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. IVi-^7 4. Uovcmbcr 1858. MM.BS V Erpiritionin Dienstag. Erscheint . WWWWr^ ten. Preis »ro ' I Ou°rt.10Rgr. ' °ng-n-°mlnm. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Üandmann. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in DipPoldiswalde. Tagesgerichte. Dippoldiswalde, 3. Novbr. Am Sonnabend verunglückte hier der Ziegeldecker Ni tzsche, indem er von dem Dache eines zweistöckigen Hauses nieder stürzte. Nitzsche hatte sich bei der Arbeit aus eine Dachrinne gestützt, diese jedoch war gebrochen und in Folge dessen der Unglückliche hcrabgefallen. Mit Ausnahme eines bedenklichen Bruches im rechten Vorderarm nahe des Handgelenkes ist der Fall ohne schlimme Folgen abgegangen. — Gestern, Sonntags, in der sechsten Abendstunde erblickten wir den Schein einer jedenfalls bedeutenden entfernteren Feuersbrunst, die etwa in der Gegend zwischen Freiberg und Tharand stattfand. Dresden, I. Nov. Herr G. Krcutzberg, auf 'der Durchreise nach Warschau begriffen, hüt seit wenig Tagen seine große nirdcrländische Menngerre ni«f dem Züdenteiche auf kurze Zeit zur Schau gestellt. Herr Kreutzberg ist seil den letzten Jahren eifrig bemüht gewesen, seine Menagerie durch neue und seltene Thier- cremplare lpesemlich zu vervollständigen. In letzterer Beziehung mögen beispielsweise nur daö Rhinoceros, der Arishirsch ans Südamerika, die Elen-Antilopen, zwei neueirtdeclie Thiere re. genannt sein. Man wird sich eine Vorstellung von der Größe der Ausstellung machen können, uvenn wir erwähnen, daß in circa 60 Käfigen gegen 300 Thiere vorhanden sind. ''-S- Dienstag, den 4. Novbr., findet Mittags die 'feierliche B e r m ä h l u n g unserer Prinzessin Margarethe mit dem Erzherzog Carl Ludwig von Oesterreich in der kathol. Hofkirche statt. Das äußerst umfängliche Programm ist erschienen und entnehmen wir ihm Fol gendes: '/r12 Uhr großer Zug zur Trauung in die Kirche; nach derselben wird unter Abfcuerung der Ge schütze, Geläut der Glocken undchnierJiffanterje-Salven das To Nourn gelungen. */., 2 Uhr GlückwüuschungS- Couren für beiden Majestäten, bei den NeüveriNählten und dem Väter deö Bräutigams, dem Erzherzog Franz Carl. Um 6 Uhr Ceremonientafel. Der Abend wird ou famillo gefeiert. — Mittwoch Abend Piiontor pur«'- im königl. Schauspielhause. — Donnerstag größer Ball in den Paradesälen des kgl. Schlosses. — Freitag großes Dinar, zu welchem besondere Einladungen er gehen. Sonnabend Wiederholung der Festvorstellung bei freiem Theater. Sonntag wird in allen Kirchen daö Do Daum abgesnngen. Wicn. Die Verhaftung deö Lieferanten Sch . . . , n, eines der ersten Fabrikbesitzer von Tuch und Kotzen zu Stockerau, hat hier ein ungeheures Aufheben erregt. Die Verhaftung ist die Folge von großartigen Unterschkeifen, die sich derselbe in der k. k. Moniurcommissionlvon Stockeräu soll haben zu Schulden kommen lassen. Mit ihm zugleich und wegen ährz- lichcr Unterschleife stehen noch 30-40 Personen ist Untersuchung. Das Militärar hat die Beschlagnahme von Sch .... n'S sämmtlichen immobilen Besitzungen im Werlhe von 600,000 Fl. verlangt. Der größte Theil der Beamten der Monturcommission ist bei diesem beispiellosen Betrüge compromittirt, chelcher förmlich organisirl war und dessen Operationen im Jahre 1848 begannen. Der dem Militärar zu gefugte Schaden beläuft sich auf nahe an 2 Mill. Fl. .Die hierauf bezügliche Untersuchung hat nichts mit den Untersuchungen gemein, welche bereits zu Brünn und Grätz im Gange sind und in Folge der Lieferungen zpr Zeit des italienischen und ungarischen Krieges eissste- leiiet wurden. Auch hier sind nicht blöS Lieferanten, sondern höhere Offiziere und Beamte confpromittirt. Das Parisee Leihhütts Die Zahl der Beamten bei dieser Anstalt beläuft sich auf nicht weniger als 202 Köpfe, von dessen einige Gehalt von 8—12,000 Franken jährlich beziehen. H)fe Gesammtsumme der Verwaliuiigskosten beträgt jähflsch etwa 700,000 Franken und cs beträgt der auf jeden einzelnen versetzten Artikel fallende Durchschnittsantheil au diesen Kosten nach einer Berechnung von 33Jahren 5,3 Centimes. Welche Summen der Verwaltung durch die Hände gehen und mit welchen Massen von Gegen ständen sie zu thun har, ergäbt sich aber aus folgenden Zahlen: Vom Jahre 1778 bis zum Jahre, 1853, in welcher Zeil das Leihhaus überdies wählend 19 Mo- naten geschlossen war, wurden 64,556,530 Artikel versetzt, darauf aber geliehen 1,307,889,863 Franken. Die Verwaltungökosten betrugen in den Jahren 1831 bis 1853 16,134,169 Franken. An die Hospitäler wurde abgeliefert in den Jahren 1806 bis 1853 11,902,811 Franken als reiner Gewinn des AuSleih- geschäflö und von 1806 bis 1*50 überdies noch 3,270,206 Franken als nicht abverlangter Ueberschüß des bei den Versteigerungen gewonnenen Mehrerlöses. Die vom Leihhaus in deu Lahren ^831 bis 1852 als Betriebskapital aufgenomitienen Stimmen betrugen 353,286,751 Franken. Ueber die äußere Erscheinung der Anstalt gäbt A. Blaize in dem französischen Werke über die Leihhäuser folgende Schilderung: Sehen wir uns zunächst im ersten Stock um; diess ist das aristo, kratische Quartier, die Faubourg St. Germain, die Chaussee b'Antoin unserer Kunden. Die erste und zweite Abtheilung ist die der Kleinodien, wo die kost barsten Sachen niedenjelegt werden. .Ich,öfflw. Hie c'iserneü Vierzählenschcässke, welche deshalb so gessannk