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Mr. 37. Weißerih-Zeitung. Freitag. Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch alle Postanstal, ten. Preis pro Ouart.lv Ngr. v. Mai 185«. Inserate werde» mit 8 Pfg. für die Zeile berechnet und in alle« ^Expeditionen angenommen. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Verantwortlicher Rcdactenr: Carl Ich ne in Dippoldiswalde. Tagesgeschichte. Altenberg. Am Montag Abend ist in dem Wohnhause des Schmied Eichler (am Winterwald) hier ein Diebstahl verübt worden, welcher schließen läßt, baß die Diebe fremde und mit den Lokalitäten unbekannt gewesen sein müssen. Die Diebe sind von der alten Straße, an der das HauS liegt, her« auSgebrochen, und haben mehrere in der Stube vor gefundene. Kleidungsstücke geraubt. Wenn nun in derselben Nacht bei der Schnittwaarenhändlerin Frau vcrw. Aulhorn in Altgeising ebenfalls ein Raubver- sitch gemacht wurde, wobei jedoch die Diebe, welche eine Leiter an der Giebelseite angelegt und eine Fen sterscheibe zerdrückt haben, durch die muthige Ent schlossenheit deS Schwiegersohnes, Glasermstr. Oel- schlägel, verjagt wurden, so läßt sich annchmen, baß eS dieselben Diebe gewesen sind. ES dürfte daher Jedermann Vorsicht und Wachsamkeit anzurathen sein. Vielleicht, daß eS unserer thätigen Polizei gelingt, den Lhätern auf die Spur zu kommen. Dresden. Das Direktorium der Leipzig-Dresdner Eisenbahn veranstaltet zum Pfingstfest Ertrazüge nach Leipzig undDreSden, die wie folgt abgehen: von Leipzig: von Dresden: 1. Sonnabend, 1V Mai, 7 Uhr AbdS. 7 Uhr Abends. 2. Sonntag. II. Mai, 5 Uhr Morgens, S>/» Uhr Morgens, j Montag, 12. Mai, 5 Uhr Morgens, Uhr Morgens. Die zum einfachen Preise gelösten BilletS gelten für die Hin- und Rückfahrt ugd sind bis Freitag, den 16. Mai, gültig, die Courierzüge ausgenommen. Ein Bittet gilt für 2 Kinder unter 12 Jahren. Ge päck wird auf ErtrabilletS nicht befördert. Dresden, 5. Mai. DaS „Fliegende Noth- und HülfSblatt des evangelischen Vereins zur Gustav-Adolf-Stiftung" Nr. 17 ist einer möglichsten Verbreitung werth, und darum erlauben wir unS, die Leser dieses Blattes darauf anfmerksam zu machen. ES ist ein wahres „Noch, und HülfSblatt"; denn nachdem eS sich im Eingänge an die evangelischen Brüder in den Niederlanden, denen Deutschland seinen Wilhelm von Nassau, und in Schweden, welches Deutschland seinen Gustav Adolf gegeben, gewendet und jenen „Eintracht schafft Macht," diesem aber „Verzage nicht, du Häuflein klein," sowie das Lo sungswort deS Vereins „Lasset uns Gutes thun an Jedermann, allermeist an deS Glaubens Genossen," allen Brüdern und Schwestern zugerufen, giebt eS durch Wort und Zeichen ein recht schauriges Bild zweier Bet- und Schulhäuser zu Osche in Westpreußen und zu Stocknauern im Großherzogthum Hessen, die von dem gewöhnlichsten Ochsenstall eines nur einiger maßen auf sein Vieh haltenden Gutsbesitzer- weit übertroffen werden. Es z-igt aber auch das Blatt in Bild und Wort, was der Verein bereit- in Osche und Offenburg in Baden gethan hat, sowie was noch für Kowalewo in Westpreußen, für Passau in Braun schweig, für Bingen im Großherzogthum Hessen, für LugoS in dem ungarischen Banat zu thun sei. Wahr lich eS ist ein Nothruf; aber eS ist auch in unserer Zeit, wo Millionen auf Eisenbahnen, Ausstellungen und industrielle Unternehmungen verwendet, wo für Schafe, Ochsen, Kühe und Pferde mit fast zarter Sorgfalt gesorgt wird, eine Schande, im Herzen Deutschlands noch Bet- und Schulhäuser zu haben, in die man aus Furcht vor Unglück kein Thier ein treiben würde. — In Cainsdorf bei Zwickan soll eine großartige Brotfabrik mir Dampfmühle errichtet und betrieben und eine Brauerei untergähriger Lagerbiere ins Leben gerufen werden, zu welchem Ende bereits ein Grundstück daselbst erworben ist. Dasselbe liegt ober halb deS Eisenwerks „Königin-Marien-Hütte" un mittelbar an der neben der Mulde hinführenden Zwi ckau-Schwarzenberger Eisenbahn, enthält ein Areal von 26,680 Quabratellen, und ist die Ertheilung der erforderlichen Concession zur Errichtung und Betrei bung deS in Rede stehenden Etablissement- auf dem obgedachten Grundstücke von der königl. KreiSdirrrtiou in Aussicht gestellt. DaS Stammkapital von 210,000 Thlrn. soll aus dem Wege der Actienzeichnung aufge- .bracht werden. Die Zeichnung und erste Anzahlung wird bei C. W. Stengel in Zwickau erfolgen und werden 3000 Stück Aktien zu dem Nominalbetrag von 70 Thlrn. per Stück auSgegeben. Bei der un gemeinen GewerbSlhätigkeit im Zwickauer Mulden thal und bei der starken Bevölkerung desselben, 30,000 Menschen, steht dem Unternehmen gewiß eine gute Zukunft bevor. — DaS neueste Gesetz- und Verordnungsblatt enthält u. a. eine Verordnung, den Hufbeschlag betr. Darnach ist vom 1. Januar 1858 an die Gewin nung deS Meisterrechts bei allen Schmiede-Jnnungrn deS Landes unweigerlich an den Nachweis gebunden, daß der Erwerbende eine praktische Prüfung im Huf- beschlage mit Erfolg bestanden habe, weiche vorerst lediglich bei hiesiger Thicrarzneiichule erfolgt und deren Ergcbniß in den Censuren 1. und II. beurkundet wird. Gesellen, welche dieselben nicht bestehen, werden erst nach einem Jahre wieder zur Prüfung gelassen. Das Ministerium wird Sorge tragen, daß den Gesellen die Namen von Schmtedemeistern, hie, sich als tüchtige