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Beilage zu Nr. 181 de» Run TagMlatte« und »n,eig«r« für daß Estgebk,«. Mttttvoch, dm 10. Juni 1V14. Politische Tagesschau. Aue 10. Juni. IPrenßische» Abgeorbnetmhau». O Da« preußische Abgeordnetenhaus beschäftigte sich in seiner ersten Sitzung nach der-Pfingstpause mit dem Gejsetz- entwurf über die Beschäftigung von Hiffsrichtevn am Oper« verwailtungsgertcht, das in zweiter Lösung zur Sprache kam. Die Konservativen wollten den Entwurf in der Fassung der Regierung wieder festlsgem Abg. ^Sockelbe rg (kons.) begründete einen bahingchenden Antrag. Die anderen Par. teien. von den RationaMberalen insbesondere -Abg. Just, Der Wirrwarr in Albanien. Um Montagabend ist von di UirttchdchungNkommiBon A, Eachm Mvrttchio mch Mnigo etn Protokoll auffgmom- man morden, das di« Nachprüfung der bet dem Obersten Muricchio beschVagMchmten -Papiere betriffst. In dem Pro» Moll Mßt m: Vtt der RachtznMng M bchchl^ Papteru sind die vier aMmrischsn MitMder.de, Kommis- Aon M dem Ergebni» gekommen, dah der Inhalt etnes-vrile« fes für Herrn Murtochst» kompromittierend ist, wM er imrere vczi «Hungen zu der den Obersten betreffenden Anklage auf. weift. Die drei italienischen MiiMder der KommWon kam« dagegen »u dem Ergebnis, dah Vie nachgeprüften Vries« und Dokument« weder im allgemeinen «noch tn besag aus diu Anklage, deren Gegenstand der Oberst ist, irgend etwa» .Kompromittierende» enthalten. Segen eine, «ohaunnedanrri wie di« wiener N. Fr. Pr. von besonderer Sette aus vekgrod erfahrt, geht dort da» Gerücht, dich die griecht- sche und die serbische Regierung den Gvohmächten mitgeteilt haben, dah sie unter keinen IVmständsn zullassen Mrden. wenn ein michanmiedaniischer Prinz den aWamifchen Dhron besteig« Am Snde der Weisheit angelangt. In Durazzo weiß man wicht mehr ein noch »aus. In politischen Kreisen in Men verlautet nach der Köln. Z^., dah der internationale Auffsichtsgusschuß in Albanien seine Aufgaben al» vollkommen gescheitert ansche und daß der F L r st die Entscheidung den Waffsein überlassen werde. Der Fürst van Albanien hat jetzt den holländischen Obersten Thomson mit dem «Kommando über die albanische Miliz beauftragt. Die Mobilisi'e. . ung ist befohlen worden. Man beabsichtigt zunächst nicht, die Aufständischen «nzuyreiffen. — Die albanische Regierung hat da« Abkommen mit den Epiroten gebilligt, damit di« 1000 Gendarmen im Epirus frei werden. Di« Epiroten erklären jetzt aber, daß sie wicht iir»dan erschütter. ton albanischen Staat Eintreten, sondern selbständig bleiben werden. Der albanische Miniisterrat verlangt von der Kon« trollkommisston einen neuen Bor schuh von zwei Mil» lionen Mark. Die Kommission dürfte jedoch diese Forde rung' aLlehnen, da mit den bisherigen vier Millionen Mark absolut nicht» geschaffen worden sei. Die Staatskasse ist völlig erschöpft. Die Gendarmen haben seit mehre ren Tagen ihren Lohn nicht mehr erhalten, !sodatz die hol ländischen Offiziere au» eigener IDasche das Gold vorstrecken muhten um die Leute unter den Waffen.zu halten. Kaier Wilhelm» Rat an den Westen von Albanien. Der- Hofmarschall des Fürsten Wilhelm von Albanien, von Trotha, der kürzlich in Berlin weilte, wurde vom Kaiser in besonderer Audienz empfangen. Er hat im Auftrage seines Lamdesherrn um militärische Unter, stützung gebeten. Der Nationalzeitung zufolge soll das Er« gebnis der Unterredung gewesen sein, daß der. Kaiser das baldige Erscheinen eines deutschen Kreu zer» vor Durvzzo zugesagt und dem Fürsten Wilhelm den Rat erteilt hat, nunmehr auf seinem