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4 Oie allgemeine Kriegslage. Vie Lage Im Weste». Nieuport. der am Meer gelegene Eckpfeiler der Stellung Ypev—Nieuport, ist noch in den Händen de, Feinden Land, «inwärts von Nienpo-rt erst beginnt da, Ueberschwemmung». gebiet, das einen weiteren Kampf unmöglich gemacht Hat. Unsere Truppen find daraufhin von den Dfimmen zurück gezogen worden, und -war ohne jeden Verlust an Menschen und an Material. Nun ist Meuport insolartig isoliert, denn die breite Sumps» und Ueberschwemmungsstrecke schließt es nach der Landseite ab. Und nun haben di« Ver teidiger von Nieuport ihrerseits einen Vorstoß. in der Rich tung auf Westende gemacht. Aber auf so schmaler Basis aufgebaut ist dieser Ausfall au» Nieuport, wie der deutsch«! Genrralstab meldet, mühelos vbgqwiesen worden. Da» ist leicht möglich. Auf der schmalen Bast», auf der die Feinde oorrückea Immen, treffen sie, sobald sie sich seitwärts ent» wickeln können, auf Lid -reite Front der deutschen Stellun gen und kommen dabei in die ungünstige Lage, Hatz ihre Spitzen von beiden Flanken mit Feuer überschüttet werden. Unter diesen Umständen ist der feindliche Angriff anschei nend bald in sich -usammengebrochen. Und auch an anderen» Stellen unserer Westfront geht unser Angriff langsam vovwärt». Der Kampf an d« Kanatküste. Die Nieuwe van den Dag meldet au, Lloyds: Größer« deutsche Truppenabteilungen konzentrieren sich Machen Dizmuiden und Ghistell. Die Deutschen hoben dort Fortschritt« gemacht. Der englisch« Vormarsch läng, der Küste ist zum Stehen -«kommen. — Am Mittwoch fielen, englischen Meldungen zufolge, die deut« sch«n Arti leriegeschosse ganz in der Nähe der Stadt Ppern, um deren Besitz noch immer heftig gekämpft wird. Sonnabend und Sonntag verliehen die Be wohner schon zu Taufenden die Stadt. Di« Vorposten der feindlichen Streitkräfte stehen auf einen Eteinwurf vom einander entfernt. Die Vorposten der Verbündeten hören die Grammophone und den Gesang der deutschen Soldaten in den Schützengräben. Der Korrespondent der Londoner Zeitung Eoening News telegraphiert aus Nordfrankretch: An der Pser find die Deutschen in den letzten zehn Tagen sechs Meilen vorgedrungen. Sie hatten dabet 20000 Mann Verluste (?), auher den vielen Verwundeten. Unter diesen Umständen wünschen die Verbündeten gern» daß die Deutschen Terrain gewinnen, denn auf diese Weise kehre bald kein deutsches Heer zu rück (!). Die V'utigeir KLmpf« mvt den Engländern. Gin Korrespondent der Time« an der belgisch^ranzö» fischen Grenze schildert die heftigen BajonetMmpfe um tzpern herum, die den Engländern teuer zu stehen kamen. Die Engländer konnten sich zwar behaupten, aber nur unter gewaltigen Opfern. Mn« deutsch« List, mit der die Engländer nunmehr vertraut find, ist folgende: Eine Anzahl der deutschen Geschütze stellt da» Feuer ein, al» wäre fie kampfunfähig gemacht worden. Menn di« Engländer sich aber nähern, um Geschütz« zu «rbeuten, «röffnen dies« von neuem ein mörderische, Feuer. Zwischen Dixmuiden und Niuport behaupteten sich die Belgier. Mn anderer Dime»»Korrespondent schildert den heftigen deutschen An- gtiff gegen Ppern. Am Sonntagabend war jene Stadt