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Der sächsische Erzähler : 06.09.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194109062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19410906
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19410906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-09
- Tag 1941-09-06
-
Monat
1941-09
-
Jahr
1941
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 06.09.1941
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mich ä äuch^di« Boa Professor vr. Georg Weicker ft ft« von der britischen wftmu», all« vsrolnlgon in »Ivk 6i» kugudttkr»» ett»«sn- »edaftlledsr korresiung nckt jö^NAfifmA^enge'', proirfiredsr k^ndeuns- hem Brauch in fett. Tmrn «S «erviau -« VUtAUner 2i» I der Däne» >er der Däne. erkämpft wurde», «ftchen tm Spie» ' reflemert. Europa liegt welt! sagt« M ist jät? La« ist ja di« groß« Lage, gest»^tst,jond«rn ^zw<m^M^std w pocht ft Abend, «l« im Tribut stir di« aenjätz« für d« «eis« -vrch Mt d«m Flug uach Mp^nhagin ist tm bellschtmvvr ALS SKVia«^ '"MWKKLW riugeum. Di« anderen Ls de» Besuch«? ltegeti in Km «er nock> Verriß ' Schute- nach de? Hauptstadt deS neuen Aegypten-, dem bank seiner unvergleichlich günstigen Lage in wenig Jahrftehnftn zur beherrschenden Weltstadt deS Osten- geworbenen Meranbria. Hier wird sie in bet Gruft eine- „Alexander- Größe uns Rühm würdigen" tempelartigen KultVaueS veiaesetzt, von eigener, überaus reich mit Privilegien äuSaestattekex Prtesterschaft be treut. Aber erst im Jahre 21k v. Ztr. findet sie oftrch Ptole maios Phtlovator in einem neuen großen Mausoleum ihre end- . sprüht«» ftn», und zur vo i mmer steHm d l« v miftzen vor dem auf, Geschlechter ab, bi d« Zitadelle di« , " Sie»« der dänsich . harmloser Frttch« gross allerdings heut« durch Da« «wer ist da- - Furien d«» Krieges verschont gebli und Friede«, Derk und segnende Arbeit, Schaff' aeNchert im schutzspenoenden Schild d schen Nachbarn. Roch Immer leuchN «, der heilktzen germanischen Stätte in Ringst«, sprüht ihr Mary über der fagenumworbenen Kronborg, dem Schloß au, einem Märchenbuchs Frederiksbortz und de« vielen anderen herrlichen Bauten der Insel, den Fjorden und wechselnden Landschaften. L«r g. April 1V40 schnitt mit der Besetzudg des Lande» «ach der Meinung der Dänen tief in da» frei« Leben ihres Landes «in. Was aber war es in Wahrheit? Lwe Wahrheit, die im übrigen von einer immer größeren Schicht dänischer Menschen erkannt ist. Sn Wahchttt war es nicht» al» die zwingend« Notwendigkeit deSRetche», gegen den Versuch Großbritannien» da» Send au> Vorfeld blutiger Kampf« auszuNützrn und uns kn di« Flank« ,ü fallen. Dänemark. sekt jeher durch di« goldenen Fäden de» Handels sehr stark mit den Eng ländern verpachte«, müßt» zu Begin« de, Krieg«» nicht» um di« Grüß« der «UMätschen «u»«MlMdersedung. Durchden starke» Schift der deutschen Wehrmacht ist da» Laich vor den züngtlttdm KriDg«, flammen kurz vor seinen Grenzen wohltätig bewahrt worden. ' Was hat sich in dem kleinen Land selbst geändert? Di« beobach tenden Augen können keine» großen Unterschied zwtschen jetzt und früher feststellen. Der Lebensstandard de, einzelnen dänischen Men sche« ist fast der gleiche aebsteben. Leb « n, m ir t i l für den eigenen Bedarf find durch