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/luer Tageblatt /lnzeiger für -as Erzgebirge er>«»kü°«e st.I In, Hau« ol.rt.l- 5 WWM8 mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. Sp"chlbmS» -« NeSakÜoa mU -Uwnahme »m «mmtag» nachmittags 4—S Uhr. — Trtrgramm-flSrrff», Tagrdla« ffu-rzgrdttg». ftmftwch«, «. NN'NLK AWü ««- »---Mp» >»» ««--»> -« Dr. 183. Rmtl. Deknnntmilchungen. Nachüem -as mobile Seneralkomman-o vom 1». Mrmeekorps -ke Garnison Leipzig verlassen hat, iss alle militärische Gewalt lm korpsdezirke, -l» sich aus -em ssrlegszussan-e ergibt, auf -a» ss«llvertr«teu-e Generalkomman-o -es 19. Mrmeekorps übergegangea. Vie zur Sicherung -er Zernverkehrswege (Eisen- bahnen, Srücken usw.) un- Zernverbin-ungeu, Tele graphen, Fernsprechnetze) bereits aageor-neten beson» -eren Schutzmaßregeln bleiben bis auf wettere» un- verän-ert bestehen. Mnschläge, -ie -ie Unterbrechung -ieser verbtn- -ungen bezwecken, unter allen Umstän-en zu verhin-ern, ist, wo flch irgen- Gelegenheit bietet, patriotische Ehren pflicht jeües Einwohners. Dagegen ist es zwecklos, zufällig im Lan-e befin-llche Mu»län-e«, -ie -urch -i» Verhältnisse an -er Mbrrise gehin-ert fin-, sonst aber flch nichts Haden zuschul-en kommen lassen, zu belästigen un- als Spione zu verfolgen. Va j»-e verbtn-ung mit -em fein-lichen Muslan-e abgeschntüen ist, iss solche« Personen ohnehin eine rechtzeitige Nachrlchtenvenver- tung unmöglich gemacht. MUen Zührern von Kraftfahrzeugen wir- in ihrem eigenen Interesse, um Unglücksfallen vorzubeugen, -le strengste Sefolgung -er Mnwelstmg -er an wichtigen Punkten aufgestellten Wachtposten -ringen- empfohlen. Ernsthafte Mnschläge auf -l» -em Sahnverkebr -ienen-en Einrichtungen innerhalb -es korpsdeztrks fln- bisher nicht festgestellt wor-en. Leipzig, 7. Mugust 1914. Der stellvertretende komman-keren-e General -es XIX. (2. k. S.j Mrmeekorps lgez.) von Schweinitz, General -er Infantrie. verkehrsbesthränkungen mit -em Muslan-e. Sis aufweitere» fln- mangel» Seför-erungsgelegen- hetten von Ser Mnnahme bet -en -eutschen postanstatten ausgeschlossen postsen-ungen j»-«r Mrt nach Selgien, Zrankrekch (eknschl. Marokko) un- Groß britannien nebst ihren Kolonien un- postanstatten km Muslan-e, nach -em europäischen un- astatischen Ruß- lan-, Zinnlan-, -en russischen postanstatten im Mus- lan-e, Lunts, westafrtka — ausgenommen -le spanischen un- portugieflschen Sesttzungen — nach allen -eutschen Schutzgebieten — ausgenommen ssiautschou un- Samoa — außer-em Wertbriefe un- Kästchen mit Wertangabe nach kkautschou, Samoa, -en -eutschen postanstatten im Muslan-e, Megppten, Methiopien, Srafilken, Sulgarlen, China, -en -äntschen Mntillen, Griechenlan-, Japan, Montenegro,Portugal nebstkolonlen,Rumänien,Serbien, Spanien nebst Kolonien un- Türkei. Im weiteren ist im Verkehr mit -er Türket (tür kische postanstatten) -er Postanweisung»- un- Nach- nahmeoienst eingestellt wor-en. Neichsverficherungsoränung unä Ariegsleilnehmer. ES Wird uns geschrieben: Wichtig für Kriegsteilneh mer und deren Angehörigen ist da» soeben tm Reichsge setzblatt veröffentlichte Notgesetz über die Erhaltung von AnlMrtschästen aus der Krankenversicherung. 