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ganz,« Programm, da« da heißt: Energisch, Benutzung aller Landeskräfte, Förderung de« materiellen ReichthumS und besonnene Wahrung der nationalen Interessen. Besonders in letzterer Beziehung bietet Garaschanin die vollgiltigsten Garantien. Local- und Provinzial-Angelegenheiten. n Dresden, IS. October. Es gereicht UN« zu beson derer Freude, da« Publicum auf da« von dem Stadtrathe au«gegangene, unser« Dafürhalten« nicht nur unter dem Gesichtspunkt» christlicher Humanität, sondern auch im öffent lichen Interesse höchst wünschenSwerthe und zweckmäßige Unternehmen der Begründung einer al l g e m ein en K r an- kencasse aufmerksam zu machen. Schon vor längerer Zeit wurde unser« Wissen« von dem Bürgermeister Pfoten- hauer im RathScollegium der Antrag auf Errichtung einer Dienstbotenkcankencasse grstellt und von dem letztern zum Beschluß erhoben, die JnSlebensührung de« Institut« jedoch durch mehrere äußere Umstände und namentlich durch einen Personenwechsel in der Inspektion de« Stadtkrankenhauses etwa« verzögert. Wie wir indeß zu vernehmen Gelegenheit gefunden haben, so ist neuerdings die Ausführung de« ge dachten Plane« wieder lebhaft in Angriff genommen und von der betreffenden städtischen gemischten Deputation be reit« auch da« darauf bezügliche Regulativ in Berathung gezogen worden. Der ursprüngliche Plan hat inmittelst eine wesentliche und, wie e« un« scheint, zweckmäßige Ab änderung und Erweiterung insofern erfahren, al« der Zu tritt zu diesem gewissermaßen auf das Princip der Gegen seitigkeit gegründeten Krankenunterstützungsverein nicht auf Dienstboten beschränkt bleiben, sondern allen hier aufhält lichen, in einem Abhängigkeitsverhältnisse lebenden männ lichen und weiblichen ArbeitSgehilfen, wie z. B. HandelS- commis, Fabrikarbeitern, Näherinnen rc. gestattet sein soll, wobei insbesondere auch, dafern die Innungen sich damit einverstanden erklären, eine Vereinigung der schon bestehen den Gesellenkrankencassen mit dieser allgemeinen Kranken kasse beabsichtigt wird. Wenn, wie zu »erhoffen steht, die Regierungsbehörden und die Gemeindevertretrr, unter den durch Gründe der Zweckmäßigkeit etwa gebotenen Modifi kationen des Regulativs, zur Errichtung dieses nützlichen, ja nolhwendigen Instituts ihre Genehmigung ertheilen, so würde es alsdann besonders Sache des Publikums sein, das Institut durch seine Theilnahme und moralische Mitwirkung tragen und populär machen zu helfen. Beiläufig mag be merkt sein, daß in einem zwölfjährigen Zeiträume (1839 ti« mit 1850) in dem städtischen Krankenhause schon jetzt 3026 Dienstboten, 6118 Gesellen, 5487 Arbeiter und dienst lose Personen und 472 Lehrlinge, mithin also durchschnitt lich circa 1250 solche Personen ausgenommen gewesen und verpflegt worden sind, denen die Betheiligung an der pro- jectirten allgemeinen Krankenkasse offenstehen und bei einer mäßigen monatlichen Beisteuer zu derselben für Erkrankungs fälle unentgeltliche Aufnahme in das hiesige vortrefflich ein gerichtete StadtkrankenhauS im Voraus gesichert sein würde. « DreSden, 19. Oktober. Gestern Nachmittag wurde in dem Saale der Stadtverordneten auf Anregen des be treffenden Direktoriums eine abermalige Besprechung behufs der Begründung eines Actienvereines zu Erbauung eines großen Eoncert - und Schaugebäude« hierseldst, Ossi an genannt, abgehalten. ES hatte sich eine mäßige Anzahl von Männern dazu eingefunden, welche sich für da« immer hin beachtcnswerthe Unternehmen intercssiren. Das Direktorial mitglied, Herr Schöne, sprach sich zuvörderst in einem längeren Vortrage über den Zweck und daS unabweisbare Bedürfniß eines derartigen Etablissements, sowie