eine streng« Ausfuhrregelung in Füll« vorhanden Arbeit»mSglichk«tt«n find Lurch die Tatsache der Großab- ruchme aller produzierten Ueberschüfle durch da» Reich in erhöhtem Maß« gegeben. Da Arbeit in jedem Falle Produkte al, Verte schafft. Werte über Kapital steigern, da» allein den dänischen Menschen tu ihrem völlig souverän «blkttienen Staate zugute kommt, hat Däne mark allen Grund, mit der Entwicklung der Lage zufrieden zu sein. Wenn die» zunächst nm relativ drr tzall ju sein pfleKe, so lag das an der Eigenart der^vänen seM, die als nein«« Volk, völlig unberührt von allen Stürmen in den letzten Sechrzehnten, sozusagen nm handel» «eibende Nutznießer waren und bleiben wollten. * - L» war klar, daß Dänemark, da» sich gemeinsam mit den anderen nordischen Staaten Schweden und Finnland zusammengehörig fühlt«, einen ganz natürlichen Wall gegen den Osten, vor allem gegen die Sowjemnion, aufbaute. Das kam besonder» 1SSV zum AuAruck, als die sowjetischen Machthaber gegen den amdrücklichen Willen de» R«k- che» das kleine tapfere Finnland überfielen. Eine starke Well« der Synwachi« stieg für oft kämpfenden Brüder iM Norden empor, die in der Stellung eine» dänischen Freikorps zum Ausdruck kam. Und heute? L» ist «kn« große Wandlung In Dänemark zu spüren. Wenn man bisher den tieferen europäischen Sinn der yreiheitrkamp- Gänfiosnach den^iü- AMPtenMt JMftiüftüdeü bewährten Btiiüch mrm bineingetriKtti und Werböht von einkm.ttesigen aüfgöschütteken Erdkegel, der später da- Vorbild für basMqusoleum deS Augu stus und seiner Familie in Rom wurde. > - DaS. Grab Mexauders Vildeft jahrhundertelang einen reli giösen Mittelpunkt Alexandrien-.,, Äeist Tods-taa wurde noch im 4. Jahrhundert n. Ztr. seierlichst begakgmr, al- jede Spur vom Totenkult der Ptolemäerkönige längst verschwunden war; auch von den neuen Herren de» Landes, den Römern, geschont und verehrt. Jeher römische Kaiser-der nach Aegypten kftm, hat nach Cäsar- Vorgang die Gruft Alexander- aufgesucht, etwa wie Otto III. die Gruft Karl- de- Großen. AugustuS setzte'der Mumie einen goldenen Kranz auf und umhüllte sie ganz mit Blumen, Kaiser Caligula freilich ließ ihr den goldenen Panzer ausziehen und stolzierte selbst darin um» Wr7 Caracalla dagegen, legte alle Kostbarkeiten, die er . bei sich trug, und seinen Kaiftrwantel al- Opsergabe auf den Sarg. Aber da- war nicht mehr der goldene! Im Jahre 89 v. Ztr. hatte der damalige König von Ae " ^ ----- ger finanzieller Bedrängnis den g' die Mumie in einem gläsernen S, also bereit- die römischen Kaiser , . . der erst» Afrikaner auf dem römischen Kaiserthron, ließ in mysti scher Verzückung alle Geheimschriften und Zauberbücher, die er in den Tempelarchiven und Bwliotheken hatte austretben kön nen, in der Gruft aufhäufen, -damit niemand fürder de- König» MuMie sehen undjene'Schriften lesen könne? Als gegen Gn-e des 3. Jahrhunderts Alexandria sich in auS- sichtSlosen Empörungen äegen die römische Herrschaft erhob, fielen all die prächtigen Grqbbauten der Kömgsnekropole Be- lagerungswerken »Um Opfer, die Zugänge zu den Grüften wur den verschüttet. Man kannte und sand sie nicht mehr, so daß um 400 der Kirchenvater Joh. .TbrvsostomoS hhhnend ftagen konnte: Wo ist denn, sag Mir'- doch, da- Grab Alexanders? Zeig