8 1 do» Gesetzes sagt wörtlich : Dem regelmüßigen Aufenthalt im Inland im Sinne des 8 818 AVs. 1 der ReichSversicherungSord- nung gilt gleich ein Aufenthalt im Ausland, der durch Einberufung de» Mitglied«» zu Kriegs-, Sa- nitüts- oder Ähnlichem Tienst« verursacht ist. ES können also Kriegsteilnehmer während do» Krie ges im Sinne des 8 818 der ReichSverstcherungSordnung freiwillige Mitglieder der Krankenkasse (Ort»-, ve- triebS- und Innung-krankenkaff«) bleiben, der sie zuletzt angehürt habm, nur Muh die Absicht längsten» innerhalb drei Wochen nach dem Ausscheiden au» der versicherungspflichtigen Beschäftigung erklärt werden. Wer jedoch in der zweiten oder dritten dieser Wv- chen erkrankt oder stirbt, hat für den UnterstütznngSfall Anspruch auf die Kasserrletstungen nur, wenn er die An zeige in der ersten Woche gemacht hat. Der Anzeige steht es gleich, wenn in der gleichen Frist di« satzungS- müßigen Betttäg- »wll gezahlt Werden. Da nun die m^i- Montag» 10. August 1914. 9. Jahrgang. sten der ausgeschiedenen Kassenmichglieder bereit» etnbe- rufen find und demnach ihre Absicht nicht erklären kön nen, so sei besonders darauf hingewtesen, daß es also ge- genügt, wenn in der genannten Frist die Bettrüge ge zahlt werden. Hat e» nun Uber auch Zweck, freiwillige» Mitglied der Kasse zu bleiben? — Diese Frage kann sich jeder selbst beantworten, wenn er sich vor Augen HM, daß ge rade dtesauKrieg leide« jeden DagseinsOpfer fordern dürfte und er sich und den Seinen durch die Erhaltung der Anwartschaft den Anspruch auf die Kassenleistungen, Kranken- und Sterbegeld ustv. sichert. (Das Sterbegeld betrügt bei der Ortskrankenkasse zum Beispiel bis zu 120 Mk.) Nicht zuletzt dürste es sich empfehlen, wenn sich die Arbeitgeber bereitfinden würden, wenigstens für ihre verheirateten Kriegsteilnehmer die Mitglied- schäft durch Fortzahlung der Beitrüg« aus eigenen Mit teln zutsichern, da in den meisten Füllen die zurückgeblie benen FmEienangehörigen hierzu nicht in der Lage sein Werden. Dadurch dürste mit verhältnismäßig wenig Mitteln viel Gute» geschaffen Werden. Solche Arbeit, geber haben aber die» bet der zuständigen Kaff« beson ders anzuzeigen, da ja auch für solche Mitglieder Bei trüge zur Invalidenversicherung nicht bezahlt zu wer den brauchen. Der Dank der auf diese Weise unterstützten Familienangehörigen dürste nicht auSbletben. Zur Er haltung der Anwartschaft für bereits etnberufene Mit glieder ist schneller Entschluß notwendig, wenn -ine Un terbrechung des Anspruchs auf die Kassenleistungen ver mieden werden soll. Wegen weiterer Auskunft wende man sich ain besten an das Versicherungsamt (Stadt haus) oder an die Allgemeine Ortskrankenkasse. Der Völkerkrieg. Zerbrich die Pflugschar, laß den Meißel fall«», Die Leier still, den Webstuhl ruhig stehn, verlasse Deine Hiif^ Deine Hallen vor besten Antlitz Dein» Fahne wallen, Er will