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Tagesgeschichte. Altenberg und Umgegend. Der April macht kvtrklich seiner Gewohnheit Ehre. Regen unv Schnee wechseln mit einander ad. Dabei tobt (wenigstens hßütk, derr 10. April) ein solcher Sturm, daß man kaum sein eignes Wort hören kann. Ein großer Stritt aber Wt litltner Mehr von den Herzen unserer armen . iW«,s Ae tztzoW» Sorgen wegen Holze«, das dvi BielM<gar nicht zugelangt hat. iche sind sr?ilich ju stiumselig gewesen , um sich -Smit zu bedenken. — Die Oslerfeiertage waren ziem lich rauh. Rührender als jemals waren für den Ge fühlvollen Heuer die Züge der guten Kinder am Palm sonntag zur ConfirmatioNs ach, wid erblickte man bei Vielen die Roth an ihren dürftigen Kleidern in der rauhen Jahreszeit. Doch eö ist auch hierbei anzuer kennen, wie so manches wohlthätige Herz hier mit sorgen half, um diesem drückenden Mangel abzuhelfen. Unser Bergbau erfreut sich eine» gesegneten Fortganges, wobei, nächst der Umsicht der Beamten, doch nicht ganz die rastlose Thätigkeit der Arbeiter zu vergessen ist. Auch in Zinnwald gehl's scharf. Nur will es uns bedünken, als wolle die projectirte Er hebung des Zinnwalder Bergbaues noch nicht sich verwirklichen. Nach dem Prospekt, der mich in der Weißeritz-Zeilung (Nr. 98 vom 10. Dec. 1852) ab gedruckt worden ist, ist nämlich gesagt, daß man jähr lich I50V0 Fuhren Zwitter, mithin 1500 Cenlner Zinn ermöglichen würde. Gesagt ist dabei, daß bei dem früheren (Vasallen-) Bergbau nur 250 Cenlner Zinn jährlich auSgebracht worden wären, demnach in der jetzt betriebenen Weise 1250 Cntr. mehr auSgebracht würden. Wir möchten wohl gern einmal darüber eine Auskunft haben, um so mehr, da man es von früher her gewohnt war, wo alle Jahre Berichte veröffent licht wurden, zumal da dem Vernehmen nach der kä sige Bergbau so schwunghaft betrieben werden soll und daher zu erwarten steht, daß die Resultate immer gün stiger sich gestaltet haben werden, da schon über drei Jahre der Zinnwalder Bergbau nach den neueren Grundsätzen betrieben worden ist. Es würde daher von großem Interesse sein, wenn wieder einmal ein Bericht gegeben würde. — Lauenstein. Unser Oertchen erfreut sich einer lebhaften Geselligkeit. Hat sich der frühere Gasthofs besitzer Herr Philipp schon dadurch verdient gemacht, baß vor ca. 30 Jahren eine geschlossene Gesellschaft von ihm gegründet warb, die er eine länge Reihe von Jahren zusammenzuhallen wußte, so ist nach dessen Abgang von der gastwinhschastlichen Thätigkeit, eben falls ein geselliger Kreis ins Leben getreten, welcher den Namen: „Hohenthalia" führt, die also benannt worden ist nach dem Namen des Gutsherrn, beS je tzigen Besitzers, K. S. Kammerherrn Grafen von Hohenthal auf Püchau und Lauenstein. So chcr Zu sammentritt »st um so erfreulicher, indem in unserm Ort so manche Kräfte sich besinnst, wodurch nicht bloS eine angenehme, sondern gewiß auch so manche lehrreiche Unterhaltung möglich ist, zumal da die Li beralität der genannten Gesellschaft, auch Auswärtigen Zutritt und Theilnahme gestqttet Gewiß wird es auch vielleicht dahin kommen, daß won Zeit zu Zeit Zusammenkünfte zu wissenschaftlichen Besprechungen stattfinden, da, wie schon erwähnt, Kräfte vorhanden sind, wodurch die wichtigsten und interessantesten Fächer des Wissens vertreten sind. Wir wünschen daher diesem geselligen Kreis ein ferneres