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der'Feuerstrom die Richtung ein, welche er beim Aus- bruche von 1830 genommen; langsam senkte er sich in die Vitralla, ein kleines Thal am Fuße des Vesuvs, hinab. Um 6 Uhr Abends vereinigte sich die aus den drei Kratern hervorbrechende Lava zu einer compacten Masse, welche 4—5 Meter dick und mehr als 200 Meter breit war. Diese Masse erreichte endlich einen Abhang, von wo auS sie sich, einem feurigen Wasser falle vergleichbar, in das Thal stürzte, alle Hindernisse vor sich vernichtend und das ganze mit Eichen und Kastanienbäumen bepflanzte Thal in Flammen setzend. ES war in der That ein furchtbares, aber zugleich prachtvolles Schauspiel. In 28 Stunden durchlief die Lava eine Strecke von 2'/i italienischen Meilen und bedrohte ein am äußersten Ende des Thales gelegenes Dorf. Eine düstere Nacht erhöhte noch die Majestät des Anblicks. Der ganze Busen von Neapel war er leuchtet und sah wie eine 5 Meilen im Durchmesser haltende Gluthpfanne aus. Die Straße von Por- tici und Resina, wo das Aufsteigen des Vesuvs be ginnt, war mit Fremden bedeckt; die Engländer machten sich vorzüglich durch ihre Kaltblütigkeit bemerkbar; mehre hatten Zelte mitgebracht, die sie gleich beim Be ginn deö Ausbruchs aufschlagen ließen. Sie haben sich so dicht wie möglich an dem Schauspiel häuslich niedergelassen und wollen den Berg nicht vor dem Ende des Ausbruchs wieder verlassen., Paris, 12. Mai. Der Kaiser hat am 8. Mai ein Manifest an die Orientarmee erlassen, in welchem er die Gründe auseinandersetzt, die ihn hindern, seinen Reiseplan nach der Krim auszuführen. Man ver sichert, das Manifest sei sehr kriegerisch gehalten. Es wird als nicht unwahrscheinlich bezeichnet, daß der Kaiser nächstens einen kurzen Ausflug nach den zwei bedeutenden Waffenplätzen Metz und Straßburg machen werde. — Pianori'S CassationSgesuch ist heute ver worfen worden. Seine Identität ist vollständig er mittelt worden; er Hal Weib und Kind verlassen und war bereits früher wegen Mordes zum Tode ver- urtheilt; aus diesem letzen Grunde glaubt man, daß sein Gnadengesuch beim Kaiser wenig Erfolg haben werde. — 13. Mai. Der „Moniteur" enthält das Programm für die feierliche Eröffnung der Ausstellung; dkselbe wirb den 15. Mai Mittags Schlag 1 Uhr im Jndustriepalaste stattsinden. Prinz Napoleon, von der Commission umgeben, wird den Kaiser und die Kaiserin am großen Eingänge empfangen und nach dem Thron« geleiten. — DaS Urtheil gegen Piavori wurde heute Morgen um 5 Uhr vollstreckt, — 15. Mai. Unter großem Andrange fand die Eröffnung der Ausstellung um 1 Uhr statt, und war die Feierlichkeit um 2 Uhr beendet. Die Rede des Kaisers enthielt nichts über Politik. Stockholm. Authentischen Nachrichten zufolge haben die Gesandten Englands und Frankreichs im Auftrage ihrer Regierungen der schwedischen ein Ul timatum des Inhalts überreicht, daß die beiden gegen Rußland Krieg führenden Großmächte nicht länger