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Muer Tageblatt tva<p««I»> durch uns« : - -t»,i fr« in» -au« monatlich til/lfä. »«I Srr «rschllstssteU« ad» i»d>,ltmonatl>chd»Vfa.u.w»chrnt» s>ch»5pfs. Sel «»» Post bestellt un« ^chst adgrholt »lrrtrlitltzrllch L.t« monatlich 7S Pfa. durch »en «rttflrll-er frei ln« hau« olrrtrl» l."i!,k2ch 2.»r Mt., monatlich «4 Pf,. v>fH«Int tlt,lich in ürnMiuagsslim- dd n, mit «»«nahm» »an Sonn« und !U«kta,rn. Unser» A-itunzsaua« IrS-er und Nusgabestellen, fowl« ,i-< postonstalten un» VrirfirSger <t»men Vestellungen ent,»,«n- Mzeiger für das Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sanntagsblaü. Sprechstunde -er NeÜaktisn mit Ausnahme »er Sonntage nachmittag« 4—S Uhr. — reiegramm«^Sresse: Tageblatt ftueerzgeblsg«. Zernsprechtt SS. Zür unverlangt «lngefan-te Manultrlvt« kann Gewähr nicht geleistet werben. ?«»»>«.;np"«se« dl« st«- e-. h'tl»» "« US'» do um kur anr»l,. !. uu, Nu» UN« —IN h»,irf Schwa»,«n—r, I» pfa. au-warkig« Nnz.iarn r» Ks,..l<„ ttam.^tit,»«» st» N— un» S»n *,,lrk »chw«r,»nd»r,4«pf,., sonst —drt,rr—renNdschllllstn»«,» sprech,«ter «al«ck. N»)»ig»o«lu« »«dm« »l, f»e««e,„,>/, Uhr vor» mln«,,. -tlr -»tzler >«.-> Satz —»» S'wiltzr nicht g,leist»« w»rt«n, wem, vle stuf,ad» Ser «»,»>,, —irch K«rnspr»ch,r »e'olgt »Ser Sa, v>«n-, »rlpt nichtSeuti! ^'««dar «st. «^-EW!«W»»«»»>W»»W» Nr. S0. Freitag» üen 20. April 1917. 12. Jahrgang. klistWg Sn vWMdM SI Sn lim lins in Sn l!i>nni>ngne. Ein Mppell hin-enburgs an -Le -eutsthe Mrbetterfthast. Orr Kaiser über öle Kriegsanleihe. — Aufhebung -es Jesuitengesetzes. — Neue schwere Unruhen ln Petersburg. — Englands unverschämte ZorSeruuge« un- Schul- an Verlängerung -es Krieges. — Mb-ankung -es spanischen Kabinetts. Ls geht ums Ganze. Die Herabsetzung der Brotration auf '1600 Gramm 'st nun Wirklichkeit geworden. Es ist gewiß eine harte und bittere Massregel, der wir uns da beugen müssen, ''.der ebenso gewiß ist auch, daß sie un» nicht auferlegt ">orden wäre, wenn nicht die unerbittliche Notwendigkeit gebieterisch diese Forderung erhoben h-ättr. Wir können ls eben nicht ändern! Denn wir dürfen nie vergessen, naß am Anfang all unserer Entbebnu,.r.. und Leiden England steht, das uns durch diesen Hung«rkrt?g nieder- ivingen will, mn die Früchte seines Geschäftes, m das eS NUN schon so viel Menschen und Geld hin»ingeste«kl hat, irrnten zu können. Wir alle empfinden diese neue Ver ringerung der Brotmengen sehr hart; aber wir alle werden sie auch leichter ertragen, wenn mir an unsere Väter, Eithne und Brüder denken, die draußen in, Felde frohen. Wie oft haben sie nicht nur mit knapper Brotration auskommen müssen, sondern überhaupt ohne Brot. Im Anfang des Sieges, bei dem siegreichen Vormarsch zegen Antwerpen und Ayern, als manche Truppe noch keine Feldküche hatte, 'M haben sie von den Früchnn des Feldes, von Nnben leben müssen. In Rußland, auf den Hind-nburgißhon Gewaltmärschen, bei 32 Grad Külte, d« gab es auch nicht allzuviel. Und erst an der Somme 1916! Was da nur 'rgend Näder hatte und fahren konnte, das mußte zum Munitionsfahren herhalten. Tag und Nacht fuhren Wagen und Karren aller Art Munition, Munition und abermals Munition. Tie Kanonen brüllten und mußten ihr Futter haben. Da sah inan tagelang keine Proviantwagen, keine Feldküchen, da hieße« nur: aushalten, durchhalten, damit der Engländer nicht durchkommt und Weib und Kind,. Haus und Hof bedroht. Dazu noch Kälte und Nässe, oft tagelang bis über