Volltext Seite (XML)
Amts. Dekannt'nschungen festen gefallen Kt '« ..UWI«»«W vollbracht, die einen Werkstein in der Geschichte de» FestungSkriegeS bilden wird. Unter solcher Führung und bet solcher Tapferkeit können weiter« groß« Erfolg« er« wart«t werden. Lieb' - magst ruhig sei»! Lüttich — Hug — Namur. Mit Wuchtigen Schlügen zertrümmerten die Deut, schen die belgische Waffenherrlichkeit. Konnte die bel gische Armee eS schon nicht wagen, den deutschen Trup pen im Felde entgegenzutreten, so hoffte sie doch, sich unter den schützenden Festungsmauern lange Zeit halten zu können. Lüttich—Huh—Namur, alle drei Fest ungen an der Maas gelegen, sollten diese uralte Heer, und Bölkerstraße jedem feindlichen Durchmarsch sperren. Unüberwindlich erschienen dem Belgier diese Festen. Wa. ren sie doch von einem der berühmtesten Festungsbau. meister der Neuzeit, dem General Brtalmont, errich tet, dessen Ratschläge in ganz Europa maßgebend Wa ren und nach dessen Plänen in der Schweiz, Rumänien, Türkei usto. gearbeitet wurde. Für sein Vaterland Hütte er sicherlich die besten Pläne entworfen. Lüttich und Namur waren von einem Kranze von PanzersdrtS um geben, die unverwundbar erschienen, gegen die kein feind liches Geschütz etwas ausrichten konnte. In diesen Pan zerfesten hielten die Belgier sich gänzlich sicher. In ihnen Wollten sie das mit Sicherheit erwartete Eingreifen der Engländer abwarten. Laßt sie nur kommen, mögen die Belgier gedacht haben, als ihnen der bevorstehende Vor marsch der Deutschen angekündigt wurde. Und sie kamen auch, die deutschen Truppen, von Tapferkeit und Taten drang erfüllt. Hatten die Belgier ihnen nicht freiwillig den Durchzug gestattet, so Wollten sie ihn sich erkämpfen. Sie schreckten nicht die Panzerwerke, nicht die tiefen Grüben mit ihren Drahthindernissen, nicht die Beton bauten. Und sie kamen nicht allein, sondern sie führten einen unheimlichen Gesellen mit sich, ein neues Kriegs werkzeug, dessen Existenz bis dahin ein streng gehütetes Geheimnis gewesen war. Sin neue» 42-cm-Be- lagerungsgeschütz, dessen Wirkung alles bisher Da- gewesene übertraf. Seine Geschosse durchschlugen alle Panzer, alle Betondeckungen. Keinen Schutz gab e» mehr dagegen. Ost genügte ein Schuß, um ein Panzerwerk vollkommen zu zerstören. So fiel Lüttich, und Wetter drangen die Deutschen vor. Da» kleine Sperrfort Huh war in kurzer Zeit er- ledigt, dann kam Namur an die Reihe. Zwölf Sperrfort» lagen im Kreis« um die Stadt, sicherten die zahlreichen Brücken über die Maa» und Sarnvr* und sperrten alle in» Tal führenden Strotzen und Eisenbahnen. Noch fünf verschiedenen Richtungen liefen dies« in der Rich, tung auf Brüssel, Pari», Köln, Ostend«, Basel. Wenn die Festung Namur auch nicht imstande gewesen war, den Vormarsch der deutschen Truppen aufzuhalten, die in langen Kolonnen nord« und südwärt» vorbeizogen nach der französischen Grenze zu, um den dort befindlichen Feind aiMgreifen und vernichtend zu schlagen, so war der Besitz diese» Orte» doch wegen der Kommunikation wichtig. Da» Heer reichen Heere die v ren zu können. So mu , ... werden. Wieder griffen di« deutschen Truppen dies« Pan- zerfeste mit heldenmütiger Tapferkeit an, Wied« don nerten di« 42-Zentimeter^Seschütze tagelang vor der Fest ung und warfen ihre schweren Granaten in die Fort», um sie sturmreif zu machen, wozu man früher Mit einer hochers-eulichen, ein jede» deutsche He z mit Stolz und nationalem Selbstbmoußtsein «r üllenden Nach richt konnten w'r Aue und die Ortschaften der Umgebun gestern abend schon durch Sonderblätte bekannt mochn: si' kündete, daß Hilf Sm Elchen KNegrschaupl-h« sämtliche gort» von Namur gefallen. Longwy genam men und «in Vorstoß gegen d!