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Weißeritz-ZeWL Derantwortli kann Bei >t«rm« L.,/ Ä ruük'L 1i«A »SrmK IttWljzH ;er imd L-rchMn», -««M 3. August 1855. ir d<- «, Mechmt ^.n Freitag zÄM z. M'«V tetz.» Preis, pro vmrt. ty-Rgr. : -i« ' 5 4^^ L 'H I? LH r i Carl Zehne m Dippokdiswalde. -L-^S. - -, i ^tch z-m^rpst .»W v -st»k welche durch das letzte Bombardement hineingeschüttet war, sie verlängern ihre Gräben,, erhöhen und verdicke« ihre Wälle und legen neue vertheitziglingSeinschnittz Hiutik-M «m meisten bedrohten Punkten an, denn dte-Geiwralprobe am 18. Juni hat ihnen gezeigt, wo der Hath im.Pfeffw liegt. Die Alliirten entwickeln die größte.,khätitzkeit,,zu nächst d,r großen Bai vouSebastypol, .also de» Werste« linken Flügel der russischen Bertheidt-urr-Sfsnit MWüber. Wenn« nicht alle Anzeichen trügen, so sind dkd Silreite» der Franzosen darauf gerichtet, -die groß». P ' ^herrschen zu können, von wo aus die russischen Ki iK de« Verbündeten großen Schaden bei einem An stuf die Festungswerke thun können. - Der Angriff st Si^Iunt hat nämlich zur Genüge gezeigt, daß die russischen Kriegs» schiffe den Angreifern den Kampf sauer machen können. Um also die rechte Flanke des BelagerungSkorpS gegen das Feuer von den russischen Schiffen aus sicher zu stellen und um die große Bai in Sebastopol zu--bthtltschen,-ihe<i fahl General Pelissier am IS: Juni di« AnKMstß AeÜye Batterien. - - -- -,ry Jedenfalls wird man zur Bewaffituhtz' ViM ^cki» terien die schwersten und weittragendste« GMiW und Mörser verwenden; aber nur dte praktischen Versuche kön nen erst zeigen, ob es möglich ist, dte Gai dim Sebasto- pol zu beherrschen, d. h. ob e- möglich ist, den^brla- gerten Platz von seiner nördlichßnMeM a-> zuschneiden. Wenn man den Plan von Selxchopol genau betrachtet, so ist eS nicht ganz wahrscheinlich. daß die neuen Batterien die Bucht von Sebastopol beherrschen werden; jedenfalls aber werden sich die russischen Kriegs schiffe auf einen sehr kleinen Raum zurückziehe« müssen: Der Berg, auf welchem di« Bastion LornitoffM gelegen ist, ist höher als der Hügel, auf welchem der große Redan (Bastion L) gebaut ist. Daher vermuthzn wir, daß die Haupterdwerke gegen die Bastion Kornllvss gerichtet werden. , o Wenn das Bombardement von den neuerrkchteten Erdwerken vor dem Malakoff loSgeht, man glauben, daß diese Arbeiten »ollen einem neue« Bombardement ünd emkm wird von den Alliirten ein so „höllisches * lassen werden, daß die Leusel in der Hölle erzitlM-Ww» den; denn das ist der letzte Trumpf ^deAdlfBsMn- detr« auSspieltn. Dieser Angriff «EÄn'Hcktzlßäsreit unb hoffentlich auch an Wirksamkett WWE«. DüMn haben die Alliirten zu versäu ¬ men, nichts ist für sie kostbarrr. stls die Zeit, denn Wie sieht's vor SeVastopör-nus r °"ch viel langftmer. st öochvietfi-chretEE In Deutschland fängt «ast jetzt an, nachdem die Während dieser Zeit find die HerreNllktssm auch Westmächte erklärt haben» daß di« vier Friedensgarantien' nicht unthätig; sie säubern ihre Gräben von der Md«, von ihnen nicht mehr anerkannt würden, über die Trenn barkeit oder Untrrnnbarkeit der, vier Garantien zu ver handeln: Unt geht hierbei recht gründlich der Graul an. Mit LemWerke der „Garantien" beginnt in der deutsche» Presse und vor dem hohen Bundestage dqS Gebiet der unerttagtichen Langeweile, vor welcher selbst Minister und Diplomaten Äettung durch die Flucht nach den Bädern stchG.'' Mir könnten nun denken, wenn dir vor Seba- stopol kämpfen, wollen wir auch nicht unthätig sein- so«-* der» uns wie Diogenes in einem Fasse auf den abge droschenen Friedensgarantien herumwälzen, um der Welt glauben zu mache«,-daß wir doch nicht ganz unthätig seien. Allein wir haben Mitleid mit dem lesenden Pu blikum und wollen ihm nicht zumuthen, uns bei dem Herumkollern auf dem dumpfigen Stroh der Friedens garantien zuzuschauen. Lieber wollen wir iir das frische Leben greifen und sehen, wie eS vor Sebastopol auSfleht. Nach dem furchtbaren Sturme vom 18. Juni ist vor Sebastopol eine scheinbare Pause eingetreten. Wir sagen absichtlich „scheinbar", denn das liebe Publikum tÄchte lieber jede« Tag ein so „höllisches" Bombardement mit großartigen Ausfällen und mit Würgereien und Metze leien lesen, und wenn es nun nicht alsbald wieder so etwas zu berichten giebt, weil solche Mordseenen den Theilneh- mern viel weniger interessant find, als den neugierigen Zeitungslesern, so denkt man gleich: nun ist'S alle, nun ist der Gang der Operationen in'S Stocken gerathen. Das ist aber nicht wahr. Jetzt geht die Arbeit mit Spaten, Spitzhacke, Steinmeißel vor sich, und Russen und Verbündete graben um die Wette. > General Pelissier wollte klüger sein, als sein Vorgänger, ließ Sturm laufen gegen eine Festung, in die man noch nicht Bresche geschossen hatte, gegen welche man mit den Laufgräben noch nicht weit genug vorgerückt war, we-halb die Sturmkolonnen in freiem Felde gegen die Festung zuschreiten und das furchtbar» Kartätschenfeuer der Russen aushalten mußten. Nun hat General Pelissier am I S. Juni ein« blutige Lehre empfangen: die Belagrer find nun zu der Ueberzeugung gekommen, daß sie am 18. Juni 4—SVOO Mann umsonst geopfert haben, und daß sie nicht mehr wagen dürfen, einen zweiten Angriff auf die Festung zu machen, wenn die Truppen nicht hinlänglich durch Erd- wäll« geschützt find. Di« Alliirten find also gezwungen, dit- rrgelcküßigt Belagerung wieder vorzunehmen und fort- zusetzeu.-undmit Geduld in dem felsigen Boden schützend« tiefe Gräben zu arbeiten. So schreiten sie den Festung», werk«« allttAugt viel langsame», als di« eilenden Sturm kolonnen vor, aber sie kommen mit Spaten und Hacke