die Knöchel im Wasser. Da konnte auch keiner sagen, und keiner hätte es sagen wollen: ich mache nicht mehr mit! Da hieß eS nur: aushalten, durch halten, ob die Gulaschkanone kommt oder nicht. Und warum ertrugen sie dies alles? Sie taten's, um ihrer Heimat, ihrem Vaterlande, die Schrecknisse des Krieges zu ersparen. Wer einmal die Stätten deS Kampfes, die Schlachtfelder und NückzngSstraßen in Feindesland gesehen hat, wer in die stieren, irren Augen der nach langer Flucht znrüäkehrenden Landesbewohner geblickt hat, der weiß, waS das heißt. Ich sah nach der Eroberung Antwerpens ge flohene tiemohner mit ihrer armseligen Habe zurückkehren, tch sah ihre entsetzten, fast wahnsinnigen Blicke, als sie die Stätte ihres einstmaligen Glückes, ihres einstmaligen Wohlstandes wiedersahen, nachdem die Gewalt deS Krieges über sie dahtngegangen, Wer je die Flammen aus den Häusern schlagen, Kirchtürme unter der Wut berstender Geschosse zusammenstürzen sah, wer je das Leid unschul diger Bewohner schaute, der weiß, warum unsere Väter, Söhne und Brüder tagelang, auch ohne ausreichende Nahrung, sich heldenhaft geschlagen haben. Und sie taten es, und sie konnten eS auch frohen Herzens tun, denn sie wußten, die daheim, die in der Heimat, denken an uns, sie danken eS uns, indem sie all das schaffen, was wir nötig haben, um die Schrecknisse deg Krieges von ihnen fernzuhalten. Sie schaffen uns vor allen Dingen Munition. Dabei wußten und wissen die da dranßen eS genau: daß auch wir daheim mit Sorgen zu kämpfen haben, daß wir daheiin ertrugen und leiden müssen, um englische Heimtücke zunichte zu machen. Sie wissen das, und ihre Wut darüber bekommen die Feinde tagtäglich zu spüren. Aber sie wissen auch, waS auf dem Spiele steht, so gut, wie auch wir eS wissen. Wissen wir eS nicht aus den Zeitungen, was unsere Feinde mit uns vorhaben, wenn unsere lebendige Mauern da draußen in folge MuntionsmangclS nicht mehr standhalten könnte! Haben mir es nicht vor einigen Tagen aus den Worten Lloyd Georges gehört! Sellen wir es nicht jetzt wieder an dem schurkischen Plan der Franzosen, die durch ihre gefangenen Landsleute in Deutschland die Ernte vernichten, das Vieh verseuchen und die Häuser in Flammen aufgehen lassen wollen! Können wir da noch verkennen, was auf dem Spiele steh:?! Was ist wohl schwerer zu ertragen: noch einige Zeit etwas weniger Brot als bisher, noch einige Zeit etwas fester die Zähne zusammenbeißen zu müssen, oder aber lange Jahre daS ertragen zu müssen, was die Feinde mit unS vorhaben- Nur noch einige Zett! Dann es geht ums Ganze! II>IIIIItt!II!IIIIIiIiIiIiIIIIIIiIlIIII!i!iIIiii!IiIII!iiIIIi!Il!IIiüiII!!iüIIiüIIIIlüiIüiIIIIII<I!IiIiIiIlllIiIIiI!!l MMeW über die MgslW Amtlich wird auS Berlin gemeldet vom Abend des 19 April: Südöstlich von Arras lebhaftes Feuer. Beider seits von Craonne starker Nrtillcriekampf. Längs des Aisne-Marne-Kanals französische Angriffe, deren stärkster auf den Brimont bereits gescheitert ist. In der Champag ne glich unser Gegenstoß Geländegewinn deS Feindes nord- w»stlich von Auberive aus. MMMMMWe lAunlich.) Großes Hauptquartier, 20. April «eßttKer K r i v tz » s O a n p t a tz. Hromt tz-H Generatsewmarschall» Kronprinz«« Rupprecht von Bayern. Alls dem Kampffeld von Arras nimmt täglich die Feuer- iLtigkeit zu. Bei St. Quentin schwankt sie in ihrer Stärke. Front des deutschen Kronprinzen. Die am 16. März begonnene Einnahme der vor langer Hand ausgebauten Zone der Siegfriedstellungen hat