« Armee de» deutschen Kron Prinzen -uvückgeschlagen ist. Die amtlich« Meldung, die von diesen neuen Heldentaten unserer tapferen Truppen berichtet, hat folgenden Wortlaut: -ei Namur stu- stattliche fort» gefalle«, ebeas» ist L oa gwp nach tapferer Gegemvehr aenommnn. Segea -er» linke« Flügel -er -lrmee -e» -rutschen Kesapriazea alngen auf ver-u« un- östlich starke Kräfte vor. -le zurückgeschlagen stn-. das ivberelsaß lst bl» auf uabe-ruten-e flbtelluugru westlich Kalmar vou -ru Zranzofru gerüumt. Die Bedeutung Namurs haben wir kürzlich schon dar gelegt. Longwy ist Wichtig als Knotenpunkt dn franzö sischen Ostbahn. Die Stadt hat etwa 80<D Einwohner, besitzt bedeutenden Eilsenbergbau, Eisenhüttenwerke und betreibt ferner die Fabrikation von Don- und JuMlierwaren. Die FestungP durch hohe Lage und Felsenaufbau begünstigt. Sie wurde auch 1870/71 (damals erst nach elstägiger Be schießung) eingenommen und lieferte am 28. Januar 1871 200 Geschütze und 4000 Gefangene in unsere Hände. Sieg«ck,«bet in der Neichshauptstadt. Infolge de» Sieges der deutschen Truppen an der West grenze Maren, wie uns gedrahtet Mrd, gestern abend in BeEn die Linden und die angrenzenden Straßen bi tief in hie Nacht hinein sehr belebt. Unter begeisterten Jubel-, Hoch- und Hurrarufen zog am späten Abend eine unabsehbare Menge zum Kronprinzenpalais; an der Spitze befand sich eine Gruppe Oe st erreiche r. Gin Glückwunschtelegramm Kaiser Frau, Josef». An Großen Hauptquartier ist dem W. T. B zufolge folgendes Telegramm Kaiser Franz Joses» an Kaiser Mb- hel» vom 24. August eingetrüfien: Sieg auf Sieg; Gott ist mit euch und wird e» auch mit «ns sein, Allerimrtgst beglückwünsche ich Dich, teurer Freund, dit jugendlich«« -«Iden, Deinen liebe« Sohn, de« Kronprinzen sowie de« Kronprinzen Nupp. rocht »an Bayern «nd da» unvergleichliche tapser« deutsche Heer. Worte fehlen, um a«»zudrück«n, wa» mich und mit wir meine Wehrmacht in diesen weltgeschicht lich«« Tagen bewogt. Herzlich drückt Deiu« starke Hand Fran, JSsef. Zu diesem kaiserlichen Glückwunschtelegramm gibt die Kreiszeitung heute folgenden un» aus Berlin drahtlich übermittelten Kommentar: Jeder, der den Glückwunsch des Herrscher» der österreichisch-ungarischen Monarchie liest, muß die Gefühle nachompfinden, die den Kaiser von Oesterreich- Ungarn hei der Niederschrift seiner Zeilen an unseren Kai ser erfüllt haben. E» liegt in ihnen eine Herzlichkeit und eine Freud«, di« sich außerordentlich klar auf den Leser übertragen. Gs «ar kein leichter Gntschlutz für ihn, am Abend seine» Leben» da» MMo eine» so gewaltigen Kampfes auf sich zu nehmen. «tue Ansprache Kaffe, «ilhsstn» au bi« Truppen. Nach dem großen Sieg« in Lothringen hat der Kaiser im Hauptquartier die Truppen versammelt und, wie der Köln. Zig. eine Korrespondenz meldet, folgend« Ansprache an st« gehalten: Kameraden! Ich hab« St« versammeln 'dssm, damit wir un» gemeinsam de» Siche» freuen, den unser.' tapfe. r«n Kameraden in Lothringen errungen haben. Deutsch, Trupp«« all«, Stämme habe« t« tagelangem Ringe« mit vpferfreudtgkett, Mut »nd «nerschLtterlicher T<wf»rk»it den F«>n- siegreich zurückgeschlagen unter Führung de» bayerischen KSnigrsohne». Anse« Truppen waren ver. tUtten in Men Jahugängen, aktiv« Soldaten, Reser», «nd Landwehr. St, alle Mieten denselben Schneid, diese», Tapferkeit. da» gleiche «ottvertrauen »nd rücksichtslos« Wochen und Monate gebraucht hatte, glückte jetzt in wenigen Tagen. So ist auch die letzte Maasbefestigung gefaHen, Namur in deutschen Händen, das ganz« Maattal ist offen. Deutsche Tapferkeit, deut- sch« umsichtige Führung und Voraussicht haben eine Tat Draufgehen, Dafür haben wir uo» allem unseren Dank zu richten an Gott, d«n Allerhöchsten. Ich gebens, in Ehe« der Gefallenen, die ih, Herzbdt uerspntzt Haven, «st, wir r, nachmachen «ollen. Sie hnven «, getan in un rschüt- terlichem Gsttrertr luen. Roch viel» blutig« Kämpf« stehe« »ns «euor. wtr »sllle« dem Feind gründlich an. Leb«,. Wtr «impfen für »in, gut» und ««recht« «ach,, wir wolle» «nd »i, müsse» siege». Unseren tapferen Kameraden, di« un» vorangegange« find zum Siege, «in dreifache» Hurra! Heber