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Klr. 81 . ,7 « - ' 'c - Meißerih-Zertung Verantwortlicher Rcdacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Dienstag Erscheint Dienstags und Freitags. Zu > beziehen durch alte Postanstal- tm. Preis pro Quart. IO Ngr. 14. Octoöer 1856. > werden wsl 8 Pfg. fll, hie Zelte berechnet lch und in qlken Expeditionen . . , . angenommen. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger rmd Landmann. Tages geschickte. Altenberg. Wenn es gilt, das Wort zu er greifen, um zur Förderung des Wohles und des In teresses unserer Stabt einige Meinungen zu bekämpfen, so wird gewiß das Localblatt gern seine Spalten öffnen, um dasselbe aufzunehmen und zur Kenntniß- nahme der Beteiligten zu bringen. Es gilt diesmal abermals unserer Kleinkinderbewahranstalt. Immer noch giebt eS sehr Biele, welche den wahren Nutzen dieser Anstalt nicht zu erkennen ver mögen,und sich daher derselben eher ab- als zuwenden. ES sagen dieselben, eö würden die Eltern derjenigen Kinder, welche man als verwahrloset habe aufnehmen müssen, in ihrer Faulheit bestärkt ic. Dies dürfte aber doch wohl kein haltbarer Grund sein, die Anstalt mit scheelen Augen zu betrachten. Der wahre Nutzen kann sich allerdings in einer solchen hervorspringenden Größe noch nicht zeigen, wie er von diesen erwartet wirb. D.ieS muß ,der Zukunft überlassen bleiben. An den Kindern selbst aber zeigt sich der Nutzen schon deutlich, obschon die Anstalt erst 5 Monate alt ist; denn nicht allein, daß selbige zum größten Theil be deutende Fortschritte im Strohflechten gemacht habnr, sind selbige auch in sittlicher Beziehung gebessert worden, und gewiß würden sich dieselben leichter ziehen lassen, könnten die Kinder auch des NachtS in der Anstalt verbleiben;- denn mit. Bedauern nehmen wir wahr, daß einige Ellern ihre Kinder, wenn sie des Abends nachHause kommen, verhetzen und ihnen eher Anleitung zumBösen geben, als sie zumGutenzu ermahnen. Von Viesen wird die Anstalt mehr als eine Zwangsarbeits anstalt betrachtet, da es ja nur ein ErzichungSinstitut sein soll, in welchem die Kinder zu guten brauchbaren und nützlichen Menschen erzogen werden sollend Möch ten diese unverständigen Eltern doch bedenken, daß eS dep Stadtbehördc und den Leitern der Anstalt viel Sorge macht, wie die Anstalt für die Folge erhalten werdeu soll, da die Einnahme-Quellen immer mehr' versiegt und'die Armenkasse schon über ihre Kräfte in Anspruch genommen worden ist. Um dies zu be weisen, entnehmen wir aus der darüber geführten RechrüMg folgende Notizen: Die Anstalt wurde am 5. Mai d. IS. eröffnet und darin L5 Kinder ausgenommen, welche Zahl zwar klEzt Heit überstiegen, bald aber auch wieder rcducirt Eve-. Die Beköstigung erhielten dse!Kinder größten- theils aus der Gemüse-Speifeanstalt für den dort übli chen Preis, «xd. deS Brodes, und sind für.Beköstigung vom 5. Mai bis ultimo August ausgegeben worden: 131 Thlr. — Ngr, 8 Pf. kür Brod,-. -. 73 -- 18 9 , für Gemüse u. Suppen, - 14 - für Milch, I - 7 - 5 - für Frühstückbrodchen d. Sonntags, — Thlr. 14 Ngr. I Pf. für Butter, , — - 23 - 8 - für Kartoffeln. ,, 207 Thlr. IS Ngr. 1 Pf. in Summa, kommt pr^ Tag 1 Thlr. 20 Ngr. 6'/« Pf., mithin kommt 1 M.- täglich, einschl. einer Erlranerin und der Aufseherin, IS Pf. Außerdem erhält noch die Aufseherin wöchentlich 7 Ngr. 5 Pf, Lohn. Die Hchung hat bis jetzt NN? 2 Thlr. 12 Ngr. gekostet, allein für dgS Winterhash- jahr ist das Heizungsmaterial, da vo.m 1 Sept, ay auch für Pie Kinder gekocht wertzen muß, mindestens mit 15 Ngr. pr. Woche, sowie die, Beleuchtung mit 11 Ngr. zu veranschlagen, > Die in der Anstalt öffentlich auShängenbe Flecht tabelle weist nach, wieviel ein jedes Kind wöchentlich verdient. Laut derselben sind in den ersten 4 Monaten 77 Thlr. 7 Ngr. für Geflechte eingenommen worden- wovon jedoch für Stroh - 24 « 22 - inel. 4 Thlr. 21 Ngr. 3 Pf- für das Zurichten desselben, in Abzug kommen, mithin - 52 Thlr. 15 Ngr. reiner Gewinn verbleibt, welches nach Abzug der Sonn- und Feiertage auf 105 Arbeits tage einen täglichen Verdienst von 15 Ngr. gewährt. Die Einnahme bestand demnach bis ult. Aug. in obsgen 52 Thlr. 15 Ngr. — Pf. für Strohgeflechte, 20 - — - — - Zuschuß aus hiesiger Ar menkasse, . . > ,5 - - — - an per Anstalt zufalleuden Allmosen, 41 - 22 - — - an eingesammelten frei ¬ willigen Beiträgen pro Mai, Juni,. Juli und August, nach Abzug der Einsammlungsgebühr, 3 - 25 - 5 - als Erlös, für 41 Stück , . vom htes. k. Gerichtsamje eynfiScirten, der Anstalt überwies. StrohgeflechtS, 20 - — - — - nachträgl, Erlaß der Gr« müse-Speisewirthsch. an dem Betrage für die Be köstigung in Folge einer Amtshauptmannschastll- chen Unterstützung z. Be köstigung füv-HiesiiArme. 14 - 6 - ' als Betrag. vvn pOGtück , Broden uild. 150 Stück - .Semmeln,-die vom hiss. -* ' ck. GerichtSamte-als con- - ss-ctrt d.Anstalt,geschenkt . : .- wurden. 1ü7 Thlr. 8 Ngr. Pf. in Summa.