Volltext Seite (XML)
Nr. 981. Au« Tageblatt und Anzeiger für da« Erzgebirge. Montag, den 5. Oktober 1814. 7K°I klmn 9Ü. 97. 98. 99. 102. 100. 101. Von Staät unä Lanä. Au«, ö. Oktober, Nachdruck dir L»kamotl»n, d>« durch «In Nonilpondrn^ilchin krnntlich grmachl sind Ist — auch Im Ku»,u..« — nur ml« a«nau«r Quellcuangab« gestattet IE- Mutmaßlich« Witterung am 8. Oktober: West, winde, wechselnde Bewölkung, nacht» wenig Zitier, tagsüber «ärmer. "WO * Unfall de» Herrn Bürgermeister» Hofmann. Von einem bedauerlichen Unfall ist leider Herr Bürgermei ster Hofmann betroffen worden, der bekanntlich bei der vierten Kompagnie de» Landsturm-Jnfanterte-Bataillons Schneeberg al» Offizier steht. Wie un» au» Zwickau be richtet wird, hat er am Sonnabend in den Abendstunden bei einer Reitübung in der Umgebung von Königswald bei Werdau den linken Arm gebrochen. Er wurde nach dem Reservelazarett in Zwickau überführt. Wir wünschen unserem verehrten Stadtoberhaupte baldige Wiederherstellung. * Ein« kaiserliche Anerkennung für die sächsische« Truppen. König .Friedrich 'August hat am 2. Oktober folgende» Telegramm von dem Kaiser erhalten: Es ge reicht mir zur höchsten Freude, Dir vom 19. Armee korps und 12. Armeekorps da» Beste melden zu können. Ich habe gestern die 3. Armee besucht, speziell da» brave 181. Regiment begrüßt und demselben Meine Anerkennung ausgesprochen, wobei ich Deinen dritten Sohn und Deinen Bruder Max, sowie Laffert und Kirchbach in bestem Wohlsein traf. Ter Geist in den Truppen ist vorzüglich. Mit solcher Armee werden wir auch den Rest unserer siegreichen Aufgabe erledigen, wozu der Allmächtige uns betstehen wolle. Wilhelm. * Verwundet und vermißt. Außer einigen fürs Va terland Gefallenen, deren Namen aus der Ehrentafel in dieser Nummer des Auer Tageblattes zu ersehen sind, verzeichnet die Verlustliste Nr. 24 der Kgl. Sächs. Armee die am 3. Oktober ausgegeben Worden ist, folgende Käm pfer au» dem Bezirke der Amtshauptmannschaft Schwar zenberg als verwundet oder vermißt: Vom 5. Infanterie- Regiment Nr. 104, Chemnitz: Schmalsutz II, Al-s fred Willy, Soldat aus Eibenstock (leicht verwundet); Bauer, Fritz Bernhard, Soldat aus Schönheide (verwundet); Trommer, Aiax Wilhelm, Aeservist aus Johanngeorgenstadt (verwundet); Huster, Max Paul, Soldat aus Schönheide (leicht verwundet, lin kes Knie); Meier, Max Otto, Soldat aus Lößnitz (leicht verwundet); Heinrich, Max Walter, Schütze aus Breitenbrunn (schwer verwundet, Leib). Vom 7. Infanterie-Regiment Nr. 106, Leipzig: Edelmann, Paul Karl, Gefreiter d. Res. aus Ritters grün (ver wundet); Müller III, Max Oswald, Soldat aus Neu städte! (schwer verwundet, rechter Unterschenkel); Lo renz, Ernst, Soldat aus Johanngeorgenstadt (leicht verwundet, Gesäß); Barth, Richard, Soldat aus Neustädte! (schwer verwundet, linker Arm, Kopf); Kircheis, Otto Herbert, Soldat aus Schnee berg (schwer verwundet, Bauch). Vom. 15. Infanterie- Regiment Nr. 181: Müller, Max Richard, Soldat aus Sofa (schwer verwundet); Radecker, Freund Johanne», Soldat au» Eibenstock (leicht verwundet); Schürer, Hermann Ernst, Soldat aus Schneeberg, (schwer verwundet); Seidel, Gustav Emil, Soldat aus Lauter (schwer verwundet); Trülzsch, Albert Arno, Soldat aus Bockau (leicht Verivundet); Müller, Au gust Willy, Soldat aus Schneeberg (schwer verwundet. Vom Reserve-Wtger-Bataillon Nr. 13: Döhnel, Ge freiter aus Linden au bei Schneeberg (verwundet). Von der l. Marinedivision: Vogel, Alfred, Matrose aus Aue (vermißt). — Außerdem wurde, wie wir auf privatem Wege erfahren, noch verwundet, und zwar am linken Unterarm, der Reservist Waller Kürsten au» Aue. MU" -auslisten. In