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Der Sächsische LrMer Ileukirch unö Ilmgegenb Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten v<« MIIllmrt«vII, » Pf. «> E, r««M u»k« «» da Tagekkck firAijcßoDverda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichisbezirk «,« M« »« «W»«» «»«M. . r >w >»- »««r«l»ii«»lck» «^1.«, »«Im «d»ol« I« k, »MWA <Y»Ptz«>lli,»«p». ImM »-»«», »«»«d »- d» »M» <1n« «ichm^ Mmi ch» «^k»« M Der Sächsische Lrzäbler Ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat», Ml Bau-en und der Bürgermeister zu Bischofswerda und Neukirch (Lausitz) behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält ferner die Bekanntmachungen des Finanzamt« zu Bischofswerda und anderer Behörden. , Nr. 244 ÄANna-en-, den 18. Oktober 1Y41 W. Jahrgang sind cht nur die Sowjets, Verluste fkck in der werden können oder, Die gewaltige« Materialverluste der Sowjets vor« I führt, Brot wird nach der geleisteten Arbeit auSgeteilt. Da diele aber» s Arbeiter zum Heeresdienst eingezogen wurden, mußten sie durch Mldes Chaos l« der befreiten Stadt Zwei Stunden nach der Einnahme im Flugzeug über Odessa von Kriegsberichter Heinz Schubert kommenen Nachricht ihre NatlonaWmue an. Der Chef eurer motorisierten Einheit formiert feinen ver bandln Marschöröttung und. fährt auf der von-SÜbwesten nach Obesia hineinführenden Hauptstraße in die Stadt ein. Langsam — eS sind Minensperren zu erwarten — marschieren sie der Stabt zu. Die eigenartigsten Stimmungen bewegen alle. Hier, diese Höhe, lag immer unter starkem Feuer. Kein Stahlhelm, freier in vergangenen langen Wochen erwarteten, die nun be geistert gearwßt haben. Die Stimme Englands rief: ,Me wird Odessa fallen!" Die Sondermeldung au- dem Führer-Hauptguartier hat heute der Welt auch diesen Sieg gemeldet. Fünf neue Ritterkreuzträger Versio, 17. Okt. Der Führer verlieh da» Ritterkreuz der Eisernen Kreuzes an: Generalleutnant Behlendorff, Kommandeur einer Jnfanterie-Divkfion; Generalmajor Rau», Kommandeur einer Schützen-Brigad«: Oberst Badinski, Kommandeur eine» Infante rie-Regiments; Oberst Freiherr von Waldenfels, Kommandeur eine» Schützen-Regiment», und an Major Bunzel, Bataillonskom mandeur in einem Infanterie-Regiment. ..... 17. Okt. (VK.) Einmarschftrende rumänische Lrup- ^e», sinnlos zerstörte Gebäude uüd Judustrieanlageu, brenneude Fabriken und lodernde OeltankS im Hafen am Schwarzen Meer, unter dem HimmÄlstch hinziehenbe Oualmwolkeu - so siebt heute Uttsa im lckten «WNcht au», jene Stabt, Hit wlr do« den An- Mftzn der langen Wochen so gut in Erinnerung haben. Wie war daS doch: Bon der Seeseite her flogen wir unsere Angriffe auf Schiffe 7m Haien, auf Werften unk, LaaerkaiS sind nun zuletzt auf die von Wahwsintttgen v-fohletten Befestigungen der Stadt, nachdem ünS die bolschewistische Flak , aus der großen Synagoge heraus beschaffen hatte. Biele Brutto-Register-Tonnen Kriegs- und Handels schiffe, MunitionSdepotS^Bahnhöfe und Gleisanlagen, da» waren unsere Ziele gewesen. ÜMt sowjetischen Jagdfluazeugen hatten wir unS über der Stadt herumgeschlagen, während sich der Ring der rumänischen Waffenbrüder immer enger schloß. Auf diese Stabt »u floaich heute, statt wie sonst in ein paar tausend, nur in hundert Meter und noch weniger Höhe vom Westen her tn einem kleinen offenen Flugzeug mit dem Oberleutnant eine« rumänischen KamPffliegerverbandeS. Noch wenige Kilometer vor dem Läusermeer: Hier schon die ersten Zeichen de» harte« Kampfe» der vergangenen Zeit. Zähe Rauchfahnen am Hort- zont, unten von Granattrichtern zerpflügte Felder, Bftrdekada- ver, leere drohende Schützengräben, versenkte Geschützstellungen, dle harmlos geworden waren, ein Stachelbrahtzaun in Zick-Zack- Linie und immer wieder ein paar Grundmauern, wo