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Mer Tageblatt Mzeiger für das Erzgebirge WMZZW mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. »V Sprichstuo», »«r Nesoktion mit flu-nahm» S«r Sonntag« nachmittag» 4—S Uhr. — LrUgramm-flSresse: Tagrblatt -turrrzgrbirg». Zrrnsprrchrr «. »'«»»«» o«tz»«a »«si,uu»,«o Zür unvrrlangt ringefan-t» Manuskript» kau« Srwähr nicht gelristrt wrrörn. Manuskript nicht »«utuch Uod«,- Nr. 22S. klmtl. Bekanntmachungen. Dienstag, den 2-. September 1-14, vormittags S Uhr fln-et kn Mu», auf -em Platz» an -»n Earola-Mnlagen, eine weitere pfer-e- unö Wagen-Mushebung statt. Es w»r-en nur schwere Zugpfer-e s3- Stück) un- schwere wagen sebenfalls 30 Stück) aus» gehoben. Im ganzen sollen -- schwere pfer-e un- -- schwere wagen zur Muswahl vorgeführt wer-en. Vie pferüe fln- mit vollstän-lger Seschirrung zu stellen. Vie Muswahl -er vorzuführen-en pfer-e auf Grun- -er vorführungs. un- Augangsllste un- ebenso -le Muswahl -er wagen bleibt -er Grtsbehör-e überlasten. Vie pfer-e» un- Vagenbesttzer stn- verpflichtet, -le von -er Grtsbehörüe zur Vorführung bestimmten pfer-e un- wagen zur vermei-ung -er gesetzlichen Strafe pünktlich zu stellen. Es wir- erwartet, -aß nur kriegsbrauchbare pferüe un- gute wagen un- Geschirre nebst Zubehör gestellt wer-en. Mn Wagenzubehör fln- zu je-em wagen zu liefern: « 1 wassereimer aus Holz o-er Stech, 1 Mchsschmierbüchse aus Stech für etwa 1 kg Wagen schmiere, 1- Sin-estränge au» Hanf, 2,SS bi» 3 m lang, 1 Han-laterne (Sturmlaterne für Lichte), 2 große Zuttersäcke aus Drillich, zu 1,S Zentner Hafer. Mn Sesthirrzubehör stn- mit je-em paar Geschirren zu liefern: 2 Deckengurte, 2 Halfterketten, ungefähr 1,3S bl» 1,70 m lang un- nicht über 1 kg schwer, 1 neue klar-ätsche, 1 Train-(Zahr-) peitsche. Zehlen-e Stücke wer-en von -er auszuwerfen-en Entschä-igung in Mb»ug gebracht. Es ist -afür zu sorgen, -aß -ie als kriegsbrauchbar gemusterten pfer-e -ie Sesttmmungstafel „schweres Augpfer- I bez. II tragen. Derartige Tafeln können vor Seginn -er Mushebung beim Alvilkommlssar ent nommen wer-en. Die Kgl. Mmtshauptmannschast Schwarzenberg, am 2b. September 1914. Zugeuäpflege im Ariege. Ter Krieg ist der edelste und wirksamste Lehrmeister. Denn er lehrt die opferwillige Vaterlandsliebe, die < todesmutige Pflichttreue so eindringlich, anschaulich, Her- und Willen überzeugend, wie kein Erzieher sonst, zu anderer Zeit, es vermag. Tie KriegSzeit, die täglich le- .bendige Blutzeugen und Vorbilder deutschen Helden tums vor Augen führt, die herrlichsten Beweise deut scher Kriegsüberlegenheit bringt und vom Werte der na. tionalen Wehrtüchtigkeit überwältigend erzählt, ist da rum berufen, ihre unvergleichlich erzieherischen Kräfte auf das Heranwachsende Geschlecht audzuüben. Ter Krieg ' lehrt allein eines Volkes Macht, Ehre und Zukunft ver bürgen. Von dieser: Lehren unsere Jugend, die dem Va- - terlande neue, womöglich noch verstärkte Gewähr unserer Grütze bieten soll, unmittelbar und nachdrücklich betein- flussen zu lassen, Zst da» Hauptgebot der gegenwärtigen Jugendpflege. Gibt es doch kein Alter, das den