die Schlacht bei Ttrlamont ulst die verheerend« Wirkung der deutschen Maschinengewehre kommen jetzt sehr interessant« Nachrichten, di« auch gleichzeitig «in Bild über Di« Stimmung i« Antwerpen geben. Au, dem Haag nämlich Mrd der Voss. Atg. ge schrieben: I« Antwerpen «acht sich bereit» heftige Unzn« frteffsuhett mit de« V «»halst«« der Regie- rung bemerkbar. Am Mittwochmittag träfe« 1» ^jäm merlichem Zustand« die ersten flüchtige» Truppe« »»« Schlachtfeld, ettr. Die SchMt ttt »anuut und LS- wen (di, Schlacht bot Ti rlewoat) hattodretTage gedauert. Die Sastatea berichtete«: Unser Vormarsch ist dreimal abgeschlagen worden, wtr haben gekämpft wie die Löwen, aber wir konnten gege, die Uebernracht nicht M. Für jeden gefallene« Feind standen Hehn neue auf, und doch hätten wir ausgehalten, wenn unsere Leute nicht von dem grauenhaften Feue» der deut schen Maschinengewehr« buchstäblich nie« dergemäht worden wären. Ferne, beklagen sich die Lutte über den Mangel an Offiziere«. Di» Verzweif lung ist umso größer, al» di, Truppe« sich »an deu Engländer« und Franzose« betrogen glauben. Mit allem Eifer werde, die Befestigungen von Antwerpen »«stärkt. Inzwischen rücke« di« deut- scheuLruppenvor, ft« habe« alle Verbindungen mit Antwerpen durchschnitten. Man glaubt, daß die erste« Borpostenstefechte unmittelbar be- vorftehen. Deutsche Flugzeuge überfliegen die Forts, sie wurden beschossen, doch ohne Erfosg. Bei der Schlacht von Löwen find, wie e» scheint, di« Franzose« «nd Engländer zu spät gekommen, doch müsse« auch st« an dem Streit teilgenommen haben, denn «nter de« nach Antwerpen gebrachten Verwundete« befanden sich auch Engländer «nd gstanzose«. Ms der Reichslkommissar zur Durchführung der durch den Ausruf vom 18. August eingeleiteten Erörterungen über belgische Gewalttätigkeiten gegen Deutsche ist übrigens, wie uns drahtlich gemeldet wird, der frühere Di rektor iim Reichsamt des Innern bestellt worden. Ein ne», Ritter des Elserne« Kreuze, 1. Klasse. Genqraloberst von Heeringen, der frühere Kriqgsmintster und ehemalige Kommandeur des 2. Armee korps, hat, wie die Ostsee - Zeitung hört, das Eisern« Kreuz erster Klosse erhalten. Da» eiserne Kreuz zweiter Klasse hat er bereit» als junger Leutnant im Krieg« von 1870/71 erworben. Gras Zeppelin will ins Feld. Graf Zeppelin erklärte, wie der Berl. Lok^Anz. meldet, auf der Durchreis« in Ulitz, daherfich als Kriegs freiwilliger gemeldet habe, daß man ihn aber nicht habe haben wollen, da er ja schon ein ater Herr sei. Trotz dem wall« er in» Feld reffen. Di« Kriegskontributio« der Lütticher. Wie die Köln. Zig. meldet, hat die deutsche Militär behörde der Stadt und Provinz Lüttich eine,Kriegskontrt- button von 80 Millionen Franc, auferlegt. Der Bürgermeister von Lüttich macht dazu bekannt, daß vie städ tischen und Gemeindebehörden die Kontribution von allen vMvhnern der Provinz nach Maßgabe ihrer Vermögens lage erheben werden. Kein« Ueberführung der Leiche« Gefallen«. Gs laufen bei der Heeresverwaltung von Zeit zu Zeit Anträge aus Erlaubnis zur Ueberführung von Leichen ge fallener Krieger in di« Heimat ein. Dies« Erlaubnis kann leider zurzeit nicht erteilt werden. Es lisgt Aufruf. Kile «hrmahUgra aktiven Gfstzterr un- Gfflzlere -es Seurlaubtenstanürs, -ie sich noch nicht gem«l-et babea, wer-rn tzler-urch aufgefor-rrt, sich umgehen bet -en S«ztrkskomman-o», -enen si» zuletzt augehört Haban, unter ftngabe -,r gewünschten verwen-uug zur Verfügung zu stellen. Stellv. Seneralkommanüo -es XIX. Armeekorps. Krtegssürsorse -lur. Mittagskost. diejenigen Unterstützuimsbe-ürsttgen, -enen mün-- llch -l» Gewährung von Mtttagskost ln ftussickt ge stellt wor-»n lst, w«r-en aufgefor-ert, flch Zreitag, -e« Ltz. K«-vst 1S1», nachmittag zwischen S an- S Uhr im tlrlegsfvrsorgramt lSta-tyaus, Zimmer 11) zu» Empfangnahme -er Gutscheine zu mel-rn. Kue, aar L7. Mrgust 1S1-. der Nat -er Sta-t. Schubert, Sta-trat.