noch im Besitz der Verbündeten. Di« Deutschen erneuerten ihren Versuch, die feindliche Linie -u durchbrechen,' fi« waren sehr stark und hatten zahlreich« Geschütz«. An Ho Hebet« und Messt»«» hatten die Engländer einen schweren Stand. Die Terrttorialtruvp«» ritten der Kavalleriebrigad«, di« dort die Schanzen hielt, zu Hilfe und gerieten dabei iw ein heftiges Artilleriefeuer. Mit kurzen «ätzen «ittrn fie in eine Hölle von Geschossen und Kugeln hinein, aber bis zum Abend war e» unmöglich, »ortzudringen. Dann unternah- men die Deutschen «inen Bajonettangriff. Es «ar ein un heimlicher Augenblick. Auch di« Engländer pflanzten das Bajonett auf. Der Zusammenstoß «ar schreck lich. vor der Uebermacht mußten die Engländer zurück- weichen, acker fie gruppierten sich von neusm und stürmten wiederum. Schließlich mutzten die Deutschen sich -urückziöhen, so behauptet de, Korrespondent. Mn Berichterstatter de» iNieuw« Rotterdamschen Touvant, der Calai» und Dün kirchen besuchte, meldet, daß di« Franzosen überall km vorgeländ« um jene Städte herum stark« yeld-ekesti- 8 ungen anllegten, wie Redouten, Schanzen und Schützen gräben. Große Lruppenmengen befinden sich in der Nahe. An Dünkirchen traf der Holländer erschöpfte Ueckerrest, der belgischen Armee in völliger Unordnung, vielfach ohne Ossi, -fiere, in buntem Durcheinander. Ungeachtet ihrer t«m- rigen Verfassung verlangten alber viele nach Erneuerung des Kampfes. — Au, Aiardenburg wird nach Rotterdam berichtet, daß zwei englische Flieger über Vrfigge Bomben herabwvrfen. Zwei Deutsch«, die einen Benzin vorrat bewachten, wurden getötet. Mn« Bombe fiel beim Bouwere-Tor, eine andere iw einem Garten nieder. Hinter der franMsche» Front. Wie die Wiener Reichspost meldet, berichtet ei« Pari» ser Großindustrieller dem Genfer Korrespondenten de» Bkrt- t»: Die Straßen durch den Fortgürtel von Patts find keine Straßen, sondern eher Fallen; es wimmelt überall von Zuaoen und anderen dunkelhäutigen Truppen. Den eng lische,, Truppen ist auch dieser Krieg «in Geschäft; sie kämpfen -war tapfer, find aber au^s den Erdbefesti gungen nicht Lerauszubringen, wenn die Lage einen Angriff auf die deutschen Stellungen erfordert. Ihre Kavallerie ist gänzlich untauglich; seit sie beim ersten Zusammenprall mit den Deutschen die Furchtbarkeit de, gegnerischen Angreifers kennen gelernt hat, läßt ihr Elan sehr zu wünschen übrig. Da, hinter der Armee herr schende Elend sei sehr groß. Di« Organisation des Sanitätsdienste» sei vollkommen vernach lässigt. General «, DetMiug verwundet. General von Deimling ist -ei einem Ritt in di, Schützenkette durch einen Granatsplitter am Oberschen» kel verwundet wincken. Di« Verwundung ist nicht von Belang und General von Deimling bleibt bei seinem Armeekorps. Der englisch« vberkonwumdierwd« in Frankreich schwer verWvndet. Mn au» -el-Mnd nach Berlin zrrrückgesthrter Herr berichtet dem Lok-An», daß nach zuverlässigen Meldungen der OLerkommandierende der englischen Armee iw Frank» reich, Feldmarschall Sir John French, vor einiger Zeit bei einem Automobilunfall schwer verunglückt und noch zurzeit an der persönlichen Ausübung de» Oberkomman do« verhindert ist. v erfolgreiche Kämpfe