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WePerih-ZeiM Verantwortlicher Rcdaeteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. 9. Octoöer 1855. kl,!.»'Ntj^ Hnserate "^»pMir dl. ''.'M. IttlWt M»td in allen SxprdllloMt ' anz<nvmui«k nm Dienstag Erscheint Dimstügt und htkeitchd. Zu -sdzlehen durch lW^Psstanstali« rftn-YPM pro - j .< .f^,. ir-i-!!7-n'!sWK> n^jiol Quart.lONgr. , ' - Gin unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger Und Sandmann. Tagesgeschichte. Divvoldiswalde. Im dritten Quartale wurden in hiesiger Sparkasse von 338 Einlegern 5342 Thlr- LO Rar. 9 Pf. eingezahlt, und 5007 Thlr. 25 Ngr. 4 Pf. an 171 Einleger zurückgezahlt. Altaeising. Im dritten Vierteljahre wurden bei her hiesigen Sparkasse von 99 Einlegern 1755 Thlr. 15 Ngr. eingezahlt und 1453 - 4 - an 33 Einleger zuruckbczahlt. 302 Thlr. 11 Ngr7 mehr Einzahlungen. An Capi- talieii wurden 815 Thlr. ausgeliehen, und 400 Thlr. sind an vergl. zurückbezahlt worden. Chemnitz. Am 3. Oct. hat auf dem Bahnhofe zu Mitweisa ein Unfall stattgefunden, der zwar bedeutendes Schäden anrichtete, doch aber kein Men schenleben. gekostet hat.. Von hier sowohl, als von Riesa, Wäwr^ ErtKizüge »hn» Person«, abgegangen, von denen der Chemnitzer in Mitweida hielt. Wäh rend nun die Locomotive deS Chemnitzer Zuges, die eben Wasser eingenommen hatte, wieder an ihre Stelle fahren wollte, kam der Riesaer Zug an, ustd Hie bei- den Locomotive« stießen so an einander, daß die eine umgestürzt wurde und auf den Schienen liegen blieb. Die am Tage darauf durch Mitweida gehenden Züge wurde» durch die noch auf den Schienen befindliche Locomotive etwas aufgehalten z man war jedoch den ganzen Tag thätig, um das eingetretene Hinberniß zu beseitigen. Rußland. Kaiser Alexander II. hat seine Reise nach dem Süden seines Reiches und nach der Krim angetreten. Nikolajew und Odessa sind festgesetzte, Simphervpol und Bakischisarai mögliche Endpunkte für diese Reise. Der verstorbene Kaiser reiste auch nach seiner Krönung in-jene Gegenden, um den Be gebenheiten deS damaligen Krieges mit der Türkei näher.zu seim Im Gefolge deS Kaisers befinden sich mehrere. Generalabjutanten, alles Männer von ent schiedener militärischer Bedeutung. Man erzählt sich, daß auch der Großfürst Konstantin von jetzt an bei der Armee im Süden bleiben würde, und wäre dies eben kein Zeichen von Nachgiebigkeit gegen die For- derunaen brr. Westmächte.. .— Kurz vor der Abreise deü Küsters nach dem Süden erhielten mehre in Po len.und Lilthauen stehende Truppentheile den Befehl, sich nach dem Kriegsschauplätze im Süden auf den Marsch zu begeben. Ihr Sammelplatz ist Odessa und Nikolajew,, ihre Zahl 40-50,000 Mann. Rußland rüstet sich also zu energischem Widerstand im Süden. Die Werke von Nikolajew sind bedeutend verstärkt worden; man soll ein zweites Sebastopol,auS diesem Platz gemacht habe«. ' Auö der Krim. Die Berichte aüS der Krim reichen bis zum 30. Sept. In der Nacht vorher hörte man mehre starke Erplvsionen von der Nordseite Se« bastopols her und glaubt, daß diese zum Theil durch die Beschießung der Alliirten, zum Theil von den Russen selbst veranlaßt sein dürften. Von der Süd seite aus wurde bereits in den letzten Tagen eine große Bewegung unter den Russen auf dem nördlichen Pla teau bemerkt, und die Räumung der Nordforts scheint nahe bevorzustehen. Wie aus Varna bepichtet wird, Hal das Bombardement gegen die, russischen.Patterien am nördlichen Ufer der Rhede am 29. Sept, begon nen. Neber die gleichzeitig von der Tscher^a-Pjessd und von Eupaloria auö begonnenen Operationen der Alliirten sind keine nähern, bestimmten Daten einge laufen. Vor der Hand handelt eS sich nach der Mei nung erfahrener^MllitärS erst um eine Reihe taktischer Aufmärsche und kleinerer Kämpfe, bis eS endlich zil einer Schlacht kommt, die eine entscheidende sein muß. Von einem vollständigen Rückzüge der Rüstest ist bis jetzt noch nichts officiell bekannt. — Aus Varna vom 23. Sept, berichtet man: „Alle Nachrichten, welche aus der Krim D MS ge langen, stimmen darin überein, daß mit Ende dieses Monats die großen Operationen zur vollständigen Er oberung der ganzen Krim beginnen sollen. Leider haben die bereits begonnenen Stürme im Schwarzen Meere den regelmäßigen Verkehr init Kamiesch und Balaklava etwas erschwert, und auch die Vorderes- tungcn der verbündeten Flotte in der Krim zu einer neuen großen Expedition scheinen dadurch allein, ver zögert zu werden. Aus Sebastopol hören wir; daß man dort eifrig beschäftigt ist, die nicht vollständig zerstörten Forts und Gebäude wiederherznstellen und wenigstens wohnbar zu machen. Die gegenwärtige Besatzung der Festung besteht aus 18,000 Mann, von denen die Hälfte dem Genie-, Artillerie- und Marine corps angehört. Diese Truppen wurden in sechs Ka sernen unlergebracht, welche noch am besten erhalten gefunden wurden. — Das sardinische CorpS scheint weder bei den Franzosen, noch bei den Engländern sich großer Sympathien zu erfreuen, ES ist bekannt, welchen Vorwurf der Marschall Pelissier nach dem Sturm am 8. Sepibr. gegen die sardinischen HilfS- tcuppen aussprach, und nun hört manchüer 'von cng« lischen. Offizieren die gleiche.BeschulLigung^laut wer den. . Eie erzählen nämlich, t)gß dtH Ejigsailder, welche den Redau stürmten, von.den Sardiniern,, welche.durch einen gleichzeitigen Angriffe aus die Mastbastion sie