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104ft diese Vorlagen wurde bemerkt, daß Oesterreich seine An sprüche wegen einer derrinstigea aA»«mei»«v Aoll«tnitun- «rheblich modisicirt hätte, so daß dadurch em« Verständigung mit Preußen erleichtert würde. Darmstadt, 16. Oktober. (D. A.) Eichern» Vernehmen . nach wird der großherzogliche Bevallmächtigte, Ministerlal« rath v. Biegeleben, morgen nach Wien abreisen, um an den daselbst am 20. d. M. beginnenden Zollconferenzen Theil zu nehmen. Schwerin, 17. October. Laut eben veröffentlichtem Ausschreiben wird der diesjährige allgemeine Landtag für das Großherzogthum Mecklenburg am 18. November eröffnet werden und über 5 „cupits z»ropvneock»" zu verhandeln haben, darunter di« „erbvecgleichmaßige Prinzessin-Steuer" für die Fürstin Windisch-Grätz. LÜieSbaden, 16. October. (Nass. A. A.) Dem Verneh men nach ist Herr Obersteuerrath Scholz zum diesseitigen Bevollmächtigten bei den demnächst in Wien zu eröffnenden Zollconferenzen ernannt und wird nächstens dahin ab reisen. § Frankfurt, 16. Oktober. Die Regierungen von Württemberg und Baden haben dem Gesuche der nieder ländischen Regierung entsprochen und derselben Fachmän ner vorgeschlagen, aus denen eine deutsche Prüfungs commission für die holländische Colonie Surinam gebildet > worden ist. Die Commission wird bald auf Kosten der i niederländischen Regierung nach dem Orte ihrer Besinn- , mung abgehen. Die Anmeldungen von Personen, welche sich für geeignet hielten, die Mission in Surinam zu er- füllen, waren, wie ich vernehme, ziemlich zahlreich. Die Glieder der Commission gehören verschiedenen Ständen an. > CS befindet sich in ihr ein Arzt, ein Techniker, ein Landwicth und rin Bergmann. ES wird nicht bezweifelt, daß sie nach Lösung ihrer zeitweiligen Aufgabe in ein dauerndes Dienst verhältnis zur niederländischen Regierung treten werden. — Die beiden Parteien, welche sich an den übermorgen stattsindenden Wahlen zu dem neuen gesetzgebenden .Körper betheiligen, der sogenannte Reformvercin, der vor Allem die Rückkehr zu dem alten Frankfurter Rechtsboden erstrebt, und die sogenannten Gothaer, welche sich von den Rcminis- cenzen der Paulskirche nicht losmachen können, und die in ihr beschlossenen „Grundrechte" als einen allgemeinen Rechls- boden für bas Verfassungswesen der Einzelstaaten betrach ten, haben heute ihre Candidatenlisten umgehen lassen. Die Demokraten enthalten sich dec Abstimmung. An Wahl agitationen in dec Localpresse fehlt es nicht. Auf den Aus gang der Wahlen ist man sehr gespannt. Die Ansicht ist die vorherrschende, daß nach dem Ausschlüsse der israelitischen Bürger der Reformverein siegen werde. — Die israelitischen Reformers wollen sich, wie ich Ihnen bereits geschrieben habe, gleich den Orthodoxen eine neue Synagoge bauen und zwar an die Stelle der alten in der Iudengasse. Der Bankier B. H. Goldschmidt, welcher, wie Rothschild zu den Leitern der Orthodoxen, zu denjenigen der Re formers zählt, hat 20,000 fl. für den Bau dieser neuen Synagoge gezeichnet. Also würde die Zahl der Synagogen nicht vermehrt. ** Paris, 16. Oktober. Seit heule früh kann man nicht mehr in den Straßen von Paris gehen, ohne auf bunte Stangen mit goldenen Adlern oben drauf, Haufen von dreifarbigen Fähnchen und Fahnen, Wagen voll Guir- landen und grünen Reißern, Gruppen von Neugierigen, die sich um die Polizeiordonnanzen drängen, Blusenmänner, die das Festprogramm mit lauter Stimme um einen Sou ausrufen, zu stoßen. Dazwischen klingt dann und wann Trommelwirbel, der die verschiedenen Nalionalgardencom- pagnien zusammencuft. Ein prachtvoller sonniger Herbst tag leuchtet dem Fest, das ohne Widerrede an äußerm Pomp und Großartigkeit