Volltext Seite (XML)
«r. SOS, »«er Tageblatt und für da« «M'dkg«.. Mittwoch, dm V. V«pt«nt« IV14. ran- ul. Var schamlose knglanil ist bemüht, sich diese Bezeichnung für alle Zeiten zu sichern. Bis zu welchem Wahnwitz tz. B. die englische Berichterstat- tung gebichen ist, zeigen^ wie die Krouzgtg. mitteilt, neue englische Zeitungen, die in Berlin eingetroffen und dem Kriegsministerium übersetzen worben sind. Darin wird Wer den Toddes Deutschen Kaisers, die Aufbah rung im Dom und die Feierlichkeiten usw. bei der Bei. setzung eingehend berichtet. ' König Georg nimmt großf- Worte in den Mund. Um Sonntag kam in London, wie von dort gemeldet wird, von Belgien eine Deputation an, di« eine Audienz im Buckinghampalast erhielt. Der Wortführer, der bel gische I u st iz m i n ist s r, gab dem König eine Schilde rung der Zustände in seiner Heimat. König Georg erwiderte, daß er sehr empört Wer die Mittelungen sei, die er erhalten hätte, ünd er schloß seine Erwiderung mit folgenden Worten: Schlachtfelder um Verdun beschreibt, rühm die Mar sch-'s lei st ungenu nsererArmeen und sagt: Immer wei ter geht es vorwärts an den Feind. Das ist der eine Ge danke, der all« beseelt. Dies Verlangen ist es auch, was uns die Möglichkeit gab, dem Feinde ständig auf den Fer sen zu bleiben. Mir aus diesem Geiste heraus sind Marsch leistungen? von SO bis 60 Kilometer zu erklären. vrmsche Ziege ln velgle». Der Nieustve Rotterdmnsche Dourant meldet aus Ant werpen, daH deutsche Truppen bei Melle die Begier nach einem Bombardement zurückwarfen. Die Deutschen stehen nm noch einige Kilometer vor Gent. Flüchtlinge aus Ostende erklärten in Misstngen, daß die Beschießung von Ostende bevorstehe. 30 Züge mit Flüchtlingen fuhren von Ostende atz. Die Engländer lan deten dott wiederum Truppen. Die deutsche Besetzung Belgien, schreitet weiter fort. Ms Koswacht an der holländisch-bel gischen Grenze wird gemeldet: Die Stadt Lok er en, die vier Stunden von Hier liegt, wurde von den Deutschen besetzt. Die Bewohner fliehen kopflos über die holländi sche Grenze. Koewucht ist von Flüchtlingen übeMllt. Die Eisenbahnverbindung zwischen Gent und L oberen ist zerstört. Rückkehr der Königin der Belgier nach Antwerpen. Die Königin der Belgier kehrte Montagabend mit einem Dampfer aus England nach Antwerpen zurück. Ihre Kinder sind in England zurückL>'bliebon. D« erste deutsch« Postamt in Belgien. An den Mum-en des früheren belgischen Postamt» auf dem Bahnhof Guillements in Lüttich ist, wie bekannt, da» erste deutsche Postamt in Belgien eröffnet worden. In den Räumen des Postamts fand sich noch eine große Anzahl Brieffäcke mit hauptsächlich nach Deutschland bestimmten Brieffachen vor. Die darunter befindlichen Einschreib sendungen waren fast sämtlich erbrochen und ihres Inhalts beraubt. Der Brüsseler Bürgermeister amerikanischer GesaMschaststzkretiir. Aus Rotterdam wird dem Berl. Lok.-Anz. gemeldet: Der amerikanische Gesandte in Brüssel hat den Bürger meister von Brüssel, Max, zum amerikanischen Legations sekretär ernannt, um zu verhüten, daß er alsGeisel ver haftet wird. Die Stadt ist in eine Anzahl Bezirke einge teilt worden. Jeder Bezirk hat seine eigene Bewachung und ist für Unruhen innerhalb seiner Grenzen verantwort lich. Vie Lage in vstpfeupen Hal sich soweit gebessert, daß die Regierung nach Allvnstein zurückkehren konnte. Es wird darüber gemeldet: Nachdem vor einiger Zeit auf die in den allgemeinen Borschriften bsgrüichet« Anordnung de» Ministers de» Innern die Ver legung der Regierung in Allenstein wegen der Kriegslage stattgefunden hatte, ist der Regierungspräsident mit der Re- gterungshauptMsie und einem Teil der Beamten am ver gangenen Sonntag von Danzig nach Allenstein zurückgekehrt. Generaloberst ». Hindenburg Ritter de, Heldenorden». Der Kaiser hat dem Sieger in der Schlacht bet den masurischen Sem, Generalobersten v. Hindenburg, den Orden vour ls wärltv verstehen. —- Die Zahl der russischen Gesungenen, die numnchr nach dm, Westen, befördert «oüdm sink betrug am 8. Septemiber yr ooo Mann. Gintmqend Rusten »en de» schlesischen Smvwchr gefangen. Dich« -greuliche Nachricht kommt unterm 8. September au, Bre»lau: vom hiesigen Stellvertretenden GeneraöZommando »ird mitgetesst: Unstr» schlesisch» Landwehr hat gestern «ach siegreichem Gefecht 17 Vffi»S»« ung 1000 «qnn ,om russischen Gardekorp» und S. kaukasischen Korp» zu Gefangenen gemacht. Gin Bravo der tapferen Landwehr, die ihren, alten Ruhm von 70/71 auf» neue begründet! RtttergutWefitzer Brande, meuchling» erschossen. sWie die Kreug-Ztg. erfährt, ist Rittergutsbesitzer Dr. Brande» in Althof bei Insterburg, der konservative Kandidat bei der letzten Reichptagswahl für den Wahlkreis Giumbimnen-Ansterburg, durch einen russischen Offi zier meuchlings erschossen worden. Pesfimi»mu, 1« Rußland. Aus hohen russischen Offizierskreisen treffen in Stock holm zuperlWige Nachrichten ein, daß diese ihre ganze Hoff nung auf die Westmächte setzen und die den gegenwärti- gen russischen Feldzug durchaus pessimistisch beurteilen. Der russische Seneralstab über die Niederlage Sei Tannenberg. Der russische Generalstab gibt ein Tommuniqus Wer die Niederlage bei Tannenberg ckUs, in dem zugegeben wird, daß die deutschen Truppen die Russen unerwartet an gegriffen unh geschlagen haben. Der Hauptgrund der rMischen Riederlqg» wird in der raschen Zusammen ziehung der deutschen Truppen gesehen, die infolge des dichten deutschen Eisenbahnnetzes möglich war. Ferner er leichterte den Deutschen ihre schwere Artillerie den Sieg, die aus den deutschen Festungen aus den Kampfplatz gebracht wurden. Besonders beklagt wird der Tod des Generals Marios, der als einer der besten Kenner des deutschen Heeres und der deutschen Taktik galt. Ich bin dankbar für den tapferen Widerstand, dm Belgien geleistet hat, und gang England vereint seinen Dank mit dem meinen. E, wird in Belgien sehr schnell ganz anders augsehm, wst am heutigen Tage, und der Zeitpunkt ist nahe, wo Belgien Europas Dank und Be lohnung ernten wird fü, fein« glänzende Verteidigung Md seine großen Opfer. ' Wort», nichts al» Wo r t es Inzwischen werden die Daten von dm Deutschen vollbracht. —« Inzwischen ist auch Samoa »an den Engländern besetzt worden. Ein Telegramm au» Berlin vom 8. September besagt darüber: Amtfit ch wird gemeldet; Ndch mlnmehr eingrtroffe. nen, zuvetzläsfigen Meldungen ist Samoa am 2 S. A ug ust von den Engländer« ohne Kasmpf besetzt worden. An Egypten benehmen sich die Briten ebenso nieder trächtig wie anderswo. Jetzt kam ch zu einer Festnahme von Deutschen in Egypten. Die Franks. Atg. meldet: Viel« Deutsche in Egypten, die man bisher auf freiem Fuß blassen hatte, wurden von dm englischen Behörden verhaftet, aus Besorgnis, daß die Eingeborenen durch sie Kenntnis von den deut schen Siege« erbangen könnten. Die englischen Verluste. Die dritte englische Verlustliste bis zum 1. September enthält, wie Wer Rotterdam gemeldet wird, folgende An gaben: Getötet sind S Offiziere und 33 Soldaten, verwundet 27 Offiziere und 120 Soldaten, vermißt 49 Offiziere und 4658 Soldaten. Mit den beiden früheren Verlustlisten ergibt das eine Gesamtziffer von 16141. Von diesen werden nicht weniger als 13 643 vermißt. ' Neue Verluste der englischen Krstdelsflotte. Die Times melden: Der Dampfer Eyr-ie aus Lowe stoft ist am Mittwoch auf eine Mine in der Nordsee gestoßen und gesunken. Bon der Besatzung wurden nur fünf Mann gerettet. — Der Dampfer Titonia aus Grimsby stieß, 27 Meilen von Scarborough entfernt, auf eine andere Mine und ist ebenfalls gesunken: auch hat man, Reste eines wei teren Dampfers Ajax gefunden. — Das englische Schiff Holmwood ist an der Küste Brasiliens von dem deut schen Kreuzer Dresden in den Grund gebohrt worden. Das Schiff war 4220 Tonnen groß und ging von Nieuport nach Bahia-WVanca mit einer Kohlenkchung. Englisch« Lvohungen gegen Holland. Dem Mailänder (deutsch-feindlichen) Secolo iverden von seinem Londoner Korrespondenten interessante