über die Kosten der Ausführung (310,000 Thlr.) und die Rentabi lität desselben aus, wobei Ser Vortragende, gestützt auf statistische Daten, unter Anderem auch darauf hinwies, daß in dem letzten Decennium in Dresden der Fremdenverkehr um 20000 Personen und die Zahl der abgehaltenen Con- certe um mehr als 500 gegen früher zugenommen habe und daß zu erwarten stehe, diese« VerkchrSlcden werde sich noch steigern. Gleichwohl habe das Unternehmen die wünschcnS- werthe Betheiligung deS Publicum« noch nicht gefunden, denn dermalen seien nur ISO Aktien gezeichnet. DaS jetzige Direktorium würde, falls sich keine regere Theilnahme als jetzt kund gebe, nicht anders können, al« eine Generalver sammlung der Aktionäre rinzuderufen, und den ihm ertheil- len Auftrag in deren Hände zurückzugeben. Eine Opposi tion gegen das Unternehmen machte sich nicht bemerkbar, sowie denn überhaupt eine eigentliche Debatte nicht statt fand, sondern es wurden aus der Mitte der Anwesenden dlos einige Anfragen, unter Anderem auch die gestellt, ob wohl feiten der Staatsbehörden dem Unternehmen irgend eine Unterstützung in Aussicht gestellt worden sei, was das schon genannte Direktocialmitglied dahin beantwortete, daß in dieser Beziehung weder besondere Hoffnungen gemacht, noch auch jede Hoffnung abgeschnitten worden wäre. Nach dem noch von einer Seite bemerkbar gemacht worden war, daß es im Interesse de« Unternehmen« zn wünschen sei, zu fernerweiten Actienzeichnungen Anlaß zu geben, wurde die Versammlung geschlossen. « Dresden, 19. Oktober. Im Comite des sächsischen Pestalozziverein« ist insofern eine Veränderung vorgegangen, al» Herr WaisenhauSdirector I. E. Jäkel allhier seiner arbeit-vollen AmtSoerhältnisse wegen sich genöthigt gesehen hat, die Verwaltung der Eassengeschäfte für das nächste VereinSjahr abzulrhnen. Gewiß wird diese Nachricht von allen Vereinsmitgliedern mit innigem Bedauern vernommen werden, da Herr Jäkel daS beschwerliche und zeitraubende Cassenamt seit Gründung deS Vereins mit aufopfernder Treue und Gewissenhaftigkeit verwaltet hat. Mit Beginn deS nächsten JahreS wird Herr Direktor Krumbholtz ander- weiter Wahl zufolge das Cassenamt übernehmen. Wir be merken bei der Gelegenheit, daß neuerdings auch in Weimar «in „Pestalozziverein" gegründet worden ist, der jedoch In zwei wesentlichen Punkten von den zu Grunde liegenden sächsischen Statuten abweicht, nämlich in Bezug auf Ver th,ilung der Geldbeiträge, die in Weimar nicht zu einem Fonds gesammelt werden sollen, und in der gänzlichen Ab lehnung einer b,sondern Erziehungsanstalt. — Die vom Krankenunterstützungsverein 9 BerufSgenossen gewährten UntrrstützungSgelder haben im September 80 Lhlr. 9 Ngr. 11)41 7 Pf. betragen. In demselben Monate ist di« Zahl der Mitglieder di« auf 1556 gestiegen, während man im August nur 1476 zählte. lI Chemnitz, 18. Oktober. Heute Vormittag wurde da« 1^ Jahr alt« Kind he« Expedienten Seidel hier leblos und al« ertrunken au« dem Chemnitzfluß gezogen. Bereit« al« tobt beweint, wurde «S von dem zur polizeilichen Auf hebung de« Leichnams gezogenen Arzte, Herrn Or Meyer, beinahe eine halb, Stunde nach dem Vorfall wieder in« Leben gebracht. Die Freude der glücklichen Mutter war eine unbeschreiblich,. Meisten, 18. Octob,r. H,utr hat die Wahl ,in,S Bürgermeisters stattgefunden. Gleich bei der ersten Abstim mung entschied sich die Majorität deS größer» BürgerauS- schusses unter den vom hiesigen Stadtrathe vorgeschlagenen drei würdigen Candidalen für Herrn Sladtrichter und Adv. Dietrich in Wolkenstein. -j-f Löbau, 17. Oktober. Unser diesjähriger, am 10. und 11. Oktober abgehaltene Herdstmarkt soll dem Ver nehmen nach nicht der