eS mir doch! . . / IM Volk blieb aber die Erinnerung an die Bedeutung der Stätte. ES ist kein Zweifel, dützim Änfaim de- 8. Jahrhunderts dort eine Grabkirche fW die Gebeine der Propheten EliaS, Elisa und Johanne- erbaut Würbe. Der Islam verehrte dort noch im i 18. Jahrhundert da» Grab de» „Propheten uNd Königs Jskan- der"/ errichtete dem iü ifläMischer Tradition mit Alexander zu, sammengeworfeNen Propheten Daniel eine gewaltige Moschee, unter der die antiken Grüfte für die Glieder der vizeköniglichen Familie liegeM Kür», wir können, wie Hermann Tiersch schon vor Jahren nachgewiesen hat, aus Grund bestimmter Ueberlegungen mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit sagen, baß bis Gruft Alexander- und die der Ptolemäer unter den Abhängen und Kn Innern der heute Kom-ed DemaS ,Lüael der verborge, nen Räume" genannten Hügelkette liegen, wahrscheinlich unter der Nebi-Damel-Moschee, der heiligsten Kultstätte Alexandrias, und dem Fort. Ja, ein griechischer Angestellter des russischen Generalkonsuls will, nach seinem freilich reichlich phantastisch anmuteNden Bericht, 1850 durch einen Mauerspalt den gläsernen Sarg und Paphrosrollen gesehen haben, als er auf der Suche nach Altertümern in die unterirdischen Grüfte unter der Daniel» maschee eingedrungen, allerdings auch sofort gewaltsam hinaus befördert worden war. Alle Versuche, durch wissenschaftliche Grabungen dem Pro blem auf den Grund zu kommen, sind aber bisher an dem schrof fen Widerstand der islamischen Geistlichkeit wie des ägyptischen Kriegsministeriums gescheitert. Howard Carter/ der bekannte Entdecker des Tutqnchämon-Grabes, Loffte vor einigen Jähren, hie-Erlaubens durchzusetzen, als Hur Zett politischer Spannung -zwischen Großbritannien und Aegypten englische Kriegsschiffe im Hafen von Alexandria lagen. Auch dieses Argument versagte. Blutige Unruhen des ohnehin schon leidenschaftlich erregten Volkes wären unvermeidbar gewesen. Der NachMr im Norden * rkemrftü» d«r europälfchen Schicksal»- VM-ENITruyTErsTMsUr nicht erkennen konnte öder wollt«, jo hat der -rendrohenden Bolfchewftmu» «in» grundfätz- wirkt. Heut« begreift man langsam, daß der nicht heroischer Stege nicht allein für da» » ganz« Europa, und damit vor allem Raum, zur Erlösung bestimmt ist. de« Dänen find tm Schwinden. Di« M, dft Erhaltung ihrer Eigenart, gewinnt tm Wtttkatzwfe» gegen dft Sowjet» eine neu« . Dte Welle der europäischen Solidarität hat m Kleinlichkriftn patteiisch behingt« Zurück- „ >emmt. Dafür ist «ine Lockerung der inneren Elnsftwma zu den deutschen Zftlen und Notwendigkeiten, vor allem ein« dbjemvir«'Anerkennung per vesätzuna»maßnLhm«n, zu spüren. kV gibt vftft dftser Zeichen, die einen Wandel der Anschauungen sichtbar «erden läfsen. Und warum nicht? Wäre «« nicht an der Zeit, . darf rbenfall» zu den Zeichen «ins» inneren Umbruchs gezählt «erden. Alle» in allem ist guch kN'Dänemark Li« Ztit der negativen Haftung im Sterben. Dft gewalltge Zett, deren rauschende Fahnen hurch di« groß« deutsch« Ide« «iner neuen europäischen Ordnung voranaetragen wor den, wird jetzt auch den Dänen selbst erkennbar. Für sie gibt «» nur eine», wenn auch unftr langsamer artgebundener Reift, sich positiv auf da» neue Europa einzustelftn. Dies, Wandlung kann nur