Ein drücken einer so beispiellos grotzen Zett, wie wir sie jetzt erleben, so zugänglich, so empfänglich ist für die nie gesehenen Erfolge und Großtaten, die in diesem Völker kriege von unserem Volke in Waffen errungen werden, al» die Jugend mit ihrer eigenen BegeisterungSfähig« Hit, mit ihrer lauteren Hingabe für die erhebendsten B«^ tätigungen des Menschentums, mit ihrem ungeschwächten Aufnahme- und Erinnerungsvermögen. Ter Jugend wer den Siege so ohnegleichen, wie die bisher erfochtenen, niemals au» dem Gedächtnis entschwinden, sondern sie wird st« als schönste Musterbilder der Nacheiferung für da» ganz« Leben ausbewahren. Tie eine Hauptaufgabe solchen Kriegsdienste» liegt auf sittlichem Gebiet«. Sie sott neben der mehr militärisch-körperlichen Borberettungsarbeit besonder» betont werden, zumal da für sie «ine so günstig« Gelegene , Helt wie die zurzeit geboten«, Wohl niemal» Wiederkehr ren wird, solange da» Geschlecht «mporwächst. Jugend pflege bleibt allezeit eine Angelegenheit von so uner* nützlicher Tragweite flir da» Gesamtwvhl, für den Staat, - da» Volk, da» Deutschtum, daß st« allen am Herzen Ne- Montag» 2S. September 1914. gen «muß, ohne Rücksicht auf Stand und Beruf, auf Klasse und — fast könnt« man sagen: Partei.... aber nein, Parteien gibt es ja nicht mehr; hat doch der Kaiser ge sagt : Ich kenne keine Parteien mehr! Ich kenne nur noch Deutsche! In der Friedenszeit wurden leider oft die Einflüsse des Parteigetriebes und des Klassentums nicht so völlig ausgeschaltet, wie es zu wünschen war. Jedoch die reinigende Höhenluft der gegenwärtigen Kriegszeit weht diese Einflüsse weit weg und hält sie fern. In ihr schwindet, was deutsch« Jünglinge von einander tren nen und scheiden könnte. Tie Mutter Germania kennt in der Liebe zu allen'ihren Kindern keinerlei Vorurteil, läßt keinerlei Bevorzugung walten. Vor dem Hochaltar unseres heiligen Vaterlandes, im Sturmeswehcn des heiligen Krieges, gibt es nur deutsche Jünglinge, da gel ten nur deutsches Gemüt und deutscher Wille. Und hei lig« Pflicht ist es heute, das einende, einmütige Deutsch tum in seiner jetzt so herrlich erwiesenen Todestreue und unbezwinglichen Heldenhaftigkeit dem vor der Wehv- pflichtigkeit stehenden Geschlecht einzupflanzen, unsere Jünglinge, die bald die Ehre, die deutschen Waffen zu tragen und zu führen, genießen sollen, zu den Tugenden der Tapferkeit und des Gehorsams im Dienste des Staa- s. ssshtgang. i tes zu erziehen und in ihrer Brust die leidenschaftlich«! Hingabe für das Vaterland als nie erlöschende Flamme oU hegen und zu hüten. In diesen hochgemuten Tagen ! sind die häßlichen Stimmen der Parteisucht und der Ich-,' sucht und der Habsucht verstummt. Um so mehr öffnen sich die Herzen dem Edelsten. Wir leben jetzt nur al» Deutsche, allesamt dem Vaterlands ergeben, mit Herz und Hand, und Jugendpflege muß jetzt allerwärts so ge übt werden, daß ein jeglicher Jüngling gleichwohl ob er aus einer Hütte oder aus einem Palaste stammt, mit dem Dichter sagt und bittet: Latz Kraft mich erwerben in Herz und in Hand, zu leben und zu sterben fürs heilige Baten land. Tie Jugendpflege