Ein zelheiten über die englisch-japanischen Ver handlungen übermittelt, die dem japanischen Ulti matum an Deutschland vorangingen. Danach hat sich Japan bereit erklärt, am Tage nach der engslischen Kriegs erklärung an Deutschland sein Ultimatum zu stellen. England riet, noch zu warten, weil das japanische Ulti matum in den Vereinigten Staaten ungünstig wirken könnte. Während der nun folgenden Unterhandlungen mit den Vereinigten Staaten verlangte England von den Niederlanden, sie sollten in ganz bestimmter Form ihr« Absicht bekanntgeben, ihr Land mit den Waffen zu ver teidigen, wenn Deutschland es zu verletzen suche! Die Antwort der Niederlande war nicht ablehnend, aber, wie es scheint, im Ton nicht so fest und entschlossen, wie es die englischen Diplomaten verlangten. Inzwischen war eine Verständigung mit den Vereinigten Staaten erzielt worden und das japanische Ultimatum an Deutsch land wurde abgesandt. England ließ jetzt die hollän dische Regierung wissen, wenn es seinen Entschluß, sich einer Verletzung seines Gebietes durch Deutschland mit allen Mitteln zu widersetzen, nicht in jenen bestimm ten Wendungen bekanntgebe, in denen er verlangt werde, dann laufe Holland Gefahren, infolge der Vereinigung der englischen und japanischen Flotte, seine Besitzungen im fernen Osten zu verlieren. Daraufhin sah sich die holländische Regierung gezwungen, die von England ge forderte Erklärung in der gÄvünschten Form abzugeben. Tie Verantwortung für die Darstellung dieses Sachver haltes in allen seinen Einzelheiten müssen wir dem Se colo überlassen. » Vie amerikanische NeuiraiilSt. In der deutschen Presse ist irrtümlicherweise an genommen worden, die Regierung der Vereinig ten Staaten von Amerika habe eine förmlich« Neu tralitätserklärung nur für den Krieg zwischen Deutsch land und Japan abgegeben. Tas ist unzutreffend. Bereits am 4. August hatte die Regierung der Union durch eine Proklamation des Präsidenten Wilson für den Kriegs zustand zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien, Deutsch land uW Frankreich formell ihre Neutralität erklärt. Darauf folgte am 5. August die förmliche Neutralitäts erklärung der Bereinigten Staaten für den Krieg zwi schen Deutschland und England und am 7. August die Neutralitätserklärung für den Krieg zwischen Oester reich-Ungarn und Rußland. Ter Draht hat diese förm lichen Neutralitätserklärungen der Vereinigten Stauten nicht sofort nach ihrer Abgabe gemeldet, was sich daraus erklären dürste, daß der Nachrichtenaustausch mit Ame rika unmittelbar nach Ausbruch des europäischen Krie ges für einige Tage unterbunden war. Hmer!kanlr»r VMrlerr !n Vreden Im Auftrage des Unterstützungsausschusses der Ver einigten Staaten befinden sich gegewvärtig eine Gruppe einflußreicher amerikanischer Offiziere unter Führung des Hauptmanns Gnoch in Dresden, um solchen Ange hörigen der Vereinigten Staaten, die nach Amerika zu rück Wollen, zu helfen. Hauptmann Enoch und seine Begleiter sind entrüstet über die durch England und .Frankreich verbreiteten Lügen über Deutschland und wollen nun dahin wirken, daß in ihrem Vaterlände die Wahrheit verbreitet wird. Die Amerika ner begaben sich von Dresden aus nach Rotterdam. Wie aus Kpakau gemeldet wird, hatten die rüsfi. schon Truppen am 2V. August Radom in Russisch-Polen verlassen. Am 27. August morgen» kehrten sie aber in Stärke von 2000 Mann wieder zurück. Isis sich die Nach richt verbreitete, daß deutsche Truppen herannahen, entstand unter den Russen eine fürchterliche Panik. Sie verliehen in große. Hast und Unordnung die Stadt. Die russische Jnfchrterie hie st sich sechs Werst hinter Radom und überschüttete »ussiifche Kavalleriepatrouik- len, die sie für Feinde hielten, mit einem Hagel von Ge. schossen. Es gab diele Tope und verwundete. Am 28. Aug. besetzten die Deutschen Radom. (B. Z.) Durch diese gemeinsame Besetzung Polens wird das deutsch-österreichische Bündnisverhältnis noch enger be festigt werden! Die Russen in Lemberg. Der