den nächsten Tagen werden in Aue di« HauSIisten für die nächstjährige Einschätzung zur Einkommensteuer den Hausbesitzern zugestelll werden. Wir weisen darauf Yin, daß die Hauslisten nach dem Stande vom 12. Oktober ds». Jh». auszufüllen sind. ES sind alle männlichen und weiblichen Personen einzu tragen, auch Untermieter und Schlafstelleninhaber, fer ner die juristischen Personen (Gemeinde, Stiftungen, An- stallen, eingetragene Vereine, eingetragene Genossen schaften, Aktiengesellschaften, Kommanditgesellschaften auf Aktien, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, cier Im Vollcerringen um Oeutscklsnös Rukm unä k'oit- bestetren geksllenen lleläen aus /I u e unä äen Ort- scdsüen äer ^mrsMuptmsnnscNslt Lcövvarrenderg. Musketier Kurt üüriten aus äue-2e1lo. (Gefallen am 9. Leptember bei Korlclacb, Kr. Qerclauen.) 8oläat sselix lelltner aug 8ciiSnkeI<1«. (Qekallen am 21. September bei kertonviller). Solciat Lrnst öruno älelilliorn aus älberocka. (Qe- iallen am 21. Leplember bei llertonviller.) Lvläat Lmii ZUbin 8tepban aus kernsback. (Oe- kallen in franlcreick.) Musketier?aul Osvalci frleäel aus 8clmeederg. Reservist Reinbarä kger aus iöünltr (Gefallen am 18. September bei Vauäesincoutt.) Reservist Rickarci iorenr aus IViläenau. (Ge- kallen am II. September.) 103. iLncivckrmann Lrnst Reudett aus Xlderock». 104. Gnterokkirier äer llanciv. Kurt Reumerlcel, In haber äes Eisernen Rreures aus 8ckneederg. (Gestorben an seinen Vervunäungen am 28. September im felälararett in Insterburg. in d«n «rund D«s»h,t. »io »«» «chifsäi «a»«d« so« an »and gesetzt. Land»«, b. vkt»»««. RPch «in«, SlmzdmrldUng an» l^t««d» ist d«, «»,lisch« »a«»f«r»a»d,n auf »«, Fahrt » « An« «ach »ntt-M«« «m dir «acht ,«» Old toh«, ans «in« Mi«« ß»«i«!t«« n«d G«f«nk«n. N«u« Ma«« d«r Msatz««g w«B«n »umißt, acht «uw«« »o« Fisttzirtvot«« >«»«tt«t. «»NM«, 8. Okto-«». Di« Wmlrakttät IM mit: Mr Schiff« gefährlich ist da» Gebiet «visch«n kl Givad IS Mn. und dem öl. Grad V0 Mn. nördlicher Brette und örvsschm 1 Grad öö Mtn. Md 8 Grad östlicher Länge. Zugleich wird daran erinnert, daßdt«Sp«rrgr,n-« der deutschen Minenfelder auf KL Grad nördlicher Brett« liegt. E» sind jedoch auch die Nachbargebiet« nicht ungefährlich. (Notiz vom Wolfs-Bureau: Hierzu erfahren wir von zuständ'ger Stelle: Di« Behauptung di« deutschen Minenfelder reichen bi, zum S2. Grad nördlicher Brett«, ist frei erfunden. Dutschr Minen liegen nur an der Küste England». Die Verseuchung neutraler Gewässer ist ein Bölkerrecht»- bruch. Nicht Deutschland, sondern die neutralen Staaten in erster Linie würden dadurch geschädigt. Konstantinopel, ö. Oktober. Betreffs der militärischen Lage stellt da» Milttärdlatt Defense National fest, daß die biicherigen Kämpfe in Galizien dazu angetan waren, die Russen zu erschöpfen und ihnen ansehnliche Verluste beizubr'ngen, di« nun >bald in beträchtlicher Welse den wetteren Kämpfen mit den Deutschen und Oester, reichern hinderlich sein müßten. vkadinachllchten. Berlin, 8. Oktober. Duv Berliner Tageblatt mel. det aus Zürich: Die Mobilmachung inderEchweiz wird nach dem Beschluß des Schweizer Landesrptes wei. tex aufrecht erhalten. Risch eine» Meldjung dessel ben Blatte» au» Thristiannia soll nach ijsranzöfichen Quellen Graf Zeppelin an der Front eingsetrdffen schm um selbst den Oberbefehl über da, Flugwesvn zu übernehm««. Die Schlacht tni« de, Franzose« hat nunmehr ein« Ausdehnung von SÜO Kilometern. Der Föiind sei «ir- derum zur Offensive übergegangen. Wien, 5. Oktober. Rach einer amtlichen Mitteilung wurden im Zusammenhang mit der gegen die im östlichen Bosnien eingedrungemen