Platze weiter auszu harren, komme was da wolle! Li« rumänische Königin beglückwünscht die Fürstin von Albanien. Die Wiener Neue Freie Presse berichtet Wer einen Depefchenwechsel zwischen der Königin von Rumänien und der Fürstin von Albanien. Die Königin Elisabeth be glückwünscht e ihre Richte zu ihrem in. kritischer Zeit bewiesenen Mut und zu ihrem Nusharren an der Seite ihres- fürstlichen Gemahft». waren dagegen und traten für di« Fassung dckr Kommission ein, welch« die Beschäftigung d«r Hiffsrichter am höchsten verrraltungsgerichtshof nur vt» -um 1. April ISIS Erlassen will. Auch di« ander«» Abänderungsanträge tter -Rechts« Parteien wurden zugunsten der KommissionsbeschMss« adge- lehnt. Dine Resolution, die.die UeberLürdung de» Ober« vevwattunysgevicht» beseitigt umd den Etat dieses Gerichts höfe» vom Etat des Ministeriums de» Innern getrennt wis. fen will, fand Annahme. Die dritt« Lesung des Entwürfe« wurde ohne Debatte erledigt. Dann kam der Entwurf eines Ausführurgsgesetze» zur ReichsMrtzuwachefteuer zur Be ratung. Der Rationallibeval« Men-e l-Di«schau legte dar, daß die Regierungsvorlage bezweck«, chie gegen eftn' Auwachssteuer auftretenden Gemeinten zur Beibehaltung einer solchen zu zwingen. Abg. Dr. Bredt (ffrk.) trug ebenfalls BädeNken gegen den Entwurf vor. Nach längerer Aussprache wurde -der Entwurf an die GomeindekaMMiffton verwiesen. Die Sozialdemokraten und das Kaiferhoch. O Die Taktlosigkeit der Sozialdemokraten, 'ihre ainti. monarchische Gesinnung mit dem Ätzonvleiben beim Kaiser, hoch zu bezeugen, hat. in der Partei selbst Widerspruch ge funden. Hein« und Ddmund Fischer sprachen sich entschieden dagegen au» und plauderten.allerlei Intimitäten au« der Fraktim'psttzung aus, in der jener Beschluß gefaßt wurde. So erfuhren wir, dah nur eine geringe Mehrheit für das Sitzenbleiben war, di« anderen wallten nach altem Brauch den Saal verlassen, -sobald dem Reichsoberhaupt ge huldigt würde. In der Solinger Arbeiterstt-mme bestätigt nun der. sozialdemokratische Abgeordnete Dtttmann -mit Zahlen diese Angaben Heinos und Fischer». Bon Dittmar erfahren wir, daß-Vie sozialdemokratische Reichstagsfvaktion bereits am 4. FÄruar 1914 beschlosst hätte, ihre republi kanische Ueber-eugungstreu« nicht mehr durch das Himaus- lwufen, sondern durch das Sitzenbleiben zu bekunden. 82 hät- ton für den alten Brauch gestimmt, 47 dagegen für di« De monstration mit dem Sitzenbleiben. Di« Fraktion zählt« damals 110 Mitglieder, 11 fehlten Mo.» von diesen 11 hät ten aber 6 bis 8 wachst r «Märt, sie würden' für das Sitzen bleiben gestimmt Haden. Wären diese also -anwesend ge- wesen, so wäre am 4. Februar 1914 beschlossen worden, ften alten Brauch abzutun. Ussd so sei schließlich di« Partei zu dem Ergebnis gelangt, daß man beim Hoch auf den Monar chen nicht mehr hinausgehen, sondern fitzenvleibon solle. - Li« Lösung der französischen Kalfnettskvtse. O Nach vielen Fehlschlägen scheint e» PoincarS und seinen Leuten endlich zu gelingen, ein- Kabinett gufam- menzudeichsoln, das der Forderung de» Tages genügt,-durch die Behauptung de» Dreijatzrsgesetzes eine Fortsetzung der bisherigen auswärtigen -Prestige-> Politik zu ermöglichen. Das eine hatten die bisherigen Versuche gelehrt, daß es nicht gelingen werde, die Radikalen, den äußersten linken Flügel der bürgerlichen Parteien, zu veranlassen, sich aktiv an einem solchen Werke zu-beteiligen. Im Kabinett Ri- bot, da« aller Doraussicht nach nun zustande kommen wird, sollen erhalten: Ribot-das Präsidium und die Justiz, Bour. g-rois da» Aeuhere, Noulen, das