schlechteste gewesen sein und die Ver käufer im Allgemeinen zufriedeugestellt haben, wozu freilich das ausgezeichnet schöne Wetter, was un« selten gerade zum Jahrmarkt« erfreut, nicht wenig beigekragen Haden mag. Leider sind dabei verschiedene Diebereien, besonder« an Geld beuteln und Geldtaschen, vorgekommen E« sind Beutel von 20, 7, 5 3»^ Lhlr. rc. und in Summa an 50 Lhlr. ent wendet worden. — Am vorigen Donnerstage, als den 14. d. M., brach in der vierten Morgenstunde in der Scheune deS Schmiedemeister« Jokusch in Nieder-Gurich Feuer aus und legte diese und die Gebäude des Gartennahrungsbesitzers Lischke und die deS Böttcher« Domschk, in Asche. Die Ent stehungsursache ist unbekannt. Abends 7 Uhr desselben LageS brannte es in Gutta. Die nähern Berichte fehlen noch zur Zeit. ? Bischofswerda, 14. October. Nachdem auch der hie sige Sladtrath die ihm zugestanden gewesene Gerichtsbar keit an den Staat abgetreten hat, wird mit Anfang künf tigen MonakS das kgl. Gericht hier in Wirksamkeit treten und für jetzt auS den Ortschaften Bischofswerda, Pvckau, Gcißmannsdorf, Welkau, Kynihsch und: Schönbrunn M. S. bestehen und auch das Dorf Neukirch, welches auch nun abgetreten wird, umfassen. Die Einwohnerzahl des Gerichls- sprcngelS würbe daher schon jetzt 7000 di« 8000 Menschen be tragen und dürfte sich um 5000 dis 6000 durch Abgabe der Ortschaften Rammenau, Burkau, Schmölln, Prutzkau und Frankenthal rc. erhöhen. Zum Justitiar, ist wie man ver nimmt, der Justitiar deS kgl. Gerichts Riesa, Otto, designirt und wird außer demselben noch ein Actuar und ein Kanzlei personal von mehreren Personen angestellt werden. 0 Hähnichen, 17. Oktober. Am 15. d. M. Nachmit tags hat ein anscheinend toller Hund in Roßau eine Frau und mehrere Kühe gebissen und dann seinen Weg nach Moosheim genommen, wo derselbe, nachdem er abermals einen Mann, mehrere Kühe und einen Kettenhund gebissen, von einem Gutsbesitzer getödtet worden ist. Die nöthigen Vorsichtsmaßregeln sollen sofort getroffen worden sein. — Brandts, 17. Oktober. Gestern Abend in der zehnten Stunde entstand in hiesigem Städtchen rin Feuer, welche- erst heute Morgen um 4 Uhr als bewältigt an gesehen werden konnte. Dasselbe ist in der Scheune der verwitweten Gutsbesitzer Ncbe ausgebrochen und sind nicht nur die Scheune und Ställe der genannten Nebe, sondern auch das Wohnhaus, die Slallgedäude und Scheune des Begüterten Reichert und ein Stall des Kaufmanns Burk hardt ein Raub der Flammen geworden. Die Gebäude waren theils mit Ziegeln, theils aber auch mit Stroh ge deckt. Die Erntevorräthe sind mit verbrannt, dagegen das Vieh und ein großer Theil des Mobiliars und WirthschaftS- gerälheS gerettet worden. Zwar ist die Enlstehungsursache des Feuers noch unbekannt, doch vermulhel man, daß es angelegt worden sein dürfte. (D Leisnig 17. Oktober. Die Eröffnung der Chem nitz-Riesaer Eisenbahn hat hiesigen Orlö vielfache Be fürchtungen wegen des Fortbestandes und der Frequenz des wöchentlichen GetreidemarklS erregt, und obwohl zur Zeit ein nachtheiliger Einfluß auf denselben durch die Eisenbahn nicht zu bemerken gewesen ist, so verschließt man sich doch der Befürchtung nicht, daß im Laufe der Zeit die VerkehrS- verhällnisse eine totale Umwandlung erfahren werden, da durch aber der Getreidemarkt hier nach und nach cingchen werde. Ganz unbegründet dürften diese Besorgnisse auch in der Thal nicht sein, zumal die Stadt Döbeln durch Er richtung einer Getreidebörse ein Mittel gefunden zu Haden scheint, einen bedeutenden Gctrcideverkehr dahin zu ziehen. Um den drohenden Nachthcilen möglichst zu begegnen, soll man sicherm Vernehmen nach entschlossen sein, alle zeither noch bestandenen