mehr .die Neutralität Schwedens anerkennen könnten. Dieses Ultimatum soll jedoch erst dann in Kraft ge setzt werden, wenn die wieder aufgenommenen Friedens, Unterhandlungen nicht zu dem gewünschten Resultate mit Rußland zu führen geneigt wären. Uebrtgens herrscht in Schweden eine ununterbrochene Thätigkeir in allen Zweigen der Militär- und Marineverwaltung, die wohl ihren Grund vorzüglich darin zu suchen haben wird, daß man sich genöthigt sieht, den West mächten gegenüber sich willfährig zu zeigen. Die schleunige Mobilmachung der schwedischen Landwehr ist anbefohlen worden. Aus der Krim. Die neuesten heute vorliegenden Nachrichten vom Kriegsschauplätze reichen bereits bis zum 11. Mai; sie melden nichts Entscheidendes. — Die englische Regierung hat, wie aus London vom 13. Mai telegraphirt wird, eine Pepesche auS dem Lager vor Sebastopol vom II. Mai, Abends 7 Uhr, erhalten, welcher zufolge die Russen in der . Nacht vom Donnerstag ein Feuer auf die Laufgräben der Verbündeten, eröffnet, jedoch keinen eigentlichen Angriff gemacht, sondern sich damit begnügt hatten, ihre am vorigen Tage gefallenen Landsleute zu be erdigen. Kirchliche Nachrichten. Dippoldiswalde, vom II. bis 17, Mai. Geboren wurde dem Hausbesitzer Joh. Gottl. Schüller in Ulberndorf eine Tochter. Am Sonntage Exaudi: Früh^-Communion: Hr. Diae. Mühlberg. VormittagS-Predigt: Hr. Super, v.- Zobel. NachmittagS-Predigt: Hr. Diac. Mühlberg. Parochie Lauenstein, vom 15. April bis 5. Mai. Geboren wurde dem Joh. Gottfr. Pctzold, anfäff. Bürger und Maurer, ein Sohn. Gestorben sind: Frau Amalie Ko hl, Hrn.Joh. Gottfr. Kohl's, Schullehrers in Liebenau, nachgelassene Wittwe; — Emilie Auguste, Mstr. Heinr. Ehreg. Rehn' 8, ansäff. Bür gers und Bäckers in Lauenstein, ehcl. jüngstes Kind. .l- . Dürfen-Dericht. > 14 Nai 8üebsisede 8taat«papierv ä 4-/2 °/, grosser« 101-/«8r. — 6., klein. — 8r. — 6., dergl. ä 4"/o 100 >/. 8r., — 6.; Sergi. ä 3"/„ grünere 8K 8., — 6.; kleinere — 8r., — 6.; Danstrentendrivle ä. 3'/, «/» grüss.— 8r. 80V» 6.; 8air. Lisvnb.-Xvtivn—8r., 78'/r 6-; l-vipr. 8tailt-0blig. a 3"/o grossere — 8r., 95 6.; ä 4"/o 100>/«8r..- 6.: Lrbl. plandbrivle L 3'/,"/<> grossere88-/2 8r., — 6., kleinere — 8r. — 6., dgl. ä 3»/,°/« grüs« 94'/r8r., — 6.; l.uusitrvr Pfandbriefe a 3"/, — 8r., — 6., drgt. » 3'/»°/» — 8r., 94 6.; dgl, ä 4°/» 100 8r., — 6.; Partial obligationen llvr k.viprig-Dresdner Lisenbalin » 3>/r"/» 10k 8r., — K.; keipr. 8snk-^elien ü S50 7'iilr. pr. 100 — 8r., 162 6.; Deiprig-Drvsdner Lisenbabn-tetion — 8r., 198 6.; Dresden-Ibarander l^Iberts-Labn) Aktien — 8r., — 6.; Diiekiseb-Deblvsisebe — 8r., 100'/« 6.; I.0bau- 2ittauer40'/«8r. — 6.; kilagdyburg-kviprigsr — 8r., 299 <».; I'kurlngisvbv — 8r', 102 6.; ^Itona-lifvlvr 121 8r.. — t».; ^nbalt-Ilosssuer t.andesb. — 8r. 132 t-; Oestrmel». Dank noten 80 8r., 79-/« 6 U Dulden --- 16 8 kl) l.cuüsd'orv pr. 8tüvk 5 l'blr. 12 blgr. Z-/« Pf.; Duvatvn pr. 8tüvK 3 Idlr. 3 bigr. 3-/« pl- —