gestern nordöstlich von Soissons ihren Abschluß gefunden durch Frei gabe des Aisne-Ufers zwischen Conde und Soupir. Der Feind folgt zögernd. Die Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne nimmt ihren Fortgang. Längs des Chemln des Dames- Rücken dauert der starke Artilleriekampf an, bei Braye, Cany unter großem Masseneinsatz. Beiderseits von Craonne mühten sich frisch herangeführte französische Regimenter vergeblich und verlustreich ab, den Höhenkamm zu gewinnen. Die schon am 16. April ohne Ergebnis versuchten An griffe zur Umfassung des Brimont-Blockes von Nordwesten und Norden erneute der Franzose gestern nachmittag. Am Aisne-Marne-Kanal brachen die 5 mal anlaufenden Sturmwellen neu eingesetzter französischer Divisionen blutend zusammen. Auch die Russen wurden wieder vergeblich ins Feuer geschickt. Unsere dort fechtenden Divisionen sind Herren der Lage. In der Champagne ist den ganzen Tag über im Wald gebiete zwischen der Straße Thuizy-Nauroy und im von uns freiwillig geräumten Auberive heftig gekämpft worden. In einem vortrefflich geführten Gegenangriff drängten wir den vorgestern vorwärts gekommenen Feind und seine zur Aus beutung des Gewinnes ins Gefecht geworfenen frischen Kräfte zurück und erreichten die beabsichtigten Vtellungew Der zweite französische Durchbruchsoersuch in der Champagne ist dadurch vereitelt. Bisher hat die französische Führung mehr als 30 Di visionen auf beiden Schlachtfeldern eingesetzt. Sie wurden nach Beendigung der Sommekämpfe für den Durchbruchs angrifs und die erhofften Verfolgungsmärsche sorgfältig aus gebildet. Die daran geknüpften Hoffnungen Frankreichs haben sich nicht erfüllt. Heeresgruppe de» GeneralfeldmarschallS Herzog M-recht von Württemberg Kein« Ereignisse von Bedeutung. Oeftlicher Krtes-schanplatz, n«r «in halbes Pfund pro Kopf und pro Woche, aber auch nur auf dem Papier; in Wirklichkeit sind filr vieles Selb keine za haben. Schon sehen einsichtsvolle Eng länder selbst die Gefahr, und die neutralen Stimmen mehren sich von Tag zu Tag, die da sagen, wenn Deutsch land nur noch einige Zeit den U-Vootkrieg so durchführen kann, dann steht England vor der Hungersnot. Also, eS geht jetzt ums Ganze! Es geht zum Ende! lind da sollten wir uns entmutigen lassen, weil wir 850 Gramm Brot in der Woche weniger bekommen?! Jetzt, im Endkampf, sollten wir das Nennen verloren geben?! Auch Amerika hat eingeschen, daß es jetzt in Europa zu Ende geht, und das England der Unterliegende sein wird. Darum hat eS in den Krieg eingcgrisfcn, um seine Gelder, die eS unseren Feinden vorgeschossen und die eS in diesen Krieg schon in Form von Kanonen und Muni tion hineingesteckt Hut, noch zu retten. Soll ihnen daS gelingen? Sollen die vielen, vielen deutschen Helden, die ihr Leben für ihr Vaterland gelassen haben, nur chafür gestorben sein, daß Amerika seinen Profit einheimsen kann?! Oder sind sie nicht vielmehr für uns gestorben, damit wir vor den Schrecken des Krieges bewahrt bleiben nnd in Ruhe und Sicherheit unser wenn auch kärgliches, so doch ehrliches Brot essen können?! Wollen wir, daß sie ihren Opfertod umsonst gestorben sind?! Wollen wir noch im letzten- Augenblick die Leiden und Mühen unserer Helden da draußen zunichte machen?! Jetzt, wo der Endkampf tobt? Seien wir dessen zu jeder Stunde ein gedenk: Es geht ums Ganze! Die Niesenschlacht im Westen. Die größte Schlacht des gewaltigen Krieges und damit der Weltgeschichte ist noch immer in unverminderter Heftig