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Nr. LOS. Auer Tageblatt und Anzeiger für da« Erzgebirge. Mittwoch, de« 9! September 1914. * Oeffentliche Stadtverordnetensttzung. In Sachen * In Todesanzeigen über gefallene Hrerrsangehörige auptmannschast zu er- über die Unterstützung * Rotterdam, h. September. Der durchs einen stan- zösischen Kreuzer aufgebrachte Holländische Dampfer Nieuw Amsterdam ist Heut« früh hier gelandet. Gin Teil seiner Ladung wurde in Brest al» Konter bande festgeMten und beschlagnahmt. Der Komman dant de» holländischen Dampfer» protestiert dagegen. des Lazarettes sofort vor sich gehen kann, sobald die Heeresverwaltung Auftrag dazu erteilt hat. Lauter, 9. September. Den Heldentod gestorben. Als erster der ausgezo» Don Staät unä Lanä. An«, 9. September. Nachdruck der Lakalnotlun, »t, durch «tu Korrrsv»nden„«ich«n kenntlich »«macht find ist — auch tm ilu»««ae — nur mit genauer Quellenangab« gestauet IE" Mntma-Vche Witterung am 1V. September: Wech selnd« Wind«, meist heiter, Demperatzur »eNig geändert, schwache Gewitterneigung, sonst vorwiegend trocken. "MU Vke Sächflfchr vrrlusilkfte, ferner öle Deutsche Verlustliste, enthalten- -le gesamten Verlustlisten von Preußen, Sayern, Württemberg, Saöeu un- sämtlichen an-eren -rutschen Sun-es- staaten, liegen in unserer HauptgefchSstsstelle, Ernst- Papst-Straße 19, für je-ermann kostenlos währen- unserer Seschästsstun-en zur Einsicht aus. Das beliebteste Soläatenlieä. Wie heißt das beliebteste und zurzeit meLstgeßungene Soldatenlied? fragt der Kunssitzoart, und er antwor tet: Hören kann man es in jeder Kaserne, aus jedem Mbungsvlatz, ans jedem ScklivatenWge hLsaus. Mau kann sagen,: es ist jetzt milkiwrdewmal gHmijgen,, M ist ein dich» tertsch sozusagen ungluuLliches EMM, und doch sollte man nicht darüber spotten, denn es zeigt auch wieder in rühren der Wesse, wie kindlich sich das Volk Lieblingsworte chlp Li elbli ngsvorst ellun gen MammenWgt, ob sie wollen oder nicht. " - ' ' Es heißt so: Ich hott' einen Kameraden, Einen bessern find'st du Nicht, Die Trommel schlug zrvm Streite, Er sing an meine, Sette — Tloi-ta, Gloria, Gloria, Vittori«, Mit Herz und'Hand für» Vaterland l Die Mglein im Walde» Die fang'n, die sang'n so wunderMn: In der Heimat, in der Heimat, Da gibt's ein Wiedersch'n. >Jn der Heimat, in der Heimat, Da gibt's ein Wiedetseh'n. Das gcht dann so weiter, die Strophen de« UHlondschen en Kameraden durch, bis zur letzten: , Will mir Vie Hand noch reichest. Dieweil ich eben lu^ Kann dir Vie Hand wicht gebsn. Bleib' du im Hohen Loben Eloria, Gloria, Moria, Biitoria, Mit Herz und Hand Mrs Vaterland l Die Mglein im Walde, Die sang'n, die fang'» so wunderischön: In der Heimat, in der Heimat, ' Da gibt's ein Mederseh'w. lJn der Heimat, in der Heimat, De Libt's ein MederfH'n, vom Lalkall liegen heute nur die wenigen nachstehenden Meldungen vor: Mo Türkei und Griechenland. Die Südslalvische Korrespondenz meldet, ihr Kon stantinopeler Vertreter habe gemäß de» Auftrage» de» Großwesir» eine Erklärung erhalten, nach der die in den leisten Tagen mit einer gewissen Absichtlichkeit der- breiteten Nachrichten über eine bedenklich« Wen dung im Verhältnisse der Türkei zu Griechenland grundlos sind. Verhandlungen mit Griechenland sind in günstiger Weise etngelettet worden und werden von Halil Bat mit den griechischen Delegierten mft Aussicht auf Erfolg fortgesetzt. Es ist falsch, wenn man behauptet, daß die Türkei gegen Griecherrland rüste. Mit Griechen land wünscht die Türket sich tm Frieden über die Insel, frage zu einigen und glaubt an die gleichen Intentionen in Athen. RmnänemmSWeisungen au» Rußland. Die Blätter in Ofen-Pest melden aus Bukarest: Alle in Rußland tätigen rumänischen Ingenieure Wurden ausgewiesen und haben Befehl erhalten, binnen vier Tagen Rußland zu verlassen. ' ! * . Im Laufe des