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Der politische Grund zu dieser Maßregel ist leicht aus den neuesten Vorgängen» welche daS Abbrechen der hiesigen Konferenzen herbeigeführt haben, zu erklären. Se. Maj. der Kaiser will noch die in Galizien ver- samMlreh TsUMst, Wichtigen Md;p)hrd sich, ehestens buWi,beg^berz, : ,„7 — Aus Ruftschuk erfährt man, daß die Türken vor dieser Festung rin Lager von 12,000 Mann be zogen haben. Man glaubt, daß dieselben zum Ab marsche in dU Dobrubscha bestimmt sind. AuS der Ostsee. Aus Danzig, 8. Juni, wird gemeldet?'Der gestern Pachmittag hier eingetroffene „Bulldog"' verließ die Verbündete Flotte am 4. vor Kronstadt. DaS französische Geschwader hatte seine Bereinigung mit dem englischen vollzogen. Man hatte 1- russische Handelsschiffe in der Umgebung von Kronstadt gekapert; die Mannschaften derselben hatten sich vorher auf Booten an die Küste geflüchtet. Paris, 8. Juni. Die Wiederherstellung der Telegraphenverbindung mit der Krim scheint nur erst wieder sehr unvollkommen erfolgt zu sein; die ange langte Depesche war äußerst lückenhaft, jedoch so viel daraus zu ersehen, daß Gegeral Pelissier große Er wartungen hegte; begreiflicherweise sind dieselben auch hier auf'S Höchste gestiegen. — Der König von Por- . tugal, der sich hier sehr gefällt? wird seinen Aufent halt, wir «S heißt, bis zum 25. d. M. verlängern. Ztt ven'Sr. Maj.' und dem Lorbmayor von London zu Ehren zu veranstaltenden Festen hat der Gemeinde rath von Paris 50,000 Fr. bewilligt. — Das ärzt liche Personal der Franzosen im Orient hat bis jetzt bereits 28, daS der Engländer aber bereits 50 Aerzle verloren? ' — 9. Juni. Der gestrige Tag, an welchem, wie an allen Freitagen, der Eintritt in die Ausstellung 5 Fr. kostete, hat wiederholt den Beweis geliefert, daß dieser Preis eben für Paris zu hoch ist; es kommt Niemand, nicht einmal die Vornehmen, auch sie be nutzen die billigen und billigsten Tage; die Ausstel lung war in Folge dessen gestern so leer wie gefegt; heule dagegen, wo es sich nur um 1 Fr. handelt, strhmen bie Beschauer reichlich hinein. Der Kaiser widmet ihr großes Interesse, hat sie bereits viermal besucht und nicht unbedeutende Einkäufe gemacht; an seinem guten Willen liegt eS nicht, baß der Erfolg der Ausstellung bis heule noch ein so zweifelhafter ist. Der AuSgang der an sich so prächtigen Zuchtvieh ausstellung ist auch ein ziemlich bedauerlicher gewor den. Die Thiere werden versteigert, liefern indeß im Verhäliniß zu der Schönheit der Eremplare und der Raren ganz klägliche Preise, da nur sehr wenige Vieh züchter sich zum Bieten eingefunden haben und fast Alles in die Hände der Fleischer kommt. — Der Süden Frankreichs leidet entsetzlich durch da- Auötreten der Gewässer. Auf ganzen Strecken ist der Postverkehr unterbrochen. AuS der Krim. Die neuesten Nachrichten vom Kriegsschauplätze berichten vonneuenSiegen der Verbündeten, Am 9, Juni wurden auf der Börse von Paris zwei Depeschen des Generals Pelissier, an den, Marschall Baillant angeschlagen. Die erste ist auS der Krim am 6. Juni Abends abgegangen. Sie lautet: „.Heute haben wir und unsere Alliirten daö Feuer gegen die Außenwerke von Se- bastopol eröffnete Morgen, so Gott will, werden wir sie geyommen habey.". Die zweite Depesche ist vom. 7. Juni 11 Uhr. Abends datirt und lautet: -,Um k'/r Uhr gaben unsere Signale das Zeichen zum Angriff und eine Stunde spä ter flatterten unsere A dler auf dem Grünen Mamelon und auf zwei Redouten derKiel- schlucht. Die Artillerie des Feindes fiel in unsere Hände. Die Gefangennahme von 400 Mann wird unS angezeigt..,. Unsere Truppen haben die eroberten Werke in Besitz genommen. Unsere Alliirten haben mit gewohnter Entschlossenheit die feind lichen Werke in den Steinbrüchen genom men und sich darin festgesetzt. Sämmtliche Truppen zeigten eine bewundernSwerthe Hingebung." AuS London vom 9. Juni wird das Vorstehende in Folgendem bestätigt: „Lord Raglan meldet aus der Krim vom 7. Juni: Gestern fand eine furchtbare Kanonade statt. Abends eroberten die Franzosen das Weiße Werk nebst dem Mamelon. Die Operation war eine brillante; von allen Seiten wurde Bravour entfaltet." — Dem „T. C. B." wirb aus Paris vom II. Juni telegraphirt: Der heutige „Moniteur" enthält zwei Depeschen vom Kriegsschauplätze in der Krim. Die erste datirt aus Varna vom 8. Juni unb läutet: In den eroberten Redouten haben wir 62 Kanonen genommen; unter den russischen Gefangenen befinden sich 13 Offiziere. Der Verlust der Franzosen ist em pfindlich. — Die zwene Depesche datirt auS Kertsch vom 7. Juni. In derselben heißt eS: Die Expeditio nen der Flotille nach Taganrog, Mariopol unb Geist lJeiSkoe?) am 3., 5. und 6. Juni sind vollständig gelungen. Wir haben zahlreiche Magazine.verbrannt. Zu Taganrog, wo sich 3500 Manff russischer Truppen versammelt batten, haben die Verbündeten Widerstand gefunden; es ist ihnen jedoch nur ein Mann ver wundet worben. ? DaS „Dr. I." vom 14. .Juni enthält-noch fol gende telegraphische Depesche: - Petersburg, 12. Juni. Fürst Gortscbakoff meldet aus Sebastopol vom 8. Juni: Nach einem zweitägigen starken Bombardement griffen drei französische Divi sionen am 7. Juni 6 Uhr Abends die Redouten Kamt schatka, SelenghinSk, Volhynien und eine Batterie zwischen der Redoute SelenghiNSk und der Bastion Nr. 1 an und behaupteten sie. Die Redome Kamt schatka wurde von den Unsrigen wiebergenommen, aber die feindlichen Reserven bemächtigten sich derselben von Neuem und wlr blieben nur Meister der gedachten Batterie. 'Unsere Truppen haben sich bewundernSwerth ge- schlaM, Beweis ist, der Verlust heS Feindes, der den usisrtgen uberstewl sind gegik'2500, Mann be tragen dürfte; 275 Gefangene, darunter 7 Offiziere uB'2 hmMche, PwggMM,..., , Auf den übrigen Punkten der Krim nicht- Be deutendes. ;> N' ,'l- - i>.-'