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Der sächsische Erzähler : 05.06.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194006056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19400605
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19400605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-06
- Tag 1940-06-05
-
Monat
1940-06
-
Jahr
1940
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 05.06.1940
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Beiblatt z« R««mer 12V M Gächfifche Erzähler «ittmoch, »« 5. Amtt 1V40 „Flieger müssen ganze Kerle sein .. Lin Gespräch m» Generalarzt Professor Koschel, dem «Vater der deutsche« eustfahrlmedlzln Regiment an, e» erlitt da» gleiche Schicksal. Tagelang wurde mit unendlicher Tapferkeit gefochten, aber alle Angriffe auf Dtxmut. den wurden abgeschlagen. Die ^tadt blieb in FeindeShand. .. Mesk heldenmütige Offensive wurde im Bmt erstickt. Noch Vis Sude Oktober tobten die Kämpfe, dann ginge» sie allmählich in einen StellunaSkampf über. Worte find zu arm, um zu schil dern, wa» in diesen «Tagen von den tapferen Soldaten der vier Reservekorp- geleistet wurde. DieHeereSverichtemeldeten damals, daßdte jungen Regimenter unter dem Singen de» Deutschlandlie- deSihren Angriff vorgetragen haben. Wer e» angestimmt hat, weist Ja W«U» diese» Lese Prsfeffor Lr. Grast «aschrl, v«r»taa»s»st sei»»». Uaf»r Mita»heiter hatte Geleaeaheit ,u »wem «espröch mit wm erfsl«reich«n LaktfahrtploAe». Wem» man die frisch«, kraftvolle Stimme de« Jubilars vernimmt, glaubt man es ihm schon am Telefon, daß er sich noch lange nicht «zum alten Eisen zählt. Neben der Fliegerei hat ihn wohl die bay risch« Serglust, die er in seiner Freizeit in seinem schönen Heim am Tegernsee genießt, so jung und beweglich erhallen. ,Lch gehöre", er- zichlt der Jubilar, „der deutschen Luftfahrt bereit» seit der Begrün dung de» Lustschifferbataillon» im Jahre 1901 an und hab, seitdem an ihrer Entwicklung rastlos mitgearbeitet. Al» man dielen Begriff in der Medizin überhaupt noch nicht kannte, dacht« ich schon an die " " manchem Flieger so >eit der Fliegerei . ja jedem Windstoß schutzlos nnmenden Krankheitserscheinun- kein Mensch, wird auch nie einer ergründen. Sin» nur ist ge wiß: Beseelt von.dem Gedanken,dieses LicheS<waren sie alle, die Die Schlacht starb am 17. November 191» an der Erschöpfung aller Soldaten. Der Tod von Uvern war müde geworden. Da» Opfer der Jugend war nicht umsonst gebracht. Die viele waren e»? Wie meßen sie? Fragt nicht! Bei Rouler» meißelten sie Kameraden in den Stein eine» Massengrabes: „Gelitten, gestrit ten für Deutschland» Ehr', e» kennt ihre Namen nur Gott der Herr!" Heute weht die RetchSkrlegSflagae über den Feldern von Langemarck, die so viel Blut getrunken haben. Die Toten de» Weltkrieges waren die Saat de» neuen Deutschland, da» strah- lend und stark in unseren Tagen über Flandern» Ebenen den Weg zum großen Siege geht. Erforschung der Luftkrankheit, die manchem Flieger so schwer zu schaffen macht. Dies« trat in der Anfangezelt der Fliegerei vorzugsweise ip Len FesstlbaLcnv aus, di« ja jedem Windstoß schutzlos aufgesetzt sind. Um die hierbei vorwmmenden Krankheiteerscheinun- gen zu studieren, mußte ich natürlich selbst mit Fesselballon« ausstel- gen. Da aber diese damals nur für «inen Mann Besatzung einge richtet waren, hätte ich mich der Gefahr de« Absturzes ausgesetzt, wenn ich nicht den Äallonsührerschein erworben hätte, um allein starten zu können. Auf diese Weise bin ich al» Arzt zum Fliegen gekommen.. ." Bis zum Jahr« 1907/1908, in dem die ersten