Volltext Seite (XML)
l!' ''' '^ ^ >^-' Mer Tageblatt Mzeiger für -as Erzgebirge s. Jahrgang. Nr. ISS. Freitag, 28. August 1S14. oll« postaastaltea uoü ott.stttls» «h««a U«st«lluo,,o «ntg«««a. SprechchmS» 8«, «»Sakttoo mit Auauaha,« -n Eomttag» «achmtRag» 4—8 Uh». — r«l»g»amm-st8»»ss», Lagedlat» sto»»»rs»dtrgr. Jemfteech« ^3. Pi» uov»»la»g1 »tag»sm>8t» Manuskript* kau» Srwtihr «ich« g*t*tst*t wer-*». U.w5<h«it» »«stritt m>» «dkll» Lurch 4« >-» »I«rt*t- Mk., mioatltch »» Örtistrttarr fr«I tu» v«u» „«»,«» . MßWUD mit -er wöchentlichen Unterhaltunssbeilase: Mer Sonntagsblatt. tt?o«r UN» stu,,ad«st«u,o, sowt« SorrchstuaS« s«r R»-akVoo mit Nueuah«* -*r Eomttaa» aachmtNaa» 4—3 Uhr. — e«l*aramm-NL»*ss» r Lagidlatt stu««»rs»Ltrgr. P,IU,P»»>V»' Zlrgreich« iloMngen 0» Deutschen im Arsten. Groß»» Hauptquartier, 27. fluguft 1»14. Vas öeutsihe Westheer ist i« ueuu Tage «ach SeeuSiguug feiurs Auf marsch es unter fortgesetzten siegreiche« ftämpfe« tu -a»fta«zöftsihr Gebiet von Lambral bis zu -en Güüvogesea »in ge- ruugeu. ver fein ist überatl geschlagen un- befia-rtstch in »ollem Nßekzuge. Vle Srkße seiner Verluste an Gefangenen, Gefallene» un- Trophäen laßt sich bet Ser gewaltigen flus-ehnung -er Gchlachtfel-er, -ie zum Teil in uaübrr- stchtlichem Wal-- un- Geblrgsgelän-e liegen» noch nicht anoähem- über sehen. Vle firmer -es Generalobersten von Klack warf -ie englische firmee bei Maubeugr un- griff st» heute del Maubeug« unter Umfassting aufs neue an. Vle Armeen -es Generalobersten von Gülo» «a- -es Generalobersten Zrelherrn von Hausen schlugen etwa acht firmeekorps französischer un- belgischer Truppen zrvlschrn Gambre, Namm «n- Maa» in mehrtägigen Kämpfen vollstän-ig ««- verfolge« ste -stUch a« Mau- beuge vorbei. Namur fiel nach zweitägiger Seschießuag. der fia griff aufMaubeuge ist eingeleltet. Vt» firme» -es Herzogs filbrecht vou Württemberg verfolgt -en geschlagenen Zein- über -en Gemols un- über schritt -le Maas. Vie firmee -es -rutschen Kronprinzen nahm »im be festigte Stellung vorwärts Longwp un- «les alle starken fingriffe aus verüun ab. Vie firmee geht gegen -ie Maa» vor. Longwp ist ge- Grneralquartttrmrister vou Stei». fallen. Vie firme» -es Kronprinzen von Saperu «ur-e bei -er Ver folgung in Lothriuaen vou neue» feio-llcheu Krästra aus üer positloa von Nanep un- aus sv-licher Nichtuug augegriffrn un- "E»s -en Angriff zurück. Vie Nrmee -es Generalobersten von HEeriogea setzt -te Verfolgung ln -en Vogesen nach Sü-en fort. Vas Elsaß ist vom Zela-e ge räumt. fius fintwe.p.« macht.« »ler belgisch. Vlvlstom« gesttr» «u- vorgester« eine« fiagriff gege« unsere verbln-ungea ia -er Richtung Grüffels. vle zur fibschlleßung fintwerpeas zurückgelaffeneo Kräfte schlugen -le bel- gischen Truppen, machten viele Gefangene un- erbeuteten Gesihütze. Vle kelglsche -Hruug beteiligt, stch fast überall au -eu kämpftm. Vaher wur-eu streugste Maßnahmen zur Uuter-rückung -es rranktireur- uu- Vaa-.