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Der sächsische Erzähler : 04.03.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194103044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19410304
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19410304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-03
- Tag 1941-03-04
-
Monat
1941-03
-
Jahr
1941
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 04.03.1941
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M schweren Alakgeschützen über verschneite h ochgebirgspSste! (von Krkegrberichter Egon Kiefer) ' wir! aus ¬ wurde tresfer essen l D wie E und u ja auc einer scheue, eine der B immei Lhurö G« in ihr gestern ausfüh Obwol er auf zwische Debati cr hin Blatt cs gib! legend daß di lung! len eil Septei Sofia, 4. März. Seit dem Morgen des Montag, ve- kanntlich eines bulgarischen Nationalfeiertages, hat sich die Be- völkcrung an die „Germanen", wie die deutschen Truppen heißen, gewöhnt. Kraftwagen werden freudig begrüßt, oft mit erhobener Hand. Deutsche Berkehrsposten auf den Straßen und Platzen werben nicht nur bestaunt, sondern auch gern unterstützt. An allen Brücken stehen plötzlich Sicher, heitsposten, größere und kleinere Kolonnen passieren ungehin. dert das Land. In den Städten und Berkehrsmittelpunkten gibt es keinerlei Stockungen. Alles rollt mit der Präzision einer Maschine. „Germanische Technik" sagen die Bulgaren. Blumen, Schneerosen und Veilchen, befinden sich beretts an den Röcken und Mützen unserer Feldgrauen, denen die Jugend, be» sonders Ghmnafiasten und Bauernkinber, diese Gaben dar» bringen. Die Jugend ist es auch, die interessiert und sachkun» big in alle Kraftwagen hineinschaut, sich mit ihrem Schul» deutsch den Mechanismus erklären läßt und die gern Hand an» legt, eine Fahne zu hissen ober «inen Mast aufzurichten. Die ältere Generation, zumeist WeltkriegSteilnehmer, übt ihr Recht der Gastfreundlichkeit: Deutsche Trupps ober Einzel» „Deutschlands Stellung lm Mosten uneinnehmbar" Weitere Pressestimmen zum Beitritt Bulgariens zum Dreierpatt und zum deutschen Einmarsch Die Al im We§ Mich« t-r gr,e den Te Landsch -riechisc bstgren Mchei liegt Aechteck die Mi, sich m l «uiig o Kalkan iuld dai in ein, südliche den ser zur A ,ruchtbc siiissen rische l der Bc weiten Ostrum Ebenen des Ti ihre v. dcutiuit elüsse dope-G die Grc ,erts-tzi Die .ischen 10-000 lohen 2 crweitei lieber i denWei Dal mWg Städte schul Meer r »an sir Nikopol «er in Orte V Basard bulgäri Basard rischen 015 Om' i'iiOOO : nern di now, E und Ec zirksbcl landwi -B» der Na gen 10 aus Zi Nüssen niszähl sind gr fahrer werden ins HauS gebeten und bewirtet. Im übrigen läuft das bulgarische Neben seinen gewöhnlichen Gang. begrüßt begeistert die deutschen Soldaten" Schilderung des Einmarsches in einem bulgarischen Blakt Sofia, 4. März. „Das bulgarische Volk in Stadt und Land begrüßt begeistert die deutschen Soldaten". Unter dieser UeÄrschrift veröffentlicht das Abendblatt „Duma" emen Bericht über das Einrücken der deutschen Truppen in Bulgarien. Darin wird eingehend geschildert, wie die bulga rische Bevölkerung die deutschen Truppen allenthalben mit .spontaner Begeisterung begrüßte. Mit lachenden Gesich tern marschierten, so heißt es in dem Bericht unter anderem, die Soldaten des mit uns befreundeten heldenmütigen Groß deutschen Reiches in Bulgarien ein und beantworten die Jubel rufe der Bevölkerung mit lautem Hurra. In einigen Ort schaften konnte man rührende Bilder erblicken, als ergraute bulgarische Veteranen in den Offizieren der einrückenden deut schen Truppen ihre Kriegskameraden aus dem Weltkriege er kannten. Den Deutschen wurden Blumen zugeworfcn, die sie sofort an ihren Waffenröcken befestigten. vrrn und wir