Einrichtungen, welche einem möglichst freien Marktverkehr noch cntgegentceten, aufzuheben. Ob dies hinreichen wird, den befürchteten Rachtheilen zu be gegnen, muß die Zukunft lehren. — Der Begehr nach Ge treide ist in diesen letzten Wochen sehr lebhaft gewesen und hat nicht immer auf dem Markt befriedigt werden können; so wurde am gestrigen Markttage die Zufuhre von circr» 2000 Scheffeln Körnern binnen einer Stunde voll ständig aufgeräumt zu den annehmlichen Preisen von 4 Thlr. 25 Ngr. bis 5 Lhlr. 15 Ngr. für Weizen und von 3 Thlr. 27 Ngr. 5 Pf. bis 4 Thlr. 18 Ngr. 8 Pf. für Roggen. Nach vollständiger Einbringung der Kartoffeln und Be stellung der Saat hofft man auf eine verstärkte Zufuhr von Körnern! — Di« leidige Kartvffelkrankheit ist in hiesiger Gegend wenig zu bemerken gewesen, und nur hin und wieder sind die bessern Kartoffelsorten an den soge nannten Bocken erkrankt. — Obwohl in hiesiger Stadt die Tuchfadrikation bedeutend genannt werden muß und den Haupterwerbszweig weitaus bildet, so macht dennoch wegen der ZollvereinSkcisi« nicht die geringste Aengstlichkeit sich be merkbar, und vertraut man, es werde der hohen StaatSre« gierung gelingen, den materiellen Wohlstand de« Lande« mit oder ohne Zollverein und Preußen zu erhalten. ^Meteorologische Briefe aus dem Dresdner Elbthale. iv. Dresden, Mllte Oktober 18L2. Da« dritt« viertel des Jahre« ist nun abgelaufen und wir sehen bereit« die Früchte einer glücklich vollendeten Vegetation«p,riode vor un«; eS stellt sich recht augenschein lich heraus, daß die äußerst günstigen WitterungSverdält- nisse der drei letzten Monate wesentlich zu solchem Gedeihen deigetragen, ja daß sie sogar mehr gewirkt Haden, als zu erwarten stand, da die abnormen Erscheinungen der ersten Monate de« Jahre« einen Gang in der Vegetation«»«!- Wickelung »ing,leitet hatten, der nimmer zu so erfreulichem Ende geführt haben würde, wenn sich eben die Witterungs verhältnisse in der Folgezeit nicht gänzlich umgestaltet hätten. Die Temperatur der 3 Sommermonate hielt sich im Mittel für Juli auf 17,i" R., August 16*, September 18,i*. Innerhalb der letzten 6 Jahre wenigsten« ist nie mals ein so warmer Juli erschienen ; das Jahr 1848 brachte für den Monat August diesen hohen Wärmegrad; der dies jährige September steht dagegen wohl noch ganz unüber troffen da, denn selbst das Jahr 1834, auf dessen ähnlichen WitterungScharakter schon früher verwiesen worden ist, blieb in der Septemberwärme noch um H° zurück; der Normal stand ist diesmal um 1 bi« 2* überstiegen. E« geben di« 3 Monate eine Durchschniltstemperatur von 15,«"; dies« Zahl ist al« eine für Dresden außerordentlich hohe zu bezeichnen und sie rechtfertigt di« gewöhnliche Ausdrucksweise „ein heißer Sommer!" Selbst die bekannten warmen Sommer von 1834, 1842, 1845, 1847 und 1848 sind In dieser Hinsicht um Ä dis 1° niedriger gewesen. Das Maximum der Warme wurde am 18. Juli erreicht, wo Nachmittags 3 Uhr das Thermometer an der Nordseite im Schatten 26° zeigte; 12 Tage später trat daS Minimum deS Mo nats, am 30. Juli früh 6 Uhr mit 10° »in, also ein Tem- peraturbifferenz von 16" innerhalb eines so kurzen Zeit räume«. Vom 9. hi« 21. Juli erhielt sich die mittlere Tagestemperalur fast durchgängig in einer Höhe von 19, 20 und selbst 21°; daS Stück der Wärmecurve für diese I2iägige Juliperiode steht ganz isolirt da, denn e« wird von keiner der 5 vorauSgegangenen JahreScurven weder er reicht, noch weniger durchschritten. Die Wärme de« Sep tembers war besonders hoch vom 3. bis zum 11. Septem ber, durchschnittlich 15°, sie steht aber nicht so einzig da, denn auch die Septembers von 1848 und 1850 erlangten wenigstens theilwrise eine gleiche Höhe. Nur