Volltext Seite (XML)
r. 240. Donnerstag» rs. Oktober M4. s. Jahrgang. S04 — tS. Oktober — t914 or zehn Jahren war e», al» König Fried- August von Sachsen in unserer engeren Hei- a» Zepter der Herrschaft ergriff. In dieser verhält« Gg kurzen Spanne Zeit hat der Monarch eS nden, sich durch sein leutselige» Wesen, durch seine persönliche Anteilnahme an allen öffentlichen An- rnheiten und durch die pflichtmLßige, ernste und »liche Auffassung seine» hohen Amte» da» allge» : Vertrauen und die Verehrung de» sächsischen Vol- r hervorragendem Matze zu gewinnen. Heute, am der zehnten Wiederkehr de» Regierungsantritts königS ist es dem sächsischen Bolle ein Bedürfnis, Monarchen seine Verehrung auszusprechen. Viels n Waren im Lande für den heutigen Lag zu Ehren iöntgs Friedrich August geplant. Tie Zeit hat mit -em Griffel einen Strich dadurch gemacht. Tie ssurie ist entfesselt und duldet keine Festfeiern. Go sich das Sachsenvoll denn angesichts der allge-! m Not des großen und des engeren Vaterlandes da- escheiden, unserem König Friedrich August in ein« :r Form zum heutigen Tage seine Huldigung dar« ngen, ihm das Treugelöbnt» in herzlicher Verehr« zu erneuern und an den Stufen de» Throne» den ch ntederzulegen, daß es dem Könige nach glorreich Pst en Frieden noch lange vergönnt sein möge, Sachsenland weiterem Aufschwung auf allen Ge- i staatlicher Betätigung entgegenzuführen. :ie Sächsische Staatszeitung schreibt zudem rungsjubiläum: Am 15. Oktober sind zehn Jahre >ssen, seit unser Allergnädtgster Herr den Thron r Väter bestiegen hat. Tas Sachsenvoll hatte sich Gedächtnis an diesen Freudentag in der Geschichte es Vaterlandes ander» gedacht al» nun die schwere es erlaubt. In furchtbarem Ringen kämpft das he Voll, kämpfen die Söhne Sachsens mit den ern aus Nord und Süd, au» Ost und West und mit ceuen Verbündeten Oesterreich-Ungarns gegen mäch» Feinde, die uns ntederzuzwingen, unseren Fleiß unsere Tüchtigkeit, das Ergebnis 44jährtger Frie rbeit, vernichten, unsere Kultur zerstören wollen, ampse um die Grütze der Nation, um da« Wohl des landes steht heute Alldeutschland Wie eine Mauer Stahl; wenn etwas berufen ist, die höchsten Tugen- n unseres Volle» zu entwickeln, seine tiefsten und Kräfte auszulüsen, dann ist e» daS Bewußtsein, ülle mit Allen in unverbrüchlicher Einigkeit, in fer Hingabe an das Vaterland, an die Nation ter an Schuller stehen. Es gibt keine Parteien mehr eiten Lande, Wie unser oberster Kriegsherr bei euch dieses schrecklichen Büllerrtngen» so schön ge- wt, es gibt auch keine Unterschiede de» Ranges und >es, der Person, der Geburt und Herkunft wehr, seit chland in diesen Hm aufgezwungenen Krieg ver- t worden ist. Neben dem schlichten Krieger swht der aus dem Fürstenhaus«, und die Kugel trifft ihn men; wie der Sohn aus dem Bolle opfert er sein für Kaiser und Reich, für König und Vaterland. etwas unserem Allergnädigsten Herrn den mor- Tag zu einem Tag der Freude zu machen geeignet rnn ist es die Ueberzeugung, daß Er jedem Seiner tanen Sein Haupt in den Schoß legen kann, dann da» Glücksgefühl, daß wir in Ihm den Vater des landes verehren, der un» durch zehn Jahr« treue» jflichterfüllung und höchster staatsmännischer Weis-, Gerechtigkeit und Friedfertigkeit, treuer Liebe zu m Volke und vorbildlicher Hingabe an Kaiser und bis zu diesem Tag« hingeführt hat. Dafür dankt heute da» Boll der Sachsen zwar nicht mit ju-> er lauter Feier, Wohl aber in tiefster Liebe und i und mit der innigen Bitte zu dem Allmächtigen r der Geschicke, daß Gr für und für segnend seine über Leben und Gesundheit unsere» treuen Kö- breite, und daß Gr Ihm, wenn diese Schrecken de» s vorüber sind, von neuem ungezählte Jahr« sü» frieden- für Sein und unser Lmä> und Mr Sein », in Lieb« und Ehrfurcht jan Ihm Hangende» voll e. - Gas wsttte Gottl Aw Reise König Friedrich August« M den K^Machchch. könig Friedrich August wird sich voraussichtlich! in nächsten Lagen zum Besuche de» Kaiser» und sächsischen Truppen in» Feld begeben. Der der Abreise ist noch nicht genau