früher ein mal, bevor die Bolschewisten eS zerstörten, Dörfer und Gehöfte gestanden hatten. Und nun die Stadl: Bier, fünf, sechs sroffe schwelende Brandherde, daneben schon ab- gebrannte und zerstörte Häuserblock». Auf allen Straßen ru- mänffche Truppen und immer wieder große Straßensperren und Barrikaden, die nun schon zur Seite geräumt wurden. Ueber dem Hafen riesengroße schwarze Qualmwolken von brennenden w°hn der Sowjet- in letzter Am Nordranb der Stadt: Die Blechbüchsen zerbeulter und zert^mmer^ Oelvebälter: über -ine zehn Meter hohe Böschung hinabaestürzt zwei Eisenbahn,üge, völlig zerschmettert liegen sie da. „Im Hafen vernichtete und ausgebrannte Schiffe - da- ist di- Arbeit der deutsche und der rumänischen Luftwaffe. DaS ist die Wirkung unserer Angriffe! M-b-v«« da- nun emmarschierenbe Truppen eine Regelung hineinbringen. Bon allen Straßen, au» allen Höfen und draußen vor der Stabt, aus den Gärtm aber winken zu unS Hande herauf von den rumänischen Kameraden und auch von den Ltviliste«, die wir dazwischen erkennen können; Bewohner der Stickt, die ihre Be- Frauen ersetzt werden. Die Krankenhäuser sind mit Verwundeten überfüllt. Fieber haft wird daran gearbeitet, die Stadtgrenze, so gut es noch geht, zu befestigen und durch Einbau von Sperren und Minen zu sichern. Die Luftwaffe ist dadurch behindert, daß eS ihr an geeigneten Plätzen fehlt. Mit steigender Sorge sieht die Bevölke rung der heranziehenden Kälte entgegen, die die bereit- besteh-n- dm Schwierigkeiten vervielfachen wird. Moskauer Schauspieler für -en Nahkampf Berit«, 17. Okt. In schreiendem Gegensatz zu der Behaup tung der Londoner Zeitung „News Ehrontcle" über die unge brochene Kampfkraft der Bolschewisten steht die folgende nüch terne Feststellung: Der Moskauer Sender gibt selbst zu, baß zur Auffüllung der Front Leute au» den Fabriken und Bergwerken beranaezogen werden. Don diesen bewaffneten Arbeiterkolonnen hat die Sen- duna „Moittau heute" am Abend de» IS. Okt. ein.farbenreiche» Bild vermitteln wollen. Man hat bet dieser Funkreportage nicht verfehlt, darauf hinzuwetsen, daß außer diesen Fabrikarbeitern auch die Lehrlinge mit Waffen ausgerüstet werden. Mit beson derem Pathos wird schließlich vom Moskauer Sender die Ent- hüllung gemacht, daß die Moskauer Schauspieler und Ar- Listen im Nahkampf Mann gegen Mann gedrillt werden. Ueber diese Bundesgenossen, die al» letzte Reserven unmittelbar von der Drehbank und au» dem Theater kommen, wird tn London geschweige denn ein Fahrzeug, dürfte sich hier sehen lassen. Jetzt taucht zur Rechten da» riesige Panzerwerk auf, in das ein ganzer Panzerzug hineinfahren kann. ES liegt direkt am Schwarzen Meer ünd schützt ideal die Sübwestseite der Festung. Tausende von Granaten hat diese» TeufelSnest auf die rumänischen Linien geschleudert. Schweigsam und braun wie ein kleiner Hügel im Herbstwkttd. Matt kann dies alle» noch gar nicht fassen. Dort tauchen schon die ersten Hiiusermuf, hinten ist eine riesige Barri kade erkennbar. Man kann an den Barrikaden sogar vorbeifahren. denn, obwohl die Mit vielen Eisenflangen befestigten Sandsäcke und Steine sich bis zu sechs Meter Höhe türmen, ist an der Seite eine schmale Durchfahrt freigelassen, in diese schlüpften die ab ziehenden Bolschewisten, und die Rumänen fahren durch sie in die Stadt hinein. Aus dem schlechten Pflaster rumpeln die Fahrzeuge, Lärm entsteht. Die Straße weitet sich zum Platz, und auf einmal kommt e» entgegengeströmt. Der Raum zwischen den Häusern scheint zu Nein, so drängt eS auS den Seitenstraßen herbei. „Seil Hiller!" rufen -le Leute. Biele Einwohner formen die Lippen zu diesem Ruf, für den noch vor 2t Stunden der Genickschuß sicher gewesen wäre. „C ndlich, ettd-lich l" lachen die Leute und bieten Zigaretten u. a. m. an. Das, ist mehr als nur.die Freude über daS Ende eines furchtbaren Zustande», man sieht eS förmlich, daß-die Odessaer Einwohner sich ehrlich befreit fühlen. Sie kommen ganz dicht heran, küssen die Uniformen, wollen irgend etwa» für die Sieger tun und wissen vor WMMM uicht Katz. . -- - ..