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L60 spruchten täglichen Arbeitslohn in den 4 Wintermonaten Nov., Dec., Jan. undFebr., nicht auf 10 Ngr., sondem in Hi,«sicht der herrschende» Lhmcrung und zwar nur auf die Monate Nov, Dec. borigt» Jahres, und Jan. und Febr. dies«» Jahres, auf 9 Ngr. ttt Ähöhen. 4) Aus ^elner von der königl. KrriSdlrcction aüher erlasse ¬ nen Verordnung ersieht man, wie dieselbe die aüf den zcitheri- gen Vorsitzenden deSStadtoerordneten-CollegiumS Herrn Fried rich Wilhelm Hildebrandt gefallene Wahl zum RathSmit- glicde auf Zeit zu bestätigen geruhet, dagegen Lebenszeit gcwählten'RathmanneS Herrn Friedrich August Thö, mcl abgelehnt hüt. '' Obgleich man nun nicht gemeint, sich tadelnd über die Verordnung gedachter königl. Regierungsbehörde auSzusprcchen, so konnte man doch nicht umhin, sein Bedauern allseitig dabei zu erkennen zu geben, da man die feste Uebcrzeugung hegt, daß derselbe in keiner Beziehung an Kenntnissen seiner Vorgäitger nachgcstanden haben würde. Wenn nun in Folge dessen man die Weisung erhielt, nach §. 209 der allgem. Stadteordnung eine andcrweite Wahl vor» zünehmen, so wurde zu einer solchen verschrittcn und dabei Herr Carl Benjamin Straßberger mit 5, und Herr Carl K e r« zendörfer mit 4 Stimmen gewählt. Man beschließt hierauf, das Ergebniß unter Beilegung deS bezüglichen WahlprotocollS dpnl Stadtrath anzuzcigen mü> denselben behufs der nöthigen AnnahmSerklärung zu veranlassen. 5) Die mittelst CommunicatS des Stadtraths anher ge langten Stadt- re. Rechnungen, beschließt man der Rechnungs deputation zur Monltur und weitern Berichterstattung zu über geben. 6) Nachdeut nunmehr der als Rathmann gewählte Vor sitzende Herr Friedrich Wilhelm Hildebrandt aus dem Stadt- verordueten-Collegium seine Entlassung genommen, sowie auch gleichzeitig Herr Moritz Heinrich Ferdinand Grundig durch seine Ansässigmachung als unanlässig gewesener Stadtverordneter aus dein Collegium auSzuschcidcn hatte, und die beiden an wesenden Ersatzmänner, als Herr August Wilhelm Querner und Herr Carl Friedrich Eichler, an deren Statt als wirkliche Stadtverordnete einzubcrufen waren, so wurden dieselben mittelst Handschlag« in ihre bezüglichen Functionen eingcwiescn. Demnächst fand man sich veranlaßt, die Wahl eines Vor stehers und dessen Stellvertreters vorzunehmen. Nach erfolgter Abstimmung ergab sich, daß Herr Gotthclf Ehrenreich Stöckel als Vorsteher mit 7 Stimmen, und Herr August Wilhelm Quer- ner als dessen Stellvertreter mit 5 Stimmen gewählt worden sind. Man beschließt, solches dem Stadtrath anzuzeigcn. Anlangcnd die Wahl eines Protococollanten, so erklärte man. sich einstimmig dahin, daß der zcitherigc Protokollant in seiner Function verbleiben solle, wozu derselbe sich auch bereit erklärte. Da die Zeit etwas zu weit vorgerückt war, so beschloß man, die Ergänzung der bestehenden Deputationen in nächster Sitzung zu bewirken. Nachträglich beschließt man, die Proto- collauSzügc wiederum auch in diesem Jahre durch die Wcißeritz- Zeitung zu veröffentlichen. Altenberg, am 10. März 1856. 2. Sitzung am 21. Febr. 1856. Gegenwärtig die Stadtverordneten: Stöckel, Vorsitzen« der; Knauthe svu., Knauthe jim., Behr, Zipfer, Hei.ne, Bachmann, Querner und Eichler. 