Motorflugzeuge auf kamen, ist Professor Koschel hauptsächlich mit Freiballon» geflo gen. Am 21. April 1912 hat er gar mit einem derartigen Luftfahr zeug, das nur mit einem ganz primitiven Sauerstoffgerät ausgerüM war, die stattliche Höhe von 9000 Metern erreicht. Im Jahre 1913 beteiligte er sich dann an einem großen Ballonwettbewerb, bei dem es sich darum handelte, rin selbstgewählles Ziel möglichst ge nau anzusteuern. Die Entfernung, die Professor Koschel zurückzulegen hatte, betrug 297 Kilometer, wa» auf der dem Wettbewerb zugrunde gelegten Generalstabskarte immerhin etwa drei Meter ausmachte Trotz der dunklen Neumondnacht, in der der Start erfolgte, verfehlte der kühne Ballonführer sein Ziel, den Westaurgano «nies kleinen westpreußischen Dorfes, nur um etwa 400 Meter. Auf die Verhält' nisse der Generalstabskarte umgerechnet, bedeutete das ganze — Millimeter. Prosessor Koschel wurde für diese fast unglau b l I ch e Leistung unter 25 Teilnehmern an dem Ballonwettbewerb mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Natürlich hat der begeisterte Luftsahrtpionier sich auch als Fall» schirmspr.inger,und später dann als Motorflieger eifrig betätigt. Im Weltkrieg wirkte er als Artilleriebeobachter, Bomben offizier und Lichtbildner aus der Luft c>n vielen Fronten. „Es war mir eben darum zu-tun", bemerkte der Gelehrte in diesem Zusam menhang, „alle Kravkheitserscheinungen und ihre Folgen, hie sich an einem Flieeer bemiribar machen können, aus eigener Erfahrung ken- nenzulernen. Ich habe darum auch wiederholt wissenschaftliche Hvchsahrten zu medizinischen Forschungszwecken unternommen. Neben meiner praktischen Tätigkeit als Frontflieger wirtte ich im Weltkrieg al» Leiter des Lustsanitätswesens im Großen Hauptquartier. Schon im Jahre 1913 hatte ich die Bestimmun gen über Fliegertauglichkeit ausgearbeitet, di« in ihren Grundzügen heute noch in Geltung sind. Ich ging dabei stet« von der Erfahrung aus, daß Flieger durchaus keine besonder, feste und wider standsfähige Gesundheit zu haben brauchen, wenn sie nur ganz« Kerle sind. E» kommt eben in der Luft viel mehr auf den Charak ter und die Persönlichkeit, als auf etwaige kleine organische Körper fehler an." «ich die weltkiegMel «men eicht «rgedlch --SZML-W Deutschland wieder am Heldenfriedhof von Langemarck " " Professor Koschel ist bei seinen Untersuchungen im Gegensatz zu den Amerikanern und anderen Ländern fast immer ohne Apparate ausgekommrn. Nur die pneumatische Kammer hat er schon im Jahre 1918 benutzt, um die Höhenfestigkeit bei stark verdünnter Lust zu erproben, lieber die geistigen Leistungen der Flie ger in großen Höhen hat Professor Koschel sogar eine Disser- tationgeschrleben die ihm seinen zweiten Doktortitel einbrachte. Nach dem Weltkrieg wirkte der vielseitige Gelehrte jahrelang als der ein zige Arzt oer deutschen Aivilfliegeret. Er wurde von der wiedererstandenen Militärluftfahrt übernommen. Gerade an sei nem SO. Geburtstag wurde ihm die Freude zuteil, als Oberstarzt in die Luftwaffe «lnaereiht zu werden. Am SO. Januar 1939 wurde Professor Koschel dann vom Führer zum Professor ernannt und zv seinem vö. Geburtstag jetzt zum Generalarzt befördert. Zwischen jenem Tag« des Jahre» 1901 aber, in den» der Jubilar dem neubegründeten Lustschifserdataillon beitrat, bis zur Gegenwart liegt ein arbeitsreiches, erfolgreiche« Leben, das angefüllt war mit mutigstem persönlichen Einsatz, ernster Forschung und vielen nationa len und internattonalen Ehrungen. Nicht umsonst hat man Professor Koschel schon auf dem Jnternisten-Kongreß von 1935 in Wiesbaden al» den „Väter der deutschen Lustfahrtmedizin" bezeichnet, der bereits vor annähernd vierzig Jahren diese neue, heute in vollster Blüte ste hende Wissenschaft aus der Laufe hob. Italiens Kriegsflotte Italien hat heute S hochwertige und gefechtsstarke Schlachtschiffe im Dienst, 2 wettere im Bau. Die Schlachtslotte besteht aus den vier „b je 23 622 Tonnen großen Schlachtschiffen „Andrea Doria", „Caio Duilio", „Gtulio Cesare", „Conte di Cavour" und den beiden vor , irzem in Dienst gestellten 35 OOV-Tonnen-Schlachtjchisfen „Littorio" td „Vittorio Deneto". Die vier erstgenannten Schiffe liefen 1911 vier 1913 vom Stavel, wurden aber in den letzten Jahren völlig um gebaut und modernisiert. Sie haben neben einer starken Mittel- und Flakartillerie eine Hauptbewasfnung von je zehn 32-Zentimeter- Geschützen und erreichen eine Geschwindigkeit von 27 sm. In ihrer heutigen Gestalt und Ausrüstung stellen sie sehr kampfkräftige Ein heiten dar und sind beispielsweise den drei gleichaltrigen Schlachtschis sen Les französischen Mittelmeergeschwaders, deren Eintreffen in Alexandria kürzlich gemeldet wurde, an Kampfkraft bedeutend über legen. Die französischen Schiffe — „Provence", „Bretagne" und „Lorraine" — lausen nur 21 bis 22 sm in'der Stunde und wurden auch nur oberflächlich modernisiert. Dagegen stellen die ebenfalls ins Mittelmeer gezogenen französischen Schlachtschiffe „Dunkerque" und „Strasbourg" moderne Einheiten dar; sie sind um 3 sm schneller als die modernisierten italienischen Schlachtschiffe. Ebenso schnell, aber bedeutend größer und stärker armiert, sind dagegen die beiden neuer italienischen 35 OOO Tonnen-Schlachtschiffe „Littorio" und „Vit torio Benet o". Diese stellen überhaupt die zur Zeit wohl stärk- st en upd modernsten Schlachtschiffe der Welt dar; sie führen als Hauptartillerie neun 38,1-Zemimeter-Geschütze und besitzen außerdem Neben einer starken Marineartiller.e eine außerordentlich starke Flakbewaffnung. Sie sind allen im Mittelmeer zusammen gezogenen Schiffen Englands und Frankreichs an Kampfkraft über legen. Diese aus 6 großen Schlachtschiffen — zu denen sich später noch die beiden in der Ausrüstung befindlichen 35 OOO-Tonnen-Schlacht- schiffe „Impero" und Roma" gesellen werden — brauchen keiner französisch-englischen Schlachtschiffverband im Mittelmeer zu fürchten Die 6 im Dienst befindlichen italienischen Schlachtschiffe verfügen an schwerer Artillerie über insgesamt achtzehn 38,1-Zentimeter- und vier zig 32-Zentimeter-Geschütze. Sie sind den Schiffen des englisch-fran- Mschen Schlachtschifsoerbandes im Mittelmeer in jeder Beziehung zumindest ebenbürtig bzw. sogar überlegen. Kreuzer Italien besitzt 7 Schwere, 14 Leichte und 12 Torpedokreuzer. Es kann sich rühmen, überhaupt die schnellsten Kreuzer der Welt zu be sitzen. Einige erreichen eine Geschwindigkeit von 40—42 sm. Es sind fast alle moderne gefechtskräftige Schiffe mit hervorragend ausgebil deten Besatzungen. Die Schweren Kreuzer verdrängen je 10 000 Ton nen und fuhren eine Hauptbewaffnung von je acht 20,3-Zentimeter- Geschützen. Die Leichten Kreuzer sind meisten» 5000, 7000 und mehr Tonnen groß und tragen als Hauptbewasfnung acht bis zehn 15,2- Zentlmeter-Geschatze. Die Torpedokreuzer sind neuesten Datums, haben eine Wafferoerdrängung von je 8362 Tonnen, erreichen eine Geschwindigkeit von 41 sm und führen neben der artilleristischen Hauptbewaffnung von je acht 13-l-Zentimeter-Geschützen, 8 Torpedo rohre in Vierlingsaufstellung. Alle Schiff« tragen eine sehr starke Flakbewafsnung. Die italienischen Kreuzer sind den englischen und französischen