte in neutra- wn Ländern ernennen. Di« Regierung schlägt ferner allen Kriegführenden einen sofortigen Waffenstillstand vor, und zwar glaubt sie, daß dieser Waffenstillstand für drei Monate geschlossen werden svll. Diese Zeitspanne wird genügen, um die Verhandlungen zu einem guten Knde zu führen. Sie schlägt ferner vor, daß Vertreter.sämtlicher Nationali sten oder Länder, welche an dem Kriege beteiligt sind, bzw. in ihn hineingezogen worden sind, sich an den Fricdenswrhandlungen beteiligen sollen, und daß. ein« Konferenz von Vertretern aller Nationalität . e n der Welt zu der endgültigen Genehmigung der fest gesetzten Friedensbedingungen einberufen wird. Tie Negierung der russischen Arbeiter und Bauern rjchtet II,gI!IgI!!!,I!IIIIIIII!IIIiIIlIIIIIIIIIIIIIIl!IIiIiiIliiIiIlI!liIIlIIIIIIli»IIIl»IilIIIIIII»l»iIIIIlIIIIl»»Iii!lii MMWhj M M MMe Amtlich wird aus Berlin gemeldet vom Abend des 11. November! Nordwenlich von Passchendaele brach ein englischer Teilangrisf blutig zusammen. — In den Siebengemclinden und im Suganatal wurde kämpfend ! Boden gewonnen. Unsere Truppen erstürmten den vom i Feind ans dem östlichen Piave-Ufer zäh« verteidigten Brückenkopf bei Vidor. MaMMegsdmcWlttltzeO (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 12. November. Westlicher Kriegsschauplatz.. Kurzer Fenerüberfall am frühen Morgen leitete einen kleinen Teilangriff ein, der nordöstlich von Pas- schendaele ein setzte. Er wurde «bgewiesen. Am Tage blieb di? Gefechtstätigkeit in Flandern auf Störungsfeuer der Artillerie beschränkt. Sie lebte . am Abend im Nergebirt zu größerer Stärke auf. ! An der übrigen Front keine wesentlichen Ereignisse. Leutnant Müller errang seinen 33. Luftsieg. Oeftlicher Kriegsschauplatz. Nichts Besonderes. Mazedonische Front. Im Cernabogen nahm die Feuertätigkeit am Abend erheblich zu. Italienische Front. Tatkräfti. es Zu ammenwirken ivürttembergischer und , österreichisch-ungarischer Gebirg-r-lruppen verlegte den im oberen Piavetal zurückweichcnden Feinden bei Longa, rvne den Weg. 10 WO Italiener mußten sich ergeben. Zahlreiches GcschühmatericU und Kriegsgerär wurden erbeutet. Unsere von Belluno bis Piave abwärts vorgedrun genen Truppen stehen vor Feltre. An der unteren Piave nichts Neues. Im Oktober beträgt der Verlust der feindlichen Luft streitkräfte an den deutschen Fronten 9 Fesselballon? und 244 Flugzeuge, von denen 149 hinter unseren Li nien, die übrigen jenseits der gegnerischen Stellungen erkennbar abgestürzt sind. Wie verloren im Kampfe 67 Flugzeuge und 1 Fesselballon. Ser erste G e nc ra l q ua r t i e r m e i st ri .-W. T. Bst Lndcndorjs. ^1MM111ttI!!1tt!Mtt!!!!ÜIW!!!!!!iMMM!1ütt sich mit diesem Friedensantrag besonders auch an die ' Arbeiter der Länder Englands, Frankreichs und Deutschlands, welche Arbeiter der Sache des Fort, Schritts und des Sozialismus die größten Dienste er wiesen haben. Die russische Regierung glaubt, daß Pies« Arbeiter s der Frage der Erlösung der Menschheit von den Schrek- ken des Krieges Verständnis eutgegeubringen werden, und daß sie durch ihre Tatkraft mit Arbeit und aus- s opfernder Selbstverleugnung helfen werden, den Frie den herbei zu führen, damit sämtliche Arbeiter von der Ausbeutung befreit werden. * Mit Rücksicht auf die völlig ungeklärte Machtstellung i der Urheber dieses Friedensangebotes wird man zu dem ! Vorschläge selbst nur mit vorsichtigster Zurückhaltung Stellung nehmen können. Es wäre verfrüht, schon heule j dcr noch nicht einer Woche alten neuen russischen Regie rung die völkerrechtliche und auch die sachliche Legiti mation zuzucrkennen, die die Regierungen aller anderen kriegführenden Staaten für sich beanspruchen können. Es wird abzuwarten sein, ob nicht auch die neue russi sche Negierung, die Regierung der Arbeiter und Bauern, eine vorübergehend« Erscheinung ist. Die Zett, nur sie kann den erhärteten Beweis erbringen, daß die Regie rung Lenins tatsächlich die Regierung von Rußland und nicht nur die Usurparioren Petersburgs sind. Von äen Fronten. Die Engländer