festgesetzt. keine frühere Einberufung de» sächsisch« )er Vorstand der sozialdemokratischen LandtagKfraL- und der Landesvorstand der soziaL*moEratischen Schritte Mr Verhinderung de« Lebensmitte ÜvucherS ge plant werden. Die Regierung Hat jedoch die Absicht, den Landtag erst Anfang de« nächsten Jahre» zu einer kurzen außerordentlichen Tagung einzuberu- sen, und wird hieran, wie wir hören, voraussichtlich festhalten, dq nach ihrer Ueberzeugung ein drin gende« Bedürfnis für eine frühere Berufung de« Landtages nicht vorliegt. Partei haben an die Regierung da» Ersuchen aus schleunige Einberufung de« Landtag» zu ei ner außerordentlichen Tagung gerichtet. Diese mache sich nach Ansicht der Gesuchsteller notwendig, um für die KriogShilfe weile Mittel zu beschaffen und diese Hilfe möglichst nach einheitlichen Grundsätzen zu regeln. Auch die Frage der Arbeitslosenunterstützung au» öffentlichen Mitteln soll möglichst gelüst werden. Ebenso sollen Vie Kriegslage. Neue Ziege im Westen unü Im Orten. Große» Aauptquvstthpr, 14. Okt. mittags. Von Gent aus befindet sich der Feind, darunter eilt Teil der Besatzung von Antwerpen, in eiligem Rück, zug» nach dem West« zur Küstd« Ansech, Truppen fol, gen. Lille ist von un» besetzt. 4S0V GefHn, gene find dort gemacht worden. Die StKt wa!r durch ihre Behörden den deutschen Trupp« gegenüber «ich offen erkürt worden. Trotzdem «g per Gegner bet einem Um, fassungsveriuche von Dünkirchen her Kräfte dorthin vor mit dem Auftrags Lille bi, zum Eintreffen der Um- fassungearmre zu halten. D^ dfese natürlich nicht ein, traf, «ar dw einfache Folge, daß die zwecklos verteidigte Sicht btt der Einnahme durch unsere Lchwpen Schädigun, gch» erlitt. Von der Front de» Keuch» ist nicht» Reue» zu melden. Dicht bei der Kathedrale von Reim, sind zwei schwere französisch« Batterien festgeüellt worden. Frrnet wurden Lichisignach von leistem Turme der Kathedrale beobachtet. Es ist selbstverständlich, Paß stlle unser« Trppp« nachteilig« feindlich« Maßnahmen und Streit, mittel chkümpft rsterden, «Hne Rücksicht auf die Schonung der Kathedrale. Me Fstnyoftn traten sttzo jetzt chife frü her selbst die Schuld daran, wenn der chrwürdige Bau «Eer ein Opfer de» Kriege» wird. Ans bmr östlichen Krteg»sch^uplsttze find in Kümpfen bet Schirwindt dch Russen geworfen worben <und haben Svvo Essfstngene, 2« Geschütze und 12 Maschinen, gewehr« periforen. Lyck ist witt»er in unserem Besitze. Bifqlla ist »»m Feinde geräumt, weiter südlich sind beitn Zurückwprfen russischer Trupp« ch»s Wrrschap 8VVV Gefastgenje gemMt um» 2ö Geschütze er, beutet worden. Durch diese Meldung aus dem Groh« Hauptquartier, die das Auer Tageblatt schon gestern nachmittag durch Son derausgabe bekannt gab, wird die Vermutung bestätigt, daß das englischbekgiische Heer sich nicht mehr zu einer Schlacht sammeln kann, sondern, gezwungen ist, Hein Heil in einer eilig« Flucht nach Ostende zu suchen. Bedeutungsvoller noch ist die Besetzung von Lille, prM dadurch die neuen Umgehungsversuche der Frdnzos« vereitelt worden sind. Daß Lille von dem Augenblick an, wo der Feind die Stadt besetzt und sie -um Stützpunkt für Umgehungsbewegungen macht, nickt mehr al» offene Stadt angesehen werd« kann, liegt aus der Hand. Menn dennoch demnächst die franzö sische und englische Presse di« Beschießung von Lille in ihr Arsenal für d« Lügenseldzug aujfnehmen sollte, so wird un» da« wenig stören. , In UNS M Antwerpen. Wie die Metzer Zeitung berichtet, ist der Militärpolt« zeimeister von Metz, Generalmajor von Boden» Hausen, zum -Kommandanten der Festung Antwerpen ernannt Word«. Ein Kdimpf -mitschen Gent und vrügg» im Gststge« Au» Sch van Gent mstldet der Rstttierd. Courant vom 13. Oktober; Die belMch^englischen Truppen, die au» Gent in der Richtung aus »rüg« abnstftschvert sind, find von ihn Deutschen chrfolgt «nd gestern abend etingehM worden. Heute vormittag «ch der Kaftnpf In vorliem Gange. We Belgische Regierung slWt nach Frankreich, Au» dem Haag wird nach Stockholm telegraphiert, daß «in« starke