üer Oesterrelcher la Polen »a «allrlea. Amtlich wird bekannt firgSen: Auch gestern Mittwoch) verliefe« die OpwatiomnaWfdem nördlich», Krieg» scha»platz planmäßig und Elltzg »«gestört vom Fetsde. Eüdltch der wbslekamürduig wache, «rqsre Truppe« hm Gegner, der sich aaef de« westliche« EaMfe, festgesetzt hatte, au» alle, Stellung«^ «acht«, übe, 10V0 Gefangen»« mW erbeutete« Maschinengewehr«. Ebenso vermochte «ich der Feind i« «tr^tale u«s«Mn Üstrgchffe, nicht mehr ftwwzu- halte«. Hi«, »«de, öüü Russe, ajefange« gwommw und ein« Maschi,«ng«vehra»teijlA»D mw sonstige» Kckdgwuat«. rial erbeutet, D«, Stellvertreter des Chef, d«, Genevakstackes. ». Höfer, GweralmNjor. Die Frankfurter Zeitung meldet au» der Schweiz: Au» Petersburg Mrd gemeldet: Die Verlustliste für Offiziere, di, an den Kämpfen an der Weichsel teiltzenommen haben, weist rund 200 Offiziere einer kaukasischen Division aus, inbegriffen zwei Generalmajor« und drei Obersten. » kagllschr Zorge«. Morning Volt schreibt: Deutschland» zentrale Lage ist «in großer militärischer Vorteil, den «» schr «»»nutzt, und «» hat die UntevsMung OesterreichÄiMn» und der Türket. Deutschland und Oesterreich-Ungarn find dan-S ihrer zen tralen Lage imstande, den Konflikt mit Rußland lang« genug auftechtzuerhalten, um Frankreich durch überlegen« Streitkräfte zu erschöpfen. Die Lage kann zugunsten Frank reich» nur durch stark« britisch« Kräfte au», geglichen werden, di« nicht zu spät in die Wdgschckle «warfen werden dürfen. Da» tst die Kardinalwahr heit über de, Krieg. Di« für England» Vorberei tungen zu« Verfügung stehende Zeit ist nicht unbeschränkt. Ein entscheidende, deutscher Sieg auf dem westlichen Kriegs schauplatz würde Armeen freimacken, um die Invasion in England zu »ersuch«, di« unausführbar ist, solange die bri tisch« Flott« die «w beherrscht. Aber di« Invasion in Deutschland werd« die» Projekt sofort hinausschieben, und «, müsse Ausgabe der Verbündeten sein, die» im ersten Augenblick zu versuchen, wo die Stärke ihrer Streitmtttet es gestatten. We Fmcht p», et,«, AmsHo, in Wglwtt. Las englisch« Krttgaamt teilt mit, daß nicht» in d« gegenwärtigen Sage di« Annahme rechtfertige, daß eine In» pasion wahrscheinlich fei oder Seöorstehe. verschieden« Verteidigung«»«rk«, di« im vereinigten Königreiche «rich tet worben feien, bedeuteten nur notwendig« vor- sichts«aßr«geln, di« jede Seemacht in Kriegqetten «rgreife. Di« Behörden werden Weisungen erteilen, wenn der Feind eine Invasion versuchen würde. Die Rentwle, verlange« »»» E-g-md Echadwlersatz. Di« Berttngske Tidende meldet au» EhrWania: Der verein norwegischer Schiffsreeder protestiert in einer Mn- gäbe an da» norwegisch« Ministerium de» Aeußeren dagegen, daß englische Kriegsschiffe neutrale Handelsschiffe mit Ladungen für Skandinavien völkerrechtswidrig in eng lische Häfen einbringen. Mkn Esse Schadenersatz für dadurch entstandene Verluste beanspruchen. ver Weg M Zee. Mr berichteten gestern übe, etw Seegefecht an der englischen Küste. Daw wird hwte nah mit- geteilt: Der Kapitän eines in Lowestoft «ingelaufenen Dampfers erzählte, daß er nachts schießen hört«. Bei Tages» grauen sah er die deutschen Kriegsschiffe, die er zunächst