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Freitag. Id-24. SZ.Mikr^ 185S. Erscheint Dienstag» - unl WÜ<Pst..r,-Z» irzieheu,) durch all« Postanstal- ten. Preis pro Quart. I0Ngr. D. Inserat» U werden mit,k « Pf. fiis d» Zeile sirrmPM ., Ein ünterWten-e- Äochenbl-tt für den Bürger üüd Landnmnm > / n t D ..... ..../ ...... .1.,... . . ... -rd. Unsere Ansichten über die Wiener Friedens- ! confererrzen. Ehe diese Zeilen gedruckt fein werden, dürsten wohl die FrirdenSverhandlungrn in Wien endlich begonnen haben, die sich darum ganz einzig in der Weltgeschichte auSnehmen, weil eS noch nie erhört gewesen ist, daß man während des gewaltigen Kampfes zweier großen Heere, wie man sie seit 18lä nicht wieder beisammen gesehen hat, die Verhand lungen des Friedens beginnt. Die ganze Sache leidet an demselben logischen Widerspruche, als wenn zwei Per sonen ihre Raufhändel beginnen und gleichzeitig über ihre Ausgleichung und Versöhnung diScutiren wollen. Hier gilt das Faustrecht, und wer die meiste physische Kraft entwickelt, wird auch die höchsten Forderungen später stellen; daraus folgt, daß die Basis der Wiener Friedensverhand- lutcheN «in« wandelbare sein muß; siegen inmittelst die West mächte in? der Krim insoweit, daß ihre Heere von Bala- klav»/ Sebastopvb und Eupatoriq einander die . Hand rei chen können, so daß dann zu erwarten steht, dieselben würden nach 4iner offenen Feldschlacht Sebastopol auch im Norden einschließenimnd sa der Festung die Verbindung , , nach Außen ^a-schnÄden, so werden die Forderungen der stn Orient nicht gebrochen sei . - . I: ,1, .'..U. --.Su?- Verantwortlicher Redactenr: Carl Jehne in DippoldiSwald^i <» >,: SiSSSSSSSSSSWS»SS««SSM^ " -' i i - H«. 'i" Grenzen Deutschlands rücken lassen, «Sn. hqk Ochist zn- gesehen , wie der nordische Eoloß ani ddv ütttyN-.Dynau sich physisch und moralisch vergrößerte Auch. Fr-^Kretch vergrößerte sich durch Eroberung Algerien-, nyd England erweiterte seinen Einfluß immer.»«HZ auf dem FeKland«. So war das europäische Gleichgewicht, durch das-sich die Großstaaten gegenseitig im .Schach 'Wtest,-lässt--Wst.»- . dert. Di» mußte denn der Moment kommest, der^nchn seit zwei Jahren eingetreten ist und de« atzet Dttstepdrn vor-, aussahen.1 Damals bestand noch eine innige Freundschaft, zwischen Oesterreich.Md.WMnd. Als aber in Monte negro und Serbien sich offenkundige Spuren von einer wohlorganistrten Hinneigung zuHußl-A- zeigtey^da glaubte Oesterreich einen. entschiedenen ^-getz ^iuAsnd thun zu müssen:, es sendete ,dest. Arasen, KeiyiiMn Eon- stantinopel, der mit feinest Forderten.ZoWgyhi^church- drang. Diese Seirhung war hsts. erste Z^an M»s: deut schen Politik, einer ausbrechenden/lange verhaltenen poli tischen Krankheit., Nun hing es chicht mehr von.RÄßlq^'d ab, ob es den Fürsten Mentschlkoss senden wollte oder nicht, Rußland mußte ihn sendest, eS muß^ sripest», Volke und den Türken beweisen, daß sein seltherjge» Übergewicht nacy «upen Avltynerven, ,o wrrorn vir yorverungen ver zm Orient nicht gebrochen sei, und dgß,, <im .geifllNg«N,er Seemächse