1) Die Genehmigung Seitens der hohen Königl. Kreis« directlon des für hiesige Stadt auf das Jahr 1856 ausgestellten HauShaltpla»«, und zwar die zu erhebenden Anlagen pro Grund- stcucrcinhcn nach 2 Pf., und pro Gewerbcstcuereinhcit nach 4 'Ngr., w-c »um erheben und zn Deckung der übrigen Ausgaben die CapltalSzinsen verwenden zu dürfet«, würde allseitig dankbar anerkannt. - 2) Mit Bedauern vernimmt man auS einer anher gelang« temZuschrtft, daß der zeither als dritter Rathmann fungircnde Herr Carl Benjamin Straßberger die auf ihn gefallene Wahl als erstb eso ldeteS, auf Lebenszeit anzust« l- lcndeS Raths Mitglied unter Darlegung mannichfacher Gründe abgclchnt hat. Wenn man nun abermals in Folge besagter Ablehnung versetzt sah , eine dergleichen dritte Wahl vorzunehmen, bei welcher Herr Handelsmann Kerzen dörfer mit 5Stimmen, und Herr August Wilhelm Querner mit 4 Stimmen gewählt wordfn, so beschließt man einstimmig, Lei Absendung des hierüber vom Stadtrath an die hohe Königl. KreiSdirection z» erstattenden Berichtes ein Schreiben bcizusü- gcn, und darin derselben den zuerst gewählten AmtSmaurermstr. Friedrich August Thömcl nochmals in Vorschlag zu bringen, sowie die von letzterem übersendete Zuschrift im Original zur Be« gutachtung teizulcgen. 3) Eine vom gedachten Herrn Thömel eingereichte Dank schrist für das ihm Selten deS Stadtverordneten-CollegiumS ge schenkte Vertrauen», beschließt man in Abschrift zu nehmen und bei den Acten aufzubewahrcn. 4) Nach der Berichterstattung dcr RechnungSdcputatien über die auf das Jahr 1854 abgelegte und vollkommen geprüfte Sparkasscnrcchnung, beschließt man den Justificationöschein hier über auSzustcllen und denselben sowohl, als auch besagte Rech nung re. dem Stadtrath zu übersenden. 5) Zu Ergänzung der bestehenden Deputationen wurden, und zwar zur Sparcasscndeputatiou: Querner und Heine, zur Walddeputation: Querner und Eichler, sowie als Ersatzmann zur Schuldeputation: Bachmann ernannt. Altenberg, am 18. März 1856. Das Stadtverordneten-Collegium. ' G. E. Stöckel, Vorsitzender. / Vermischtes. AuS Japan wird über Kalifornien gemeldet, daß die Stadt Ucddo am 12. Nov. durch ein Erdbeben zerstört worden ist; 100,000 Häuser liegen in Trümmern und 30,000 Menschen sind umgekommcn. (Ucddo liegt auf der Südostküste der Insel Nison und soll mit ihren beiden Vorstädten 14 Stunden im Umfange haben. Die Zahl dcr Häuser wird auf 280,000, die der Einwohner abweichend von Einer Million bis zehn Mill, angegeben.) Nachschrift. Die über Triest eingctroffenc neueste Post, welche Nachrichten auSSillgapore vom 21. März bringt, bestätigt vorstehende Nachricht. Daö Elend ist grenzen los. Der Kaiser uno seine Familie sind unversehrt geblieben. Eine Depesche aus Konstantinopel vom 26. März meldet, daß am 14. März rin furchtbarer Orkan im Schwarzen Meer« ausbrach und 48 Stunden lang wüthete. Man spürte ihn besonders auf der Küste zwischen Varna und der Donaumündung. Sechs englische Barkschlffe und fünf englische BriggS, alle im TranSpvrtdienst verwendet, und zehn nicht englische Fahrzeuge, haben vollständig Schiffbruch gelitten. Die englischen Schifft waren alle versichert und von der Bemannung ist glücklicherweise Niemand um'S Leben gekommen. Ein neuer Ausbruch deS Vesuvs wird in Neapel mit Zu« verficht erwartet, da die sichersten gewöhnlichen Vorboten der groß artigen Naturerscheinung, wie das AuSlrocknen der Brunnen iu der Umgegend u. A. sich bereits eiustellten. Hunderte eilen seit dem 16. d. M, bei dieser Aussicht vou Rom nach Neapel. aber die deS auf sich in die Nothwcndigkeit