englisch« Flott« vor Ostende «tn- getroifjf« ist, mit dem Austrage, die Trümmer de» belgisch englisch« Heere», da, sich aus! der Flucht au» Antwerpen befindet, an, Bord zu nehmen, fall» es sich al» notwendig «Meist. In Verbindung damit dach die folgende Meldung au» Bordeaux vom 14. Oktober zu bringen.sein: Vtr belgische Negierung hat beschlossen, m« ihre Han-iungofrelheit zu sichern, sich uach Frankreich zu begeben. Me Minister mit Ausnahme -e« kriegsmlnlster» habe« sich gestern vormittag tu Gsteu-e nach Le Havre einge» schifft, «o -ie französische Regierung alle zu ihre» Unterbringung nötigen Ma-vahme« ge troffen hat. der König ist an -er Spitze feines Heeres geblieben. Nach Meldung der Agence Hvvas aus Bordeaux hat die belgische Regierung gewünscht, da sie im Belgien, nicht mehr Freiheit genug habe, zur Wahrung ihrer Autorität ihren Aufenthaltsort nach Le Havre verlegen zu dürfen. Die Regierung der Republik habe geantwortet, daß sie Von ganzem Herren die belgische Regierung auff» nehmen werde und ihr volle souveräne Rechte zusichere. Die französische Regierung hat alle Maßnahmen getroffen, um die belgische Regierung so gut wie möglich uNterzuLrintzen. Die belgische Regierung wird sich der Rechte erfreuen, di« dem Heilig« Stuhl von Italien im Garanttegesetz -Ugo- sichert wurden. > , , I l 1 was «,»,lisch« Hilf« wert ist. Die Tim« w«den sich gegen dH« Vorwürfe, daß Eng, land sein Wort an Uelgsien nicht gchchiten. Ml«, wa, da» Blftt vorbring« Mn, Ist, daß England dr^i Mr»«. z*r g«opf«vt pnd noch mehr Mavtnoavrlust« gebucht hqbe, um di« bcktztMn Küsten zu beschirmens. Belchen werd« noch weite« Opfer England» sehen. Di« Tome, vergessen Hierbei, daß kein englische» Kriegsschiff ovr der belg!isch«n Küste gesunken, sonder« daß die du-i iKveuM an der «nAifchen KMte bei der vvmchchung der Errzufuhr noch den holländischen Käse« verhöre» gingen, Di« Mckkehr der FlüchMnge. Die niederländische Regierung hat sich mit der deutschen Militärbehörde über die Mckbesisrderung der Flüchtlinge noch Antwerpen verständigt. Die Rückkehr wird allmäh lich geschehen. * Den Gipfel französischer Unverfrorenheit bezeichnet düs Meldung des Großen Hauptquartiers über Reims: Wenn der ehrwürdige Dau der Kathedrale eines Tages in Trüm mer fällt, so trifft die Schuld nur die französische Heeres leitung. Wir aber können nur beton«, daß uns das Leb« jedes einzeln« unser« Soldat« Wertvoller fein muh als die Kathedrale. , Di« schwierig« Lage der verbündeten fn Roedfrankrrich wird gekennzeichnet durch Berichte der englischen Blätter, die sehr kleinkautochalt« find. Man berichtet darüber aus dem Haag vom Mttwoch: Vailp Mail gibt zu, -a- am Vonnarstag -lr Lagr fast vkrzwrifrlt «arm»- alle» verloren sei, «oenn es -en an -em Dreieck Vonai, Sethune un- ftrras ausgestellten Deut» schen gelingt, bei Len» -urchzubrechen. Ver militärische Mitarbeiter -es Nkemve Rott. Cou rant äußert stch «ie folgt über -ke Lage: Mtt -er flbstcht -er verbün-eten, -e« -eutsthea Slügel zu umgehen, ist e» nun au». Da -le Deutsche« ihre« flufmarsch nun längst -er Küste fortfetze« können, laufe« -le verbün-eten viel mehr Gefahr, in Nor-ftankrelch l« eine seh« schwierige Lage z« gerate«. Der französisch« Nute Flügel ist durch die Besetzung von Lille ebenfalls gefährdet. Die französische Press« sucht »war di« Bedeutung der verblüffend «sch bewirkt« Besetzung von Lille durch di« Deutschen zu verkleinern, muh aber zu gesteh«, daß di« hervorragende deutsche Manoorierkunst den «französischen linken Flügel vor «in« neue höchst schwierig« Aufgabe stellt, di« voraussichtlich erbittert« Kämpfe zwischen Arr»» und Albert sowie bei Hazebrouk rsdistgt. Dl» Kämpf» t« dinvogesp«. von Epiinul bi» zur schweizerischen «cknze find, wie W Frstnkf. gtjz, au» Vern meldet, seit Mittwochmorgm heiße Kämpf« im Gstng«, dift südlich pv, Altkivch u«d DIstmmevktrch im Smdach» oegaune». MttEstmm üt« sranzöstsch« Miest». Die Kopenhagener Nativnaltidende meldet mm Pari»: Hier Herrscht allgemeine Entrüstung über die dreisten deut-