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schon gestorben, elender könnt r^Hicht aussehen als nuückehr. Die Augen so hohl Kd die Wangen so eingefallen — so tief, als sollt' r- mit beiden gleich direkt hinten aus dem Kopf hinauSgehn, meil der Platz vorn ihnen nicht mehr gefiele. , Und di- Knochen warfen ordentlich kleine Schatten I JesuS Christus, .wie s8h das Wesen aus! Von guten Tagen hatte der wohl nicht einmal durch Hörensagen erfahren! — Und damit so ein Elend nicht allein sei, stand ein großer schäbiger Hund, den Schwanz zwischen die Beine geklemmt und den furchtbar magern scharfknochtgen Rücken gekrümmt an der Gosse, wo die Mägde das Spülicht ausschütten, KV stöberte dort umher hungrig und hastig und mit scheuem, wildem Blick. Der hatte sein Leben lang auch mehr Tritte und Schläge, als Knochen und Ruhe gehabt. ' „Millionen Schock!" sagte CaSper, als er das ge sehen, und Christopher setzte das nothwendige „Donner wetter !" hinzu und fragte dann barsch, was der Mensch dort zu.suchen habe und herbeischleiche., wie ein Dieb unhörbar? Der Hund machte einen einzigen Satz von der Gosse, setzte sich neben seinen Herrn und zeigte mit dumpfem Knurren die spitzen weißen Zähne. Aber der Mensch regte sich nicht und sprach kein Wort; auS seinen hohlen Augen nur kam ein Blick hervor und heftete sich wie brennend auf die zwei Kürassiere, die näher getreten waren. Sie ärgerten sich beide darüber, halb auch war ihnen ein wenig mitleidig zu Muth, und Christopher sprach endlich mit seiner fin stersten Dienstmiene: „Hör', Bursch, das geht hier nicht so. Thu's Maul auf und rroll' dich ganz schnell, oder ich stoße dir mit dem Karabiner in die Rippen, daß eS knackt." : (Fortsetzung folgt.) Geh' fleißig um mit deinen Kindern! Geh' fleißig um mit deinen Kindern! habe Sie Tag und Nacht um dich, und liebe sie, Und laß dich lieben einzig-schöne Jahre; Denn nur den engen Traum der Kindheit find Sie dein! nicht länger! Mit der Jugend schon Durchschleicht fie Vieles bald^ — was du nicht bist; Und lockt fie mancherlei — was du nicht hast, Erfaßen fie von einer alten Welt, Die ihren Geist erfüllt! Die Zukunft schwebt Nun ihnen vor. So geht die Gegenwart Verloren. Mit dem Wandertäschchen dann Voll Nöthitzkeiten zieht der Knabe fort. Du stehst ihm weinend nach, bis er verschwindet. Und nitpmer wird er wieder dein! Er kehrt Zurück, er liebt; er wählt der JungfrlkU'n eine; — Er lebt! Sie leben, And re leben auf AuS ihm — du hast nun eineit Mann in ihm, Hast einen Menschen — aber mehr kein Kind! Die Tochter bringt vermählt dir ihre Kinder Aus Freude gern noch manchmal in dein Haus! Du hast die Mutter — aber mehr kein Kind! — Geh' fleißig um mit deinen Kindern! habe Sie Tag und Nacht um dich, und liebe fie, Und laß dich lieben einzig-schöne Jahre! ' ' - ------- . Dermischtes. , Der Forstinspeetor Thiersch In Eibenstock hat bereits seit mehrikn Jahren sehr gelungene Versuche mit dem Weiter» er» pflanzen von Winterkorn in der Herb st zeit gemacht. Derselbe versetzte nämlich k» der Mitte de« Monat« OetoHn die dazu bestimmten Pflänzchen, 1 Metze Aussaat aufI00Qü«ttt- ruthen Flache, wa« ein ungewöhnlich ergiebiges Resultat lieferte. ES kamen Stöcke vor, Kie blK.zu ü l Halme mit Nehren enthielten, wovon