Kriegsberichterstatter der Neuen Freien Presse Roda Roda meldet aus dem Kriegspressequartier: Ich höre aus guter privater Quelle, daß die Russen Lemberg nur mit sehr schwachen Kräften besetzt haben. Sie haben sogleich alle alkoholischen Getränke re quiriert. —- Wie weiter gemeldet wird, fand der Ein zug der Püffen in Lemberg am Donnerstag voriger Wpche nachmittags 4 Uhr statt. UM 12 Uhr mittags war vom Lemberger Nordbahnhof in der Richtung KIrakau der letzte Zug mit den Truppen abgegangen. Unmittelbar nach dem Einzug der ruWchen Truppen veröffentlichte der Kom mandant eine Proklamation in franpMcher und polnischer Sprache an die Bevölkerung, in der sie aufgefor- dert wurde,, sich ruhig zu verhalten. Bei den Vertretern der kirchlichem Behörden, die in Lemberg zurück geblieben waren, machte der Kommandant sogleich einen Besu'ch. Heimtückischer PKrat. An der Klinik des Professors Bamberg in Men befin den sich zurzeit in Behandlung vier österreichische Offiziere, die der teuflischen List eines verräterischen ruffen'reund- ltchen Bauern zum Opfer gefallen sind. Die vier Offiziere und noch zwei andere, die le'der schon ihr Leben einbüßten, nahmen in der Nähe von Zolkiew bei einem Bauern einen Imbiß zu sich u-nd tranken ein wenig Branntwein. Nach dem Trunk starben zwei Offiziere, d'e vier anderen schweben noch in Lebensgefahr. Nach der Diagnose des Professors Bamberger enthielt der Branntwein eine große Menge Schierling, i MWsittßKm undämnEtntzUtz» d« Deutschen keinen Wi. d« »stand «ttstGsnzttsstzm. NriWsschastnngen. Dl« deutschen Militärbehörden haben, wie de, »er- ktnate Tldend« gemeldet totrd, Lille sieben Millionen Amiens HL Million, Len, HL Million, Arm«n- tidrä, Htz Million KriegchchLtzung auferlogt. «wwkttittsch» TrnpPM i« der fran-»M?n Armee. Wie die Franchf. Atg. meldet, kämpfen unter den f -Mchen Mähnen such marokkanische Truppen. Der S tan Maley Jussuf richtete an die Soldaten einen Ausruß, in dein e» heiA, Marokko schulde Frank- reich großen Dank für seine Hiffe bet der Gntwicke lung de, Lande». (!!) Deshalb helfe Marokko auch Frank- reich bei der Verteidigung seiner nationalen Ehre. Französisch» Flüchtlinge in der Schweiz. Wie die schweizerischen Blätter feststellen, betrug am 8. September abends die Zahl der im Kanton Genf ange kommenen Flüchtlinge au» Paris und Nord frankreich Wer 3S 000. Die französischen GrenHbchör- den lassen seit Montag ihre Flüchtlinge au» Paris nur noch Wdr die Grenze, sofern sie ein« Reise-Erlaubnis der Mili tärkommandantur Pari» vorweisen können. Dr. vfffermanm der Vorsitzende der nationalliberalen Partei, der unmittel bar wach der Vertagung des Reichstages als Abteilungs kommandeur einer Munitionskolonne ins Feld rückte, hat die Beschießung und Einnahme Namurs mitgemacht. Sein Sahn Hans Basseimann ist auf der Reise von Ame rika mW anderen militärpflichtigen Deutschen-, die sich un verzüglich nach Deutschland auf den Wog gemacht Hatton, von den, Engländern gefangen und nach Gibraltar gebracht worden. Dem Schwiegersöhne Dassermann», Rittmeister a. D. ». Rvon, ist es gelungen, von Kanada hevüberzukom men. Er ist sofort in sein altes Regiment Garde-Dragoner wieder eingetreten. Verwundung de» Prinzen Friedrich Wishelm von Hessen. Prinß Friedrich Wilhelm von Hessen, der mit den "Hanauer Ulanen als Leutnant in den Krieg nach Frankreich zog, ist durch einen Brustschutz verwundet wochen. Sein Befinden ist.don Ulmständen nach gut. Prinz. -sllf chkM SNelkelchlsch-riMcheN ^-Mpfplahk Friedrich Wilhelm ist der älteste Sohn des Prinzen Fried scheinen nun auch reichsdeutsche Truppen mit eingreifen zu rich Karl von Hessen und der Prinzessin Margarethe, der .vollen. Wenigstens wird von einer jüngsten, Schwester des Kaisers, und sicht im 21. LÄens- „ , . — ... jahre. Besetzung von Radom durch Vie Deutschen Die Marschleistungen unsere» Heeres. s berichtet, wo seit dom 24. August schon österreichische Trup- _ Der KriegÄberichtersSatter, der Voss. Ztg., der die'"*" . . , . _ _ _ ..