allein zum Vorteil Dänemark» ftjn, da» al» Glied kM Norden zur euro päischen Schicksalsgemetnschast gehört. Vckk GöWfche Srzä-ler — " " —sMWWW daß dft nachbarlich« und nordisch rassische verwandtschast unftr den Hamnurschlag«» em« »uon - Z»Ü auch hftr «tu« v«rtftfftrr Bindung schasst? De dänisiK Stgmchmt, «er greift fft «,? Gewiß nicht wir, oft wir dft höchst« Achtung vor dem volkhast Gewordenen allezeit be wiesen haben. Den besftn Bewei, dürft« unftr« deutsch« Wehrmacht geben, dft in ihrer betont zurückhaltenden Art de« Austreten» jede erdenkliche Rücksichtnahme «atzen läßt. * Da» beste Zeichen, wie stark sich dft Wandlungen in Dänemark vqllzft-en, ist der begeistert« Beitrttt Unzähliger zu denl yre^korp» .^vanmark". Da» durch den dänischen Reich,tag auf Anstoß der Dänischen Nationalsozialistischen Parftt vollzogene Verbots«? Kommunistischen Partei darfebenfall, zu den Geheimnisse «m das Grab Alexanders I- 5 > M«Mdti«r- d«s großen MaktLonierkönigS geniale Grün dung^ birgt auche sein Grab. Geheimnisvoll- sagenumwoben. . -Merandor -War in Babylon gestorben. Nach seinem letzten Willen sollte er in der Läse de-Jupiter Ammon, der heutigen Oase Siwa, betgesetzt werden. Denn dort war er einst nach aben teuerlichem Zug durch die Lydische Wist« al- Sohn deS Gotte- begrMt-wdrden.-' Die Leich« wurde einbalsc. ' ' ' dmenukarg Mtttet und nach längerer Zeit SsrmatexB, de« S. GePtemder 1941 samiert, in einett gol- ' einem Märchen- .... - iererreihen Don ltivftn^tn mottatelängem, feieekichem Kondukt nach Aögyp- Mr «er wurde die Fahrt unterbrochen. Die Mumie wurde .... Alexander- Statthalter BtolematoS, jät dem selbständigen «öftia von Aegypten, nach heimisch«« makedonische« !" der Landeshauptstadt Memphis seierlichst beiaesi. waren schon v«üd' nach Alexanders Lob Weissagungen läutae- wordenr DaS Land, in dem de- großen König- Leiche ruhe, würbe vor jealichen Feinde-. Ansturm gesichert sein. Sie war also «in unschatzvitte- Kleinod Und Bürge einer sKSegründeten, unzerstörbaren Herrschaft. Freilich bauerte die Grabe-ruhe in MemPhiS nicht lange. Schon der nächste Herrscher, PtolomaioS PhiladelphoS, Lber- Mrw^die kostbare Reliquie al- Gewähr dauernden göttlichen Schutze» nach der Hauptstadt de» neuen Aegypten-, dem dank fld, bftftn dft an den Außenhafen grenzenden Wäll» grünen Kulissen für dft Spiel« de» Flirt» und d«r. UN Sügend. Immer noch flattern dft bünftn Vögel ' ' nschen km Tivoll hin und her, zeiütch beschräntt. uneMiche Glück, vor d«u leblleben zU sein! Leben ,'ftn und Zukunft ruhen: de» großen deut» iet die Sonne ungetrübt über den und der . «» Nuance de« ls dft-jch-, si» haliüna völlig Dem, »ft Zett der G«m Tom Lauter blanke, golden« Kronenstück« wirft «ine goldene Hoch» wmmersonn« verschwenderisch aus dft Straßen und Plätze Kopen hagen». Und noch immer gürren auf den weiten Plätzen der Stadt die Tauben, noch immer, «ft zu allen Zetten, werden sie gefüttert von der kleinen Liebe großer Mensche«. Noch immer auch klingt da» melodiöse Glockenwerk vom Rathautturm, um an di« «tftiw« Zeit zu gemahnen. Roch immer hockt ,Hen lille Havfrue", dft klein« Seejungftr, nackt im au» der Märchenwelt Ander ¬ en Skulptur Kopenhagen, geworden. Roch -"^ßwache mtt lhren hohen vären- weit! s« sehnlichen Hof gefolgt