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SL unsere Artillerieoffiziere schlagen die Zahl seiner Ge, schütze aus der Südseite der Festung auf 45V Stück an. Von den Werken der Nordseite hahen wir kaum eine Ahnung, doch scheint eS fast, als wären sie un einnehmbar. Soweit sich von unfern Positionen aus sehen läßt, sind ihre Vertheidigungöwerke sauber und stark gearbeitet. Hinter der Flaggstaffbatterio sind Tau sende^ ihrer Leute mit deiy Bau neuer Batterien be schäftigt. Ihr Gottesacker außerhalb der Stabt be weist, baß sie viele Leute verloren haben müssen. Jnner- unv außerhalb desselben recht sich ein frischer Grab hügel an den andern. Jhpe andern Friedhöfe, die wir nicht sehen können, , mögen ndch viel gedrängter sein. Daö Wester, ist schön, und unsere Truppen er- sreuen sich jetzt eines währen Ueberflufses an Winttr- kie»dern. Vöst den Hütten dagegen sind leider nur sehr wenige gstfgestellt. Auch in Balaklava ist jetzt Vieles besser Eingerichtet, aber von der Eisenbahn ist noch keine Spur." — Der „Hamb. Corresp." enthält einen aus führlichen Bericht aus dem englischen Lager vor Se bastop ol vom 27. Januar, dem wir folgendes entnehmen: Seil dem 17. Jan. hat der Frost einem wahren Aprilwetter Platz gemacht, wobei Wärme und Kälte, Sonnenschein, Regen und Schnee häufig und urplötzlich mit einander abwechseln. Der Erdboden ist so morastlsch, daß man Mühe hat, von einem Quar tier ins andere zu gehen. WaS daö Terrain in den Laufgräben anbelangt, so ist dieö einem eben abgelas senen Flußbette täuschend ähnlich geworden, überall naßkalter Schlamm, der nicht selten über fußhoch liegt, und mehr als tausend Pfützen und Lachen Schnee- wassexS. Wer nach dorthin zum Wachtdienst com-, mandirt ist, kann sein Fußzeug ruhig im Quartier lassen, denn in weniger als fünf Minuten ist eS durch geweicht, mithin unnütz geworden. Was uns haupt sächlich mangelt, ist hinlängliche Wärme, um Vie durchfrosteten Glieder einmal andauernd auslhauen zu können und nicht vom Aufwachen bis Einschlafen an Zähneklappern laboriren zu dürfen. Allerdings ist man in den Baraken dem fortwährenden Frösteln we niger ausgesetzt- als in den Zelten, aber wie we nig solcher. Baraken sind bereits praktikabel? ziemlich drei Fünftel der Armee muß nach wie vor unter Leine wand camvirem' Man zählt unter den Tobten der Letztzeit etwa 30 Erfrorne, Husten, Schnupfen und Rheumatismus trägt Jeder mst sich herum, und kann man die Gesammiarmee in zwei gleich große Hälften «heilen, deren "eine — die wirklichen Patienters-^7 ^tüs Invaliden, die «andere aber — aktiv — auch Hast invaliden besteht. Der Abgang an Kranken und un ter diesen wieder an Todten ist fürchterlich, sind ftit Eintritt der gelinden Witterung säglich im^Zufiehnren begriffen. Dieser Krieg ist asi Schmerzen und Ent behrungen reicher als es vielleicht je einer war, seit Kain seine Hand in Menschenblut rauchte; der Rück zug Napoleons aus Rußland war seinem Heere schreck lich; aber jene TodteSnoth nahm ein Envx, während die unsre andauernd ist. -Von dem Unheil, das über uns waltet, kann Niemand daheim sich einen Begriff machen, man muß eS erleben, um eS erkennen zu. rön nen, und wenn man es erkennt, so, muß man sich wundern, daß man wirklich noch am Leben ist- — Fürst Mentschikoff meldet vom 8. Februar: Die allgemeine Lage vor Sebastopol hat keine Ver änderung erlitten. Wir fahren mit Erfolg fort, die Belagerungsarbeiten des Feindes zu hindern. AuS dem feindlichen Lager angelangte Deserteure sagest aus, daß in Folge der starken Verluste, welche die Eng länder erlitten, die Wachen in den Trancheen jetzt von den Franzosen gegeben werden. " — — Markt und Verkaufs-Preise Pirna, den 17. Februar 1855. LSchfl. Thlr. Ngr. Thlr. Ngr. Weizen 8 5 zu 162 Pfd. bi, 6 25 z» 174 Pfd. Roggen 5 — zu »50 Pfd. bis 5 15 zu 182 Pfd. Gerste 4 — zu 116 Pfd. bis — — zu «-!- Pfd. Hafer 2 10 zu SO Pfd. bis 2 20 zu 110 Pfd. Erbsen 5 10 zu ISO Pfd. bis — - zu Pfd. Wicken 3 25 z» ISO Pfd. bis 4 zu 184 Pfd. Hirse 11 — zu — Pfd. bis — — zu — Pfd. Grütze S 15 zu — Pfd. bis 13 — zu — Pfd. Linsen 8 10 zu — Pfd. bis 8 20 zu —Pfd. Bohnen 8 — zu — Pfd. bis — — zu — Pfd. Kartoffeln 2 10 zu —Pfd. bis — — zu Pfd. Der Centner Heu — Thlr. 22 Ngr. bis — Thlr. 25 Ngr. DaS Schock Stroh 4 Thlr. — Ngr. bis 4 Thlr. isi Ngr. Die Kanne Butter 14 Ngr. bis 15 Ngr. , , Allgemeiner Anzeiger. Berichtigung. .'Da in dem Corrrspondenz-Artikel der Weißeritz-Zemmg vom 16. d. M. (Nr. 14) unter Altenberg über die Verunglückung deS Bergarbeiters Gott Helf Ehren reich Behr auf der Grube „Vereinigt Zwit- ierfeld zu Zinnwald"- «heil» irrige, theils gänzlich falsche Lhatsachen referirt sind, sieht sich daS unterzeichnete Bergamt veranlaßt, zu Heren Berichtigung NachsiehendeS zu veröffentlichen. , Merchings ist der Dpppclhäuer re. Behr in Folge mangelnder Vorsicht bei dem Anzünden und Weg thun seines besetzten Bohrloches durch dAS vorzeitige Erplodiren des letzteren verletzt worden, dessen erlittene Verletzungen jedoch nur leichter Art, indem derselbe weder für toht hat aus der Grube herauSgeschafft, noch durch HA herbeigerufene ärztliche Hilfe erst' in daS Leben hat zurückgerufen werden müssen, vielmehr ohne fremde Beihilfe auSzufqhrrn und nach Hause zu gehen vermocht hat. Ebensowenig steht dessen Arbeitsunfähigkeit in Folge jener Verletzungen zu erwarten. Daß derselbe dagegen arm ist und sich durch die Krankheit seiner Frau sowie bei den gegenwärtigen Zeitverhältnissen in gedrückter Lage befindet, muß der Wahrheit gemäß bescheinigt werden. AlteiO-ra, den 17 Februar 1855 Das Königs. Berg-Amt daselbst. . 7 Perl. '...