unser» Füße und Hände kaum noch spüren, trotz der strahlenden Sonn», die über den glitzernden weißen Schneefeldern liegt. Und dann kommt dl» erst« Nachtrast. Froktklar stehen die Stern bilder über uns. An den Fahrzeugen hangen dicke «Krapfen. Unser« Batterie hat am Fuße de» Hochgebirge» in einer bulgarischen Kaserne Quartier gesunden. Die Männer der nachfolgenden Einheiten schlafen in einer zurückliegenden Stadt. So mancher verbringt diese Nacht auf Teppichen in einer Moschee. Mkt großer Bereitwilligkeit und Gast freundschaft haben di« Lehrer dies«. Orte- noch zu spater Stunde in Schulen Massenquartier« Herrichten lassen. In unseren Kasernen schließen die meisten vor Kält« nachts kein Auge. Dl« Kradfahrer sind nach den Leistungen de» ersten Tage», da jeder einzelne von ihnen mehrmals stürzte, in einen kurzen und ruhigen Schlaf gesunken. In der Arüh geht er schon wieder los. Stunden verstreichen, bi» alle Fahrzeuge flott sind, aber endlich im Morgengrauen winden wir uns zu den schmalen Serpentinen em por. Zuweilen ist die Straße höchsten» 12 Meter breit. Recht, gähnen die meist völlig unbewaldeten, steil abfallenden Schluchten und zur Linken türmen sich die schnreoerwehten Felsmassive. Langsam, unend lich langsam, kriechen wir mkt unseren Zugkraftwagen und den ange hängten schweren Geschützen di« Steigungen empor. Jede unbedachte Bewegung des Fahrers kann den Absturz bringen, aber sicher greifen die Ketten der Zugmaschinen Meter für Meter weiter. Nur die schmalen Brücken, die die einzelnen Schluchten überqueren, sind Maßarbeit. Hier zeigt es sich, was die Fahrer der Flakartillerie in den verganaenen Feldzügen gelernt haben. Nur kein« Stockungen auf diesen Steigungen, das ist der Wunsch von allen, aber bi« Stär kungen bleiben nicht aus. So mancher Lastkraftwagen wird trotz Schneeketten aus eigener Kraft nicht flott. Schnell ist die Mannschaft abgesprungen und zieht das Fahrzeug an. An den Ausweichstellen aber stehen die bulgarischen, Bauern mit ihren heubeladenen Ochsen gespannen und staunen nur darüber, daß wir mit unseren Geschützen auf dieser engen, vereksten Straße vorankommen. Endlich talwärts Endlich nach k Stunden haben wir di« Batterie hinübergeschafft. Die Fahrt ins Tal beginnt. Und zur Belohnung für diese Leistung werden wir gleich im nächsten Dorf mit echter Freude und Begeiste rung von der Bevölkerung begrüßt. Die ersten Schneeglöckchen fliegen uns in den Wagen. Ueberall in den Städten und Dörfern, die wir nun durchfahren, dringt uns die gleiche Freude entgegen. Bei jeder Rast scharen sich die Bulgaren, hauptsächlich auch die Soldaten, um uns und können sich nicht sattsehen an unseren Fahrzeugen und Waffen. * Und während wir verstaubt, durchfroren und mit sonnenverbrann ten Gesichtern an unserem befohlenen Ziel angekommen sind, steht in den Straßen dieser beflaggten Stadt die sonntäglich gekleidete Be völkerung und bewundert die durchziehenden deutschen Soldaten. DNB S. März. (PK.) Ein kalter Nordwest fegte über dl« kahlen Höhenzüg«, al, am . . . Tal di« Bortrupp» unsere» Flakreat« ment» mit dem Regimentskommandeur an der Spitz« den Einmarsch deutscher Truppen zum Schutze Bulgarien» eröffneten. In der Mor genstunde hatte sich di« Bevölkerung de» Grenzstädtchen» in großen Gruppen auf dem Marktplatz und an der Marschstraße eingesunden, allen voran die bulgarische Schuljugend in ihrer militärisch wirkenden blauen Uniform. Immer wieder hoben sie di« Rechte zum Gruß und riefen un» Bearüßungsworte zu, aus denen wir ein mühsam zusammengesuchtes Willkommen oder gar Heil Hitler ver stehen konnten. Mit lebhaften Gesten wurde jeder Wagen und jede» Geschütz besprochen, die ohne Stocken, beinahe wie bet einer Parade, in unabsehbarer Folge an ihren staunenden Augen