war, Ke an Jahren durchaus keitt Ki«d 3» Unruhe blieb I mehr und,» ganz gewiß nicht mehr zu iung,^hatten allesamt, In der nächsten Zeit Gesinde, Nachbarn und auch da» liebe Meh, stht belld gefühlt Sie wagte sich uicht wt und beobachtet, daß eine strafte Frauenhand war, die ha M LA Blttchgeschäst der 8 SchorschS Hofe die manchmal zu schlaffen Zügel in die Harld'M bmeis aar nicht begriff, nommen hatft. „Deiy Mann steht ja bei dir unt«m Pantoffel", der Wäschepflege duldtt« stach eine-Tage- der Ernst nach der Base-über den Zqun. auf einmal konnte da-c und dem Spötter entgegen. „Pantoffel?" funkttte sie ihn ge- der Bäuerm bemerkt, s fährlich an, „wie alt bist Lu eigentlich, daß du hir so wa» ex. ftwem EsienSwunsch füi laubst?" eigener Hand von „Immerhin seit vorgestern neunzehn ;, gab Ernst zurück, MrtStzauS gehen wollt. :em Manne nachgebltckt. flecht ausgefallen, wa» Knecht, Großmaad und fie konnten die Ursache " " iten er zeigte Der Pantoffel Heiter« Erzählung von Alfred Richter Ernst war ein kecker Bursche. Ein frisch?« hübscher Junge keck. i heiratet, nachdem , . .. . ten und zappeln lassen. Vielleicht'war er ihr zu still, auch etwa- geizig. Melletcht hatte fie auch den Schulleh npch nicht, vergessen. Al» fie dann sehnlichen mel Gi un! — über sehr keck. . In den Nachbarhof hatte seine Base Johanne hineinae, ' dem sie den langen Schorsch jahrelang hatte schmach- el» lassen. Vielleicht war er ihr zu still, vielleicht üzig. Vielleicht hatte fie auch den Schvllehrer Dirks dann schließlich dem langen Schorsch auf seinen au- dof gefolgt war, Ke an Jahren durchaus keitt Ki» „Immerhin seit vorgestern neunzehn > gab Ernst zurück, würdevoll und nun fteilich ftlber beleidigt. „Neunzehn —!" höhnte Johanne, stemmte die Fäuste in die Seift» und reckte sich, „neunzHnl Mit keunzthn hätte unser- ein» so etwa» nicht gewagt! Mit neunzehn, da kämm wir uu» no^ vor wie lletne Kinder ... Ja, guck nur!", und fie nickte Ernst hatte die Hände tief in die Hosentaschen versenkt -und blickte die Base herausfordernd an. „Mit neunzehn —sagt» er langsam und tat, al» müßte er gewaltig in versunkenen Er innerungen forschen, „mit neunzehn noch ein Ktttd —? So, so. Da Müßt' ich mich damals auf der Kirchweih verguckt haben, weil ^ch s^a noch«Kinderaugm hatte, wie ich dich mit dem Lehrer „wa- redest du da?" sich, wenn auch nicht mit Worten, wohlig dankbar — wunderte sie sich, daß sie nicht gleich so fraülich gewesen war in ihrer Ehe ünd erst einer so gefährlichen Aufrüttelung durch einen „Bub" bedurft hatte. Fast hätte sie dem-Ernst ftir seine Bedrohung ihres RufeS nicht mehr so gezürnt. Da fuhr aber ein neuer Windstoß in daS Flämipchen ihres Grimms: Als sie eine» Tages doch einmal den bisher gemiedenen Baumgarten betrat, sah sie am Stadeltor eine mutwillige Verunzierung. Ein alter Holz pantoffel war, mit der Oemmng nach oben, dort angenagelt! Wer konnte da» Lausbubenstück vollbracht haben? Nur Ernst! Im ersten Zorn wollte Johanne da» Schandstück zerschlagen «nd mchte nach einem Peil- Als sie e» gefunden hatte, war ihr inzwi schen aber auch die kalte Ueberlegung wiedergetommen. Nein, der Pantoffel blieb daran an dem Scheunentor! Ernst würde nachsehen, wie die Johanne sich zur Sache gestellt habe, und da sollte er merken, daß