seines Gleichen nie gehabt hat. Eine Menge Acbeitergilden und andere Körperschaften haben von der Bastille an bis in die Tuilericn hinein Plätze erhalten, wo sie sich aufstellen können. Am Ende der Linie im Gar ten des Palais selbst stehen die Deputationen der Halle und Märkte, eine besondere ihnen erwiesene Ehre. Die Eisenbahnen führen ununterbrochen Massen von Gästen nach der Hauptstadt: ein einziger Zug der Lyoner Eisenbahn soll 2000 Bauern auf einmal ausgeladcn haben. Man zählt im Ganzen 9 Triumphbogen außer den kleinern Dekorationen, die aus bewimpelten Masten, Guirlandcn, Inschriften und dergleichen bestehen. Der eine ist von der Stadt Paris, 6 von den Thcaterdirectoren der Boulevards, 2 von Privaten oder Körperschaften aufgeführt. Der „Moniteur" protestirl halbamtlich gegen die irrige Angabe der „Patrie": daß der Triumphbogen am Place de la Concorde auf Veranstaltung des Staat-Ministeriums errichtet worden sei. „Die Kunö- gevusgen", fügt er hinzu, „die für die Rückkehr des Prinz- Präflsenlen vorbereitet werden, sind da- freie Wert der Pariser Bevölkerung; die Regierung hat nichts grthan, um fie hervorzurufen." Auf Befehl deS Polizeipräfectrn werden Hettle Abend die öffentlichen Gebäude alle iklumiairt sein und kein Zweifel, daß auch viele Pcivathäuser diesem Bei spiele folgen werden. ^,3 Uhr Nachmittags. Von 12 Uhr ad zog die Infanterie und die Nationalgarde mit Fahnen und klingen dem Spiele nach den ihnen im Voraus bestimmten Punk ten, um auf den Boulevard- und den Straßen, durch die der Präsident kommen wird, Spalier zu bilden. Die Ca- vallerie zog über die Boulevards nach der Bastille und dem Orleans-Eisenbahnhose, um sich dec Eskorte des Präsidenten anzuschließen. Die Deputirten, Senatoren, die Großwür- denträger, der Erzbischof von Paris mit seinen Geistlichen, die verschiedenen Minister, der StaatSralh und die übrigen hohen Beamten begaben sich gegen 1 Uhr nach der OrleanS- Eiscnbahn zum Empfang deS Präsidenten. Auf dem Bastil lenplatze ist bereits die Gemeindecommission von Pari« ver sammelt. Dort sind auch die verschiedenen Deputationen auS der Umgegend von Paris und dec Provinz ausgestellt. Gegen 1 Uhr zogen die verschiedenen Deputationen der Märkte von Paris mit Bannern, worauf: Vive Napoleon III ! Vive «'Empire! Vive l'Empereur rc. geschrieben stand, über die OuaiS, durch die Revue Montmartre nach den Boule vards, um sich an den ihnen angewiesenen Plätzen aufzu stellen. Es war ein sehr langer und bunter Zug. Man sah darin weißgekleidete Mädchen, alte Matronen, junge, mit Bändern geschmückte Leute und alte Männer, die sich kaum fortschleppen konnten. Die Deputationen aus der Provinz zeichnen sich durch ihre seltsame Tracht aus und bilden einen merkwürdigen Contrast mit den Parisern, die sich heute alle in ihren Sonntagsstaat geworfen. Die Bou levards und angrenzenden Straßen sind mit einer Unzahl Menschen bedeckt; alle Fenster und Balcone, ja sogar die Dächer sind seit heute Mittag 12 Uhr mit Menschen be setzt, die den Einzug Louis Napoleon's sehen wollen. Uhr. Um 2 Uhr kündigten die an der Barriere du Trone ausgestellten Kanonen die Ankunft deS Präsiden ten der Republik auf dem OrleanS-Eisenbahnhofc an. Nach einem sehr kurzen Aufenthalte dorten stieg er sofort zu Pferde und begab sich über den Platz Wallhubcrt nach dem Bastillenplatz, wo ihn dec Präfecl der Seine mit der Ge- meindccommission und die verschiedenen andern Deputatio nen empfingen. Die präsidentschaftliche EScorte war sehr glänzend. Der Präsident selbst ritt an der Spitze von un gefähr 60 bis 70 Generalen und einer großen Anzahl von Generalstabsofsiziccen. Dragoner und Husaren eröffneten den Zug, dann kamen die Guiden in ihrem