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. wpckÄi.mtt 8Pfg.filtdt«, Zelte berechnet «nd In allen Expeditionen angenommen. WWttßerih-ZeiKrng Onart.ldNgi. ' . Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Sandmann Verantwortlicher Rcdacteur-: Carl Jehne in Dippoldiswalde. ' Tagesgeschichte. Altenberg, den 15. Juni. Unsere Gemüse- Speisrwirth schäft, wegen des Umzugs einige Zelt sistirt, ist seit dem 7. ds. Mts. wieder eröffnet. Man fand, daß dieselbe an ihrem zeitherigen Platze (am oberen Ende der Neustadt) zu unbequem für die allgemeine Benutzung, besonders im Winter zu abge legen für den größten Theil unserer dahin gewiesenen Armen war, daher der Beschluß unserer Stadtbehörde und Communvettreter nur dankbar anzuerkennen ist, dieselbe mehr in die Mitte der Stabt zu verlegen, wozu sich auch das von denselben käuflich acqulrirte, der Frau Stadtcassirer Saitenmacher gehörige Wohn haus am besten eignete; da dasselbe Räumlichkeiten genug besitzt, um als RathhauS benutzt werden zu können, nebenbei auch noch dem Herrn Bürgermeister eine freundliche Wohnung und Erpeditionslocal ge währt, so hat auch noch Vie Gemüse-Speisewirthschast und der RathSwachtMeister bequem darin ausgenom men werden können, so daß man mit Recht sagen kann, daß ein ncugebauteS RathhauS nicht zweckmä ßiger hätte angelegt werden können. Sind nun auch hie und da Meinungen unter,der Bürgerschaft auf getaucht, als ob dieses Grundstück zu lheuer bezahlt fei, sv kann dies mit Recht widerlegt werden schon dadurch, daß der Uebelstand beseitigt ist, die RathS- und Stabtvcrordneten-Sitzungen in einem MiethSlocale abhalten zu müssen, und nicht einmal ein feuerfestes Archiv zu. haben, welches beides ganz passend darin har placirt werben können. Uebcrdies gewährt uns ja baS dazu gehörige Gartengrundstück einen ganz passenden Bauplatz zu dem neuen Schulhause, wo nebenbei immer noch einige hübsche Baustellen zum Verkauf übrig bleiben. Altgejsing, den 15, Juni. Die letzte Nr. deö Pirnaischen Wochenblatts enthält ein Referat auS Altenberg, worin, der Verfasser in Bezug auf die Gei singer Schützenfeste sich tayelnd auSspricpt darüber, bie Altgeisinger Schützengilbe habe sich dieses Jahr deshalb nicht an dem Neugeisinger Schützenfeste be- theiiigt, weil dieselbe zu Repressalien habe greifen müssen, um eine Scharte an der Neugeisinger Schützen gesellschaft auszuwetzen. Wenn nun ein solches Ur- 'heil, in einem öffentlichen Blatte ausgesprochen, unsre Echützengesellschaft in ein übles Licht stellt, so muß zu deren Rechtfertigung hierauf erwiedert werden, daß der Grund dazu nicht etwa in einer Disharmonie der beiden Gesellschaften liegt, sondern lediglich nur von emer einzelnen Person herkommt, dessen Stellung eS zuließ, das Machtwort der Trennung auözusprechen. Zu bedauern ist es, wenn bie Interessen zweier Kor porationen in einem kleinen Städtchen, wie unser Geising ist, von Launen und Egoismus eine« Ein-' zelnen abhängig gemacht werden, welche« jedenfalls nur ein kleiner Privat-Zwist mit einem von uns Allen hochgeachteten Manne aus unserer Mitte dazu ver leitet hat. Wir haben uns bei unfern Schützenfeste,«,, bei gegenseitiger gemeinschaftlicher Betheiligayg, stet», wohl befunden, so daß der ächt kameradschaftliche Hiss«, welchen. Referent herbeiwünscht, wohl nirgends ver mißt worden ist; nur dieses Jahr wurden wir durch einen Mann getrennt, dessen Commandowort in diesep Beziehung wohl seine Grenze überschritten haben dürfte, daher dessen Handlungsweise selbst von seinür Untergebenen nicht gebilligt werden konnte. * Lauenstein. Vergangene Mittwoch, den II. Juni, Vormittags '/,9 Uhr, ertrank beim Baden im hiesigen Schäfcreiteichr der O^conpmielehrling C. H. Kraft, ein naher Verwandter LeK tzief. Ritterguts Pachters Vohlqnd. Obgleich des Schwimmens kundig, war er an einer 4—5 Ellen tiefe« Stelle — während die von ihm zu beaufsichtigenden Arbeiterfrühstückten — in das Wasser gesprungen und wahrscheinlich mit den Füßen im Schlamm stecken geblieben, denn alsbald herzugekommene Leute hatten ihn auf dem Grund des Teiches noch stehen sehen, während er dann, als man mit Stangen ihm zu Hilfe kam, bereits umgefallett war. Er war I5'/i Jahr alt. Die, Thejlnahme an dem Unglück ist hier allgemein; der Ertrunkene war ein solider g>uer Mensch, berechtigte zu den schönsten Hoffnungen und ward von Allen geachtet und geliebt. Die armen Eltern find sehr zu bedauern; dir gute Sohn war ihr Stolz und ihre Freude. Fraucnsteiner Amtslaudschast, II. Juni. Gestern AbendS zog sich über die obere« Nachbarorte von Frauenstein' ein Gewitter zusammen, daS anfänglich nicht bedenklicher Art zu sein schien, welches sich aber bqld mit so schreckenerregeudcr Gewalt und Schlag auf Schlag entlud, daß alle Personen, mit welchen wir in de« verschiedenen Orten darüber ge sprochen, sich eines fo heftigen Gewitters nicht erinnern können. In der Nähe von Holzhau, Rechenberg, Nassau, ClauSnitz und Kämmerswalbe schlug eö mehre Male in Bäume ein und zersplitterte dieselben völlig; auch in der nächsten Nachbarschaft von Frauenstein schlug ein Blitz unter fürchterlichem Donner in die Erde. In den oberen Ortschaften entlud sich das Gewitter zugleich mit so heftigen Regengüssen und großen Schloßen, baß unter anderm in Obernassau die obere Schänke so voll von Wasser wurde, daß sich die Leute zu den Fenstern hinaus retten mußten, und daß hier und auch in dem nahen Rechenberg