««»sem angeor-net. Vle Sichmuua -er Etappeullutm» mußt, bisher -er firmee überlassen bleibea. Va aber für -ea »eiteren vormarsth -le zu -les«» Zwecke zorückgelaffeneu Kräfte uottmu-lg in-e, froM gebraucht wer-eu, befahl Se Mas. -le Mobilmachung -es Laa-sturms. Ver Lan-- sturm wir- zm Sicheruag -« Etappenlinieu un- zm Sesetzuug Getzzieus mit heraogezogeu. vleses unter -rutsche Verwaltung treteu-e Lau- soll für -ie Heeresbe-ürfaisse aller firt ausgrautzt wer-e« um -as Heluratge- blet zu eatlastea. Nun erhebt stch eine neue Zeit Deutscher Kraft und deutscher Grüße Ivie der, Dauernd in der Völker Einigkeit, In dem Bündnis aller StmmneSglieder. Blüh' dem kommenden Geschlecht, Sitte wahrend, Ernst und Recht, Siegfroh, eichenzweigumlaubt, ALS Europas Herz und Haupt, Mächtige Germania, Weltgebietend stehst du wieder da, Heil dir, Heil Germania! (Herrn. Stagg.) Diese glückhaften schwungvollen Wort« de» Dich ters beseelen uns, wenn wir der neuesten Heldentaten unserer wackeren Truppen gedenken. Stolz und Freude, unermeßliche Freude und tiefer Dank gegen den Herrn der Heerscharen füllen unser Herz, daß wir solche Tage, solche Erfolge und Heldentaten erleben dürfen. Großes Gewaltiges und Erhebendes ist geschehen, noch GrSßereS wird vielleicht folgen. Jubelnd sehen, hören wir'S, daß die deutschen Truppen immer weiter in Frankreich und Belgien Vordringen, daß eine Feste nach der anderen ihnen in die Hände fällt, daß alle Angriffe der Feind« siegreich zurückgeschlagen werden. Wir sehen tm Geiste unsere deutschen Brüder, die Sühne unseres großen, er habenen Volles heranstürmen, unerschrocken und todes mutig frei und freudig der großen Pflicht gehorchend, die sie rief, nur von dem einen erhabenen Gedanken beseelt: mitzuwirken an dem heiligen Werke der Ver teidigung ihrer und unserer Heimat, getragen von der flammenden Begeisterung in Heer und Volk. Wir sehen sie ohne Wanken fechten und ohne Klage sterben. Und unser heißer Tank strömt ihnen zu, denn wir alle wis sen es: Die Tat ist jetzt alles. Jede Halbheit, jede Schwäche, jedes Zagen und Zaudern ist jetzt die grüßte Sünde, welche die Zeit gebären kann, eine Sünde an der Nation, am Volke, am Reiche. Für uns muß jetzt allein das Kaiserwort Richtschnur sein, daß wir diesen un» fre ventlich ausgezwungenen Kampf durchführen Werden bi» »um letzten Atemhauch von Mann und Roß. In dieser unerschütterlichen Festigkeit tiefernster nationaler Be geisterung und unbeugsamer Tatkraft heben wir Herzen und Hände empor und flehen um Gotte» weiteren Schutz für unsere Waffen, daß er sie auch in den noch folgenden Schlachten zum glorreichen Sieg« führen Wolle. All deutschland läutert sich zu dem weltumstürzenden Ent- scheidungskampf, der alle» hinter 'sich läßt, wa» die Geschichte je gesehen hat. Zn heiliger Vaterlandsliebe ndhmen wir dies« Prüfung auf un» und richten den Blick mutig der Zukunft entgegen, all« getragen von dem einen Ziele, sowohl die, die draußen im Felde stehen, al» auch wir, di« wir in der Heimat zurück gebliäkn sind r Ta» vaterlaad «Ser alle»! * Die Zahl der Beispiel« deutsche, Heldengrähe in diesem ersten Kriegsmonat ist, wie wir in unserer gestrigen Aus gabe schon telegraphisch meldeten, um ein» vermHrt wor den. Deutsche Seeleute vollbracht«,»», zu