glänzenden Costüm; ihnen zunächst befand sich der Präsident der Re publik, der immer zehn Schritt den ihm folgenden Genera len voranrilt; die LancierS schlossen sich an die Generale an und dann folgten die übrigen Reiterregimenter. Der Seine - Pcäfect Berger, alS Vertreter der Stadl Paris, hielt eine Anrede, deren wesentliche Stellen wir mit- theilen: „Monseigneur! Die Stadt Paris, Ihre getreue Hauptstadt, ist erfreut, Sie heute wieder in ihre Mauern tinzichen zu sehen. — Die friedlichen Triumphe wiegen viele Siege auf, und ihr Ruhm ist dauerhaft und frucht bar. — Geben Sic den Wünschen eines ganzen Volkes nach. Die Vorsehung leiht dessen Stimmen, um Sic zur Erfüllung des Ihnen anvertraulen Auftrage« aufzufordern, indem Sic die Krone des unsterblichen Stifters Ihrer Dynastie annehmen. Nur mit dem Kaiserlitel können Sie die Verheißungen deS herrlichen Programmes erfüllen, wel ches Sie von Bordeaux aus dem aufmerksamen Europa übergeben haben. — Paris wird Sie in den großen Unter nehmungen unterstützen, auf die Sie für das Wohl des Landes sinnen, und wie auf den Ruf des Kaisers unsere Väter sich erhoben, um die Unabhängigkeit deö Landes zu verlheidigcn, so werden wir in den friedlichen Eroberungen, zu denen Sic Frankreich berufen, Alle Ihre Soldaten sein." — Dann überreichte Herr Delangle die Adresse der Mu- nicipalcommission, die mit folgender Stelle schließt: „Sie sind Frankreich zuvorgckommcn, als es galt, dasselbe der Gefahr zu entreißen. Jetzt, da es von seinen Erinnerungen geleitet und von der Liebe beseelt, Ihnen eine neue Bahn eröffnet, folgen Sie ihm!" i/z4 Uhr. Soeben kündigen die Kanonen der Invali den den Einzug des Präsidenten der Republik in den Tuile- rien an. -^4 Uhr. Die Truppen ziehen bereits wieder in ihre Quartiere zurück. Di« Boulevards sind aber fortwährend n«ch mit einer großen Menschenmenge bedeckt. All, hohen Elaitsdeimtkn sind in den Tuilerien versammelt. H6 Uhr AbendS. Der eigentliche Zug, wie er im Tagesbefehl des Generals Msgnan ungeordnet war, dauerte volle dreiviertel Stunden. Hernach kamen noch in unab- ! sehbaren Reihen, mit den nach Hause abmarschirenden Trup pen untermischt, Deputationen mit zahllosen Fahnen, ganz« Schulen, Spaziergänger u. s. w. Der Präsident ritt immer allein; di, Generalität 10 Schritte vor und hinter ihm. Der General St. Acnaud drehte sich mehrere Male um, wie um ihn mit dem Blick nach seinem Wohlgefallen an dem Fest, zu fragen. Die langen Cavaleriemassen, die im Schritt, mitunter auch im Galopp die Boulevards hinunter ritten, machten den imposantesten Eindruck auf da- zahl reiche Publicum. Das Wetter blied bis zum Abend schön. An mehreren Häusern bemerkt man schon Illuminations anstalten. — Der „Moniteur" erklärt die Nachricht der „Bres lauer Zeitung" vom Ankauf von 5000 russischen Pferden für die französische Cavallerie für gänzlich erdichtet, da die inländische Pferdezucht für den Bedarf vollkommen au-reiche. Parts, 18. Oktober. (T. C. B.) Der Prinz-Präsident hat bei seiner Durchreise durch Amboise die Freilassung Abd-el-KadcrS angeordnet. Letzterer hat seine Unterwerfung auf den Koran beschworen und erwartet seine Abführung nach Brussa- Amsterdam, 15. Oktober. Dem „Handelsblad" schreibt man auS dem Haag, daß die Ernennung deS Barons van Zuylen van Nyevelt zum Minister des Auswärtigen heute Morgens durch den König unterzeichnet wurde. Brüssel, 15. October. Die „Jndöpendence" bestätigt, daß die neue Ministercombination nicht zu Stande gekom men ist. „Wir hätten — sagt sie — die definitive Bil dung des Ministeriums anzeigcn zu können gewünscht, aber cS scheint, daß man vielmehr auf das Gegentheil gefaßt sein darf." OO Turin, 14. Oktober. Dem Vernehmen nach soll auf Begehren einflußreicher Mitglieder der Deputirtenkam- mer eine halbe Million von dem Ausgabebudget des Kriegs- ministeriumS gestrichen werden. 