Kriegs-, DeloassS da» Ma- rinemin-isterium, Element«! die Finanzen,-Paul Strauß das Innere und Dessoye den Unterricht. Wenn trotz dieser aus die Republikaner und die Gemäßigten gestützten Zusam mensetzung die Aussicht besteht, daß es Ribot gelingen werde, die französische Rogterungebarke durch die parlamentarischen Stürme der Nächsten Zeit hindurchzustöuevn, ohne sich dem Joch eines Blockes der -Linken zu beugen, so liegt das daran, daß unter dm Radikalen manche der Neigung zum — Ver rat an- -den den Wählern gegebenen Versprechungen verdäch tig find; die Parteileitung wird ihnen verzeihen, weil sie sich dadurch, daß keines ihrer Mitglieder ein Portefeuille übernommen hat, vor ihren Wählern einigermaßen ent schuldigen kann. Der Schlüssel -zur -Situation liegt also darin, daß die Radikalen das Unvermeidliche wohl geschehen lasten, aber sich nicht durch eine verantwortliche Beteiligung an der Führung der Geschäfte allzusehr kompromittieren wollen. Generalstreik in Italien. * In Italien ist -wieder einmal der Generalstreik er. klärt worden. Die Generalstreiks kehren ja dort unten iM heißen Süden mit ziemlicher Regelmäßigkeit wieder. Der Anlaß ist m«ift »st» «cht grriNgff>g1g*r: «ine Maßregelung eines Arbeiterführer», ein Zusammenstoß zwischen Polizei und Arbeitern genügt pst, die Erregung in den hellsten Flammen empovlodern Hu bassem Freilich brechen dies« Flammen auch rasch wieder zusammen, ohne sichtbare Folgen zu zeigen. Und st wird e»-vermutlich auch bei bichem neue sten Generalstreik werden. Die Ursache war «cht italienisch. Die Republikaner und Anarchisten im Ankona wollten -gegen die Strafkompagniem im Heere demonstrieren, gerieten dabei in Hader mit der Polizei -und diese mutzt« schließlich von der Feuerwaffe Gebrauch machen. E» gab Tote und Verwundete, übrigen« auch auf Setten der Polst zei. Und flugs wurde der Generalstreik «Wirt. Dstbeä ging es natürlich auch an anderen Orten.so vor allem tn Mast land, nicht ohne Krawall ab, AVer lange dauern wird-db« Geschichte schwerlich. Schon jetzt treten selbst -tw Mailand, der größten Industriestadt Oberitalien», di« Arbeiter nm sehr allmählich in den Streik «in. » > I ' l IIUii * Reichsverband deutscher Städte. Zu Ist, Versamm» lung am gestrigen Dienstag de» RMchsoerbande» deut scher. Städte unter 2SV00 Einwohnern, die tn Berkin statt. fand, hatten di« Ministerien, der Deutsche und der Preutzi- sch; Städtetag und der Preußische Bürgermeistervevein Ver treter entsandt. Es wurde über das Recht der Gemeinden auf ihre SparkassenüberffchLsse, über die Förde rung der Bodenpolitik der Kleinstädte und über den Bau von Arbeiter-wohnungen durch die Stadt in der -verschiedensten Weise verhandelt. Al» Ort der näch sten Tagung ist Leipzig gewählt worden« * Deutsch. österreichi sche« votschafterwechfel st» Berlin und Wien? Die Wiener-Zeit verzeichnet unter Reserve die Meldung, wonach di« Botschafter Gräf Sgoegyemy in Berät« und v. Lschiulfchktz in W«ie« demnächst van ihren Pasten scheiden und durch andere Diplomaten ersetzt werden sollen. Für-Berlin sei Meder ein ungarischer Dipla- mat ausersehon. Gerüchte, daß dem Evaffen Julius Aw- drassy der Berliner Posten angeboten -worden sei, seien wohl nur als Versuchsballon anzusehen. * Ein Spionagefall in Königsberg? Wie ein Tele gramm aus Königsberg (Pr.) meldet, wurde dort auf Ver anlassung der Militärbehörde ein -pensionierter Lehrer wegen Spionageverdacht» verhaftet. Man war aus ihn auff- m-rksv-m geworden, weil er -sich mehrifach auf Fliegerstation uitS Truppenübungsplatz Deoau bei Königsberg umfang