^.rNi. KvfvN NNrv oer Nasen vLrEtzr* Auch hier Haven Fliegerbomben gewirkt. In der Stadt selbst und am Rande brennen Fabriken und Lager, die die Bolschewi sten anzünbeten. Aber der Stadtkern selbst — man ist erstaunt, wie schön Odessa ist — hat unter dem Kriege verhältnismäßig wenig gelitten, und über die große Freitreppe -um Meer hinun- ter bietet sich ein wundervoller Blick. Seit 3 Uhr nachmittag deS 18. Oktober fluten von allen Sei ten die rumänischen Truppen und deutsche Spezialformationen in diese Stadt ein. Berlin, 17. Okt. Di- Schnelligkeit de» deutschen l!bL«ÄML «chLN'A .b«s°nd«- swwSkS «rrmENE. m TltyEryElt ßu onnaen, Erklärt leHt orr Londoner Nachrichtendienst, um die großen Materialverluste der Bolschewisten zu entschuldige«. .^Abgesehen davon, daß der Londoner Nachrichtendienst da- mit die bisherigen Lügen über den verhinderten deutschen Bor- marsch um so greller beleuchtet, zeigt diese» unfreiwillige Ge- ständniS, wie schwer die großen Verluste nicht nur die Sowjet», Indern auch bix Briten bedrücken. Die Verluste fkck in der Tat so grüß, daß sie nie Wicker aufaeholt werden können oder, der Nachrichftndienst sich vorsMg auSdrückt, „die Lage ernsthaft beeinflussen". „ Da» sage« deutlicher a» «orte die do« OK«, deröffent- Stimmung in Leningrad immer gedrückter „A" Okt. Li« au» Leningrad geflohener bolsche- wlstischrr Soldat schildert die Stimmung in der eiageschloffenen Stadt al, sehr «drückt. Die »evölkerung fei überzeugt, d^ die Stadt verlorenginge, und die Soldaten «Ude« sich in ihr Schick sal, unterzugehrn. « - ?Ä5-^?dffeauna sei unregelmäßig und bleibe tagelang au». BetriebMoff werde kedrohlich knapp. Zwei SlektrtztwÜwerke . h ausgefallen. Mr Heizkhlen ist d«z Kartensystem einge- Ser siegreiche Einplg in Sdesia Begeisterte WillEommensrnfe r „Vndlich — endlich" — Heil-Hitler-Rufe in den Straßen Don Kriegsberichter Karl Sedlatzek 17. Okt. (PK.) Plötzlich und benähe unerwartet hat d»e über zehn Wochen dauernde Belagerung dbn Odessa ein Ende gefunden. Der Druck der Rumiwe« ttnasum von der Landfette her wurde jedoch immer stärker, die Zahl oer Eiuzelaktionen gegen Lie besttzigten Plätze betzWelöck wurde» immer.größer" und schließlich waren die BolschÄiste« nicht mehr imstande, bk Stadt länger Z^rKMassung von beträchtlichem Material, flohen die f üb re n »e «Bo lschewi st en««» brr Rest der reichere« Judenschaft ans Schifft« über da. Schwor- ze Meer. Einige Tage lang besten si- bort Ziel für unser« Kampfflugzeuge und Mr die rumänischen U-Boote bilde«. Schon Tag« zuvor konnte bei den Sowjets an der ganze« Iront starke Beivegvag Leobachftt werden. Die Aufklärer meldeten immer Wicker schon kaum mehr getarnte, schwer beladene Kolonnen, die sich auf die Stadt zu bewegten. Ein bolschewistischer Leutnant wurde gefangen, der auSsagte, daß er Befehl erhalten hatte, in seinem nur einen Kilometer breiten Abschnitt 3000 Minen zu legen. Seine Soldaten seien ihm daraufhin davongelau- sen, er hätte sie suchen wollen .. . Am Morgen des 16. Oktober decken schwere Bodennebel daS Treiben in und um Odessa zu: Schließlich aber ist doch da» Aus laufen von zahlreichen Schiffen zu erkenn»«. Um 7 Uhr morgen» gehen auf allen Seiten der Front rumä nische Spähtrupps vor, die Gefangene einbringen und bis zum Stadtrand Vordringen können. Fanale des Zusammenbruches Zum Fall von Stadt und Hafen von Odessa Auch die spitzfindigsten militärischen Sachverständigen der Gegenseite werden kaum noch bestreiten