Kreuzeroerbänden an Schnelligkeit überlegen, an artilleristischer Ge fechtskraft ebenbürtig. Die neuen Torpedokreuzer sind orößer als die französischen Schiff« dieser Art. Zerstörer und Torpedoboote Mit weit über 100 Zerstörern und Torpedobooten hat Italien eine Flott« von Torpedoträgern, di« als sehr groß und gefechtsstark bezeichnet werden muß. Dies« Schiffe sind zum allergrößten Teil mo- drrne Einheiten, gut bewaffnent und sehr schnell. Sie sind für da; Mittelmeer ausgezeichnet geeignet. L-Vool- Mit 129 fertigen und zum größten Teil modernsten U Booten stellt Italien «ine U-Bootsmacht von gewaltig» Stärke da-, die für jede Seemacht im Kriegsfall «inen äußerst gefährlichen Gegner bilden würde. Diese U-Lootrfaue ist auch den englisch-französischen U-Boots flotten im MÜtelmeer glatt überlegen weitere ««Heiken An Minensuchern und Minenlegern sowie weiteren kleinen Kriegsschiffen, besonders aber an Torpedomotorbooten besitzt Italien «in« -roß« Anzahl. All« dies« Schiss« sdch gut ausgerüstet und stel len in ihrer Art gefechtskrästtg« Fahrzeug« dar. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die italienisch« Kriegs- flott« «in« äußerst stark« Flottenmacht ist, di« keinen Geg ner zu fürchten braucht und di« den im Mtttelmeer versammelten englisch-französischen Enchetten überlegen ist. ...... 3. Juni. (k. „Wie in einem brennenden Kino stehl'» dort drinnen aus. Alle Engländer flüchten zum Hafen, seilen sich an den Schiffen selbst hoch und ziehen ihre Päckchen Habe mit nach Jeder still zuerst auf dem Schiff sein. Dazwi schen tönen die Sirenen der nervösen Kapitäne und da» Geheul der Hupen. Dann wieder krepieren in diesem Lärm die deut schen Granaten und die Bomben der deutschen Stuka», ein wil der, verstörter Haufen, der nur darauf bedacht ist, sein Leben auf die beste Art noch in Sicherheit zu bringen. Dabei traten natürlich wir in englische Gefangenschaft geratenen deutschen Soldaten automatisch in den Hintergrund. Wir hätten so die Möglichkeit, un» dünn-zu-machm." So,berichtet uns ein junger, au» Dresden gebürtiger Pio nier, der mit einem Kameraden zusammen das Mißgeschick batte, bei Liller» in Gefangenschaft zu geraten. Sehr feierlich ist er von den Engländern selbstverständlich nicht ausgenommen den. Zuerst hat man die beiden einem scharfen Kreuzverhi terzogen. Al» da» nicht fruchtete, hat man sie mit H schellen zusammengekettet, wobei je blieb, und nun hat man sie kreuz und quer in Dünkirchen herumgefahren, anscheinend, um sie über die wirkliche Lage irre zuführen. Auf dieser Fahrt erkennen sie, daß von Dünkir chen nicht mehr viel übrig ist. ES brennt und qualmt und raucht an allen Ecken. Uever den Straßenzügen liegen die Trümmer ungezählter- geborstener und zerschossener Häuser. Kaum,' daß noch ein paar Straßen überhaupt für den Verkehr verwendet werden können. Jede Granate verursacht neue Panikstimmung. Da» deutsche Artilleriefeuer aber zeigt unseren Dresdenern den ungefähren Verlauf der Front an und gibt ihnen weitestgehend Orientierungsmöglichkeit. Je naher da» Feuer herpnkommt, desto mehr wächst die Panik. Franzosen und Engländer verlassen in überstürzter Flucht an den vorgeschobe nen Stadtrandstellungen die Kolonnen, schmeißen rasch noch ein Streichholz in die Tank» und sprengen die Wagen in die Luft oder fahren sie in die Straßengräben Sie selbst schwingen sich auf ein umgesattelte» Pfero und rcitcn in wilder Eile zum Hafen. Die beiden Dresdener wollte man eigentlich auch mit nach England einschiffen. „Jeder von un» bekam zwei Mann Be wachung mit. Al» wir aber dann im Hafen ankamen, war die