haben am 10. November in Flan dern, wo sie nach ihrem prahlerischen Funkspruch Ea- nardon vPn 9. November innerhalb von drei Monaten 90 deutsche Divisionen vernichtend geschlagen Hachen wol len, wiederum eine schwere Niederlage erlitten. Dort reih stch seit Monaten ein englischer Mißerfolg an den ccn-ern U V) der flandrische Vlutsumpf verschlingt eng lische Divisionen auf eng-st sch? Divisionen. Vergeblich versuchen die britischen Berichte Triumphe und Sieg« ihrer Waffen zu verkünden und die Welt über die schwe re Schlappe zu täuschen, die die Ementeeinheitsfronk im Westen, Osten und Italien erlitten hat. Len prah lerischen Worten stehen unverrückbar die hehren Tat sachen gegenüber, die für all« Zeiten die unvergleich lichen Ruhmestaten des fast gegen die ganze Welt kämp fenden Vierbundes verkünden. , Tas zertrommelte Trichtergelände zwischen Poel- kapelle und Passchendaele, das in monatelangen großen Kämpien von den Engländern nicht überwun den werden konnte, sah am 10. November unter außer ordentlich blutigen Verlusten tiefgegliederte fünfmalig« Angriffe.frischer englischer Divisionen restlos zusam menbrechen. Nach gewaltigem Trommelfeuer konnten die Engländer nördlich von Passchendaele vorübergehend Vordringen, bis der Gegenstoß pommerscher und west preußischer Bataillone die Angriffswellen des Feinde» mit ungestümer Wucht zurückwarfen. Zerfetzt und zer rissen flutete der Gegner zurück und erlitt in unserem vernichtenden Verfolgungsfeuer schwerste Verluste. Die später noch viermal mit frischen Kräften wiederholten Angriffe hämmerte der Eisenhagel unserer Batterien schon vor unseren Linien in den morasttschen Sumpf, während an einigen Steilen Kolben und Bajonette den Angreifer niederschlugen. Brandenburgische Truppen stießen dem fliehenden Feinde nach, entrissen ihm Teile seiner Ausgangsstellung, schon die eigenen Linien vor und brachten Gefangene ein. Erst bei Einbruch der Tunkecheir ließ das starke Feuer nach. Wie in Flandern, so beweisen nach wie vor auch aus den übrigen Teilen der Westfront di« erfolgreichen Unternehmungen unserer Truppen, daß die immer wie. verholten britischen Lügcnmeldungen über den sinken den Kampswert und die Moral deutscher Truppon ein leeres Gereve sind. Bei dem glänzenden Vorstoß im Ehaume-Wäld hat sich die Zahl der dort gefange, nen Franzosen auf 8 Offiziere und *280 Mann erhöht. Am Hart mannswetle «köpf brachen eigen« Sturm truppen in die feindlichen Gräben «in und brach ten 37 französische Jäger zurück. An mehrer«» Stellen der Front wurden feindliche Patrouillenvorstöße restlos abgewiesen. Im BewegungSkrieg iu Italien schreiten die siegreichen Verbündeten von einem Erfolg zum andern. Unter schwierigen Verhältnissen und dauernden Kämp fen haben sie innerhalb von 18 Tagen durch zerklüftete Gebirge, über breite, sumpfige Fluhabschnttte hinweg über 100 Kilometer zurückgelegt und di« Piave in der Ebene von Susegana bis zur Adria, tm Gebirge bis zur Belluno erreicht. Während.an der unteren Piave sich der Feind zum Kampfe gestellt hat, hastete er tm Gebirge unaufhaltsam dem Ausgang der Ebene zu. In §ie dichten Nückzugskolonnen des Feindes schlug ver nichtend das Feuer der Verfolger Lauernd vermehrt sich die Gesangenenzahl und die B«ur«. Unübersehbar ist das Material, das der Feind zurücklietz, unüber sehbar ist der Zuwachs an Vorräten aller Art, Vie di« Sieger in dem Lande finden. »ie Heilung Hairer Hark «ins LebensgelM, Die Nachricht, daß Kaiser Karl, während er dir Truppen in der friaultschen Ebene besuchte, in Lebens gefähr geraten ist, hat auch in Berlin großeSAufsEh^n erregt. Allgemein ist auch bei uns di« herzliche V-enuA- luung uno Freude darüber, daß der Kaiser aus d« Gefahr, in die er kam, als er selbst seinem braven-Diener halfen wollte, gerettet worden ist. Der Unfall ereig nete sich, wie aus der Meldung hervorgeht, als der Kaiser über einen der den Jsonzo begleitenden Torven- ten von seinem Leibjäger und von einem Gardewacht meister htnübrrgelragen werden sollte. Lobet brach di«