vorüberrollten Mit lachenden Gesichtern aber zogen unsere Flakkanoniere da» bunte, orientalisch erscheinende Bild kn sich hinein. Da standen/Baurrn in bunt verzierten Prlzwesien, die schwarze Lammfellmütze auf dem Kopf. Neben ihnen hockte im schmutzi gen Straßengraben ein braungebrannter, bartumwucherter Mo slim mit bunt verschlungenem Turban, die farbige Leibbinde kunstgerecht geknotet, und verschnürte gerade seine schnabelförmigen Schuhe aus rohem Ziegenleder. Scheu in die Haustürnische gebrückt, blicken gläubige Anhängerinnen des Islam» kn buntgewrbten Müder- Hosen au» ihr Gesicht und Oberkörper verhüllenden Umhängen auf die deutschen Soldaten. So hatten die ersten Eindrücke allen Männern genügend Gesprächsstoff für die langen Stunden des Marsches ge- geben, der sie schnellmöglichst über vereiste und zerfahrene Straßen zu ihrem neuen Einsatzraum führen soll. Ohne Rast mit Geschützen auf unwegsamen Gebirgs pässen vorwärts Mehrere Zentimeter hoch springen die Geschütze auf ihren Anhän gern, wenn es mit unverminderter Geschwindigkeit durch die gefrore nen, tief ausgefahrenen Rillen oder gar Schlaglöcher geht. Stunde um Stunde werden Menschen und Fahrzeuge durchgeschüttelt. Cs gibt kein langes Verweilen. Die Rasten sind für alle marschierenden Ein heiten genau voraeschrieben. Sie reichen gerade aus. um einen Schluck aus der Feldflasche zu nehmen oder sich ein Kochgeschirr voll warmer Erbsensuppe aus der Feldküche zu holen. Aber das findet nur eknmal am Tage statt, dann werden gleichzeitig die Fahrzeuge überprüft, ge tankt und schon nach einer guten Stunde geht ed weiter, denn hinter uns warten die anderen Einheiten. Dadarfes keineStockun- gen geben. So mancher Wagen und vor allen Dingen Motorräder bleiben mit gebrochenen Achsen oder Motorpannen am Wege liegen. Besonders ausgerüstete Trupps werden sich um sie kümmern. Die Batterie, die Abteilung, das Regiment marschieren weiter. > Die erste Rachkrast Mit kochenden Motoren schleppen sich die schweren Dieselfahr zeuge über die Steigungen, und wir frieren, daß uns die Zähne klap- ein unangreifbares Bollwerk, unangreifbar nicht nur für die für eine so ungeheure Aufgabe viel zu schwachen eng lischen Streitkräfte, sondern für jede beliebige von an deren Kontinenten ausgehende Koalition. Der Sonderberichterstatter des gleichen Blattes in Sofia beschreibt den Marsch der Deutschen. Seit 48 Stunden mar schierten die motorisieraen Kolonnen ununterbrochen und mit beträchtlicher Schnelligkeit. Die mach? tigstc und vollkommenste Kriegsmaschine, die die Welt je ge kannt habe, funktioniere mit einer phantastischen Prä zision. Es gebe weder Zwischenfälle noch Verstopfungen. Im Lande sei die Ruhe vollkommen. Das bulgarische Volk blicke mit unbeirrbarem Glauben an den Sieg der Waffen der Achse dem vom Führer und dem Duce angekündigten Frühling entgegen. Die Haltung der bulgarischen Regierung finde bei drr gesamten Bevölkerung restlose Zustimmung, die durch Sympathiekundgebungen für die Achse ihren Gefühlen gegen England beredten Ausdruck verliehen haben. >44 Budapest, 4. März. „Deutschlands Stellung im Südosten ist un einnehmbar", diese Schlagzeile des Regierungsabendblattes „Ma- gyarosag" gibt wohl treffend die hier herrschende Ansicht über die po- litische Bedeutung des deutschen militärischen Einmarsches in Bulga rien wieder. Das dem Ministerpräsidenten nahestehende Organ fin det große Lobesworte für die deutsche Diplomatie. Es sei eine geniale und bewundernswerte Leistung, an einem «knzigen Tag die Front mehrere hundert Kilometer zu verlegen und damit di« Mittelmeerpläne über den Haufen zu werfen, die der Gegner Monate hindurch mit Blut uckd Elsen und großen Opfern gebaut batte. Bukarest, 4. März. Die offiziöse „Unirea" kommentiert