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ver, Zukunft entgegenführen können. Jugoslawiens Hauptziel: Friede und Zusammenarbeit Prinzregent Paul von Jugoslawien lScherl-Bilderdienst-M.) Der jugoslawische Außen minister Ltncar-Markowilsch Der jugoslawische Minister. Präsident D. Zwetkowitsch Nach der feierlichen Unterzeichnung des Protokolls über den Beitritt Jugoslawiens zum Dreimächtepakt gab der jugoslawische Ministerpräsident namens der jugoslawischen Regierung fol gende Erklärung ab: Das Hauptziel und fast das einzige Ziel der Außenpolitik Jugoslawiens war und bleibt, dem jugoslawischen Boll Sen Frieden zu erhalten, seine Sicherheit zu festigen. Im Geiste dieser Politik waren unsere Anstrengungen in erster Linie immer auf die Konsolidierung friedlicher und freundschaftlicher Beziehungen zu Len Nachbarn gerichtet, um den Frieden an den Grenzen, die Freiheit, die Unabhängigkeit und die staatliche Einheit zu sichern. Mit dem Grotzbeutschen Reich hat Jugoslawien schon vor und auch nach der Verbindung der gemeinsamen Interessen die besten Beziehungen unterhalten, die von Freundschaft und vollem Vertrauen durchdrungen waren. Die nützlichen Ergeb nisse dieser Politik sind insbesondere in einer Reihe wichtiger Ereignisse zum Ausdruck gekommen, die vom Jahre 1934 an bis zu dem heutigen Akt in den Beziehungen beider Länder einge- treten sind. Jugoslawien hat schon seit seinem Bestehen immer gefühlt und auch besonders gewürdigt, das; seine.nationale Einigung, die nicht die Frucht irgendwelcher vertraglicher Kombinationen ist, sondern den natürlichen Abschluß langer und schwerer Kämpfe der Serben, Kroaten und Slowenen darstellt, in Deutsch land stets richtig aufgefaßt worden ist. In diesem Geiste hat Jugoslawien im Jahre 1937 einen be deutsamen Vertrag mit Italien geschlossen. Äehnliche Frennd- schaftsverträge hat Jugoslawien auch mit Bulgarien und und Ungarn abgeschlossen. Da Jugoslawien keine Forderungen nach außen zu stellen hat, fordern die vitalen Interessen seiner Existenz und seines Fortschritts, daß der Südosten vor einer neuen Ausweitung des Krieges bewahrt und die durch die bestehende Lage schwer geschädigte wirtschaftliche Zusammenarbeit auf dem europäi;chen Kontinent gestärkt wird, wie auch die Zusammenarbeit, die den Weg zur europäischen Befriedung — der einzigen Rettung un seres europäischen Kontinents »nd seiner tausendjährigen Zivi lisation — vorbereitet. Denn nur unter dem Zeichen einer auf rechten und positiven Zusammenarbeit kann Europa die Grund lage zu seiner Neuordnung finden, die imstande sein wird, die alten-Vorurteile und künstlichen moralischen und materiellen Hindernisse zu beseitigen, unter denen wir alle heute in Europa zu leiden haben. Die Friedenspolitik Jugoslawiens steht in voller Ueberein- stimmung mit den Lebensintereffen und den tiefen Gefühlen unseres Volkes. Alle politischen Verträge genau so wie die wirtschaftlichen, die in den letzten Jahren von unserem Lande aber, davon sind wir überzeugt, wird sich dieser Zustand auf dem Balkan auswirken, der bisher immer ein besondere- Be tätigungsfeld fremder Einflüsse gewesen ist «nd wodurch er wie derum nur zu oft zum Ausgangspunkt großer europäischer Aus einandersetzungen wurde. Deutschland selbst - ich spreche dies hier feierlich au- - hat auf diesen Gebieten weder territoriale, «och politische In- tereffen. Tein augenblickliche- Ziel ist es nur, zu verhindern, daß eine fremde Macht sich diese- Raume- bemächtigt, um von dort au- die Möglichkeiten zur Fortsetzung de- europäischen Kriege- zu finden. Tein endgültige- Ziel aber wird e- au-, schließlich sein, mitzuhelfen an der Herbeiführung einer Oed- nuna, die diesen für ganz Europa so wichtigen Raum nach ge- rechten und vernünftigen Grundsätzen befriedet, seine wirtschaftlichen Möglichkeiten dadurch erschließt und so -um Nutzen aller gebeiben läßt. Daß Jugoslawien seit dieser Neuordnung in einem zukünf tigen blühenden Europa den ihm gebührenden Platz auf dem Balkan cinnehmen wird, ist eine zwangsläufige Folge seine heutigen Beitritts zum Dreimächtepakt von Berlin. unterschrieben wurden, sind von dem Willen zur Verwirklichung eines besseren «nd besser organisierten Friedens in diesem Raume