sein Volk in Waffinrüstung sehn. Denn einen großen Altar sollst Du bauen In seiner Freiheit ew'g-m Morgenrot, Mit Deinem Schwert sollst Du bi« Stein« hauen, Der Tempel gründe sich auf Hewentod. Der Lieblingsdicht« d« deutschen Fugend, Theodor Körner, hat in seinem Wuchtigen Aufruf 1818 diese herrliche« Worte feinen deutschen Brüdern zugerufen. Ast es nicht jetzt Wied« wie damals? Kann «» denn ein« noch größere Begeisterung geben, al» sie jetzt da» ganz« deutsche Vaterland «füllt? Ist e» nicht rührend und zu gleich her-erhebend, wenn man die Ungezählten sicht, wie st« frohen Herzen» hinausziehen. Der KampfeSmut leuchtet ihnen au» den Augen, geduldtz «trogen sie jeg lich« Strapazen. Ein Wille, ein Gedanke beherrscht Alle: Drauf auf den Feind! Wie ost w«hselt die Stimmung in der Bevölkerung in diesen ernsten Lagen. Man glaubt vielfach, eS müßten nun Schlag auf Schlag Nachrichten von den Kriegsschauplätzen etntreffen. Nein, nein, so schnell geht'» nicht und mit dem Dicht« möchte man immer und immer wieder der Menge zurufen: Er wartet nur und faßt Euch in Geduld! Der Sieg wird unser sein! ver Hamps M Zee beginnt! Die von uns schon am Sonnabendabend durch Sonder ausgabe verbreitete Nachricht, daß «in von der Kaiserlichen Marine übernommener Bädervampfer in dem eng. lischen Kriegshafen an der Dhemfsmündung beim Legen von Minen angetvaffen wurde, zeigt, daß die Leitung unserer Marin« ganze Sache machen will und dabet augenscheinlich auch mit der England gegenüber ge botenen Rücksichtslosigkeit vorgeht. Da» ist im Interesse eine» erfolgreichen Abschneidens gegen die an Zahl un» weit überlegene englische Flotte dringend notwendig. Das Telegramm Über die Opferfreudigkett deutschem Dampfer» Königin Luise, lautet: Ziemlich sicheren Gerüchten zufolge ist der von de» Kaiserlichen Maria« übernommene BÜderdampser Königia Lais« beim Legen von Minen vor dem «Kriegrhafen an de» Lhemsemündung von einer eng. lisch«« LorpedobooisflottM« ante» Führung de» kleinen Kr«uz«r» Amphion angegriffen und zum Sinken ge bracht morden. Amphion ftlkst ist auf ein« von der Königin Luis« geworfen« Mine gelaufen and gesunken, von der englisch«, Besatz««« stad dem vernehmen «ach 180 Mann «»trunken Und löv gerettet. von der S Offizier« und 111 Mann zählenden vesatzung der Königin Luis« ist ebenfalls «inLeixtzerettet. G» wär« zweifellln ein nicht gerti« amzuschlagender Erfolg, wenn es geglückt wär«, den englischen Krtsgihaiftn an der Themsemündung — man wird an Sheemeh zu danken haben — mit Minen zu sperren. Der Verlust de» deutschen Dampfer» ist dadurch wettgemacht. Unsere -raaen Blau jacken haben ein todesmutige» BraoomsMck vollbracht! Giückunmsch de» Armee an di« Kaiserktche Marin«! Im Mtlitärwochenblatt läsen -wir folgenden Aufruf: Auch England wider uns! Kütte un» Albion nicht den Fehdehandschuh hingeworfen, so würde die Kaiserliche Ma rine, während die Arm ee in schwerem Kampfe nach zwei Fronten stehen muß, zitternd vor Ungeduld gefragt haben: Unp wir: Die Antwort auf diese Frage ist jetzt