nicht nur fester, sondern auch weitgehender Schachzug einer andern Großmacht Rußland/,yr^chhge, »erdest. i-' f >. -- - - . einen zweiten noch, glänzenderest Zug zu thiM» Mg -'«! Der rasüsche Kaiser, AlexanderII. soll, fried- der Zwiespalt zwischen Rußland uyd OestzrrM; ,-fr liebendet sein-,Vater Nicolaus, der dem Sohn« Mener Kaiserstaat rüsteteEnglands «» dtr ^Schwtllesaiuer. Regierung die Ausstcht eine» "großen Kriegs^ als dornenvolles Erbe ühergiebt. Allein er kann b«i heg, aufgsregten Volksleidenschaften — man hgt in RußlaM' dfN begonnenen Krieg bereits als einen ReligionSkritg prorlamitt und die Leidenschaften der rohen Massen entflammt — und bei der Begierde der altrussischen Partei nach Krieg und Eroberung nicht so leicht auf ein mal in die Bahnen des Friedens lenken, eben so wenig, wie msn einer dahinbrausenden Locomotive plötzlich Halt gebieten kann, Daß 'der neue Kaiser das Streben der KriegSpartei hat berücksichtigen müssen, sieht man auch au- dem Negierung-Programm desselben, welches nicht abson derlich friedlich Wat. " .. . ... Wenn aber" auch Hlexallder ll ein wahrer Friedens- fürst, ein zweiter LoUiSiPhttipv wäke, so könnte er doch nicht darauf eingehen.sein Reich am schwarzen Meere schwächen zu lassen, und jetzt, wo Rußland noch keines wegs überwunden ist,, in. einem Friedensschlüsse alle jene BmthM wpftv».-Mch« sein Vater dqrch mehrf-che Feld- tüge»M»er,-krrungty,hat.^ z Dm erste Grund z»r den.Kämpfen des S-hrx.s.lsi-4 NN-' l«-ü ist bereits! auf dem Wiener Kongreß-4sis ge legt winde», ) Mim hat in. jener Zett di« russisch» Groß macht sich außerordentlich vergrößern lassen, man hat Ruß-. lgnd durch Einverleibung Koleys bis an die mittlemy schloffen zum Erstaunen der West ein HHndo^'ab.gegen das Erobernde Rußland. Ruy war ü» CouM,<p^rstNyi^ der ejfley europäischen EhäräÜe»». trägt,' .Ogg., .W« VagWiltz sage», was nu,n wolle. Preußen noch Zöllig ^Mr halb des Kampfes, und eS '.scheint, entschlossen zu,sein, seine „souveräne Neutralität'/ auch dgnn durMbrest M wollen, wenn »an diese sstnfle Großmacht auch nicht mit in Wien an den Fürdesisverhandluygen Tbeil nehmen läßt, ein.Umstand, d«r zu vielen Verwickelungen Anlaß geben kany»' Oesterreich, hat anscheinent) keju« -roße Lust, sich ag dem Kampfgu. hxtheisigeu ; allefn sein« eignen In teressen stghen zu Ur in erster Reihe auf Hein Spiele. M daß es, in sei«er Witztühr liegen könnte, sich nach Belieben von demselben auszuschließen. , Weqex Fr,ichsnsverhn»dlung«n »verüen beginnen ujid, vielleicht,Wis.,elwaS mehr Aussicht auf Erfolg, seitdem Kaiser MeylGs^n d«»>i,Ächauplatze der Weltgeschichte' abgetreten ist. Aber di« .Schwierigkeiten werden außer- opd«n>lich groß, werden in Wiey,, sobald man anfyngt, auf praktische Weise Garantien-.de» Friedens zü-.fordern; die-Schnitt», w»lche gemacht werden müssen, ^werden Ruß- ÜychjM tief' in's Fleisch gehe« und daß wtlid^ Wieder Oest? reich unhiPreußen, wehe thün. Oesterreich würde es wohs gern sehen, wenn die russische Uebermacht im schwarzen gehr^chen' würde, qllgiy.chenn'dagegen englische uqch