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Der sächsische Erzähler : 04.03.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194103044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19410304
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19410304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-03
- Tag 1941-03-04
-
Monat
1941-03
-
Jahr
1941
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 04.03.1941
- Autor
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Dienstag ist inauck in Lum Schluß «n unerupr- lrd dabei der »urroorsprvn- Brandbombe itfel oder aus ierbek ist jede »tippen von Kistendeckeln, gen Zerknall- e glicht unter oder Schaufel dbomben, die m, mit Sand naen der ab- iffinden ihrer l Heiterkeit !ax Kraft stimmungs- l-Radeburg, «ugruppÄl- ohlgelunae- iMen-West cgsvoll üm- ,ze»der Er- Erbgerichts t der SWG- erfreute- die e des Wor- Musik, Gc- udiMN Be- verstand es lMox, fröh- senden-hin- 'drMMWn r. Kunfsser- idestens zwei ft oder Beil, e, mit Sand lenhau» ver- m Üustschutz- wunggehal- h jedem Ge- twickell, so «st Verqualmung kriechen. Dar Hst geringer , Rauch oder , Strahlrohr, Angehörigen von Wasser n der Brand ergreifen des rden. Hierzu halten. Die n außen mit Bäumen sind etten u. dal.) irandes nicht lachrtchtigung Die Leip-iser Frühjahrsmesse als größte Reichsmesse Europgs VAF-Lehrgänge für Wertsköche gründlich für ihr neues Amt um schulen lasten, und sie bestätigen gern, daß die Geinelnschaftsver- pftegung ein« ganz besondere Wissenschaft ist, da sie sowohl auf die Erhaltung der in den Äbensmltteln vorhandenen Werte wie auf di« zweckmäßige Zusammenstellung zu Gerichten und Küchenzetteln Be dacht nehmen muß. Daß man aber auch für den niedrigen Preks von äv »seimigen «in schmackhaftes Esten bereiten kann, beweist ein Teller Erbsen mit Speck, der uns al, Kostprobe gereicht wird. Da traut man dem Wirsingkohl mit Kartoffeln und Fleischeinlage und der deutschen Kartoffelsuppe mit Blutwurst und Vollkornbrot, die weiterhin auf Die Fahnen der Rationen am Ring-Regehaut Auf der Leipziger Frühjahrsmesse 22 Nationen vertreten. Die Fahnen, ! mn Rmg-Messehaus^ flattern, zeigen Beteiligung der verschiedenen Namen (2 Scherl-Bilderdienst.M.) Befreundete Staaten auf der Leipziger Messe Unter den vielen Nachbarländern, die auf der Leipziger Frühjahrsmesse ihre Er zeugnisse aurstellen, - befindet sich auch Dänemark. Der Stand dies« Landes ist durch wirksame Plakate ergänzend gestaltet. Textilbetrkebe, durch hie der völlig darniederliegende Wirtschaftszweig nach und nach wieder zum Aufblühen gebracht werden konnte. Die Umstellung bei Sriegsbeginn Bei Beginn des Krieges und der damit verbundenen Umstellung auf die Fertigung ausschließlich lebensnotwendiger Güter hatte die Textilindustrie neue unerwartete Hindernisse zu überwinden. Wenn auch der anfänglichen, unter militärischen Gesichtspunkten vorgenom menen Zusammenziehung der Produktion auf wenige Punkte später die Streuung der Aufträge folgte und nur einzelne sächsische Textil betriebe stillgelegt zu werden brauchten, so ergaben sich doch ander seits so beträchtliche Einschränkungen, daß nur mit Hilfe von Auf trags- oder Rohstoffzuteilungen eine befriedigende Lösung zu finden war. Gegenwärtka bereitet der durch Abzug fähigster Facharbeiter, durch