im Kriege soll Schulung für eine Kameradschaft sein, die keinen ausschlieW, der zu unse rem Staat und Volk gehört. Wir wollen in diesem Böl- kerkriege urrs einen n e u e n d e nt schen V ö lkerfrüh- ling erkämpfen, der unsere deutsche Zukunft sicherstellt. Unseres Volkes Frühling stellt vornehmlich un sere Jugend dar, und ihr gehört ja die Zukunft. Darum wollen wir nicht vergessen, in dieser dem Vaterlande al lein geweihten Schicksalszeit auch unserer Jugend un sere Sorge und Kraft zu weihen, damit unser Vaterland immerda lebe, wachse und blühe. In ftanimich Mi weilet geksmpkl - energischer lloiM nach flnhlani. Ein ganz kurzes Telegramm nur ist es, das gestqrn abend vom Trotzen Goneralstab ausgegeben wurde und vir Mriegrlage im Werten als völlig unverändert bezeichnet. W r halben davon alb gesehen, diese Meldung durch Sonderausgabe zu verbreiten, weil sie auch nicht das geringste Neue besagte. Sie lautete: Troße» Hauptquartier, 27. September. Die Lage auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen ist unverändert. In der Nacht zum Sonntag hingegen wckr eine verhält nismäßig wichtige Nachricht eimgogangon, die mir gestslrn in aller Frühe durch Sonderausgabe Wr Kenntnis brachten. Sie besagte, daß di« angegriffenen Spqrchorts der Maas linie Verdun—Thal zum Schweigen gebracht sehen, und daß. der Kampf an jenen Stellen gegen di« aulf dem Linken Ufer der Maas stehenden fqistdlichen Truppen begonnen halbe. Mr lassen dies« Meldung des Großen EleneraLstabes hier, im Wortlaute folgen: Großes Hauptquartier, 2ü. September aben-s. Der Zein- hat unter Musnutzung seiner Eisenbahnen einen w.eitaushoien-en Vorstoß gegen -ie äußerste rechte Zlanke -es -rutschen Heeres elngeleltet. Eine hierbei aus Sapaume vorgehen-e französische Vkviston ist von schwächeren -rutschen Kräften zurückge worfen wor-en. Much sonst ist -er Vorstoß zum Stehen gebracht. In -er Mitte -er Schlachtfront kam unser Mngrisf an einzelnen Stellen vorwärts. Vie ange griffenen Speersorts sü-llck ver-un haben ihr Zeuer etngeftellt. unsere Mrtlllerie fteht nunmehr im Kampfe mit Kräften, -ie -er Zein- auf -em westlichen Maasufer in Stellung brachte. Nach dvr gestrigen kurzen Mitteilung des Generalstabes hat nun also der Sonntag «'ne Entscheidung d:s Klampfe», der un» den Weg in den Rücken deir etwa von Mim» bi» Verdun stehe»den rechten, Sqite des ifvanMisch.n Heeues öffnen soll, noch nicht gebracht. Auch auf uniseren, rechten Flügel, der sich bis Bapaume ausgedehnt hat, wird zweifel los noch wettengokämpst. Es ist hier unsere Aufgabe, Vie von den Franzosen und Engländern in immer größerem Maßstabe eingeleitetem Umgehungsversuchei bqi denen st« sich ihrer Eisenbahnen b.diensa, zu vvveitelln und den Kampf von unserer hervorragend befestigten Msne-Lini« solange uxiterzusühren, V s der Angriff von dew Linse Devd-uü— Doul sich auf di« französische Arsnee richlton kann. Mittler- weile macht auch die Einschließung von Verdun Fprtsch litte. Londoner Zeitungen wissen zu melden, daß der Ring um dies« starke Festung enger wiird und daß unser« 42^Zenti° meter-Mörse« ihre Rohre bereits auf sie «richten. Demnach dürft« die Nachricht von dem Beginn der Beschießung der Verduner Forts nicht mehr lange aulf fick warten lassen, r- Bapaume mar ehemals Festung and liegt M Ayvondiss«- ment Arras des Departements Pas-do-Ealais In einen wei ten Ebene. Am 2. und L. Januar 1871 Island hier eine Schlacht zwischen dsr französischen Nlordarmoe unter Faid- h.wbe und Teilen der preußischen ersten Armee untex (Soeben statt. Die Preußen schlugen den 'mehr >alls hoppelt so star ken F«ind. Ein« strategische Bedeutung ist bar Stadt wicht oeizumessew. — lieber Di« deutsche Festungslinie an der Msne wird dem Earriere della Gera aus London gemeldet: Wil liam Maxwells, der Mbiegslkarweispondont des Daily Telegraph, sendet seinem Blatte folgende Beschreibung dsr deutschen Vemteidigungswevke an den Msne, "wmit er gewiß das englische Publikum auf deutsche Erfolg« von- bereiten will. Er sagt: Die Deutschen haben außer den natürlichen Schwie rigkeiten des Landes, die «in Vordringen der Verbünde ten verhindern, auch den Vorteil eines furchtbaren Vsr» teidigrmgswerles: nämlich bi« slöteämsg^rub/en von Laigne bis Compidgne. Diese Eiüben Mevn weißen, harten Stein, der für bedeutende Bauwerke ge braucht wird, und gehören deutschen Tiesiellischiaf- t e n. Die Arbeiten wurden in der letzten, Zeit derartig geführt, daß aus den Gruben «in Festung sw« rlk geworden ist. Diese Befestigungen anzugr«i f«m>, ist unmöglich, sie W bombardieren,, iMr Zeitverlust; die französischen Geschosse halben gegen diese FeHcpi/ kein« Wirkung. Die Verbündeten sind also gegen diese meilenweiten Posit ionen her Deutschem machtlos und müssen sich Mit Belagerung be gnügen. Und Manchester Guardien schildert di« Kunst der deut schen Feldbefestigung wie folgt: Die deutsche ^Stellung an der Msne ist so stark, daß, wenn keine strategischen Ilebor- raschungen eintreten, jeder Angiriffzu ein em Rück schlag führen muß und Erfolg nur haben brnin,. wenn der Gegner zur Erschöpfung gebracht isch Die Deutschen brachten die Kunst der Feldbefestigung auf eine Höhe, die bisher nicht erreicht war. Sie mach, ten eine Stellung von gewöhnlicher natürlicher 'Stärke zu einer Festungslinie, die stärker und widerstands fähig«! ist als eine erbaute Dins« von Stuhl. Ein französischer amtlicher Schlachtbericht. Ein am Freitag um 11 Uhr abends verWantlsichtes amtliches französisches Eommuniquö brütet: 1. Auf un serem linken Flügel in der Gegend nördlich von Noyon hatten unsere Vortruppen gegen überlegen« feindliche Streit kräfte einen Mißerfolg und waren am Vonnfttag ge zwungen, etwas zurückzugohqnr Als indessen neue Kräfte h'nzugekommen waren, nahmen diese Bortruppen dm Kampf wieder auf. Di« Schlacht in d'äser Gegend nimmt einen besonders heftigen Eharalt er an. 2. Im Zentrum hat sich nicht. Neues ereignet. 3. Auf unsevem rechten Flügel dauert der Kttmpf fort. Mus den Höhen där Maas konnten deutsche Streitkräfte bis St. Mihfel vor rücken. Sie vermachen aber nicht, die Maas zu übe.rfchveiten. SL-Zentimeter-GeschUtzr vor Verdun. Die F'amSfurter Zeitung meldet aus Stockholm: Lon- doner Meldungen geben M datz die gefruchteten 42-