Serben und Montenegrier ringe, eiteten lö'ssensiv« zwei montenegrinische Bri, gaben «ach zweitägigem Kampfe vollständig ge schlagen und zurückgeworfem Sie befinden sich im vollen Rückzug«, »ei der Verfolgung wurden mehrer« g«fall«ne Soldat«» österreichisch«« Patrouillrn in bestialisch«« r. stümm«l,t«m Zustand« aufgefunden. Ehristiania, 5. Oktober. Wie die Aftanpästen melden, herrscht in Part» große Erregung, weil Nor wegen Pferde nach Deutschland auHühren will. Hierzu bemerkt da» Blatt, daß das zeitweilig aufgehobene Ausfuhrverbot für Pferde wieder voll in Kraft getreten fei,'nachdem die Höchstzahl der ausgöWhrton Pferde, näm lich 1000, erreicht worden ist. Die ganze Ausfuhr ist LIbri. gen» Dänemark zugute gekommen. London, 8. Oktober. Da« ReuterbSro meldet lqu» Valparaiso: Der deutsch« S«sip-to hat da, englisch« Verschiff Elstnor i« de« chillmtische« GEässmm Neue Nachrichten sind heute auch wieder eingelaufen über den I^rieg siir See, die vor allem wieder die gute Arbeit der deutschen Flotte erkennen lassen. Sie besagen folgendes: Ein großer englischer Dasmpfer verseM. Die Times melden aus Liinä: Der deutsche Dampferi Aegypten venveigert Englund den Gehorsam. ff?^Lng^ äber^LL b^brt wmde^ Die^VankfieW Mrte''60Ü0 TonnenÄer fitt ^ner Krisis. Das Mw?terimn weigert sich, die Maß- U A^ ^ ncchmen des englischen Komnrandanten anzuerkennen und d ä veröffentlichen. Der englische Kommandant ließ alle 130 000 Pfund Sterling. (Das Md 2,4 Millionen March) I ^^lichen Gebäude militärisch besetzen. Auf dem Palast Ein französisches Kanonenboot in den Grund gebohrt. des Kchedive ist die englische Nationalflagge aufgezogen. Amtlich wird vom französischen Marineministerium * milgeteilt: Die deutschen Kreuzer Scharnhorst und I Schließlich sind noch zu veröffentlichen die im Laufe des Gneisenau sind am 22. Svptemsber vor Papeete ans! heutigen Vormittags bei uns etngegangenen Tahiti erschienen und halben das Kanonenboot Zeleo das seit 14. September äbgerüstet im Hafen lag, in Grund geschossen. Hierauf beschoffen sie die offene Stadt Papeete und üuhren weiter. Die Mitteilung drückt zum Schluß die Hoffnung aus, daß den. beiden Schiffen sehr bald die Kohlen ausgehen würden. (Notiz des W. T.-D-: Hierzu wird uns von unterrichteter Seite mitgetvilh, daß Papeete durchaus nicht als offene Stadt gelten kann;, da es ein For,t und drei Batterien mit etwa 20 Geschützen verschiedenen Kalibers besitzt.) England legt Minen. Die englische Admiralität teilt mit, daß die deutsche Taktik in bezug auif Unterwasserminen in Verbindung mit der Tätigkeitder U n t e rso eboo t e EnglanL.AwiiNtze, Eegenmaßregeln zu ergreifen. Infolgedessen hat die englische Regierung die Ermächtigung erteilt, an bestimmten Plätzen Unterwasserminen zu logen. (Diese Er klärung erfolgt zweifellos, um den Unmut des englischen Volkes über die Untätigkeit der britischen Flott« zu zer streuen. Natürlich hat England in diesem Kriege selbst schon viele Minen gelegt.) Don dem neuerdings sich mehrenden Nachvichtenmate- rial über die Vorgänge in Sen Kolonien seien heute als die interessantesten die folgenden Meldum! gen herausgegriffen: Die Besetzung von Lüderitzbucht. Laderitzbucht wurde von den südafrikanischen Truppen I am 26. Septemiber besetzt. Die englischen Streitkräfte hat ten sich der Stadt gegen Abend genähert. Am Lage -Mors brlagea. dtr Nttsse« flo- la zweltü gl g em! hatten Offiziere mit «tn«r weihen Mn« di« Stadt »u r ««»»,. b.1 »««UI <m 1. »0» »kW»«- u..2«,.