ausführ lich den Beitritt Bulgariens zum Dreimächteabkommen und gelangt dabei zu dem Schluß, daß der Beitritt Bulgariens zum Dreierpakt eine Stärkung des Friedens in Südosteuropa bedeute. In der neuen europäischen Ordnung würden dke jungen Völker ihr eigenes nationa les Leben auf hoher Ebene entwickeln können. Neue Beitritt« zum Dreierpakt stünden bevor, wodurch dieser wirklich di« Grundlage der neuen europäischen Ordnung werde. Wie das Beispiel der rumänisch-bul garischen Beziehungen gezeigt habe, meint das Blatt mkt Anspielung auf die Abtretung der Süddoorudscha an Bulgarien, könnten nur Abkom men, denen die Staaten freiwillig zustimmen, zu vertrauensvollen und gutnachbarlichen Beziehungen zwischen ihnen führen. Rom, 4. März. Zum Einmarsch der deutschen Truppen in Bul- garien erklärt der Ditektor de» „Giornale d'gtalia": Man befinde sich bereits inmitten der neuen politischen und militärischen Phase de« Kriege» der Achsenmächte, di« sich im Hinblick auf den Frühung und „M phantastischer Präzision" Die Presse Roms völlig im Zeichen -es Einmarsches -er deutschen Truppen in Bulgarien die bevorstehenden großen Ereignisse durch ihren Dynamismus zeichne. In dieser neuen Kriegephase spiele das Mittelmeer ebenso wie der Atlantische Ozean und die britischen In seln ein« hervorragende Roll«. London, wo man da» Mittelmeer als den Mittelpunkt de» britischen Weltreiche» und al» ebenso wichtige Stellung wie das Gebiet de» englischen Mutterland«» betrachte, habe in der Tat imposante Streitkräfte aus allen Tellen seines Weltreiches im Mittelmeerraum konzentriert. E, sei natürlich, daß die Achse reagiere und, indem sie den Engländern ebenso viel Kräfte und ebenso viele Pläne entgegenstell«, die Initiative belbehalte. Ebenso verschieden wie bezeichnend seien die Reaktionen de» Auslandes auf da» Ereignis des 1. März: Bestürzung in Lon don, Ueberraschung und Enttäuschung bei den Kriegshetzern der Brr- einigten Staaten, bi« immer noch nicht Englands Isolierung in Euro pa sehen wollen, lebhafte Genugtuung bei den zahlreichen europäischen Verbündeten und Freunden der Achse. Die Aktion der Achse im Mittelmeerraum bestätige, so betont das halbamtliche Blatt abschlie ßend, die Anziehungskraft der beiden verbündeten Großmächte, die, während sie neue wichtige Dinge-vorbereiten, die offene oder still schweigende Zustimmung aller Völker finden, für die das rasch« Ende de« Krieges uno «ine bessere Ordnung in Europa di« Hauptziele dar stellen. Preßburg, 4. März. Der Einmarsch deutscher Truppen in Bul garien wird von der slowakischen Oeffentlichkeit al» die natürliche Reaktion auf die englischen Drohungen gegenüber Bulgarien mit Ge nugtuung und Begeisterung begrüßt. In politischen Kreisen betont Englischer Durchmarsch -urch Syrien? Das ErsolgSgeschrei der britischen Presse vor, während uiw nach Eden» Besuch in Ankara stand von vornherein in einem merkwürdigen Gegensatz zu der völligen Inhaltsleere der poli tischen Erklärungen, welche der englische Außenminister in der Türket abgab. In London sprach man zwar geheimnisvoll von militärischen Besprechungen und Abmachungen zwischen engli schen und türkischen Generalstäblern; aber wann Härten solche Gerüchte nicht einen festen Bestandteil der britischen Agitation gebildet? Der Korrespondent einer jugoslawischen Zeitung hat nun allerdings doch des Rätsels Lösung entdeckt und damit der Weltpresse eine wirkliche Sensation geliefert. Wenn es näm lich wahr ist, waS die Belgrader ,Breme" in einem Eigenbericht aus Ankara zu melden Weitz, dann bestand der eigentliche Zweck der Reise EdenS darin, ,Hte politischen Voraussetzungen für dic Besetzung Syriens durch englische Truppen und so die erwünschte Verbindung zwischen Aegypten und der Türkei wr den Durchmarsch brinscher Truppen zu schaffen. „Interessant ist nun, wie Herr Eben sich die Durchführung sei nes VkaneS gedacht hat. Er will nämlich, wie ,Breme" Wetter berichtet, das türkiche Einverständnis durch daS Versprechen er kaufen, daß Syrien nach Kriegsende den Türken- überlassen wird. Die Franzosen dagegen, die ja gegenwärtig noch Mandatsherren in Syrien sind, scheint Herr Eden entweder .