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114 um 10 Uhr die Höhe von 2 Ellen über Null erreicht. — .Einer telegraphischen Depesche ans L»ftmeritz von heute früh 3 Mr ü» MMiW MvHe' ist an demselben Morgen ftüP-V, - Mr Has Eis daselbst bei einem WasseMnds von Über 0 am da- sigen Pegel aufgebeochen und das Wasser im Steigen .begriffen. ES dürfte dem zu Folge daS böhmische Eis seinen ungehinderten Durchgang haben und das selbe hier am hkMgen Nachmittage zu erwarten sein. Der Wasserstand kann sich nicht bedeutend erheben, da von oben durchaus wenig Zufluß statlfindel und sämmtliche obern Gebirgsbäche noch zugefroren sind. — Der Eisgang ist bei Riesa zum Stocken gekom men und hat daselbst den Wafferstand von 1845 schon überstiegen. — DaS sächsische Elbthal, stromaufwärts von Meißen ungefähr, ist jeder weitern Gefahr über hoben.- Eine telegraphische Depesche aus Bodenbach, vom 4. März Vormittags ^/«II Uhr, lautet: ,,Das ganze Eis steht bei Lobositz. Es fehlt dort noch an Waffen Dagegen ist das Wasser in Bodenbach stark im Steigen. In Pirna Wasserftand 3'/r Elle über Null." Großenhain. Am 19. d. M. ist auf Waldaer Revier im Gehege zwischen Walde und Zabeltitz, 1^ Stunde von hier, ein Steinadler, wunderschönes Er- emplac von 3 Ellen 18 Zoll Flugbreite, 15 Pfund schwer, der sich auf einer Fichte Niedergelassen haue, vom Hrn. Leutnant Graf von Schimmelmann erlegt, vom hiesigen AMtsactuar I)r. Sachse angekauft und der Betrag des Kaufpreises nach vorheriger ausdrücklicher Bestimmung an arme Soldaten vcrtheilt, das Erem- plar aber an Hrn. Hvsralh l)r. Reichenbach in Dres den gesendet worden, damit eS in der königl. Samm lung Aufnahme finden müsse. Leipzig, 1. März. Bei dem heute von Hof an gekommenen Zuge ereignete sich unweit Gaschwitz ein Seitenstück zu dem neulichen Vorfall auf der sächsisch-schlesischen Bahn. Ein Conducteur stürzt näm lich von seinem unmittelbar hinter der Locomotive be- kindlichen Wagen herab, aber als der Zug hielt, sah man den Todtgeglaubten wieder nach seinem Wagen eilen und unversehrt seinen Platz einnehmen. Berlik, 2. März. In hiesigen diplomatischen Kreisen wird die Hoffnung gehegt, baß es Lord 3» - Rüssel hier gelingen werde, die Schwierigkeiten welche in Betreff des Zustandekommens eines Vertrags mit Preußen vorliegen, zu beseitigen. Der Gang der Ver handlungen zwischen Preußen und den Westmächten soll in Paris bis jetzt noch zu keinem Ergebniß ge führt haben. Auch ist, wie man hört, eine Einladung an Preußen zur Theilnahme an den bevorstehenden Wiener Friedensverhandlungen noch nicht crfölgt. Aus der Krim. Nachrichten aus Konstantino pel vvm 22. Febr. melden, daß zwei Ausfälle welche die Russen in den letzten Tagen unternommen, sieg reich zurückgeschlagen worden seien. Es ist gewiß, daß die Russen einen neuen Angriff gegen Balaklava beabsichtigen; es sind alle Vorbereitungen zum Kampf getroffen. Sämmllichen Handelsschiffen ist der Befehl zugegangen, aus dem Hafen abzusegeln. Aus dem englischen Lager vor Sebastopol schreibt man u. A.: An Proviant haben wir jetzt Ueberfluß, erhalten auch jetzt die Kaffeerationen in gebrannten Bohnen, und zur Verbesserung deS Trink- wqsserS Orangen, welche voy Mülsüngrtroffen, lei- d« aber giößtentheils gequetscht-und