sie sich überhaupt nicht darum kümmerte. Ihr Schorch sah sie jetzt mit ganz anderen Augen an als zuvor, und wenn sie sein Vertrauen ganz gewann, so mochten denn auch alle Zuflüsterungen an ihn heranaetragen werden ... So weit-kam «S aber gar nicht. Ernst wurde plötzlich, wie so viele junge Männer, in die Ferne geholt. Johanne erfuhr es erst nach Tagen. Und nun fteilich zog eine große Ruhe in ihr bewegtes Gemüt ein Ernst erlebte Schwere» im Kriege, das machte ihn zu« Mann. ES läuterte ihn. Bei seinem ersten Feld- urlaub besucht« er Schorsch und Johanne, und die Frau sah ihm die Wandlung an. Da kam der Schalk über sie, den sie im Blute hatte. Sie faßte Ernst am Aermel und lenkte ihn, der verwun dert erst, dann begreifend und errötend schaute, in den Baum garten auf die Gtabeltür zu. „Da» ist ja alle» nicht so gemeint gewesen, Johanne", protestierte er im Dahinschreiten, „ich war damals ein dummer Junge —' „Pst", sagte die Johanne, „einen Nasenstüber mußt °u krie gen, den hast du verdient, Grünschnabel, dsr du warst, - denn oa» warst du, du sagst e» selber. Da. schau hinein in den Pan toffel, wie die Natur dir sagt, wie eS in Wahrheit bei un» steht, dul" In den Pantoffel Latte ein Rotkehlchenpaar ein Rest gebaut Schaute man ihm zu, dann sah man nicht» als Einigkeit, Zu friedenheit «nd SreuLe. „ES kann ja quch eine andxre gewesen sein. AVer der Dirk», der ist es gewesen, und sie kamen mir vor wie LiebeSleute." Die Johanna kam ganz dicht an den Zaun heran. Sie hatte M verfärbt. Ernst nahm eS-mit Genugtuung wahr. Und sie war auch nun heiser, al» sie hastig raunte: .Lab' ich dir wa» ge tan, daß Lu auf einmal so bös auf mich bist?" Sie rieb vor Aftgfl die Hände an der Schürze und wußte gar nichts wa» fie tat. Da reut? eS den Knaben Ernst, aber nur wenig und vor» iübergehend. Er -wußte keine vernünftige Antwort auf ihre bebende Frage, lachte in Verlegenheit laut heran» und ging Lilend» davon. - In Unruhe blieb Johanne zurück. Zeit vermied fie, dem Bedräuer zu begegnen, t wieder, in den Baumgarten und überließ Magd, dte einen so groben VertrauenS- iff, denn bei bestimmten Verrichtungen in >ete die Bäuerin keine fremde Hand. Jetzt .7 auch dte Maadl Da» war ein Ereignis, da» in der Gesindestubs ausgiebig erörtert wurde. Ueberhaupt—! Luch Theodor, der Knecht, hatte auf einmal Veränderungen an der Bäuerin bemerkt. Sie hatte den Bauer vor aller Ohren nach keinem Effenjwunfch für den Sonntag g-fraat. Sie hatte ihn mit- eigener Hand von oben bi» unten abgebürstet, al» er in» WirtShäu» gehen wollte und die Türklinke schon in der Hand hielt, mn, wie immer ohne Gruß, davonzutrappen. Und dann hatte ihm die Bäuerin nachgerufen, ob er Nicht seinen Tabakbeu tel.vielleicht wieder vergeßen hätte? V" "" " "" "" gewesen, «nd verwundert brummend tm hatft aber dft,Türschwelle noch nicht err, Won sein Weib enfteaengeeilt kam. st Torbogen stehenaeblftben und hatft iL Da» alles war sogar dem stumpfen K batten diese Ereignisse zu bedemen? Kftinmagd gaben sich alle Mühe- aber nicht ergründen. «l» Johannewa-rmchm, daß fie mit ihren Freundlichket bei dem herben Wesen ihre» Manne» nicht anstietz, ja, baß auf weibliche Lind-eit gewarftt Haven wußte — denn er zei
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