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kür unvrrlangt ,lng,san»t» Manuskript« kann -«wühr nicht g«l«ist«t ««rürn. Montag» 7. September t9t4. »»z»»«»»»!«» d>»ch unstr, S»t»« fi«I in, yau, m,n«tllch »« Pf«. 0«I»»« «»»««»MU, ad» -«holt monatlich SSPfa. u. »dchint» llch >» ps«. »«> t«r Post «»stillt und stldft ad,«halt ,t«rt«liiihrlich i^» manatllch d» pfa. durch ' /luer Tageblatt Mzeiger für Sas Erzgebirge W 88'WWWD mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: /luer Sonntagsblatt. " all." v»a-nn?tt!n°un» dÄtirila« Sprichgun», »«r K«»oktioa mit Miwnahm« »er Sonntag« nachmittag» 4—- Uh«. — Lrirgramavfwrrst« r Lagrblatt siuttrzgrdirg«. k«rnspr»ch«r SS. — > gnaadm« ,tnz«i,«a di, fpdt«a«n» V/chttz« »ormlu»,». «Lr t»hur I» Watz »irr in »ir Erich «tauna»w«tf» kann «»währ nicht a«l«Istrt w«ri»n, »«nn »I« Nufaad« ü«, 2a/«rat«» durch ««msprrchrr «rfolat »i«r da« Manuskript nicht »«utUch l«»da5 «st, s. Jahrgang. all« paftanstaitrn und »ri«sirl,«r n«hm«n »,s>«Uua,«a «nt,«,«a. Nr. 207. kommen absolut keinen Eindruck nmchen, da ja nicht wir unser« Heinde um den Fricden ersuchen werden, sondern sie uns da rum bitten müssen. Zu bezweifeln ist aber auch, ob der Vertrag auf die zukünftige Haltung der daran beteiligten Staaten von Einfluß ist. Denn in diesem Krieg wo es sozusagen um Sein oder Nichtsein gilt, wird jeder bis zum Avutze sien Widerstand leisten, auch ohne einen derartigen Vertrag. Ist ein Volk aber bis zum Aeußersten besiegt, so dürste der Vertrag kaum für den Frtedensschluß ein Hindernis sein, denn in diesem Falle hat sich di« fran zösische, russische oder auch englische Regierung nach den Wünschen des Volles zu richten, das dann seinem Willen auch den nötigen Nachdruck ve,leihen wird, ohne einen solchen Vertrag sonderlich zu respektieren. Aus diesem Grunde darf man das ganze Abkommen ruhig als einen Bluff betrachten, der vielleicht ebensosehr Deutschland er- schrecken soll, wie er dazu bestimmt ist, den niedergedrückten Franzosen neuen Mut einzublasen. Die französische Negierung in Bordeaux. Die Stadt Bordeaux ist sehr belebt, seitdem die Mit glieder der Regierung und der gesetzgebenden Körperschaf ten sich zahlreich aus Paris dort «ingefunden haben. Präsi dent Poincar 6 wohnt in der Präfektur, Ministerpräsi dent Viviani im Rathause, Krtegsmtnister Miller and im Generalkommando und Marinenrinister Augag- neur in der Marinesanitätsschule. Die Botschaften haben in Bordeaux, dto Gesandten in Aroachon Wohnung genom men. Es kommen immer mehr Parlamentarier dort an. Ein« Renderung der französischen Taktik. Wie der Torriere della Sera aus Paris meldet, erließ General Io'ffre einen Tagesbefehl an die Truppen, wonach diese die Taktik ändern sollen, um die bisherigen Übermäßigen Verluste zu vermeiden. Namentlich soll Infanterie weniger dicht oorgehen und sich besser durch A't'llsrie decken lassen. Der Befehl wurde an drei aufein anderfolgenden Tagen den Truppen verläsen. Die Hauptmacht des französischen Heeres konzentriert sich ingebltch zwisch.n Dijon und Nover» in der Gegend von Monvant. Die Franzosen haben Rouen