Auskämmaktionen und Dienstverpflichtungen geschwächten Textilindustrie die Nachwuchsfrage die schwersten Sorgen. Sie wer den nach dem Kriege von den Arbeitsämtern durch die Zuführung junger Arbeitskräfte behoben werden. DAA. fördert die Enlwicklungsmöglichkeit Es ist als ein großes Verdienst der Deutschen Arbeitsfront anzu sehen, daß sie schon jetzt durch Schaffung einer ganzen Reihe von Lehrberufen die Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der Textilindu strie erheblich gefördert hat. Darüber hinaus bemüht sie sich, durch ihre umfastende soziale Betreuungsarbeit für die Textilindustrie den Kriegsverhältnissen nach Möglichkeit gerecht zu werden. Daß der stän dige Ausbau der sozialen Einrichtungen durch diese Verhältnisse kei nerlei Unterbrechungen erlitten hat, davon legen unsere sächsische- Textilbetriebe selbst das beste Zeugnis ab. Vorbildliches Gefolgschaftshaus in Wilthen Zu welchen erstaunlichen sozialen Leistungen sich ein zielbewuß ter sozialer Wille auch mitten im Kriege emporraffen kann, dessen wird man vielleicht am deutlichsten in der Lausitz gewahr, die ja von jeher unter den Textilbezirken unseres Gaues eine Sonderstel lung einimmt. In Wilthen etwa, dem Sitz zahlreicher Spinne reien und Webereien, wurde von einem Betrieb mittlerer Größe ein vorbildliches Gefolgschaftshaus geschaffen, in besten riesigem Saal rund 1000 und bei voller Raumausnützung sogar bis 2500 Personen unteraebracht werden können. Abgesehen von seiner geschmacklich ein wandfreien Innengestaltung, verfügt dieser Gefolgschaftsraum über eine neuzeitliche Bühneneinrichtung mit Scheinwerferanlaaen, so daß aryh anspruchsvollere kulturelle Veranstaltungen durchgeführt werden können. Ein Gastkonzert des Reichssinfonieorchesters ist den Männern und Frauen, denen tagaus tagein der Webstuhl sein eintöniges Lied in die Ohren hämmert, vor kurzem ein unvergeßliches Erlebnis ge wesen. Aber nicht nur für seelische Loslösung von den, ermattenden Druck der Arbeit ist in diesem Betrieb gesorgt. Auch dem Körper bietet sich Gelegenheit zu Entspannung und ausgleichender Bewegung. Freundliche Liegehallen laden im Sommer zum Verweilen ein, wäh rend sich auf dem Sportplatz, an den Schießständen und im kristall klaren Master des Freibades ein daseinsfreudiges Spiel der Kräfte entwickelt. Von den Frauen wird besonders lebhaft der Bau einer söhigkekt zu erhalten und sie womöglich noch zu steigern, hat !lch^>« Deiche Arbeitssront in noch stärkerem Mäße al, kicher für das Leraoretchen warmer Mittaasmahlzeiten in den Betrieben eingesetzt. Ihrer Forderung ist in Sachsen erfreulicherweise «in so bereitwillig« Verständnis entgeaengebracht worden, daß die Zahl der im Betriebe mit wenigstens einer warmen Hauptmahlzeit Verpflegten innerhalb cines Jahr« von 100 VOV auf 20S 000 gestiegen ist. Bon den 1500 Betrieben unseres Gaue«, in denen heute schon regelmäßig ein «arme» Esten verabreicht wird, verfügen nicht weni ger al» TM über betriebseigene Küchen. Daneben gibt es eine ganz« Reih« von Betrichen, die mit günstig gelegenen Gaststätten Berpfle- gungrabkommen «troffen haben. Daß darüber hinaus die Brdeu- wng der «armen Kost namentlich auch von vielen kleinen und mtttle- «n Betrieben, die gegenwärtig die Einrichtung betriebseigener Küchen nur wegen gewißer