Anfang de» Krte- ges sich mit einem unscheinbaren Nädevdampftr, um Minen zu logen, bi» zur Thsmftmünvuing vov-uwagen, fast den sicheren Tod vor Augen. Diese Heldentat steht jetzt nicht mähr allein da. Der wackere Kreuzer M a g d e b u r g, der an der Beschießung de» russischen» Kriegshafen» Libau so wirksamen Anteil hatte, wurde ein Opfer nicht de» Feinde», sondern de» Wetter»: er geriet im Nebel aus Grund. Und als eine überlegen« feindliche Flotte nahte, da ergab er stch nicht, trotzdem dadurch die Mannschaft ihr Loben gerettet hätte: unsere blauen Jungen und ihr tapferer Führer zogen es vor, stch selbst zu vernichten: denn die schwarz-weih-rote Flagge wird nicht heruntergeholt. So bedauerlich der ver- lust ein«» — wenn auch kleinen »— Kreuzer» ist, so werden wir^ doch durch den Heldenmut seiner Besatzung beinahe wieder versöhnt: eine Flotte, di« solche Leute ihr eigen nennt, wird nicht ruhmlo, untergehen. » Außer dem an der Spitze diese» Blatte» abgedruckten Bericht de» Generalqnartievmeister» von Stein über unsere bisherigen Erfolge im Westen, den wir heut« morgen schon durch SondeUblatt verbreiteten, liegen heute andere Nach richten über Gefechte nicht vor. Sicherlich aber schreiten unsere Operationen nicht nur im Westen, sondern auch tm Osten rasch vovwärt»: haben wir doch im Westen mit der Einnahme von Namur und LongwY zwei dem Feind« sehr wertvolle Hindernisse überwunden, die un» den rüstigen Bonmarsch gestatten. Die Franzosen haben, wie ste ja selbst zugeben, di« Offensive vorläufig aufgegeben und halten sich in einer festen Desenstolinie. Gelingt e», auch dies« zu durchbrechen, so können st« getrost jede Hoffnung auf einen guten Ausgang begraben. Ob di« aus Kopenhagen stam mende Meldung auf Wahrheit beruht, daß im franzö sischen Oberkommando ein Wechsel bevor- steht, werden die nächsten Tage lehren. Wohl aber hat in Frankreich bereit», in der Absicht, dem Ministerium üne weitere Bast» zu geben, Ministerpräsident Wviani dem Präsidenten der Republik da» Entlassungsgesuch de» gatzzen Kabinett» überreicht. Der Präsident hat e» angenommen und hat Bsiviani mit der Neu bildung des Ministerium» beauftragt. Am Abend unter- breitete Viviani dem Präsidenten folgende neue Minister- litze, die auch angenommen wurde: Präsidentschaft «tri. ani, ohn« Portefeuille, Justiz Briand, Aeußere, Del- cass», Innere» Malvi, Krieg Millerand, Marine Augagneur, Finanzen Nltbot, öffentlicher Unterricht Sarraut, öffentliche Arbeiten Sembat, Handel Thomson, Kolonien Doumergüe, Landwirtschaft Fernand David, Minister ohne Portefeuille Gue»de. Zum Gouverneur von Pari» ist an Stelle de» Divisions general» Michel General Gallien! ernannt worden. Michel hat ein Kommando unter Gallieni erbeten. — Un» kann e, gleichgültig sein, wie da» Kabinett in Frankreich stch -usammenfetzt und von wem unsere Feind« gesülhrt «er den. Aus den Au,gang de» Kriege» wird da, nicht von Einfluß sein! Nachstehend lassen wir nun die bemer. kenmvertesten der heut» «Megenden Nachrichten folgen. ver siälker a» äle 0srpm-n. vom Kaiser ist dem preußischen Staat-Minister