letztere wiederum bl« zu 100 Körner zählten. Eine DurchschnitiSberechnung würde sonach eine Körnerzahl von weit über 3000 ergeben, also einen mehr al« 3000 faltigen Ertrag: Diese überraschenden Resultate haben auch bereits die Aufmerk samkeit vieler Landwirthe auf sich gezogen. So hat Herr Graf SolmS auf Wildenfels und Herr v. Querfurth auf Wildenthal kleine Quantitäten solcher Pflanzen vorigen Herbst erhalten und damit gleichfalls äußerst gelungene Versuche gemacht. Seit Jahrhunderten herrscht bei der deutschen Bevölkerung Luxemburgs die Sitte- jedes Jahr am HlmmelfahrtStagc wohl riechende Kräuter, bestehend aus Wermuth, Betfuß, Salbei, Raute Hollunderblüthe, Camille» u. s. w., weihen zu lassen, um sich derselben in, Krankheitsfällen der Menschen, wie der Thiere, al« Räucherwcrk" oder Thee zu bedienen. De« starken Geruchs wegen hängt man die Bündel in die Getreidespeicher, und so häufen fie fich dort und füllen den ganzen Raum mit ihrem durchdringenden Gerüche, was die Folge hat, daß weder Kornwurm noch Holz wurm u. s. w. sich in diesen so durchdnftcten Räumen betreffen lassen. Mit dieser Thatsache bekannt geworden, versuchte der Müller Lcnger zu Differt (Moseldepartement), dessen Korn viel von diesen schädlichen Jnsectcn zu leiden hatte, sich auf ähnliche Weise von diesem Ungeziefer zu befreien, indem er einige Bündel Wermuth in den Getreidehaufen legtt. ES glückte ihm voll kommen, seine Absicht zu erreichen; denn schon nach wenig Stun den sah er die schädlichen Jnsecten, deren Verheerungen er gefürchtet hatte, wie eine schwarze Wolke längs der Mauer davonkriechen. Von Wittenberg aus wird zu einem Denkmal MelanchthonS aufgefordert, das zu dessen 300jährigen Todestage (10. April 1860) errichtet werden soll. Das durch seine Pfirflchzucht berühmte Dorf Montreull hat dies Jahr dem Pariser Markt nicht weniger als 14 Mill. Pfirsichen geliefert. Der ungemein Helle Stern, der jetzt Abends gegen lOUhr und später in Ost-Süd-Osten Vielen auffällt, ist der größte der Planeten, Jupiter, dessen Größe die der Erde >333 mal übertrifft und noch bedeutender ist als die der anderen 49 Pla neten zusammengenommen. In 12 Jahren bewegt er fich einmal am Himmel herum. Kirchliche Nachrichten. Dippoldiswalde, vom 12. bis l8. Septbr. Geboren wurde dem Stlfensiedermstr. Ernst Gottlieb Kirchhübel allhier eine Tochter. Getraut wurde Karl Gottfr. Rupprecht, Bürg. u. Handarb. hiers., ein Wittwer, und Frau Joh. Christiane Sophie Pietzsch, weil. Joh. Pietzsch'ö, Handarb. hier, hinter!. Wittwe; —- Karl Fricdr. Heinr. Fuchs, Kriegs- reservist, d. Z. Handarbeiter im Walzwerke zu Obercarsdorf und Einwohner in Ulberndorf, I. G. Bellmann'S, Gärtner« in Hermsdorf, Stiefsohn^ nnd Amalie Wilhelmine Jrmir, C. G. JrmerS, HauSauSzügler« in Elend, ehel. 4. Tochter. Gestorben ist Anguste Ernestine Hauswald, Hand arbeiters allh., ehe!. Tochter, 1 Jahr 7 Mon. alt, an Bräune; — Fraü Johanne Sophie Wätzel, MtihlenbefltzcrS allh., hinterl. Wittwe, an Gehirnlähmung. Am 18. Sonnt, n. Trinit. (Erntedankfest ) Commun.: Herr Diacon. Mühlberg. Vorm.-Pred. Herr Superint. v. Z ob e l. Nachm.-Pred. Herr Diacon. Mühlbcrg. Altenberg. An, 18. Sonnt, n. Trinit wird Amt gehalten. Beichte früh '/r8Uhr. Meldung auf der Pfarre.