06 Nizza, 13. October. Zufolge des „Avenir de Nice" hat dec Mitarbeiter dieses Blattes, Herr Damette, ein gc- borner Franzose, den Auftrag erhalten, die sardinischen Staaten unverweilt zu verlassen. 00 Florenz, 14. October. Das AuStreten der Ge wässer hat im Gcoßhcrzogthume viel Schaden bewirkt. Athen, 5. Oct- (Tr. Z ) Wie früher die kirchlichen An gelegenheiten, ist jetzt die Frage über die Thronfolge fast ausschließlich das Thema unserer Presse. Daß diese Frage ebenso tief oder noch tiefer in da- Bewußtsein Aller ein schneidet, da sie schließlich ja mit der obgleich gelösten kirch lichen Frage in eine Linie zusammenläuft, ist nicht zu ver kennen, wenn man die verschiedenen Urthcile sammelt, welche darüber laut werden. Nach der „ElpiS" soll der Vorschlag gemacht worden sein, daß König Otto dem griechischen Throne mit Beibehaltung des Titels „König von Griechen land" entsage und daß dann Prinz Adalbert von Baiern die griechische Religion annehme und den Thron besteige. Die erste Idee dazu soll schon von Ludwig Philipp ausgcgangen sein! Ferner soll Prinz Adalbert allerdings den griechischen Thron mit allen den Verbindlichkeiten, welche die Verträge und die Constitution ihm auferlegen, annehmcn, aber auch zu gleich das Recht der Nachfolge auf den bairischen Thron nicht aufgeden. Dies sind eben solche Nachrichten, welche die Wahrheit verdecken sollen. Soviel scheint aber gewiß zu sein, daß von Rußland auS die griechische Thronfolge als Handhabe für die Lösung der orientalischen Frage be nutzt wird. Welcher Kaufpreis dabei England versprochen wurde, ist freilich unbekannt, aber gering mag er nicht sein. Man fragt nun hier: ob Oesterreich sich dabei ganz leidend verhalten kann § Belgrad, 5. Oclober. (A. Z.) Fürst Alexander hat so eben den bisherigen Minister deS Innern, Ilia Garaschanin, zum Minister dec auswärtigen Angelegenheiten ernannt und ihm gleichzeitig die oberste Leitung der Regierungsangelegen- heilcn übertragen. Hier hat die Wahl Garaschanin - zum Ministerpräsidenten — denn dieser Function entspricht sein gegenwärtiger Charakter — die allgemeinste Freude erregt und eine unbedingte Beistimmung erfahren; sie hat aber auch für daö Ausland rin großes Interesse. Ohne daß da durch ein vollständiger Systemwechsel eingetrctcn wäre, ist doch eine große Entschiedenheit im Festhalten an der ange- bahntcn Richtung kundgcgcbcn. Garaschanin'S Name ist ein Gespräch, indem er die Worte rief: „WaS du nicht willst, daß dir die Leute thun, daS thue du ihnen auch nicht. Ich denke," fügte er hinzu, „da- ist Schrift ebenso gut, wie: Verflucht sei Kanaan." „Ja, eS scheint, Fremder," sagte John, der Viehireibcr, „für arme Kerle, wie wir sind, ist der Tert ganz verständlich," und John schmauchte wie ein Vulcan. Der junge Mann hielt inne und sah aus, als wollte er noch mehr sagen, da hielt da-Boot plötzlich an und die Gesellschaft eilte, wie gewöhnlich, zu sehen, an welchem Landungsplätze man wäre. „Beide sind seile Personen?" sagte John zu einem von den Männern, während sie hinauSgingen. Der Mann nickte. Als da- Boot hielt, kam ein schwarze- Weib in wildem Laufe auf dir Planke, stürzte unter die Menge, flog zu dem Orte, wo die Sklaven saßen, schlang ihre Arme um das unglückliche Stück Waare, welche- unter John, alt dreißig Jahre, aufgesührt worden war, und nannte ,S unter Seufzern und Thränen ihren Manu. Doch waS nützt eS, die al:e, oft wiederholte, täglich erneuerte Geschichte gebrochener Herzen zu erzählen? ES nützt nicht- ; jeder Tag erzählt sie und ruft sie Einem in da- Ohr, der nicht