einmal, vom 10. bis 17. August zeigt sich eine auffallendere Temperatur erniedrigung, etwa diS zu 14°. Da« Jahr 1848 bot ganz dieselbe Erscheinung dar und eS ist bemerkenSwerth, wie die Wärmecurven beider Jahre nahezu den gleichen Ver lauf, dieselben Biegungen nach auf- und abwärts machen. — Zu den schon im dritten Briefe aufgezählten Knoten punkten der Temperaturcurven für die letzten 6 Jahre kom men jetzt noch hinzu: der 26. Juli (16—18"), der 9. und 10. August (16—18°), der 27. August (14 —15°), drr 1. Sep tember (12—14°); am auffallendsten sind die 4 Tage vom 15. bis mit dem 18. September (10—12°). Mit Berück sichtigung der 3 vorhergehenden Monate stellt sich für daS Sommerhalbjahr 1852 eine Durchschnittstemperatur von 13,z° heraus; diese Zahl steht bei weitem nicht so befrem dend da, wie die für die letzten 3 Monate gefundene, denn sie wird vom Jahre 1850 ziemlich erreicht (13,»") und vom Jahre 1848 sogar noch übertroffen (13,»"). Der Grund dieses Resultates ist, daß die niedrige Temperatur des Mo- nalS April (5,7° statt »") das Mittel so herabgedrückt, und also auf diese Weise, wie schon früher vermuthet wurde, au«- gleichcnd auf die Jahrestemperatur gewirkt hat. Es ist für die 9 Monate deS Jahres gegenwärtig eine Mitteltempcratur von 9X erreicht; da nun die mittlere Wärme für Dresden auf 8° festzusetzen ist, so kann dies Mittel für die 3 fol genden Monate wohl nicht viel über 3° zu stehen kommen. Wie sich diese 3" auf die einzelnen Monate noch vertheilen werden, muß freilich dahingestellt bleiben, es hat aber den Anschein, al« wollte schon der Oktober auffallend kälter werden, da wenigsten« das erste Dritttheil «ine starke Hin neigung zur Temperaturerniedrigung zeigt. Im Gange deS Barometers ist wenig BemerkenS- wcrthcs vorgckommen, wenn man von der Thatsache ab sieht, daß der Mittelstand abermals etwas tiefer geblieben ist, al« er sonst in diesen Monaten für Dresden beobachtet wurde. Wir hatten im Juli 331,8 p. "' (statt 332,« p. "'), im August 330,« (statt 332,4 p. "') und im September 331,i (stall 332,s p."'). Auch die Schwankungen innerhalb der 3 Monate sind nur gering gewesen; es ist zwar das all gemeine Berhältniß geblieben, nach welchem die Schwan kungen vom Jali bis zum September eine starke Zunahme erleiden, jedoch für jeden Monat in geringerer Zahl al« ihm normal zukommt, für Juli nur 5,« p. statt 10,a, für August 8,l statt 12 und für September 11,s statt 16 p. '". Die Windverhältnisse stellen sich gleichfalls ziem lich einfach heraus. In Bezug auf di, Richtung war, wie gewöhnlich, die West- und Nordwestrichtunq vorherr schend; in Zahlenwerthen anSgedrückt erhalten wir auf die 92 Tage des Vierteljahr«: N 2, NO 12, O 10, 80 10, 81V 9, IV 22, ^iVV27, also wiederum keinen reinen Süd- und nur in 2 Tagen Nordwind. Die Ostrichtungen (32) verhalten sich zu den Westrichtungen (58) wie I: 1,8, ein schon früher für das ganze Jahr berechnetes Normalver- hältniß. In Bezug auf die Stärke deS Windes ist nur 1 Tag mit vollkommener Windstille zu bemerken, an 27 Tagen war die Atmosphäre mäßig beweg.', an 56 Tagen stark windig und an 8 Lagen stürmisch. Ein ziemlich an haltender, wenn auch inmitten deS Elbthaleö mit wenig Verheerungen auftretender Sturm ist al« der einzig, anzu führen, der ganz in die Nähe de« Herbstäquinoctiums siel; er erhob sich am 19. September Mittag« gegen 1 Uhr au« Westen. Die stark bewegte Atmosphäre hat also gegen die ruhige oder minder bewegte ein bedeutendes Uebergrwichl erlangt, denn die 88 ziemlich stillen Tage verhalten sich zu den 64 stark windigen wi, 1: 2,a. In hohem Grade günstig kann die Ansicht des Him mel« genannt werden. Der Juli allein brachte 13 ganz