Europas beseelt. Am heutigen Tage, an dem Jugoslawien dem Dreimächte pakt beitritt, geschieht dies in der Absicht, seine friedliche Zu kunft in Zusammenarbeit mit den Mächten des Dreierpakte-, Drntschlanb, Italien und Japan, zu sichern. geschlossenen Staaten die in Wien anwesenden führenden Jo«r- nalisten dieser Länder teilnahmen. "' . , , Island in bas deutsche Operattorrsgebiej einbezogen Berlin, 2«. März. Amtlich wird bekanntgrgeben: In folge der widerrechtlichen Besetzung der dänischen Insel J-. land durch englische Truppen wird neuerbings von nach Eng- land fahrende« BloSadebrechern versucht, "Island ÄS Stützt Punkt zu benutzen. Diese Tatsache zwingt Deutschland, Island in das Operationsgebiet um England einzubeziehen. Die bei Erklärung der totalen deutschen Blockade um Eng land am 17. August 1940 an die neutrale Schiffahrt ergangene Warnung, daß jedes Schiff, welches sich trotz dieser Wamung in das deutsche Operationsgebiet um England beaibt, sich der Gefahr der Vernichtung aussHt und baß für Schaden, die sich hieraus ergeben, von Deutschland keine Beantwortung über nommen werden kann, gilt nunmehr für bas erweiterte Ope rationsgebiet. Weitere 500000 BRT. ausgefallen In sieben Wochen 117 fü^^lanb fahrende Schiffe Berlin. 25. März, ^^m*Monat Februar find laut Wehr machtbericht vom 1. März 67 englische und in englischen Dien sten fahrende HandelMiffe schwer beschädigt worden. In den ersten drei Wochen Les März wurden nach den bis herigen Feststellungen durch Angriffe deuMr.Seestreitkräfte und Kampfflugzeuge 50 feindlich; ,Handelsschiffe durch Spreng- Wirkung oder Brand schwer beschädigt, darunter eine Bvzavl großer Ueberseedampfer von 1V 000 bis 12 000 BRT. Damit sind — abgesehen von den Versenkungen — inner halb der letzten sieben Wochen 117 Schiff; mit einer Tonnage von mindestens 500 000 BRT. . für die englischen Zufuhren aus gefallen. Die durch Minentreffer entstandenen Verlust« sind hier nicht eingerechnet. Empfang des Führers im Schlotz Belvedere Wien, 25. März. Der Führer gqv Dienstag mittag im Schloß Belvedere aus Anlaß der Aufnahme des Königreichs Jugoslawien in den Dreimächtepakt in Gegenwart Les Rvichs- autzenministers von Ribbentrop einen Empfang, an dem Mi nisterpräsident Zwetkowitsch, Außenminister Cincar Markowitsch, der italienische AutzenministerGrafCiano, der japanische Botschafter Oshima, der italienische Botschafter Alfieri, der jugoslawische Gesandte Anbrie, der ungarische Gesandte von Sztojah, der slowakische Gesandte Cernak> der rumänische Gesandte Bossh und der bulgarische Gesandte Dragan off teilnahmrn. Bei dem Empfang waren von deutscher Seite anwesend der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generalfeldmarschall Keitel, Reichspreffechef Dr. Dietrich, ReichSleiter Bor- mann, Reichsstatthalter ReichSleiter Baldur von Schi- rach, der deutsche Botschafter in Rom, vo n Mackensen, so wie führende Mitglieder der Delegationen der Regierungen des Dreimächtepaktes. Zehntausend« Wiener Volksgenossen, die die Anfahrts straßen zum Belvedere dicht umsäumten, bereiteten dem Führer auf seiner Fahrt zum Belvedere und bei seiner Rückkehr in das Hotel Imperial begeisterte Kundgebungen. Auch den Staats männern der befreundeten Mächte galt der herzliche Willkom mensgruß der Wiener Bevölkerung. Vor dem Hotel Imperial stauten sich auch heute wieder unübersehbare Menschenmengen, die stundenlang ansharrten, um den Führer zu begrüßen. Zur übergroßen Freude der Wiener trat der Führer mehrmals mit Reichsstatt halter Reichsleiter Baldur von Schirach auf den Balkon Les Hauses hinaus, um der Bevölkerung für ihre herzlichen Kund gebungen zu danken. 