Fortbestehen. — Einer statistischen Uebersicht beS sächsischen Bergbaus im Dr. I: entnehmen wir, daß Sachsen am Schluß des JahreS 1853 388 gängbart Mmben beim Regalbergbau mit 11,077 Bergarbeitern hatte >74 lte-w, daß Graf Resselrod«, der von Anfang an zum Gebirgsbewohner, da die bessere Jahreszeit immer näher FÄ^dtN gttathen hat, jetzt in Petersburg das giroße Wort rückt, 'insbesondere für den VekdtenftWW die Nahrung. füM Ätd daß der ftMSfische Minister Dtouyn de GS weichen doch - - l'Huys in diesen Tass-WM Wien preist ist! was wohl dtS 5 ' ' kaum geschehen sein.idükste, wenn man in Pari» die Aus- Man ficht gewonnen hätte) die Wiener Konferenzen würdest sich resitltatlo» zerschlagen. Jndeß könnte die Absicht der Mit- bethriligung dieses Minister» auch darin bestehen, einen baldigen Entscheid herbekzuführtN und die endlosen Ver handlungen abzukürzen, damit Frankreich bald wisse, „ob Wurst oder Schale". In Bezug auf den dritten Punkt, Eintritt der Türkei iZ die europäische Familie und die Beschränkung der rus- fischesslleb'ermacht im schwarzen Meere, haben die russischen Gesandte» Gortschakoff und Titoff besondere Instructionen von Petersburg erbeten, welche in einigen Tagen eintreffen dürsten. Preußen soll durch seinen ordentlichen Gesandten in Wien Alles ausbieten, Rußland zum Nachgeben zu be wegen, damit der Weltfriede erhalten werde, und Preußen, soll sein Gesandter hinzugefügt haben, sei nicht gemeint, Rußland» Bundesgenosse in einem Kriege zu werden, den e» durch weise Nachgiebigkeit vermeiden könne. Der Kaiser Napoleon, welcher mit seiner Gemahlin England bald besuchen wird, wodurch sich das Bündniß beider Seestaaten befestigen dürste, soll bald darauf auch Wien besuchen^ Hier wird er entweder den Frieden rati- ficiren oder daS Bündniß mit Oestreich enger zu knüpfen suchen, wenn man sich auf den Wiener Friedensconferenzen nicht zu einigen vermag. Gegen die FrirdenSboffnungen sprechen die ungeheuren Kriegsrüstungen Frankreichs und Oestreichs, welche fistirt werden könnten, wenn man wirklich von dem nahen Frieden so überzeugt ist, wie dies manche Regierungsblätter dem Publikum glauben machen. Kommt'« nach den Drangsalen und Wirrnissen eine» zweijährigen Zeitraums, in welchem Handel und Gewerbe zum Nachtheil der Bevölkerung außerordentlich gelitten haben, zum Frieden, so möge es ein solcher sein, der Eu- ropq erlaubt, zu entwaffnen und die ungeheuren Summen der Kriegsbereitschaft zu ersparen, ein Friede, in welchem sich das Vertrauen in den Halt der Friedenszustände so sehr befestigt, daß Handel und Gewerbe einen verjüngten Aufschwung nehmen können. Ein fauler Friede, der schon in einigen Jahren wieder gebrochen werden könnte, wäre die größte Kalamität, welche uns treffen könnte; denn waS würde es Europa frommen, wenn nach. den Millioken-Verlusten, welche der Krieg, die Rüstungen und das Darnicderliegen der Gewerbe verursacht haben, nach wenig Jahren daS alte traurige Lied von Neuem anginge? Nur ein gesunder Friede mit den nöthigen materiellen Garantien kann Europa frommen. Jedenfalls sind die Wiener Friedensverhandlungen von viel größerer Wichtigkeit, als fie ihnen das Publikum beilegt. Sie bilden einen wichtigen Wendepunkt in dem Drama der Gegenwart. Frieden oder Krieg liegen in ihrem Schooße. Folgt der erste nicht, so hat die Welt bänn eine donnernde Kriegs-Ouverture zu erwarten.