geräumt. Parissoll mit größter Hartnäckigkeitvertetdigt werden. Russisch« Truppen in Frankreich. Wie die Polit iken in Kopenhagen m tteilt, sind in Stockholm Meldungen eingetroffen, denen zufolge 280 000 russische Soldaten in Archangelsk eingöschisft worden sind, um in England zu landen. Das Südswenska Dagbbqp in Malmö meldet aus Pstad: Ein schwedischer Dampf«« aus England ist am Sonntag Yt«, angekommen. Der Kapitän M ip in der Lage, einige« von den Vorgängen in England mitzUteiLrn. Er erzählt, daß er während de« Aufenthalt, in Hartdppol von zuopr. lästiger Seit« erfahren hab«, daß groß« russische Truppentrjttnttporte während der letzten Lag« in Birkenhead, Liverpool und Ab«rd««n ans Land gesetzt worden seien. D>e Ausschiffung der Truppen die 'uif englischen Transportschiffen unter Begleitung «ine, s Hk großen englischen Geschwaders sich voll, zogen HE«, wäre glatt von statten gegangen. Nach Ner» sch'«denen Mitteilungen soll di« Zahl der russischen Trup pen «0. » » 80 V00 betragen. Die Truppen sollen von dem nördlichen L mdungoplatz mit de» Eisenbahn nach Devon, port atm Kanal transportiert worden situ, um «u da au» nach Frankreich weit erb «fördert z« werden. Alle dies« Lrrnsposte vollzogm sich t a dosgrätzten HestmNch, k«it. , Ob diese Meldungen aus Wahrheit beruhen, bleibt ab» , , , zmmrten- sie entbehren jedsichall« ebenso der Gmndlflv» parcial bringt einen Artikel über im den letzten Dagen statt, MgnMämple aus kancf - Msubeuge vor clm fall. Groflrs yauptqnartlrr, Septemb«. Sein» Mäjrstüt -»r Kaiser wohnt» gestern -en skngrifsskSmpsen um öl» -esestigungen von Na nep bei. von Maubeug» fln- zwet Kort» un- -eren AwlsHrnstellung gefallen. das sirtlllertefeuer konnte gegen -ie Sta-t gerichtet «er-en. dies» brennt an versthle-enen Stellen, fius Papieren, -ie in unsere yän-e gefallen stn-, geht hervor, -ast -er Zein- -urch -as Vorgehen -er Armeen -er Generalobersten »on Kluck un- von dülow nkr-iich -er belgische» Maas vollstän-tg überrascht wor-en ist. Noch am 17. August nahm er -ort nur -rutsche Kavallerie an. Vie Kavallerie -keses Zlügels unter Führung -es Generals von -er Marwitz hat also -le flrmeebewegungen vorzüglich verschleiert. Trotzüem «ür-»n -lese Sewegungen -em Zeln-e nicht unbekannt geblieben sein, wenn nicht zu deginn -es Aufmarsches un- Vormarsches -le Zrl-postsen- -ungen zurückgehalten «or-en «üren. von heeresangeh-rlgen un- -eren Zamllien ist -les als schwere Last empfun-»n un- -le Schul- -er Zel-post bekgemessen wor-en. Im Interesse -er arbeltsfreu-kgen un- pflichttreuen Seamtea habe ich mich für verpflichtet gehallen, -arüber eine Aufklärung zu geben. Nach diesem neuestem Berichte des Herrn von Stein, Len wir am Sonintagnachmittag schon durch ein Sonderblatt ver breiten konnten, scheint der Fall von Maubeuge, do letzten französischen Festung im Norden des Landes, beoor- zustehen. Von den sechs Forts sind zwei mit ihren Zwischen, räumen in unfern Händen,, sodaß das Feuer gegen d e Stadt gerichtet werden kann. Also auch diese moderne Festung mutz dem Beispiel von Lüttich, Namur, Mananviller üslw folgen und sich von unfern