überhaupt nicht fragen oder durch daS Versprechen ködern zu wollen, datz Syrien nach Kriegsende wieder «n Frankreich zurück- gegeben werde. Denn welche Gründe hätte Englands Außen minister sonst gehabt, die von den Türken verlangte schriftliche Formulierung seines an die Türket aegckenen Versprechens aus drücklich „mir Rücksicht auf die Rückwirkungen in Frankreich" einstweilen abzulehnen? Man sieht, eS ist die alte Gauner methode, die Englands Politiker in der Vergangenheit so häufig mit Erfolg (man denke in Palästina!) angewendet haben und deren Opfer jetzt wieder ein Land deS vorderen Orients werden soll; nämlich die Methode, ein bestimmtes Gebiet, daS England gar nicht gehört, zunächst, verschiedenen fremden Anwärtern zu versprechen, um es dann am Ende weder dein einen noch dem andern zu geben, sondern eS als jüngsten „Schutzstaat" dem bri tischen Empire einzuverleiben. Daß Eden glaubt, einen solchen Kuhhandel auch heute noch versuchen zu können, kennzeichnet die ganze primitive Rückständigkeit deS englischen Denkens. Dic Zeiten sind längst vorbei, da die Probleme des vorderen Orients nur unter dem Gesichtspunkt der Schaffung von Stützpunkten und Machtpositionen für das Empire betrachtet und entschieden wurden. Diese Auffassung von den Aufgaben einer europä ischen Großmacht ist nicht nur entwürdigend und unmoralisch, sondern sie ist im 20. Jahrhundert, im Zeitalter der Lebens raumordnung auf natürlichen völkischen und wirtschaftlichen Grundlagen überhaupt nicht mehr haltbar. Wir verstehen ja, daß Herr Eden an seinen und seiner Plutokratengenoffen Un tergang noch nicht recht glauben Will, daß er zumindest noch zn retten versucht, was nur zu retten ist, aber daß er sich gerade an der syrischen Frage die Finger verbrennen will, daS hätten wir ihm trotz unseres Wissens um die Bescheidenheit seines Hirn - gewichtcS nicht zugetraut. Volksabstimmung? Bitte sehr! Wieder klapperten am Wochenende die Sammelbüchsen, In Leipzig geschah folgendes: Eine kleine Glaspläkette mit dem Bildms Adolf Hitlers erbrachte 200 (zweihundert!) Mark. In der Reichshauptstadt und in vielen anderen Städten war cs ähnlich. Hitler-Bilder waren jedenfalls schon nach kürzer Zeit kaum noch zu haben, es sei denn, daß man sehr, sehr tief in dic Brieftasche griff. Die Volksgenossen, die das taten — uüd cs waren nicht wenige — wußten noch nicht, daß der Londoner Rundfunk das deutsche Volk aufgefordert hätte, „den Kauf Ser Plaketten mit dem Bildnis des Führers zu sabotieren und da durch eine geheime Volksabstimmung durchzuführen". Am Sonntag machte der deutsche Rundfunk Mitteilung von diesem kindischen Plan der britischen Plutokraten. Was war das Er gebnis? Ein wahrer Sturm setzte nun erst recht auf die Samm ler in der braunen und schwarzen Uniform ein. Jeder wollte ein Hitler-Bild haben, wollte damit an der „Volksabstimmung", die die Londoner Propagandamacher freundlicherweise vorac- schlagen hatten, teilnehmen. So kam es, daß fast astronomische Ziffern Leim Verkauf der Glasplaketten erreicht wurden, so ge schah es, daß kaum 24 Stunden nach der Sendung von Ravio London in deutschen Städten und Orten eine Volksabstimmung stattfand, die allerdings eine andere Form annahm, als sie sich die naiven Londoner Hetzapostel erhofft hatten. Aber: Es ist ja nicht das erstemal, daß man im Hinblick auf die Londoner Stimmungsmache