taub ist, wenn auch seit langer Zeit stumm. Der junge Mann, welcher für die Sache der Menschheit und Gotte- gesprochen hatte, stand mit gekreuzten Armen da und blickte auf diese Scene, wendete sich um und sah Haley neben sich stehen. „Mein Freund," sagte er, „wie könnt Ihr, wie wagt Ihr einen solchen Handel zu treiben? Seht auf diese armen Geschöpfe! Hier stehe ich, erfreut in meinem Herzen, daß ich nach Haus« gehe , zu Weib und Kind, und dieselbe Glocke, die ein Signal ist, mich vorwärts zu ihnen zu bringen, wird diesen armen Mann nnv seine Frau für immer trennen. Haltet Euch überzeug», Gott wird i Euch dafür zur Rechenschaft ziehen." Der Sklavenhändler wendete sich schweigend ab. „Ich denke," sagte der Viehhändler, indem er seinen Ellen bogen berührte, „es giebt einen Unterschied in den Personen, nicht? Verflucht sei Kanaan, scheint auf die da zu paffen, wie?" Haley brummte unbehaglich. „Und daS ist noch nicht daS Schlimmste," sagte John, „mag sein, Ihr kommt auch nicht in Ordnung mit den« Herrn, wenn Ihr einen dieser Tage mit ihm abrechnet, wie wir Alle einst müssen, denk' ich." Haley ging sinnend an daS andere Ende deS Boote-. „Wenn ich gute Geschäfte bei einem oder zwei der nächsten , Züge mache," dachte er, „so gebe ich'- Geschäft auf; 'S wird wirklich gefährlich." Und er nahm sein Taschenbuch heraus und i zählte die verschiedenen Posten desselben zusammen ; ein Ver fahren, welches schon viele Ehrenmänner vor Mr. Haley al- ein Heilmittel gegen ein beunruhigtes Gewissen erkannt haben. DaS Boot stieß stolz von der Küste ab und Alle- war wieder so heiter, wie zuvor. Dir Männer plauderten, scherzten, lasen, rauchten; die Frauen nähten, die Kinder fpielten und da» Boot verfolgte seinen Weg. Eines Tages, al« sic in einer kleinen Stadt in Kentucky an gelegt hatten, ging Haley wegen eine- Geschäfte- in den Ort. Tom, den seine Fesseln nicht abhielten, umherzugehen, hatte sich an die Seite de« Boote- gesetzt und starrte lautlos über dir Brüstung. Nach einiger Zeit sah er den Sklavenhändler mit hastigen Schritten zurückkehrrn, begleitet von einem farbigen Weibe, daS ein kleines Kino auf dem Arme trug. Sie war ganz gut gekleidet und ein farbiger Mann folgte ihr Mit etwas Gepäck. Die Krau kam heiter daher, während deö WegcS mit dem Manne, der ihr Gepäck trug, plaudernd, und so traten sie auf das Lauf- bret zu dem Boote. Die Glocke ertönte, die Pfeife gellte, die Maschine stöhnte und keuchte, und flußabwärts ging daS Boot. Die Frau begab sich zwischen die Kisten und Ballen dr unter» Decks, setzte sich nieder und war damit beschäftigt, ihr Kind einzusummcn. Haley ging ein- oder zweimal in dem Boote umher, setzte sich dann neben sie und sagte ihr etwas mit gleichgiltigem, leisem Tone. Tom sah bald, wie eine dunkle Wolke über die Stirn deS WeibeS fuhr und wie fie schnell und sehr heftig antwortete. „Ich glaube eS nicht, ich wiil'S nicht glauben!" hörte er sie sagen. „Ihr macht mir etwas weiß!" „Wenn Ihr'-nicht glauben wollt, so seht hier!" sagte der Mann, ein Papier hervorzichend. „DaS hier ist der Verkaufs schein und hier Eure- Herrn Name, und ich zahlte gute baare Münze dafür, kann ich Euch sagen." „Ich kann'S nicht glauben, daß MaS'c so mich strafen; kann nicht sein wahr!" sagte die Frau mit wachsender Angst. „Ihr mögt jeden von den Männern hier fragen, der lesen kann. Hier!" sagte er zu einem Manne, der eben vorüberging, wollt Ihr nicht da- hier vorlesen? DaS Mädchen will mir nicht glauben, wenn ich ihr sage, wa» eS ist." „Na, daS ist ein VerkaufSschein, unterzeichnet von John Fo-dick," sagte der Mann; „e- überantwortet Euch daS Mädchen Lucy und ihr Kind; 'S ist Alle« richtig genug, wie ich sehr." (Fortsetzung folgt.)