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Dienstag. Erscheint Dienstag« unv, Freitag«. Z« beziehen durch all» Postanstal ten. Preis pro Quart. »ONgr. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Taqesgeschichte. Altenberg, den 2L. Nov. Heute Morgen hatten wir eine zweite, aber stärkere Auflage von Schnee, als die erste; — schneit es heute Nacht so fort, fo ist morgen die beste Schlittenbahn. Der. Winter aber vermehrt nun auch die Sorgen vieler Familienväter, denen der Verdienst theils ganz abgeschnitten, theils geschmälert ist. Wenn eS bei der th-uern Zeit schon ganz einwintern sollte, ehe die Wässer noch neuen Zufluß erhalten, und gar Mahltheuerung noch dazu käme, fo wär'S ein Unglück. Die an unserm Mühl, berge vor den Pochmühlen lagernden Zwitter könnten bei Wassermangel nicht gepocht werden, die Wäschen würden zum Feiern kommen, auch daS Aufschlagwasser auf die Römertreibemaschine bald fehlen! Mögen dies alles nur Befürchtungen sein. Dresden. Das schöne große Brühl'sche Palais in der Augustuöstraße — bekannt durch die Dresdner Conferenzen — jetzt der Wittwensitz der Königin Marie, «st nunmehr-im Innern und Aeußern voll ständig hcrgestellt. Edle Einfachheit bei höchster Ele ganz spricht den Beschauer überall an. Es ist ein der hohen Fran würdiger Wittwensitz; einfach und edel wie die. Bewohnerin, birgt das schöne Palais zugleich einen reichen Schatz der trefflichsten Gemälde, ein wahrhaft fürstliches Erbtheil VeS kunstsinnigen Königs. Die in« gedachten PalaiS befindliche Meißner P orzel lau Niederlage wird in die großen und schönen Räume des Schlosses, wo seit 1793 die von Rafael MengS gefertigten, nun in das Museum wan dernden Gypsabgüsse der vorzüglichsten antiken Bild werke ausgestellt waren, verlegt, und dort ihren Neich- lhum besser entfalten können. — Einen Beweis von der Rührigkeit und Tüchtigkeit unserer Bauleute gibt die neue Fr ied richsbrücke. Noch keineswegs alt, mußte diese (die Altstadt mit der Friedrichsstadt ver bindende) über die Weißeritz führende Brücke in neuester Zeil der Kohlenbahn der Albertöbahn weichen und ganz abgetragen werden, um einen Bogen einer Zug brücke einzuräuinen. Die neue schöne und solide, durchweg von Sandstein gebaute Brücke ist in ihren Wölbungen fertig und wird nächstens dem öffentlichen Gebrauch übergeben werden. — Ein Theil des Zwin gerbaue S ist jetzt durch Wegschaffung der Breier- gerüste frei geworden und gewährt einen sehr freund lichen Anblick; auch der Hauptpavillon ist bald voll- endet, und daS nächste Jahr wird bei Zeiten die Weg schaffung aller übrigen noch vorhandenen Gerüste mög lich machen. — In der Zeit vom Z.—20. d. MiS. ist einer auf der Johanniögasse allhicr wohnenden alleinstehen- Verantwortlicher Rcdacteur: Earl Jehne in Dippoldiswalde. , , SS—S! —. «ssssss-s» den Dame mittelst Nachschlüssels ein Dlechkästchen mit circa 10,000 Thlr. in StaatSpapieren und vielen andern Werthpapieren entwendet worden. Aus dH Entdeckung VeS ThäterS sind 100 ThH Belohnung gesetzt. -- ! .. . . — Nach mehr als dreijähriger. OberhofprediM- Bacanz betrat am Bußtage der neue Oberhofprediger l)r. Li ebn er die Kanzel unserer Schloßkirche. Bei dem Rufe, der ihm voranging, war eS kein Wunder^ daß die Kirche zum Erdrücken voll war. Die-Predig! Hal allgemein befriedigt, und eS ist zn dieser Mahl- die für daS ganze protestantische Sachsen vyn höch ster Bedeutung ist, dem Vaterland nur Glück zn wünschen. -in Bodenbach. Die Kettenbrücke über die Elbe bei Tetschen ist vollendet und wird, nun sobald ihre Tragfähigkeit erprobt ist, dein Verkehr übergebet! wer den. Die Probe soll darin bestehen, daß die Brücke mit 10,000Clr. Steinen belastet wird. Die Eröffnung und feierliche Einweihung durch den Bischof, von Leitmeritz findet am 2. Decbr. statt. Paris. Der König von Sardinien ist hier eingetroffen, um die prächtigen Werke der Industrie noch bewundern zu können. Sein Besuch in der Ausstellung ist jedoch nur Nebenzweck seiner Reise, welche daS Königreich Piemont — größer auf der politischen, alö auf der geographischen Karte — noch enger mit den Westmächten verbinden soll. > — Man spricht von Gerüchten, denen zu Folge unter Auspicien deS Königs per Belgier neue FriebenSunt erhanblungen 'eingeleitet werden sollen. Die Gerüchte sind vollkommen begründet, und der König der Belgier wird täglich in Paris erwartet. — ES heißt, daß der Befehl, Odessa mit einem Bombardement zu verschonen, vom Kaiser Napo leon selbst auSgegangcn sei. — Die Sendung deö Generals Canrobert nach Stockholm, um dein Könige Oskar den Orden der Ehrenlegion zu überbringen, betrachtete man allgemein als einen Versuch, Schweden zu einer Allianz mit den Westmächten zu bewegen. Jetzt wird als bestimmt mitgetheilt. baß keine Aussicht auf Schwedens Allianz vorhanden sei. Aus der Krim sowohl, als vom asiatischen Kriegs schauplätze, sind keine bemerkenswerthen Nachrichten eingegangen. , 27. November 1853. M nö -jGiserat» MH Sfftf btrechnet tff, allen Erptdükonen angenommen. Weißeritz-.