famosen Brummern zusammen schießen lasten, die Franzosen der letzten Stütze an der bel gischen Grenze beraubend. Mittlerweile gehen unser« Ope rationen unaufhaltsam vorwärts. Wenn man einem >Kom- muntquö des französischen Krtegsministers glauben da f scheint unsere Absicht sich zunächst noch nicht auf die möglichst schleunige Einnahme von Pari« zu richten, sondern e'ne Um fassung des in AmnMisch-iLothringeN! dem Heere de» bayeri schen Kronprinzen gegenüberliegenden feindlichen Heeres ge plant zu sein. Wie weit es sich dabei um Mutmaßungen handelt, wird schon die allernächste Zeit lehren. Auch auf die Befestigungen von Nancy ist der Angriff eingelettet worden, und zwar bei Anwesenheit des Kaisers, der hier wiederum den Kämpfen selbst beiwohnte. Das soeben er- ühnte Kommunique des französischen Kriegsminfster, Mtllekand vom Sonnabendmittag besagt: Auf unserem linken Flügel Weint der Feind di« Stadt Pasvt» gqn, «mbejachtet lassen zu wollen «nd ein a«dere» größere» Ztfel zu ver. folgen. Der Feind ist Voroit» über Reim» hiMusgeräickt «nd HÄ LqfertSjf«r»Aouar«6 serreicht. Er be, rührt westlich Argon nie. Dieses Manöver hat aber weder heute noch gestern einen Aweck gehabt. Rus unserem rechten Flügel in Lothringen und ist den Vogesen geht der Kampf nur langsam mit gbwstchselndem Erfolg wei. ter. Maubeuge, da» dem hefttgften Bombardement u». gesetzt ist, leistet den blutigsten Widerstand. Während so Frankreich selbst n'cht mehr allzuviel Hoff nung zu haben scheint, stellt sich der Dreiverband noch immer auf die Hinterfüge. Gin Einzelfrieden ist den Mächten de» Drs-verbande» nicht erlaubt. So will es sicher England in seinem eigensten Inte esse, und Frankreich läuft mit, wie Großbritannien als Leib Hammel den Weg zur Schlachtbank zeigt. Es wird nämlich heute vormittag aus London drahtlich gemeldet, allerdings nichtamtlich: Am Forvign Office unterzeichneten die votschrfter Frankreich» und Rußlands und der englische Minister de» Aeußdrn gestern vormittag eine Erklärung di« besagt: Di« Regierungen Großbritannien», Frankreich» und Rußlrnd» »«»Pflichten sich wechselweise, lei, nen chsnzelfrieden in dem gegenwärkigen Ks.eg zu schießen. Die dr«i Ms gterungen kommen überein, daß e» mgebracht ist, den Frtedenswortlaut zu dD.ut.even und da» kein« der einzelnen Mächte Fried.nsbedingungen festzusetzen haß. ohne vorherige, Uebechinkommen mit jedem der beidm anderen Verbündeten. G iaf Benckendorsf, der ruMche, und Gambon, der fran zösische Botschafter in England sind da dem Staatssekretär G. ey wieder einmal gefällig gewesen. Immerhin aber geht aus dieser neuerlichen Erklärung doch he-vor, daß die Herren sich bereits über den Frieden unterhalten haben. Vielleicht sogar wäre er ihnen innerlich recht erwünscht, wenn nur die Trauben nicht gar zu sauer wären! Im übri gen wird dieser zwischen England, Frankreich und Rußland ^geschlossene Vertrag auf den Lauf der Ere'gniste von ve- ktnger Bedeutung sein. Auf Deutschland wird dieses M- Ver Generalquartiermeister von Stein, wie di« andern Nachrichten Uber exotische Hilfe in Frank reich, was alles den Franzosen