krtegsbevlngter Beschafsungsschwiermkeiten nicht iu Angriff nehmen können, erkannt worden ist, ergibt sich aus dem lebhaften Anklang, den die von der Deutschen Arbeitsfront kn jüng ster Zeit errichteten Gemeinschaftsküchen gesunden haben. Gemeinschaftsküche in Veukirch fLanfitz) beliefert rund-00 Volkggeuoffen Ihre Etgenart besteht darin, daß sie jeweils in einem gewißen Umkreis sämtlich« in Frage kommendes Betriebe mit «armem Esten versorgen können. In Reukirch (Lausitz) z. B. befindet sich «ine solch« Gemeinschaftsküche in den Kellerraumen ein« Privathaus«. Obwohl « sich um «ine vorerst nur behelfsmäßig« Anlage handelt, können aus den drei vorhandenen Kesseln zu je 250 Litern zwölf Be trieb« und bi, annährrnd 800 Nolk»g«nost«n mit einer täglichen Liter- portion beliefert werden. In besonderen Thermoskübeln, in denen ia, Esten 1ö Stunden warm bleiben würde, lasten die Betriebe das fertige Gericht zur festgesetzten Stunde abholen. Bi, nach Steknigtwolmsdors dehnt sich der Wirkungs bereich dex beiden Küchengewaltigen aus, die in dem Neukircher Kel- ler zusammen mit zwei Helferinnen für das leibliche Wohl vieler hundert Arbeltskameraden verantwortlich find. Obwohl an sich schon Männer vom Fach — der ein« ist gelernter Hotelkoch, der andere Küchenchef bet der Mitropa gewesen —, haben sie sich in einem der e hft IlKnßhrungsämtrr sowie unter laufender s. stähesid« Sonderzuteilungen von Kindsköpfen, Zwölf Betriebe urrd eine Küche Gin neue» Weg znr Gemeinschaftsverpflegung der Arbeitskameraden (von unserem Dresdner K. P.-Schristl«it«r) Um den schaffenden Bolt,genossen auch im Krieg« ihre Leistungs ¬ erhalten und sie womöglich noch zu steigern, hat sich di« " > al» bisher kür das ^«n 57.:.^ «ulicherweise ein je m, daß die Zahl der im Betrieb« seit Verpflegten innerhalb Pom Webstuhl auf den Tchießftand Der Kampf und die sozialen Leistungen der sächsischen Textilindustrie (Von unserem Dresdner K. P.-Schristleiter) Wenn von der Rüstungsindustrie und ihren gewaltigen Leistun gen vor Beginn und wahrend des jetzigen Krieges die Rede ist, dann bleibt meisten, der beachtlich große Sektor Textilindustrie, der in un serem Gau im Frieden rund 1000 000 Männer und 200 000 Frauen beschäftigt hat, unerwähnt. Man vergißt dabei nicht nur, in wie star kem Maß« gerade di« Textilindustrie in die Kriegsfertigung einbe zogen worden ist, sondern man geht auch mit einer ungerechtfertigten Nichtachtung, an den außergewöhnlichen Schwierigkeiten vorüber, mit denen di« Textilindustrie iM Gegensatz zu anderen Produktionszwei gen noch lange, selbst in der Zeis des Wiederauflebens der deutschen Wirtschaft, zu kämpfen hatte. Ursachen dieser Schwierigkeiten waren die Krisenempfindlichkeit der Textilindustrie, ihre exportbedingte Aus- landsabhänglgkeit und die Boykottmaßnahmen unserer Gegner. Dem Zusammenwirken solcher Hemmungen war es zuzuschreiben, daß die Arbeitslostnziffrr namentlich der sächsischen Textilindustrie nur sehr langsam sinken konnte und sich die in ihr beschäftigten»Volksgenossen inmitten der auf vollen Touren laufenden Produktion der übrigen Wirtschaftszweige mit Kurzarbeit begnügen mußten. Daß diese Män ner und. Frauen trotzdem der Textilindustrie die Treue bewahrt haben, ist ebenso hoher Anerkennung wert, wie die Leistung der einzelnen dem