keit im Raume von Arras bis zur Champagne mit ihren grausigen furchtbaren Schrecken im Gange. Die Schlacht, in der sich dl« ganze Kraft unserer westlichen Feinde, Englands , Frankreichs ttnd Amerikas vereinigt, nm eine Entscheidung herbeizuführen, die Deutschland in die Knie beugt und mürbe macht, um die Bedingungen Englands anznnehmen. Der Massensturnr ist abgeschlagen. Auf zehn Kilometer Tief« hofften die Franzosen nach Nordosten durchzubrechen. Ueber Trümmer und Geröll, durch die fürchterlichste Blut« Mtd Elutwelle müssen sie zurück in ihre Ausgangsstellungen. Stolz und still, tief atemholend zu neuen Kraftanstrengungen steht die feldgraue Wacht. Mie nach einem Telegramm des Pariser Vertreters der Baseler Nachrichten zu entnehme* ist, beträgt die Schlachtfront bereits LOO Kilometer genau ge nommen siim fünf Schlachten enHrannl, bet 'N Quentin, bet Laon, bei Er-wnnr und in der West-Champagne. 2n einer Betrachtung zur Kriegslage im Berner Bund weift Stegemann darauf hin, daß bisher der Durchbruch im Westen der Entente nicht gelungen sei, und sagt u. a.: Haben die Deutschen in der Verteidigung tatsächlich nicht mehr als 14 000 Gefangene auf der englischen und etwas über 10000 Gefangene auf der französischen Front eingebüßt, so wär« selbst bei völliger Aufopferung der in den ersten Linien vev- kämpften Besatzungen der Eesamtverlust in Ansehung der Frontentwicklung der Schlachten erstaunlich gering. Diese Aeußerung gewinnt noch an Bedeutung, wenn berücksichtigt wird, daß Gründe vorliegen, die Nichtigkeit der Gefangenen ziffern in den feindlichen Heeresberichten anzuzweifeln. Das russische Artilleriefeuer hat sich auch gestern in mehreren Abschnitten auf bedeutender Höhe gehalten. Infam terietätigkeit ist nicht gemeldet. Mazedvnische Front. Auf der Crevena - Stena sind französische Angriffe zum RÜckgewtnn der am 17. April verlorenen Stellungen von deutschen und bulgarischen Truppen abgewtesen worden. Auf einer Kuppe hat der Feind wieder Fuß gefaßt. De» erfte Mene»alqnartte»m»tß«i> lW. T. B). Ludendorff. I!II!II!!I!ttIIIIIII!II!!ttiI!I!III!!!!!!!IIIIIIIII!IIII!I!II!!IIIIIIIIItt<IiIIII,I!I!IIIIII1II!IIII!I!III!!II!!III!I!!!,!I Da« Ziel der Angreifer «Ächt erreicht! Das Amsterdamer Mgemeen Handeleblad schreibt: Ls ist eine der furchtbarsten Schlachten an der Aisne geworden, aber das Ziel der Angreifer ist nicht erreicht worden. Di« deutsche Frontlinie zwischen Sotsson und Craonne ist aufs neue ein Stück nach hinten gebogen, und die vorderste Linie, di« durch das zehntägige ungeheu»« Bombardement vernichtet, und durch eine Anzahl Minentrichter zerrissen wuchs, mußte verlassen werden: aber die Hinteren Linien haben standge halten und der Vormarsch der französischen Truppen ist zum Stehen gebracht worden. Die zähntägige Beschießung gab den deutschen Truppen Zett, die vorderste, unbrauchbar ge- wordene Stellung zu räumen und dahinter in einer starken zweiten Linie sich festzusetzen, an der di« Franzosen sich müde gerannt haben. Dis tLhs deutsch« Verteidigung. Wer hätte nicht mit Stolz und Befriedigung von den herrlichen Erfolgen unserer U-Boote gehört, wer hätte nicht mit inniger berechtigter Freude gelesen von den Schwierigkeiten, denen unsere Feinde, besonder- England, infolgedessen sich geaenübersehen! Schon sind in England dir vrotpreis« un«rsch«lnglich geworden, Kartoffeln gibt'« (Sig. Vrehtmeld.) Au» Nivelle» Hauptquartier berichtst de» Petit Parisis«, daß allenthalben dis ersten deMscheu