heutigen Vormittags gingen noch fol gende vradwschrlcdlen rur NUrgrlage bei uns ein: * Berlin, 9. September. Wie den Morgenblättern von zuständiger Seite mitgeteilt wird, steht die Veröf fentlichung der Bekanntmachung des RetchSbankdirekto- riums über die Auflegung der ersten Kriegsan leihen unmittelbar bevor. * London, 9. September. Tie Times meldet aus Washington vom 4. September: Tie britische Regierung hat unter Vorbehalt ihres gesetzmäßigen Rechtes der amerikanischen Regierung ihre Zustimmung gegeben, daß k-ine brtt ischen Handelsschiffe die, wenn sie auch nur zu Verteidigungszivecken mit Kanonen aus gerüstet .find, in amerikanische Häsen einlau- fen dürfen. * New Nork, S. September. Ta» Staatsdeparte ment hat die Mitteilung «»halten, daß England kei ne,» Einspruch gegen di« Erwerbung deut scher Schiffe erhebe« wird. England verläßt sich auf die Versicherung des Präsidenten, daß die Schiffe nur in „„streitbarem, neutralem Handel Verwendung finden. * Loudon, 9. September. Ta» Prisengericht hat seine erste Sitzung «-gehalten. Ter Gerichtshof hat beschlossen, daß die deutsche Bark Chile, die vor Ausbruch des Kriege» in Cardiff lag, dort beschlagnahmt und bis ans weitere» festgshalten wird. Mehrere an dere deutsche Barken ereilte dasselbe Schicksal. Ter Schoner Else wurde al» Prise erklärt und sein« Absetz ung zum Berkaus angeordnet. Serlln, 9. September. Nach einer Mster-amer Mel-ung -es Serliner Tageblattes aus Paris tobt gegenwärtig bei Parks eine allgemeine Schlacht. Vie Mitteilung be sagt weiter, -aß -er französische linke Zlügel mit -em -rutschen rechten Flügel Fühlung genommen hat. fluch -ie englischen Truppen hätten sich bei -em flngrkff aus Sie Deutschen mit beteiligt. * Berlin, 9. September. Aus Vlissingen wird ge meldet, daß die Beschießung von Ostende im Gange sei. — Tie Pariser Blätter rechnen noch immer mit der Vernichtung des deutschen Heeres (!). — Petit Paristen schreibt, wann werden die Russen Berlin er reichen? (!) Wenn es wirklich zur Belagerung von Paris kommen soll, so wird diese Letdenszeit nur von ganz kurzer Tauer sein. Die Russen seien wie die Teufel hinter den Deutschen her und die Deustchen müßten hinter den Deutschen her und die Deutschen müßten zurückzuschkagen. Im' PetibHournal heißt es: Tas deut sche Reich mutz verschwinden. Wir werden den Frieden in Paris schließen. Wir wollen Europa von den Preußen befreien. — Tie deutschen fanden in der Festung Mont- modh Lebensmittel in Schmutz und Unrat eingehüllt, doch hat man auch eine große Menge guter Lebensmittel vorgefunden, von denen die Mannschaften mehrere'Mo nate zu leben haben. * Mailand, S. September. Ter spanische Bot schafter erklärt einem Mitarbeiter des Lorricrtella Sera, daß die Regierung und die öffentliche Meinung Spa niens durchaus für absolute Neutralität seien und daß die Gerüchte über eine Intervention Spaniens völlig unbegründet seien. * Paris, 9. September. Am Ministerrat alk st. September in Bordeaux berichtet Messimy über die militärische Lage der Republik. ES wurde besonders die Frage der Lebensnvittelversorgung beraten. Die Session der Kammer wurde geschlossen. Biviani wies in einem Brief an den Kammerpräsidenten darauf hin, daß zahl reiche Abgeordnete im Feld« stehen, und daß die Röte Frankreichs, die sich täglich häuften, der Kammer die Möglichkeit eines» Zusammentritte» nehmen. Höhere Ge- walten und die letzten Eretgniss« hätten Frankreich zur Berlegung der Regierung genötigt, um den Widerstand des Lande» zu verstärke« und auszudehnen. Tokio, 9. September. Japanische Zlle-er habe». Som den auf Tsingtau geworfen. * Rom, 9. September. Der Secolo bringt Stimmen von Politikern nach einer Rundfrage, die in der Vita veröffentlicht wurden, unter denen sich die wichtigsten Stimmen für strikte Beobachtung der Neutra, lität befinden. Reihe von schönen Tagen vwhk «ich» Fr«nd« P» Doch nun Wäre ehre gründliche der. Wiesen und Gürten durch Track« für da» Gedeihen der Herbstfütterung und Mr die Neu- bestellunN der Felder nachteilig fein. Draußen IM Feindesland, namentlich im mittle-en Belgien, gab e» nach Aeldposttnitteilungen auZMNst» August meHrmal» kurze stark Regenfülle, so da- erfreulich«Weise wenig, sten» unser« braven Krieg« einige Tage nicht so unter Staub und Hitze zu leiden Hatten, wie Gr« übenden Ka meraden und wir daheim. * La- groß« Stammtischthema in An« ist heute der 42-Zentimeter-Mörser Krupps, und was damit zusammen- bängt. So etwa- von Geschoßwucbt war noch nicht da. Aber man darf nicht glauben, daß da» Städte-Erobern mit schweren Geschützen eine Sache der Neuzeit wäre; die Römer hatten ganz gewaltige Belagerungsmaschinen, die eine große Wirrung besaßen. Und schon früher batte der mazedonische Feldherr Demetrios PoliorketeS (Städte-Er oberer), der um 300 vor Thr. lebte, Wurfmaschinen kon struiert, die von einem außerordentlichen Grade der Technik zeugten. Aber so etwa» wie die neuen Mörser ist noch nicht geleistet. Die Engländer haben unheimliche Angst, daß sie von der französischen oder belgischen Küste her durch deutsche Flieger Bomben erhalten und daß die Kruppmorser hinüberschießen könnten! Der auf den Land karten so schmale Aermelkanal zwischen Frankreich und des Bebauungsplanes für die Flurstücke Nr. 385 und 389 »England ist übrigens nicht so eng wie er aussieht. An (Flur Aue) soll Morgen, Donnerstag, den 10. September i seiner schmälsten Sette zwischen Dover und Calais ist er nachmittags V,6 Uhr eine Besichtigung des betreffenden immer noch 33,5 Kilometer breit. Englische Ingenieure Geländes an Ort und Stelle stattfinden. Im Anschluß s planten hier einen Tunnel, aber die Regierung wollte daran wird eine öffentliche Stadtverordnetensitzung abgc-,nichts davon wissen, sie fürchtete, ein Feind könnte auf halten nach folgender Tagesordnung: 'diesem Weg ins Land kommen. Und wir werden ja 1. Unterstützung der zurückgebliebenen Familien l sehen, was auf dem nicht mehr ungewöhnlichen Wege reichsdeutscher Krieger in Oesterreich. "durch die Luft passiert. 2. Anlegen non gepflasterten Uebergängen über die' * In Todesanzeigen über gefallene H«ere»ang«HSrlge Staatsstraßen. list es, nach einer neueren Bestimmung des Ministeriums 3. Bewilligung der Kosten für die Notstandsar- des Innern, da es der Gang der Kriegsereignisse gestattet, b e i t e n (Bau der Straßen und Brücken am Steinigt,)' nunmehr zugelassen, auch den Truppenteil mit zu 4. Desgl. für Einlegen der Gashauptleitung in die benennen. Der Ort, an dem der Betreffende gefallen Straße A. «ist, darf jedoch auch in Zukunft nicht bezeichnet werden. 5. Desgl. für Legung der Wasserleitung in die- Zschorlau, 9. September. Straße A. 4. Einrichtung «ine» Lazarett». Die hichige Gemeinde 6. Desgl. für Legen stärkerer Gasrohre in die Carola- hat die geräumige Schulturnhalle als Reserve-Lazarett firaße. zur Verfügung gestellt. Es haben sich bereits einige hie- 7. Desgl. für Abänderung der Standlaterne am Koch- sige Einwohner erboten, Betten zur Ausstattung des schulplatze. 'Lazarettes abzugeben. Um festzustellen, wieviel Verwun- Hierauf folgt eine nichtöffentliche Sitzung. dete untergebracht werden können, möchte die Einwohner- * Der deutsch« Gruß. Eine auswärtige sächsische schäft ihre Bereitwilligkeit zur Abgabe von Betten im Firma hat den nachstehenden Spruch in ihrem Geschäfts- Gemeind samt e melden, damit die Ausstattung lokal aufgehängt: Wer kommt und geht, sag': Guten Tag, Das ist des Deutschen Pflicht, Und wer uns so nicht grüßen mag, «...