Küchenfahrplan dieser Woche verzeichnet flehen, schon «in« glei chermaßen lecker« Zubereitung zu. Gewiss« Zuschüsse her Ilknahrungsämter sowie unter laufender Kontrolle der „ " ,7 . ... . Spitzbein und dgl-, die im Rahmen einer Nebenprodukte-Lktton an die G«m«inschast»tüchen abgegeben werden können, gestatten übrigen, die verhältnismäßig häufige Verabreichung von Fleischgerichten, ohne daß Arbeitskameraden in der Woche mehr als durchschnittlich IVO—300 Gramm Fleischmarken zu entrichten brauchen. Insgesamt bestehen gegenwärtig im Gau Sachsen sechs Gemein schaftsküchen, von denen nicht weniger al» 12S Betriebe betreut «er den. Ihren Sitz haben diese Küchen in Reukirch, Glashütte, Döbeln, Plauen i. B., Leipzig und Löbau. Außerdem gibt es für die Kriegs dauer zwei sog. Fernverpflegungsstätten in Eoswia und Meißen, von denen 40 bi» SO Betriebe mit zusammen 6—7000 Arbeltskameraden beköstigt werden können. den Sinn, drn Rusten in einer nicht sehr würdigen Lage schon einmal gesehen zu haben. Und plötzlich stand ein Bild vor ihm, an das er sich seither nie mehr erinnert hatte. Nach einem Besuch in einem Wiener Kaffeehause war er durch den Herrenreiter Hasso Meiningen noch in eine etwas verdächtige Gesellschaft geschleppt worden, die im Hause einer bekannten Tänzerin verbotenen Glücksspielen frönte. Und dort war es auch, wo er Iwan Barankoff zufällig belauschte, wie er nach großen Spielverlusten, die er soeben erlitten hatte, Geld von der irgendwie Ar ihm gehörenden Tänzerin entgegen nahm, nachdem er vorher sein Schicksal verflucht hatte, das rhm ein ehrloses Leben in der Fremde aufnötigtc, und gedroht hatte, sich dieses verhaßte Leven zu nehmen. Und eben dieser Mann, der ihm damals eigentlich leid ge tan hatte in seiner Verzweiflung und Hilflosigkeit, der war der Bewerber um Gunst und Namen einer Iris! . . . Um die ses deutsche junge Mädel, dem die Reinheit von der Weißen Stirn leuchtete. Es durfte einfach nicht sein, daß sie, die ahnungslose Landsmännin, ihr Schicksal mit dem düsteren Schicksal Jivan Barankoffs verknüpfte. Denn eins stand für den Leutnant fest: Der Rüste hatte niemals einen reichen Onkel in Peking besessen, wie man sich hier geläufig erzählte, daß diesrr Onkel dem Neffen große Gelder zur Verfügung stellte, damit jener nun das gemächliche, pflichtenlose Leven eines Weltbummlers führen konnte. Das war ja alles gar nicht wahr. Der Mann war vielleicht nicht Hochstapler im eigentlichen Sinne des Wortes, aber sehr weit war er für sei nen Geschmack davon sicherlich nicht entfernt. Wie eS sich indes damit auch Verhalten mochte — wichtig war vor allem, daß Iris Hoym vor diesem Manne bewahrt blieb. Daß er, Moßlinger, keine Aussichten hatte, sie zu ge winnen,, wußte er. Es tat ihm Weh, aber er sah es als gerechte Strafe an, denn Halle er nicht seinem braven Sepherl verspro chen, treu zu sein? Und beinahe hätte er bas hefige Mädel ganz und gar verraten, hätte einfach die schöne Iris vom Fleck weg geheiratet, wenn sie ihn nur genommen hätte. Nun, Sepherl brauchte keine Angst mehr zu Haven, er blieb ihr treu. Aber in ihm war ein brüderlich warmes Empfinden für Iris Hoym. Er mußte sie vor Iwan Barankoff schützen. Ihre Tante war dazu nicht imstande, die hatte sich von der glänzen den Außenseite des Rusten blenden lasten. Sie