deshalb stellen wisse« in Fäulniff übngegangen sind. An frischem Gemüse herrscht Mangel, doch sollen in künftiger Woche mehre Schiffsladungen unterwegs sein; auch von dem nächst bevorstehender Vertheilung der für die Armee bestimmten und endlich einaetroffenen Weihnachtsge schenke ist stark die Rede. Dle meisten dkeser Geschenke werden jetzt solche Leute erhalten, die das Weihnachts fest noch auf englischem Boden feierten, denn das Gros der Vorkämpfer an der Alma und v.om 5. Novbr. feiert schon längst daS ewige Weihnachtsfest. — Lord marschall Raglan scheint ein ganz anderer Mann geworden zu sein. Seine vormalige Achtlosigkeit hat sich in allgegenwärtige Umsicht verwandelt. Man glaubt jedoch, daß eS ihm bei seiner kränklichen Con stitution nicht möglich sein wird, seinem schwierigen Amr noch längere Zeit vorzustehen, und wird General Brown als sein Nachfolger, oder, nach Andern, als sein Aide-de-Camp bezeichnet. — Die Belagerten haben neue Verstärkung und Proviant erhalten. Sie schanzen Tag und Nacht, unterhalten ein sehr lebhaftes Feuer und machen fast allnächtlich bald größere, bald kleinere, immer aber resultatlos endende Ausfälle.— Unser Lager ist dadurch, daß die französischen Ab- theilungen sowol hier als auch in Balaklava quartie ren, zur allgemeinen Heerstraße umgewandelt. Zm Allgemeinen aber gewährt es daS Bild eines großen Arsenals. Ueberall Thätjgkeit, überall Vorbereitungs arbeiten zum Sturm, welcher nunmehr einem defini tiven Beschluß der Obergenerale zufolge Anfangs März wirklich stattfinden wird. Mittheilungen über die Verhandlungen der Stadtverordneten in Dippoldiswalde. 7. Sitzung am 23. Februar 1855. Gegenwärtig die Stadtverordneten: Nackc, Vorsitzender, Marbach, Wnschig, Lauschke, JehneündOchernal, sowie die Ersatzmänner Kästner, Dörner und Reinhardt, 1) AuS dem vorgetragcnen Raths-Protokosl ersah man, daß der Stadtrath die zwischen ihm und des» Stadtvcrordnetcn- Collegium über die Aufhebung des mit Hrn. Kaufmann Reichel allhier abgeschlossenen CoutractS (vcrgl. Mitthcilung vom 22. buz. sub 1 und Mitthcilung vom 24. buj. sub 2) entstan dene Meinungsverschiedenheit zur höheren Entscheidung bringen will, zu welchem Ende auch bereits der Tag des Berichtsabgan ges bestimmt worden ist. Man fand über diesen Gegenstand nichts welter zu bemerken, und verzichtete auf Einreichung einer besonderen Vorstellung. 2) Aus das in der Mittheilung vom 16. buz. bereits er wähnte und unter Beibringung eines anderwcitrn gerichtlichen Zeugnisses erneuerte Darlehnsgesuch beschloß man, die Dar leihung von 600 Thlrn. —- —- zu genehmigen, Falls das Residuum der dafür abzutretenden LicitationSgclder der Sparkasse zugleich zu Deckung der durch Auszahlung der jährlichen Zin sen und Kosten erwachsenden Kosten mit übereignet wird. 3) Weiter beschloß man, dem Gesuche der Mühlenbcfitzers Rupprecht allhier sowohl in so weit, als derselbe um anderweite Ausmessung der von ihm erkauften Communparcellen (vergl. Mittheilung vom 22. buj. 8lll> 3) gebeten, als bezüglich der gewünschten Herabsetzung deS Kaufpreises für den sich dabei erge benen Mehrbetrag auf I Thlr. 15 Ngr. -- pro UMuthe in dcr BorauSsctzung Statt zu geben, daß die Ausmessung lediglich auf Koste» deS Gcsuchstellcrs geschehe.