Hessen soll, da» ist schon gar nicht mehr zu glauben und wenn es wahr wär«, gliche das Land demnächst einer internationalen Wl- Erschau. Folgende, wird nämlich berichtet: Dem Mornale dlAtostia wird ach» Pari, gemeldet, daß japanisch« TyvppeUtransposte noch Europa begonnen hätten. Noch «iwer russischen Zvitungsmelduag ch», Stockhdi^m -«findet sich «ine starke jjapaai- scheBelagerungsartllkevtze anf dem Weg« nach dem europäischen Kriegsschauplatz. Sie soll jetzt die Urasi, gegendsm erreicht haben. — Ueber London erfährt der Eorrier« de la Sera von einer großen sittlichen Entrüstung, die Vie deutschen Grevel stt) in der amevlffanifchen Prest« hevvorgerufen haben sollen. SA» Telegramm kündigt f«r- mr nn, daß b«wtt, ä0»00Kanaidtä^ Anstralie» homi« zahlvetchd fSdafrlkanisch« Stämme auf dem weg« nach dem Kriegsschauplatz sehen. — Ferner soll Feldmarschall Lord Roberts dem Vertreter de» New York H«rafV eMSck haben, daß vüeVä Hnnderittaufend Mann nach dem Festland entsandt »erden wüßten. Di« vqfuto, in Nhodeflev sollen -eß der fiwafrikant. Wen Regierung um die Srlttubni, gebeten haben, St et «« auf den Fe ynh wessen zu dürfe«. Nachdem die Franzosen Turk»s, Zuaven und Lhn- liche« fchwayzas Gesindel gegen uns verwenden, kann Eng land natürlich hinter solcher Kultur Ächt zuÄjbleiben. Aber wird sich nicht letzten Endes die Entfesselung der schwarzen Bestien gegen alle Weißen, also auch gegen die Eng länder selber wenden? Paris verbarrikadiert sicht Paris setzt die Vorbereitungen zu« Verteidigung fort. Das Vouogner Gehölz (das klassische Bois de Bologne) ist teilweise wiew eg rasiert. Die Wege nach Paris find verbarrikadiert. Der Zustrom Freiwilliger soll un geheuer sein. (?) Wie da» Berliner Tageblatt au» Genf erfährt, sollen im Notden von Paris bereit» kleine Kavallerie scharmützel stattgefunden haben. Der Auszug der Pa- rissr nimmt seinen Fortgang. Theodor Wolff schreibt wie uns telephonisch mitgetstlt wird, im Berliner Tageblatt: Die Unzufriedenheit der Franzosen wird vermutlich nicht zu einer Revolution führen, aber Herrn PoiNi- ca.rü, meint Wolff, droht eine andere Gefahr, Aristide Briand sei in Part» mit dem General GaNient zu rückgeblieben, und er wiste, warum er die Stelle des Platz halter» der Flüchtlingsrolle vorzieht. Er sei ein Mann von vielen Gaben und starker Autorität, ob «Y wie Thiers, der Fried ensmache.r werden dürfte, weiß er vielleicht selbst nicht. UnwahMeinlich sei nur, daß ihm in einer sol chen Krisis die bescheidene Stellung eines mit Bordeaux telegraphierenden Beamten genügen würde. General French über di« Lage ans dem westlichen Kriegsschauplatz. Don dem englischen Pressebüros« in London wurde in der Nacht zum Sonntag 11^ Uhr nachstehender Bericht des Generals French veröffentlicht: Die Lage auf dem Kriegs schauplatz hat sich nicht wesentlich verändert. Die Stellung der Verbündeten wird noch behauptet. E» bestehen An zeichen, daß die Bewegung der Deutschen sich in der Richtung nach Osten und Südasien entwickelt. Frankreich «ad England suche« vergrbNch sihantea aufznhetzen. Di« Mailänder Umtone meldet aus Madrid: Der Im-