- d-. _<»>>»', dch,.»» I "le Besatzung am 18. September nach Zerstörung d«r Eisen» ^^^^bEschl age« «oroe« uns yavenIbahnen -urückgezogenhab«. Die Deutschen haben all«» UN» Sefangear, Jh beschütze, Oaruatrr berührt gelassen, mit Aumvhme der Station, Wr drahtlos« eia» schwere Batterie, viele Maschinengewehre,!Telegraphie, die sie zerstörten. Die Engländer haben: nur IahrAeuge unO ^rrhe verivrea. llehr wenig Leben« Mittel und Geld gefun» Neben 8000 Gefangenen fiel also wieder eine ansehn-I Dir BeAarrnna von Kkautstho«. L ZL" «wer Pekinger Meldmg vom 8. September zufolge Mit dem Ä^en Teil^diesÜ Heeres Ä Unfalls "der S?uppieren Pi« Japaner ihre Str-itkMte vor der äußeren Kampf bald beginnen w«M er nicht schon seinm Anfang ^ewiguas-Nni« von Jtntau über Wangko Lschuana bi. gemmImenhat^Durch all dich- K-äAewerden die Ruffem Lao-cha-a, die von fünf deutschen Vor t-ge^ten er«». wird. Hinter dieser Linie liegen die inneren Fort» Bi»- ^"w «erl«ste fast rygslma^g als d^ des G^- marcklMoltke und Jlti^ In der Peckin^r Meldung B-M-UM-I. »-t«"'. DI. 2°-^ ... ^Iner haben e» auf die vier Meilen von der Achtuno end s2t«n"dÄn !^ttle owb^n ^nn s"nie Wafferlvttung abgesehen, um die Verteidiger au» der Soldaten, deren «i ja^oolfellos noch viele autbringen kann. Befestiguna herauszulocken. Die deutschen Streitkräfte soll gegen unsere und Oesterreichs Truppen an innerem undl äußerem Wert weit zurückstehen. Mit dieser Tatsache kann ^^^ew-Menin berR ^unggegenMhin wenn auch noch nicht für die allernächste Zeit, so doch Ur Kaumi und Lunlku stehen- Aus dieser N.chtung ""A dl- sich--»ch zL^,ch d"° wahlwertzlichem Schmüngvln bogagnen imrdz I ,« A- »ch -.1 d-. «V»«. ,^-Ich- .»d k. «qM,.-. So M-w-, di- P-I°,-b°«-r m-Id-n L die Meldung wahr sein so würde ste dafür zeugen, daß I Oberbefehlshaber der Okkupationsarmee hat verfügt, daß noch in Aegypten sich aufhaltenden Deutsche^ für di« nächste Zett auf dem östlichen Knogsschanplatze be-k Oesterreicher bei Bestra-una durch die Militär, sonders wichtige Ereignisse erwartet werden. Wir lffau-l TV - rsins/-» ben aber nicht daran, daß Väterchen den Mut haben sollte, HordenMbi°rlE l0^ riereniassen ins Feld zu gehen. G/wird bestimmt eim sicheres Versteck ^sstn- D'eselbeVe^gungistauch furden S uda nett oorziehen. — In Verbindung mit diesen Meldungen sei I Wohnott nicht zugleich der Erfolge unsere» Bundesgenossen gedacht. Daj ^ne Paß ver affen dürfen. ist vornehmlich zu vermerken, daß Serbien vor dem Zusammenbruch steht. Anterm 3. Oktober meldet die Südslawische Korre spondenz aus Serajewo: Die serbischen Kriegsgefangenen stimmen darüber überein, daß die politische und millit arische Lag« Serbiens überaus ernst sei. Nur mit Gewaltmitteln gelinge e» der um den Kronprinzen ge. scharten Offizierspartei, einen allgemeinen Zusammen bruch zu verhindern. Die völlig erschöpft« Bevölkerung des Landes wünsch« das Ende des Krieges herbei, And auch über den anderen Feind kann Oesterreich In sofern triumphieren, als der letzte Durchbruchsversuch der Ruffen in den Karpathen gescheitert ist. Das Usnganschc Korrespondenz-Bureau meldet aus Nhircgy Haza: Nach einer vom Obergespan de« Konntats Marama- ro« eingegangenen Meldung haben unsere Truppen in der Gegend von Oekörmezö in siegreicher Schlacht die in Maramaros eingebrochenen Russen geschlißen. Der Feind zog sich in Unordnung niach der Grenze zsurllck. In Oelörmezö und Umgebung herrscht Ordnung. D«r Verkehr ist wiederhergestellt. Unsere in der Umgebung von Körösmezo versammel len Truppen haben gleichfalls den Kampf mit den Russen ausgenommen^ deren Bar, jagung binnen kurzem erfolgen wird. Damit ist der dritte und letzte Durchbruchsversuch, den die Russen über die Karpathenpäffe aus ungarischem Ge biet gemacht haben, auch zurüchgewiesen worden.