gelöst. Unsere Marin« geht mit dem mächtigsten Gegner zur See, den die Welt bisher kannte, zum Danze. Während die alte Arme« «ine lang«, glorreiche Geschichte in dicken Bünden zu verzeichnen hat, G von der jungen Kaiserlichen Marine bisher nur da» Vorwort geschrieben, da» einzelne glün- -eiche Waffentaten enthält. Jetzt ob« Wägt st« da» Hauptbuch auf und setzt an, in ihm ihre Laten mit eher- asm Griffel niedrrzuschreiben, di« brave Augsburg hat da» erste Kapitel begonnen. Daß die Flagge mir sinken, ober niemals ntedergeholt werden kann, weiß jeder Deutsche! Di« Armee ist stolz auf ihre junge Schwester im Hinblick aus die kommenden Dagel Glückauf zu, großen Fenerpwbel «au au de« Feind! vo« de, russischen Eren« konnten wir ebenfalls, und zwar am gestrigen Sonntag, Wei erfreuliche Nachrichten durch Sonderausgabe bekannt geben. Sir Hatton folgenden Wortlaut: Die Srenzschvtzabtetlung in vialla hat 10 hn west lich von Johannisburg de« Angriff eine» russischen Kaoal. lerivvrigade zurückgewiesen. Acht Geschütze und mehrere Munitionswageu siUen in unsere Hände. Sonnabendabend sind drei Kompagnien Landwehri« Schmallentngken, drei Meilen östlich vo« Lilstt entfernt, von Wei Kompagnie« russische, Infante rie und »in« Maschinengewehrabteilung angegriffen wor- den. Die Landwehr Waag die Nasse« zum «Ackzuge auf Dwborg. Im allgemeinen läßt, was von der vuMchen Grenze gemeldet wird, wenn man die Karte zur Hand nimmt, schon einigermaßen erkennen, daß die deutschen und öster reichisch-ungarischen Truppen Hand in Hand zusamimvnar- betten. Besonders erfreulich ist es zu hören, daß die in Nusstsch-Polen etngerückten deutschen Truppen eifrig bei der Wiederherstellung der von den Nüssen zerstörten Eisenbahn linien auf russischem Gebiete find. Darüber unterrichtet nachfoldende» Telegramm: Die dritte russische Klwalleriediviston überschritt am v. August di« Grenze bei Romeiken, südlich von Gydt» kühnen, ging aber bei Erscheinen deutscher Kavallerie wie. der auf russische» Gebiet zurück. An de» Wied « rher st e l l u n g der von den Aussen in Polen zerstörten »uh. nen durch die Deutschen wird gearbeitet. Auch di« »rücken Wischen Schoppknitz und Somomiee find in der Wiederherstellung begrifft«. Di« «ahn «lezan. drowo-wliozlawek ist bereit« Wiede» »«nutzbar. Dost«, reichisch« Kavallerie ha« Vlkufch ME w-lbro» »w f«tzt und di« Fühlung mit deu tN «Mch-Pele« stehende, «reüzschutzdetachrmeat» de« K, Armeekorps aufgeaounne«. kicher Audienz Md hielt an sie ein« Ansprache, tn der er u. a. sagte: Da» deutsche «eich Md darauf oMerrM-Anstam Wossüu «uDslamdl Aiuipsb. MM SMntagvmMtttog empfing der Zar tn Gegen- Auffchtrmng patriotischer Gefühle der Liebe Md Treue für den Dhron, die Wie «in Sturmtvtnd durch uns« gange« Land ging (?) ist Mr Wie Euch «tn- Bürgschaft. Wßr verteidigen wicht nur die Würde Md Ehr« Mer«» Sande», sondern kämpfen auch für unsere sHaVH. schen Brüder. Ich hoffe, da- da« große «ußjkmd den Krieg zu glücklichem End« führ«» wird und «in überzeugt, daß M« chre Pflicht tu» toerden.