können, baß die mili tärische Entscheidung im Osten gefallen ist. Tag für Tag zeigen sich die Auswirkungen dieser Mtscheidung deutlicher. Deutsche Truppen stehen an der Wolga und vo «Moskau, und nach hartem Kampf ist nun auch Odessa von unseren rumä nischen Verbündeten genommen worden, jener Schwarzmeer hafen, in dem die Lügenstrategen in Moskau und London be reits ein „Verdun des Ostens'^ erblicken zu können glaubten. Der Fall von Odessa, die Kämpfe vor Moskau und an der Wolga, die Einschließung von Leningrad, unser Vorstoß in das Donezbecken, Las Ruhrgebiet des Ostens, w,e über haupt der siegreiche deutsche Vormarsch an allen Fronten, das sind, Fanale deS sowjetischen ZusammenbruM. die weber die bolschewistische Führung noch irgendwelche „Militarsachverstan- dige^ in London und Neuhork ableugnen können und an denen auch die immer wieder in den verschiedensten Tonarten ins Treffen geführte englische und norbamerikanische „Hilfe" nichts ändern wird. Es ist hart und erbittert gekämpft worden um Odessa, und die Einnahme dieser außerordentlich stark befestigten Hafenstadt, die bis zuletzt immer wieder Nachschub über das Schwade Meer erhalten hat, stellt eine Waffentai unserer rumänischen Verbün deten Lar, die vollste Anerftnnung und Bewunderung verdient. Und wenn in der rumänischen Hauptstadt Bukarest die Sieges fahnen wehen, so ist auch das deutsche Volk von Freude und Genugtuung über den Sieg erfüllt, den die rumänischen Trup pen unter ihrem Oberbefehlshaber Marschall Antonescu errun gen haben. Der Erfolg der Rumänen ist um so größer, als Moskau nicht müde wurde, immer wieder zu behaupten, daß die Stadt uneinnehmbar sei und daß die Verteidiger von Odessa nicht Wanken und Weichen würden. : Die Prahlereien der Mo-kauer Agitationsjuden, die sich von d»n'harten Tatsachen Wicker einmal widerlegt sehen, macht eS verständlich, daß sie jetzt ihre Niederlage nach Möglichkeit zu verschweigen suchen. Dabei werden sie wie üblich von London nach Kräften unterstützt. So behauptet der englische Nachrich tendienst dreist und frech, daß von einem Fall von Odessa noch nicht die Rebe sein könne, weil — man höre und staune — die Sowjets die Einnahme der Stadt Lurch die Rumänen noch nicht bestätigt hätten. Ueber diesen einfältigen Ableugnungsversuch wird man in der Welt bestimmt zur Tagesordnung übergehen. ES genügt heute bereit», wenn das deutsche Oberkommando den Vollzug einer militärischen Entscheidung meldet. Daß eine solche Nachricht unter allen Umständen stichhaltig ist, davon hat sich die Welt ja inzwischen zur Genüge überzeugen können. Es bedarf also auch diesmal nicht der Bestätigung des Falles von Odessa, Weber durch die Bolschewisten noch die Engländer. Die Bedeutung von Odessa für die weitere Kriegführung wird durch einen Blick auf die Karte ohne weiteres klar. Die Sowjets haben nicht nur eine 600000 Einwohner zählende In dustriestadt und Len größten Schwarzmeerhasen verloren, son dern sie sind vom westlichen Teil des Schwarzen Meeres über haupt abgeschnitten. Sie haben mit Odessa in diesem Teil — mit Ausnahme der Krim — Len letzten Hasen verloren, ebenso wie ihnen am Asowschen Meer keine der Hafenstädte mehr zur Ver fügung steht. Durch die Vernichtung und Beschädigung einer ganzen Reihe von Handelsschiffen durch die deutsche Luftwaffe ist der Sowjetschiffahrt bei der Flucht aus Odessa ebenfalls ein schwerer Schlag versetzt worden. Das sind Verluste, die im heu tigen Stadium des Ostfeldzuges für die sowjetische Kriegfüh- rung unersetzlich sind. Hinzu kommt, daß mit der Einnahme von Odessa weitere bedeutende rumänische und deutsche Kräfte für neue Operationen freigeworden sind. Eine Tatsache, die sich sicher sehr bald im weiteren Verlauf der Operationen be merkbar machen wird.