Lchrecksttmmung derart, daß die Wachtposten nicht mehr so recht Au» dem Bericht de» Oberkommando» der Wehrmacht: „Ueber dem Mahnmal der deutschen Jugend bet Lange- marck, dem Schauplatz ihre» heldenmütigen Kampfe» 1914, weht die ReiAkrieg-flaggel" Nun ragen wieder die stolzen Erinnerungen an eine der hel- denhafwken Schlachten de» Weltkriege» auf. Damals, in den irrsten Wochen und Monaten Le» Kriege», wurden die freiwilligen Regimenter au» dem Boden gestampft. Studenten, Lehrer, SchÜ- ler, Kaufleute, Bauern, Städter, Handwerker standen auf den Kasernenhöfen, marschierten auf die Uebung-Platze, zielten in den Schießständen, lernten Gehorsam, Ldxnistertragen und Schießen, und al» am 9. Oktober 1914 die Fahnen den Sieg von Antwerpen kündeten, da waren sie zum Kampf bereit, da traten sie den Opfer- gang für Deutschland an. In beispiellosem SiegeSzug waren di^Scharen unserer Feld grauen bi» vor Kari» mattchtert, da schmg an der Marne die SchicksalSstunde unsere» Volke». Erbitterte Frontalkämvfe folg ten, und um da» strategische Ziel der NmfHung zu erreichen, be gann der Wettlauf zum Meere. Immer langer und damit im- tner. dünner wurde die Linie der Korp», die zu Kriegsbeginn Linau-gezogen waren. Da kam kurz und klar der Befehl de» Krieg-Ministerium»: L» werden sechs neue Reservekorp» aufge- stellt. Da kamen die Züge der Freiwilligen. Sie waren 16 Jahre alt oder SO oder 80 oyer 40 oder 50 — sie kamen tatbeseelt. ! vier der neuen Korp». da» XXll., XXlll., XXVl. und XXVll. Reservekorp», Brandenburger, Hannoveraner, Hellen, Mecklenburger, Pommern, Thüringer, Württemberger und Sach sen, fuhren nachWanLern. Sie sollten den großen Offensivstoß gegen die linke Fetndflanke führen. Am 17. Oktober 1914 waren die Ausladungen beendet und schon der nächste Tag forderte die ersten Opfer. Die Engländer planten einen Angriff, al» sie aber von dem Eintreffen neuer deutscher Kräfte hörten, warteten sie ab und verschanzten sich» Die Linie Beckelaere—Poeleapelle— Houthulsterwald—Dixmuiben und wettet nach Norden am Wer- kärtal bi» »um Meere wurde feldmäßig befestigt und zur nachhal tigen Verteidigung eingerichtet. Nun sollten sie kommen, diese Deutschen — und sie kamen. Auf dem linken Flügel marschierte das XXVll. Reservekorp». E» war ein feuchte» kalte» Herdstwetter an jenem 20. Oktober 1914. Di« 24btr hatten die Spitze und nahmen die Richtung auf Beckekaere. Der Nachmittag war eben angebrochen, da schlugerr Men die ersten Geschosse entgegen und bqld war ein erbitterte» Ringen im Gange, da» die beiden Regimenter 245 und S46 auf saugte. Unter entsetzlichem Morden wurde da» Dorf Beckelaere genommen und unsere Truppen stürmten weiter feindwärts. Hinter Men loderten die brennenden Häuser wie Fackeln zum Himmel. Die Regimenter 248 und 247 kamen zum Einsatz, die Engländer machten Gegenangriffe, ein rasende» Feuer ging von Front zu Front. Die Engländer hielten unglaublich zäh an»; die Deutschen stürmten drei-, vier- und fünfmal, aber e» gelang nicht, die gegnerischen Linien zu durchbrechen. Tagelang wogte die Schlacht hin und her, auf beiden Seiten gab es ungeheure Verluste, und die Ueberlebenden reichten kaum au», um die tapfe ren Toten zu bestatten. Da» 26. und 23, Reservekorp» griffen die Linie Zonnebeke— Bixschote an. Bald war der Kampf um Paschendaele im-Gang. Die 51. Reservedivifion hatte Langemarck al» Angriffsziel. Die deutschen Schützen traten au» Poeleapelle heraus und drangen vor. Da brach ein gegnerischer Feuerhagel los und wie hittge- mäht sanken die Linien der Angreifer zu Boden. Man gelangte dicht an Langemarck heran. Eine