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Tage^fÄ^teL - > . «>,.-! i i > Dippoldiswalde. Vom I. Jan. nächsten Jah res an werben wir wieder Militär in unserer ,Stadt baden. Es Giiünmehr bestnnM, daß 2 Baueripev Fuß-Artillerie (200 Mann »nö ä50 Pferde), vle.diö- her ist DreM». gestand«»,. nicht bloSals Cantonne- ment, sondern als „JnterimS-Gamison" hierher ver legt werdenugv qm.3l.. DeM. b. I. hiex> einrücken .sollen. EinMchÄ>, 'rist< Hanptmanw und fünf Lie»- tenontS.werde» die höheven^Offiziere sein.. . TsrMdeu. Her nun beendigte GalluSmarkt war im Ganzen ein befriediaendek, er ist bei aller Frequenz fast ohne alle Diebstähle vorübergegUügen. GääuchiU», 19. October. Ein Schuhmacher hiesigen Orts hat . schon seit.vielen Jahren sich dadurch berüchtigt gewacht, daß er unter dem Vorgehen, vom Teufel besessen zu sein, körperliche Convulstonen und erschütternde Seelcnkämpfe affectirte, was den Zulauf deS Aberglaubens und der Neugier be wirkte und Versammlungen in seiner Wohnung ver ursachte, bei denen gesungen, gebetet und in der Bibel gelesen wurde. Jedenfalls waren jene Teufelökämpfe für diesen Schuhmacher nicht ohne Geldgewinn. Dieser Schuhmacher hat nun vor Anbruch des heutigen Tages einen Slrcich gespielt, der ihm wahrscheinlich schlechter bekomlnen wird, als alle seine frühem Geschichten. Er hat seiner beim Kaffeekochen beschäftigten Frau meuchlings eine Schlinge über den Kopf geworfen, jedenfalls in der Absicht, dieselbe zu erhängen. DaS Weib hat um Hülfe gerufen und mit eigenen Händen sich noch glücklich dem Strick entwunden. Dadurch entmuthigt, ist der Thäter in den nahen Mühlgraben gesprungen, hat aber, das Wasser zu naß und kalt findend, alsbald fremde'Hülfe angerufen und ist so gereitet worden. Jetzt ist er in Haft gebracht. Posen, 21. Oct. Aus dem benachbarten Polen lauten die Nachrichten äußerst betrübend, die Noch hat dort fast den höchsten Gipfel erreicht. Auf die Erschöpfung der Vorräthe durch die wiederholten Na- tutalliefcrungen ist eine Mißernte gefolgt; Neber- schwemmungen und eine Alles vertilgende Viehseuche ist hinzugekommen, und so hat die Theuerung aller Lebensbedürfnisse clne früher nie geahnte Höhe erreicht. Außerdem fehlt eS in Folge dek Conscriptionen an den nöthigen Händen, um das Getreide von der letzten Ernte auSzudkischen. Daß daher der Wunsch nach baldiger Herstellung deS Friedens ein ziemlich allge meiner ist, begreift sich, wenn gleich man sich sagen muß, daß alle Maßnahmen deS Gouvernements auf energische Fortführung- de-'KrityS^fittibruttn. Ruß land hält sich. noch layge, njcht jifür tzwnngerr und wird auch, selbst nach der Ansicht deS Czars,. nicht be zwungen werden, so lange sich nicht Oesterreich,zur Cooperation den WestmächtSN anschließt ; . daß aber witv für unmöglich gehalten/ Paris, H2.. Dc^' M^VmschWrrgen in Mar seille werden jetzt lebhafter als je betrieben, und die dort eintreffendeiij bei den Einwohnern einqugrtieMi Truppen fangen an, denselben «rnUich MchLeE zu fallen,-da diese Leist nun fchön'sest änMyäki/Aahrefi auf'der Stadt liegt. Im Ganze» rechnet man ,' chaß aus Frankreich und Algier ftit Beqmn deS Ktjegeö 30OMO Mvnn für den Krieg gektVM wvidm Md. — Ein schreckliches Eisenbqhnust^lück eignete sich ain 21. Oclbr., Morgens 4 Uhr, aus'bvr Lyoner Eisenbahn zwischen Thomery und Moret. Der am 20. Oct^, Abends 7 Uhr, von Lyon abgegangeNe Eilzug stieß auf einen ihm voranfahrenden Zug mit Thieren. Der Stoß war furchtbar: die f>rei Hetzen Wagen deS ViehzugS, in deren einem, dem vorletztem, sich die Viehtrcibcr, 26 an der Zahl, befanden, wurden zertrümmert. 16 Personen wurden getödtet, 3 schiver verwundet und drei andere, contusionirt, Her Ver kehr wurde sogleich wieder hergestellt. Eine Unter suchung über die Ursache dieses Unglücks ist einge,leitet. Aus der Krim. Die neueren Nachrichten ent halten Näheres über die Beschießung und Besetzung - der Festung Kinburn, sonst nichts Neues. Es wurden in Kinburn 174 Kanonen vorgefunden. Eine noch der Bestätigung bedürfende Depesche meldet auch, daß am Morgen des 18. Oct. die Russen ihre Be festigungen in Otschakoff, die den Bombarden der alliirten Flotte ausgesetzt waren, in die Luft gesprengt haben. Die Befestigungen seien mit 23 Kanonen ar. mirt gewesen. . < r - r — Daß die Einnahme der Festungswerke vo,n Kinbur n in strategischer Beziehung von der höchsten Wichtigkeit ist, .wird kaum Jemand in Abrede ziehen wollen. Bon nun an steht der Dnieprsee und die Einfahrt in den Bug den alliirten Flotten offen. Sie können mit ihren Flotillen auf dem Dniepr die Streife von 1» Meilen weit bis vor Cherson hinfahren und eine ähnliche Bewegung gegen Nikolajew, ««-führen, das 20 Meilen von der Mündung des Dniepr ent fernt liegt. Nikolajew ist/gegsiUMtlch daS Haupk- kriegö- und Secarsenal Rußlands UUd Cherson der bedeutendste Depotplatz für den Proviant, welchen die russische Regierung über Perekop für ihre Armee nach der Krim forlschaffen lassen kann. Die zu gleicher Freitag. MW4. 26. Ortoöer 1855. Ai,/ M:M,t aßys.rl l'L 'N '--.st» ochenblatt für -en Bürger mf- Lan-mann. VeraptwotzlichexHeda^teur: Earl Jthne in DippoldiSwa'M^ Dt«.stckgEO»MMi btztthtt» .6 durch HM s alle« ten. Preis pra, , Ein unterhaltendes ;