förderte ganz offensichtlich diese Werbung Barankoffs. Aber was hatte er, Leutnant Moßlinger, sich eigentlich in diese ganze Angelegenheit einzumischen? Es war doch offen sichtlich, daß daS norddeutsche prächtige Madel sich bereits deut lich von dem Russen zuruckzog. Weshalb sorgte er sich eigent lich da? Trotzdem nahm sich Moßlinger vor, aufmerksam über JriS zu Wachen. Und dann war wieder die geheime Sympathie für Barankoff iu ihm da. Er ahnte, daß der Rüste den verzwei felten Versuch machte, sich ein neues Leven an der Seite deS be- gchrtcn Mädchens zu gewinnen . . . Rudi Moßlinger rannte vor seinen eigenen Gedanken da von und begab sich zu seinen Freunden, die ihn schon ungedul dig erwarteten. Tenn wenn der Rudi nicht dabei war, war jede Sache nur halb. — /Fo-tsetzung Er war selten schwermütig an diesem Abend, da die meisten Menschen lachten und fröhlich waren. Er tanzte heute auch mit einer seltsamen Schwere in den Gliedern. Er wußte nicht, woher es kam, aber ihn peinigte die Ahnung, daß er nrcht zum Ziele kommen würde. Er zwang sich, mit ihr von harmlosen, allgemeinen Dingen zu plauoern, aber sie spürte die innere Angespanntheit und ge wisse Veränderung im Wesen des Mannes und vermutete, die Tante habe ihm die Hoffnungslosigkeit seiner Werbung mit geteilt. Aber Iris irrte in dieser Annahme. Kein Wort hatte Frau von Bühl dem Rüsten bisher gesagt. Denn sie klammerte sich noch immer gerade» verzweifelt daran, daß es sich doch noch irgendwie ermöglichen lasten könnte. Der Leutnant Rudi Moßlinger indes sah Iwan Baran koff aufmerksam an. Er suchte in seiner Erinnerung: er mußte den Mann doch von irgendwoher kennen. Bestimmt hatte er ihn schon gesehen, aber wo nur? Möglicherweise war er ihm in Wien begegnet. Reich und unabhängig, wie der Russe sein sollte, würde er ja wohl schon alle großen Städte der Welt be reist haben. Und so mochte er eben auch in Wien gewesen sein. Dieser Herr Barankoff bewarb sich ganz offen um die schöne Iris Hoym. DaS war ein Grund für Rudi Moßlinger, auf merksam auf ihn zu sein; im andern Falle hätte er ihn wahr scheinlich gar nicht beachtet. Wenn Rudi Moßlinaer grübelte, war er ungenießbar. Seine Freunde fingen deshalb an, ihn zu necken. „So sehr hast du dir schon die Flügel verbrannt?" „Ja, allerdings, weshalb sollte ich's leugnen? Laßt mich in Ruh'. Es wird nämlich dabei bleiben, und ich werde somit schwer havariert nach Wien zurückfahren müssen." „Ach so — der Russe hat dich ausgestochen", grinste Eugen Amersbach. „Der ist doch wahrhaftig nicht mehr der Jüngste. Der sollte lieber nach einem reiferen Semester Ausschau halten", ante Karl Fürstenberg ärgerlich. AVer er hatte nicht viel Zeit, ich noch an weitere Vorschläge zu verlieren, denn die reizende Mny Heller aus Thüringen guckte zu ihm ermunternd her über, und ihre blauen Augen glänzten in Heller Freude. Da begab er sich schnell an ihren Tisch und hotte sic zu einem neuen Tanz. Bei ihm war es eine beschlossene Sache, daS liebe Mä del nicht mehr aus seinem Leven fortzulassen. Mit diesem präch tigen Vater würde er schon bald in oas richtige Einvernehmen kommen ... So wuchs Glück und Leid nebeneinander empor, das Leben zeigte sein ewiges Dopvelgesicht — Und die Musik spielte, ließ immerfort ihre beschwingten und beschwingenden Weisen er tönen, während