—— Dem danken wir auch nicht I genen Krieger von unserem Otte starb den Heldentod im Wer hat die Tote zuletzt gesehen? Wir werden l Osten der Landwehrmann Gustav Adolf Frank von hier, um Veröffentlichung folgender Zeilen ersucht: Am letzten. Er hinterläßt eine Frau und. zwei Kinder. Sonnabend wurde, wie unsere Leser wissen, im Lauterer Prüfung der Sanität-lehttolonne. In GogemEt Staatsforstrevier, oberhalb des Wasserbehälters, am söge- des Herrn AmtshauptmannS Or. Wimmer und von nannten Schindangerberg die ledige 21 Jahre alte Hilde-* Mitgliedern der Gemeinderäte zu Bernsbach und Lauter aard Enghardt von hier tot aufgefunden. Alle,fand in der hiesigen Schulturnhalle die Prüfung der Personen, die die Enghardt am Donnerstag abend Sanitätslehrkolonnen Bernsbach l und Lauter ll statt, gesehen haben, wollen sich möglichst umgehend in I Die Prüfung nahm Herr Or. Rosenthal-Aue ab. der hiesigen Polizeiwache melden, um Angaben' Der Bezirksinspizient, Herr SanitätSrat Or. Zschau, stellte darüber zu machen, wann, wo und in wessen Begleitung den Lehrkolonnen das Zeugnis vorzüglich bestanden auS. die Enghardt gesehen worden ist.« - Zur Aufklärung des KrisegshUse. Auf das Ersuchen des iKriogShtff»- Tatbestandes beim Tode der E. fand gestern hier auf dem s ausschusses hat der hiesige Landwirtschaftliche Fttedhofe an der Schwarzenberger Straße durch eure Ab-. ? r e i n in entgegenkommender Weise beschlossen, den ordnung des hiesigen König!. Amtsgerichts bestehend j für Magermilch auf 8 Pfg. und für Vollmilch auf aus den Herren Genchtsassessor Grünberg und Gerichts- Pf^. s^r das Liter berabzusetzsn. Ferner sind von aktuar Günther, im Verfem des Herrn Staatsanwalts den Feldbcsitzern die Jagdpachtgeldrr in Höhe von 600 M. Friedrich aus Zwickau Md unter Mitwirkung des Herrn Linderung der allgemeinen Not zur Verfügung Je- Bezirksarztes Or. Tietze aus Schwarzenberg sowie des.. ?.,«, morden Herrn Gerichtsaffistenzarztes Or. Rosenthal hier die Ob duktion der Toten statt. Deren Ergebnis entzieht sich' vorläufig der Öffentlichkeit. — Kurz vor Schluß der Re daktton wird uns von anderer Seite noch gemeldet: Die Sektion hat Anhaltspunkte für ein Verbrechen nicht er geben. Der Verhaftete ist daher wieder auf freien Fuß gesetzt wyrden. ** Gastwirtsveretn Aue. Am gestrigen Dienstag HM der hiesige Gastwirtsverem eine Versammlung im Restau rant Moltkeschlößchen ab, die den jetzigen Verhältnissen angemessen, gut besucht war. Herr Liebsch führte in Ver tretung des ersten und zweiten Schriftführers, die beide zu den Fahnen einberufen sind, das Kriegsprotokoll. Der Vorsitzende, Herr Jantzen, gab bekannt, daß zehn selbstän dige Gastwirte und fünf Söhne der Kollegen zu den Fah nen eingetroffen sind; er wünschte allen eme gesunde und glückliche Wiederkehr. Zu Punkt 1, Neu-Anfnabme, waren drei Herren angemeldet, die einstimmig in den Verein ausgenommen wurden. Die darauf zur Verhandlung stehenden Eingänge betrafen meist örtliche und städtische Angelegenheiten; man beschloß, sie durch Eingaben an den Rat der Stadt und an die Kreishauptmannschaft zu er ledigen. Ferner verhandelte man s ' kilfsbedürftiger Familien von Kollegen, deren Ernährer tm Felde steht. Herr Jantzen brachte diesen Punkt zur Sprache, und wies darauf hin, daß der Gastwirtsverein Aue stets bestrebt gewesen ist, helfend einzugreifen, sei es bei eigenen Mitgliedern, oder aus sonstigen Anlässen. VutenKameradon durch, bi- -ur letzten: So sei es auch jetzt wieder, wo es gilt, bedürftigen muu vis Kan». ,-ick, Familienangehörigen tm Felde s-ehend<r Rerufsko^-n Unterstützung zu sichern. Einstimmig wurde beschloßen, dem Rat der Stadt Aue 3 00 Marr zu diesem Zwecke zu überweisen. Damit war die Tagesordnung erledigt. * Ein Herrlicher Spätsommer Ist un» heu« bescher« gewesen. Inmitten der gewaltigen Aufregungen und tie fen, ernsten Sorgen der letzten Wochen wurde sich freilich das Menschercherz der Wunderbaren Schönheit der Tage kaum bewußt und fand noch weniger Zeit, di« Spätsom- merpracht M genießen. Inmitten de» kriegerischen To bens glaubten un» die Wettergewalten Mit der langen