sagen kann: Erstens kommt es anders, zwei tens als man denkt ... man, daß die bulgarische Regierung durch ihr Uebereinkommen mit Deutschland über den Einmarsch der deutschen Truppen weise Vor aussicht bekundet und ihrem Volk «inen Dienst erwiesen hat, dessen Bedeutung erst die Zukunft in ihrem ganzen Umfange erweisen werde. England aber habe wieder einmal mehr erfahren müssen, daß Deutsch land handele, wenn die britischen Staatsmänner erst gerade zu reden begonnen hätten. Jedenfalls hätten die letzten 48 Stunden Ereignisse gebracht, dke die politische und militärische Lage Englands entscheidend verschlechtert haben. Lissabon, 4. März. „O Seculo" schreibt zum Beitritt Bulgariens zitm Dreierpakt u. a.: Die Periode der entnervenden. Ungewißheit, die die Balkinhalbinsel während Monaten einhüllte, sei vorbei, .um einer anderen Zeitspanne mit klaren Realitäten Platz zu machen, die keine Diskussion zulaffen. Ser italienische Vehrmachlbericht Rom, 3. März. Der italienische Wehrmachtvericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: An der griechische« Stützpunkte, Verteidig, _ Lombardiert. Jagdflugzeuge be» deutsche« M kämpfen üher Malta eia Hurrikane- Ja Rordafrika hade« deal die Hafenanlagea von Tobruk sow » Front habe« uasere Flugzeuge feindliche !«ng»anlagen und Truppenansammlungen > haben in Lüft- lzewge^erfolgrcich versuchte«, Lourden bnrch die'Gegenwirkung in die Mncht aefchlav«. Unsere kleine vom Feind seit ungefähr einem Monat be lagerte Besatzung von Kufra ist vom Feind auf Grund er neuter Angriffe überlegener Kräfte überwältigt worden. Teilen unserer Truppen gelang eS, die Einkreisung zu durchbrechen und in unsere Linien -unick-ukehren. Während der Kampfhandlungen, die zur Eroberung von Castelrosso führten, entwickelte sich heftige Feuertatigkeit zwi schen unseren Torpedobooten und feindlichen Flottenetnhelten. Ein Schnellboot und ein Zerstörer führten einen erfolgrei chen Torpedoangriff auf zwei feindliche Einheiten durch. Eine weitere feindliche Flotteneinheit wurde von unseren Flugzeugen während des feindlichen Landungsmanövers auf der Insel mit einer Bombe mittleren Kaliber» getroffen. Alle umere Ein heiten kehrten unbeschädigt au ihre Stützpunkte zurück, einige Mann der Besatzung wurden verwundet. In Ostafrika Spähtrupp, und Artillerietätigkeit. Im Mittelmeer Laben unsere Torpedoboote mit Sicherheit zwei feindliche Unterseeboote versenkt. Im atlantischen Ozean hat eine» unserer U-Boote unter dem Befehl von Korvettenkapitän Alberto Giovannkni drei feindliche Dampfer mit zusammen 20 ovo Tonnen Persyrkt. Rom, 4. März. Der Einmarsch der deutschen Truppen in Bulgarien bildet das Hauptthema der römischen Presse, die am Dienstaavormittag die ersten Funkbilder veröffentlicht und in ihren Schlagzeilen die Schnelligkeit des Vormarsches, den rei bungslosen und vollkommenen Ablauf der gewaltigen deutschen Kriegsmaschine und die herzlichen Kundgebungen hervorhcbt, die den deutschen Truppen von feiten der bulgarischen Bevöl kerung zuteil werden. In spaltenlanaen Berichten aus Sofia und aus Berlin wird der Einmarsch geschildert, der, wie dic Blätter erneut übereinstimmend feststellen, Englands Plänen und Intrigen im Südostraum endgültig den Todesstoß versetzt hat. Noch wich tiger als die politischen Auswirkungen seien, wie „Popolo di Roma" in seinem Leitartikel bemerkt, die strategischen Auswir kungen des Beitritts Bulgariens zum Dreimächteabkommen. Der Einmarsch der deutschen Truppen in Bulgarien mache für immer jeden feindlichen Jnvasionsplan gegen den Balkan zu nichte. Europa, durch die Waffen der Achsen geschützt, werde vulgaren bestaunen..Germanische Technik Alles rollt mit -er Präzision einer Maschine
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