Welle folgte der anderen, das Dorf schien Feuer zu speien, die letzten Offiziere fielen, die zer fetzten Linien gingen auf Poeleapelle zurück. In den nächsten Tagen führten die Regimenter des 23. Re- servekorps einen Angriff südwestlich des Houthulsterwalde», um Lanaemarck zu umfassen und so zu Fall zu bringen. Auch diesen Tapferen war der Erfolg versagt. Unter ungeheuren Verlusten mußten sie zurück, der Trümmerhaufen Langemarck blieb unbe- zwungen. Weiter nördlich kämpften sich die deutschen Regimenter durch den dunklen» Houthulsterwald gegen Bixschote vor; sie nahmen den Ort Und mutzten ihn dann wieder räumen. Da» 22. Reservekorp» stieß gegen Dixmuiben vor. Einzelne Regimen ter kämm bi» an die ersten Häuser der Stadt heran, dann wurden sie -usawmengeschlagen. Gegen den Südrand stürmte ein neue» Bei den Engländern in Dünkirchen Zwei Dresdener aus der Gefangenschaft entkommen Von Kriegsberichter vonJmhoff aus Uns achteten, und wir hatten ja nun wirklich kein Interesse, als Schaustück nach England zu gehen oder uns gar darum zu n^Jn dem wilden Gedränge konnten sich beide langsam von ihrer Be W a chu »Cents er ne n. Irgendwo griffen sie sich ein paar englische ^Regenmantel, um nicht als Deutsche er kannt zu werden. Und dann — ja dann — Richtung deutsches Artilleriefeuer. Gan» nahe an den Hafenanlagen steht em eng lischer Panzerspähwagen vollkommen fahrbereit. Nur der Schlüssel fehlt, aber ein Nagel ersetzt ihn. Und dann geht e» in rasend«* Fahrt durch die lichterloh brennende Stadt über di« Trümmerhaufen nach dem Ausgang. „Wir mußten ordentlich wuchten, denn die Karre war schwer zu schalten, und schließlich Haven wir ja selbst noch nie einen Pan zerspähwagen gefahren. Aber es ging." Mit voller Fahrge schwindigkeit am ersten französischen Posten vorbei. Ihm werfen sie einige Brocken in Englisch zu, die sie während ihrer dreitägi gen Gefangenschaft, aufgeschnappt hatten und die die Franzosen natürlich nicht verstanden. AVer eS erschien glaubwürdig. Mützen hatten sie ja keine mehr auf. Der Franzose nahm sie vollauf kür Engländer. Auch der zweite französische Posten ließ sie anstands los passieren. Jetzt allerdings kam das größte Pech. Ein Ruck, und der ganze Karren liegt im Straßengraben und dazu noch bei Nacht. Nun kann sie nur noch ihre eigene Frechheit retten. In rasender Geschwindigkeit kommt ein französischer LKW. Sie stoppen ihn, schwingen sich hinten auf und schmeißen den Franzo sen ein Paar englische Brocken hin. Die Franzosen schweigen etwa» Mürrisch, gegenseitige Verständigung nicht möglich. Smn biegt auch der Wagen wieder nach link» ab und entfernt sich von der für sie richtigen Entfernung. Also springen sie ab, gehen in aller Seelenruhe ein paar hundert Meter im Schritt, um nicht aufrufallen. Und machen sich dann in die Büsche. Sie haben sich ein gute», nicht einzusehendes Gelände hinter ein paar dichten Hecken ausgesucht. Die ganze Nacht hindurch kön nen sie jetzt da» Mündungsfeuer der deutschen Artillerie beobach ten. Am nächsten Tage weiter. Quer durch kleine Kanäle, über die sie wegschwimmen oder springen müssen. Manchmal treten sie zu kur» und stehen plötzlich bi» an den Hal» im Wasser. In der nächsten Nacht trafen sie nach einem einstündigen Marsch auf die deutschen Vorposten und wurden bei unseren Truppen mit Hallo begrüßt. genommen wor- >ör un- .. ^»and- je eine Hand frei Lage irre- Dunktr- und raucht an allen Ecken. Uever den Straßenzügen liegen die Trümmer ungezählter- geborstener und »erst Kaum,' daß noch ein paar Straßen überhaupt
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