die Menschen lachten und tanzten. Rudi Moßlinger tanzte ebenfalls wieder, am meisten aber mit Iris Hoym. Als das Fest zu Ende war, begab cr sich mit seinen Freunden und einigen andern jungen Männern noch auf einen Sprung in die Bar. Dort saß — einsam — an einem Tisch Iwan Barankoff. Er hockte mit verschattrtem Ge sicht da und starrte vor sich hin. Seine traurigen Augm zogen wieder die Aufmerksamkeit des Leutnants ans sich. Und wäh rend die Freunde noch ganz begeistert von dem schönen Fest schwärmten, kam Moßlinger wieder sein früherer Verdacht in rrgönnt, im zu feiern, am Leben > die Felder ilar nahezu Enkelkinder, >en sich bei rr noch ein ein. mschaft zur Z, 5. Marz, u Gelegen- und Zwirn ,d l der Tur nverein im gut besucht Heu Bericht zahlreicher galten blci- n größeren wiederholt »eimkehrten. üaend. Den oer schon ht die Gc- c ist befric- v. verloren er Mitglie- t gab der haben vier such unbc- gusammeu- 8ür Jn- mrben von leistet. Der 4, bedingt oerzeichnen. ig alle tat- H?ot bricht Essen!" Mer härter als Essen ist unser aemein- samer Wille! Er meistert die Not durch die ^lfenve Tat! (21, Fortsetzung.» (Nachdruckverboien.) „Man kann Ueberraschungen erleben. Man sicht sie auch biel in " " ' - biel in Gesellschaft des jungen Schweden Olaf Losmor." „Oh,'für "okett hätte ich sie nicht gehalten." - „Aber, aber, meine Liebel" „Und nun gleich wieder Moßlinger?" »Ja, solche unschuldige Gesichter verbergen manchmal ein, hm, gesteigertes Seelenleben . . Vater Heller aus Thüringen zog es vor, sich zurückzuziehrn. Das war ja hier genau so wie daheim, wo jede Woche im Kaffee kränzchen seiner Hulda ein elender Klatsch eingrüihrt wurde und d,e Ehemänner dann vollauf zu tun hatten, alles wieder einzurenken, damit die Kränzchendamen nicht noch vor dem Richter landen mußten. Das junge Volk aber kümmerte sich weder um Klatsch und Lratsch, noch um Wünsche und Kuppelpläne. DaS tanzte und achte und sah sich mit glücklichen glänzenden Augen nach ein ander um. Die Musik spielte gerade einen Wiener Walzer, und die w-i Leutnants tanzten, wie man eS eben von einem Offizier ms Wien erwartet. Rudi Moßlinger hielt Iris Hoym im Arm. „Sie tanzen wunderschön", begeisterte er sich, aber es war seine ehrliche Meinung. > Iris lächelte. Der Leutnant gefiel ihr, weil er ein netter, röhlicher Junge war. Das war aber auch alles. Ihr Herz chlua keinen Takt schneller, während sie mit ihm tanzte. Eifer- üchfig blickte der jung.: Schwede zu ihnen herüber und Iwan Barankoffs dunkle Augen waren mit düsterem Ausdruck auf Lris gerichtet. Nachher tanzt« er mit ihr. „Sie fühlen sich wohl hier?" fragte er, leicht verdrossen. „Ja, sehr. Wenn ich nun schon einmal hier bin, will ich auch lachen und mich freuen, ich bin ja auch jung." Jung! Ihn durchfuhr es ,jäh. Jung! ... Ja, sie war jung, so köst lich jung und voll Liebreiz. Und er, wie stand eS mit ihm? Em Mann Mitte der Vierzig, ohne gesicherte Existenz und ohne leben festen Boden unter den Füßen. Und er wollte so ver messen sein, die Hände nach ihr auszustrecken? Sie an sein frag würdiges unstetes.Dasein zu fesseln? Aber dieses Dasein wird ja in ruhigen und sicher-n Bah- ^cn verlausen, wenn erst einmal Iris Hoym meine Frau ist, beschwichtigte er sein Gewissen.
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