4- Reichspressechef Dr. Dietrich gab Dienstag nachmittag zu Ehren der jugoslawischen Pressedelegation, an deren Spitze der Chef des lugoslawischeu Zentralpressebüros, Predrag Milo- jewitsch, stand, einen Empfang im Hotel Imperial, an dem neben den Presseattaches der im Dreimächtepakt zusammen ¬ europäischer Ttmtte« gegeneinander immer wieLer neu« Kriege zu inszeniere« und damit nicht nur den Frieden, sondern die Wohlfahrt aller eurichäischen Völker stet- auf- neue zu bedrohen. Heute stehen daher Deutschland, Italien, Japan, Ungar», Rumänien, Slowakei, Bulgarien und Jugoslawien im Geiste einer neuen Solidarität zusammen, um vor allem jede weiteren Versuche einer Ausweitung deS Krieges zu verhindern. Dabei steht die junge Welt auf unserer Seite. Zum ersten Male wird es damit in der Geschichte auch gelingen, eine vernünftige Neuordnung Europas nach den Gesichtspunkten der kontinentalen Interessen durchzu führen. Jy Ostasten wird es nicht anders sein. Es soll das Ziel der im Dreimächtepakt verbündeten Großmächte und der ihnen angc- schlossenen Staaten sein, dafür zu sorgen, daß ein Europa und ein Östasien entstehen, in denen diese Staaten frei von fremden Einflüssen und Intrigen ihr eigenes völkisches und kulturelles Leben aufbauen und ihre Völker einer langen Friedens zeit und damit auch einer glücklichen wirtschaftlichen Zukunft entgegenführen können. Besonders segensreich Die Entwicklung -es Paktes Der Dreimächtepakt, der jetzt durch den Beitritt Jugoslawiens zu einem Block von acht Staaten angewachsen ist, hat sich wie folgt entwickelt: 27. September 1940: Unterzeichnung des Dreimächtepaktes zwischen Deutschland, Italien und Japan in Berlin 2». November 1949: Bestritt Ungarn - in Wien. 23. November 1940: Beitritt Rumänien-in Berlin. 24. November 1940: Beitritt der Slowakei in Berlin. 1. März 19-1: Beitritt Bulgarien-in Wien. 25. März 1941: Beitritt Jugoslawiens in Wien. Gin türkisch-sowjetrussifches Aomruuiügue Ankara, 25. März. Die türkische und die somietrussifch« Regierung ffentlichten gleichzeitia folgende, offiziell«, Kommunique: „Mvischen der türkischen Regierung und der Regierung der Sow ¬ jetunion wurden kürzlich Erklärungen ausgetauscht. Infolge der in der AuÄandspresse veröffentlichten Berichte, wonach die Sowjetunion, fall, die Türket dazu veranlaßt werden würde, in den Krieg einzu treten, die Schwierigkeiten benützen würde, decken die Türkei gegen überstehen würde, um sie threrseit- anzugreifen und im Zusammen- hang mit einer diesbezüglich an sie gerichteten Frage teilte die Regie rung der Sowjetunion der türkischen Regierung folgende» mit: 1. Diese Berichte entsprechen in keiner Weise der Haltung der Sowstt-ReHierung^rkt tatsächlich der Gegenstand einer Aggression sein und sich veranlaßt sehen würde, kn den Krieg einzutreten, um ihren Landbesitz zu verteidigen, kann hie Türkei entsprechend dem zwischen ihr und der Sowjetunion bestehenden Nichtangriffspakt auf voll«, Berständnis und die Neutralität der Sowjetunion rechnen. Die türkische Regierung gab der Sowjet-Regierung gegenüber ihrem aufrichtigen Dank für diese Erklärung Ausdruck und gab ihrer- «its der Sowjetunion zu verstehen, daß die Sowjetunion, fall» sie sich «lbst in einer ähnlichen Lage befinden würde, auf die volle Reutrali- ät und das voll« Verständnis der Türkei rechnen könne." „Reges blühendes Leben in Deutschland" Der Direktor der United Pech über feine Deutfchlandfahrt Buenos Aires, 26. März. Reges, blühendes Leben in Deutschland! Das ist der vorherrschende Eindruck, denitt Deutschland der nach mehreren Informationsreisen nach Reü- york zurückgekehrte Direktor der United Preß-Agentur, .L y l e Wilson, erhalten hat. Im ersten Artikel feiner Reportageserie in der „Prensa" be richtet er, Latz es ein Arbeitslosenproblem in Deutschland über haupt nicht gebe. Seitenlange Angebote in den Zeitungen be wiesen zur Genüge, daß sowohl für Fachleute wie für Unge schulte Beschäftigung überreichlich vorhanden ist. Auch die Löhne und Gehälter seien hoch, was ein Zei chen von Wohlstand ist. Vom Krieg sei nur wenig zu spüren. Das deutsche Gebiet sei davon kaum betroffen, wenn man von zeitlich weit auseinander liegenden Luftangriffen ab sehe. Ein Münchener Zollbeamter sei sichtlich erstaunt gewesen, als er ihn nach Bombenschäden gefragt habe. Diese seien so un bedeutend, daß darüber kaum etwas'zu sagen sei. Die-Deutscheu sähen den Krieg nur als ein Zwischenstadium zur Erreichung eines großen Zieles an. Darum setzten sie sich mst allen Kräften ein, um das Wirtschaftsleben anzukürbeln. Die Ankunft de» Rinisterpriistdenten Zwetkowitsch in Men Unser Bildtelegramck» zeigt Ministerpräsident Zwetkowitsch beim Abschreiten der Front der Ehren kompanie vor dem Bahnhof in Wien; ^^W^lmk ^Reichsmwistcr d« Auswärtigen v. Ribbentrop.