für britische Schiffe hielt. Nach -chn Minuten ver schwanden di« Schiffe. Aus dem Weg« nach Lowestoft sah er vier Torpedojäger, di« mit voller Kraft in der Richtung der deutschen Schiffe fuhren. Mn anderer Kapitän erzählt: M sah ein britische» Unterseeboot plötzlich «st mit dem Heck, dann mit dem Vorderteil stch über Wasser erheben. Daraus versänke» allmählich und verschwand in den Wellen. Zwei Weitere BraupfeU vom Sdrderr »ersechtz. Der in Neapel angekommen« italienische Dampfer Rama hevonete -et Aden «inem englisch«» Geschwätz«,, da» auf den Emden Jagd Machen soll. Emden habe eben wieder zwei Dampfer versenkt^ nachdem sie ihnen Lsbenmnittel und Kohlen entnommen hatte. veschädigmrgeir englische, Kreuzer durch deutsche Geschütze. Pariser Nachrichten besagen, daß gelegentlich de, Bom bardement» de» englischen Geschwader, vor Nieuport L e ut- scheGeschützedrei Kreuzer schwerer, aLe anfäna. lich geglaubt wurde, beschädigt hätten. Man berichtet, daß di« Kriegsschiffe unbrauchbar seien, doch handele es stch nur um Falcan, Brillant und Rinaldo, KPeuzer von höchsten» SöOO Tonnen und älteren Typ». Ei« «Büsche, Dampfer zu« Sirrte« gebracht. InAtwali in Meinosten wurde ein englischer Vamp- fer zum Sinken gebracht» nachdem die Besatzung und die Ladung gelandet waren. Die Bemannung de» russischen Dampfer» Karol««« Olyd, die in KoNftantinopÄ ver haftet wurde, ist zu Kriegsgefangenen gemacht worden. Mn« bezeichn end« K»«dg«bung - de« «uw «Eischen Seelows. / Der neue Erst« Seelord der englischen Flott«. La» Fisher erlich an seine Untergebenen drei Befehle «Ts Richtschnur ihre» Handeln». Seine Leitsätze stick/fol gend«: Aruherste Kraftanstrengungl und bru/alft« Energiestich Grundbedingungen jede» Kriege»/Mößtg. keil und menschlich« Rücksichtnahme ist unver zeihliche Dummheit und Schwäche. Schlagt endlich lo»: schlagt al» erste lo» und schlagt auf» kräftigste überall los! vtt W»pf ilm crlngsii». Au» London Mrd nach Amsterdam gemeldet: Di« all gemeine Beschießung Tsingtau» begann am S1. Oktober morgen». Schweres velagerung»geschütz auf der Landseile wirkte zusammen nm EchUsgeschlltz. Die Fort» östlich von den Jttishügeln Und die Befestigungen von Hfiau-Dschaushan, ebenso das Arsenal von Tsingtau find beschädigt. Di« Petroleum tank» brannten. Di« Deutschen -«antworteten das Feuer. »— Di« japanisch« Gesandtschaft im Haag gibt folgend« Mitteilung des japanischen General» stack«, bekannt: Nachdem schwere Geschütz« ausgestellt wor den waren, begann am -1. Oktober, dem Tag«,, der zur Feie, de» kaiserlichen Geburtstage, bestimmt worden ist, die ge samte Artillerie »ei Tagesanbruch di« Beschießung Tsing tau». Di« japanischen Kriegsschiff« vereinigten ihr Feuer aus di« feindlichen Fort». Da» Mich« Fort Attis und da» Fort HstauÄschaulshan, di, den rechten deutschen Flügel deckten, wurden bald zerstört, und in de, Stadt Tsingtau sah man die an Vie Schiffswerft angrenzenden Stadtteile und Oeltank» in Flammen stehen. Die Deutsche, «wider ten da» Feuer. D Iiipvtiscde «ediA-dese-m- st» Ldl». .Di«Frmrkftrrte, Zeitmrg wettet au» ZRstchr Rschimm, «sche. Meld«,»«, HÄ« sw Aapaew, «f bett«. Seit« der Echaüluugb hn je 100 KiKmster S«d besetzt. I«