reiche Notizen machte und auch für - die Beantwortung von Fragen, die sich auf diesen bezogen, größer« Summen Gel des in der Mannschaftskantine ausgaL- * La» Ausland und dm Wehrbeitra» Gegenüber and», ren Nachrichten Ml «ine Berliner.Korrespondenz es filr wahrscheinlich, dah die schweizerisch« Regierung demnächst doch an die deutsche mit -der Beschwerde heran- treten werde, daß die schweizerischen Gesellschaften bei der Erbebung de»-Wehrbeitrag«» gegenüber den deutschen Aktien- und Kommanditgesellschaften benachteiligt würden, und schreibt dazu: Da der Staatssekretär und der Untcrsiaatssekretär de» Reichsffchatzamtes soeben einen län geren Urlaub angetreten haben, wird die Beschwerde nicht bald beantwortet werden können, aus einen Erffalg'wird sie überhaupt schwerlich zu rechnen haben. * Regierung».Stellvertretung tn Mecklenburg. In einem Erlaß beauftragte der Großherzog von Mecklenburg- Strelitz denErbgroßherzogmit seiner Stellvertretung in den laufenden Regievungsgeschäften. Der Erlaß hat -fol genden Wortlaut: Adolph Friedrich von Gottes Gnaden Großh-eizog von Mecklenburg ufty. In Anbetracht Unserer Kranikheit, welche Uns vorübergehend an der Ausübung der Regierungstätigkeit hindert, beauftragen Mr Unser»» Sohn, Seine - Königliche Hoheit den Erbgrohherzog, bis aus weite res mit Unserer Vertretung in dein laufenden Regirrungs- geschäften. Gegeben Berlin, 7. Juni 1914. * Lin Riesenprozeß über Soldatenm/ßhandlungen? Der Vossischen Zeitung zufolge scheinen di« Sozialdemo kraten einen Riesenprozeß Wer Sowatenmihhvndlungen vorzubereiten. -An alle ehemaligen Soldaten, deren Miß handlung der Gegenstand einer MMtLpgerichtkichsn Der. Handlung gewesen ist, ergeht durch die sozialdemokratische Presse die Aufforderung, ihre-Adresse mitzuteilen. Vi'i 5 sni I vk r !t>! f lf' '!> k l fj,»- - ^Osi'.f, II fil'i! .1 4. ki ' Tüchtiger, burchau» selbständig arbeitender für Schnitte und Stamm gesucht. Bei geetanttn los- fäbigung kann derselbe vorar- bester «erden. Offenen mit Zeugntäabschriften und Lohn ansprüchen unter I. V VH an Smealtdendauk Dresden nb. stotll- uncl Ilaedrcblelken von ,ovle SMIellen von bekommen >»Ii- tllalicn »okort «ui- gettitut del Vsltsr äsrimim ScblellermeNler 8»dndok»te»««« 40. „Seit Jahren war ich müde und matt, hatte häufig wahnsinnig« Kopfschmerzen und jede Lust zum Arbeiten und ,um Leben verloren. Der Arzt sagte, es sei ein veraltete« VIisnsn- daneben Darmträgheit infolge fitzender Lebensweise. Aufärztl. Rat trank ich LltbllellliOkälsr U>ril-8üniasi StäktzlMis (Jod -Eisen- Mangan -Kochsalz. quelle). Schon nach einigen silaschrn fühlte ich mich al« ganz anderer Mensch. Die Urin absonderung wurde lebhaft und schmerzlos und blieb r« iettdem. Ich trinke den Marksprubel jetzt täglich, hab, mich nie so wohl u. gesund gefühlt wie beut,. H.v." Uerttl. «arm impft Fl. Sä u. SS Pf. bet Lurt Simon, Dro- aerte, tn der Adler-Apotheke, V. E. Kulltze't Apotheke und bet Erler L Lo. Nachf-, Drogeri«. lüde, 1ö00»<"> Mark ausgeUeden) erhalten s»l».0 r »nm -egen Schuldlcheln, Wecks»! (sack ahn» Särgen) schnell »nb di»kr»t, Srpoth. »nb vttrtebskaptt. barch Mstkt, >Ulttt«,p»»t«n»», UZ, ckporto b^filaen. »prech, Sm»«»» !,-« lllp «nSiliMi', bllnatllok« 2lt«ä«e, ortdopllä. Apparat«, 8odl«n«a «ll«r cktt tettigt an unt. Qarantl« Smäagitt ». VI»I»m»i>ir, ^u«, am 8t»ätd»u«. l.lllläivii'tsllükiieWrr'.: find.,»». ,. r«». W-Ul»-.!. durch »u»dUd.,u!,Ipft«nd t.«ri.ch »,ch.«n,»s, ii, A«dr« al» M»w«ratk»«s Ille lloMpMrrlie klbtellung von Kuntrv » -^polkoko drinzt istro ^eäiiramonta la empteklenä» Lrinnerunll.