nach, stehend«» Telegramm zugegangen: »r»ße, Aaspttzuartb»», ,7. »ft Ostwstutzu», uwstw» treuen Pleoatnz vstpreutz«, durch tza» Skudrinzm» feindlich« Dmppe, «Mt «ich »tt herrsche» Teiluahme. Ich ftmw de» in »och schwere, Jett bewShwe« »neßsschsttterktch«, Mut «et- «e» Ostpr»uß»» M g-a«, »» nicht P» »ist«», daß st« stet» bevckt fwd, auf de« Alft» dm vatmlaude» Tut ««» «lut ,u opftr» «uv dft Schrecknisse de» Kriege» st-iw. haft aus stch Pi »eh«»», va» v-rttaue» Pi de, un. »iderste-li>ch»»Macht»«se,»»held»»«»ti. gen He,»»» und d« unerschütterliche Glaub« «, die Hilf, ve» hedendktz», Sott,», Ae» de» deut- sch« Bvlft t, s»l« »,,»»»-»« Sach, ,»d B»t^ »eh» bfttze, ft wuud«bar« veistaud geletfttt hat. »er- de« niemand»« t»d«, Zuvechicht auf »alstiitz,Befrei. UN, d,O o«t,»Hande» oo» d« ßftttzde, mgnEen lassen. Ich ivAnsch, abm^ daß alle», wa» zu, Lin. denina die, augenblickliche« ßwt t» vtzipmußen sowohl der vou ihr« Scholle vertriebe»»^ oft auch de, t« th»m Bo. sitz »ah Erw«de gestitttm ve«Slk«m»g geschehe« kam», aft »i« Akt d», va»kba»l!»tt d«»vLt»»la«. de» fotzletch i« >«>»iff tzeno»«»» »stch. Ich beauft«^, da» StaattmttNisterim», i» veret« mit de« Behörde« de» Staat«, de« provtuztele« ,«d städtische, vublMde, >«h de« -ilftvereiue» auf de« verschiede«,« Gebiete» d« Fürsorge d»nhgr«tfe«d, «aßnah»«, ,» tref- ft« ,«d «ß, vo« dem vchhdheN«« Meldung pi mache» Mtlhel», ». Ott>eu»»«Üeth»«g Kaiise, Fnru, Joseph» a« de« Kaiser. Kaiser Franz Joseph hat an Kaiser Wilhelm II. nach stehende, Telegramm gesandt: Di« herrlichen, den mächtigen Feind niederwersenden Siege, die das deutsche Heer unter deiner obersten Führung erkämpft hat, haben ihre Grund lage und ihren, Erfolg deinem eisernen Willen zu danken, der da» wuchtige Schwert schärfte und schwang. Dem Lor. beer, der dich al, Sieger schmückt, möchte ich da» erste mili- tärische Ehrenzeichen, da» wir desttzen, anreihen dürfen, in dem ich dich bitte, dasGroßkreuz meine, militä- rischen Maria-Theresien-Orden» al» Zei- chen meiner hohen Wertschätzung in treuer Waffenbrüderschaft annehmen zu wollen. Die Insignien soll Vir, teuerer Freund, rin besonderer Ab- gesandter überbringen, sobald e» dir genehm ist. Wohl wisftnd, wie fth, du und dein Heer Vie genialen Leistungen de,.General,der Infanterie oonMoltk, zu schätzen wis- sq» verleih« ich ihm da» «Kommandeurkr«- de» militäri schen Di, Stadt«rordnttvn von Breslau beschlösse« in einer geheimen Sitzung am gestrigen vonner»tag, KSchstkedite tm Gesamtbetrag« von rund WA Millionen Mart bereit, -ustellen. Davon sollen 16 Millionen zur Versorgung der Etadt mit Leben«, und Haushaltmnitteln, 1A Mil. lionen zu Einquattiemngitzwecken, tzA Millionen zur Zah- luna der reichegesetzltchen BethMen an FomUien der in den MintäDteM getretenen Mannschaften und 1A Millionen - ,u einem MySchen Zchhuß von vü P«Mt zu Viesen reich» gesetzlichen «Hflftn viL, wckhiend dm «ch für den nationalen Fvauendiemst und für die Sippemnchfttt« aft Subvention -«stimmt ist. »ie verröter t, MftßMchftnW». Die Mörchimger Nvchr. melden au, Dalheim i» L-chrtpge«: Nvchv« am 20. d» Mt». «W de« Hüuftrn der