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ISL sie treulos verlassen und ihr so den Weg in namen loses Elend gewiesen! — . Das waren also, von obigem schandbaren Vater sammt dessen sauberer Ehehälfte an bis aüf diesen Ehrenräuber, gerade ein volles Dutzend böser Weg weiser. Doch, wo sollte das Papier zureichen, wenn wir alle sammt unv sonders kenntlich machen wollten? Der Teufel hat ja bekanntlich mrbr denn zwölf Apo stel ! ES sei darum für den lieben Leser genug an dem bösen Dutzend, um sein Auge wacker zu machen, daß sie die bösen von den guten Wegweisern unterscheiden, um nicht irre zu gehen; vqß sie aber auch zugleich sich daö heilige Gelübde ablegen, um keinen Preis der Welt jemals selbst ein Wegweiser werden zu wol len. Solche arge Bäume werden denn doch zuletzt abgehanen und in das Feuer geworfen. Wer'S nicht glauben will, wird'S einst nicht nur glauben, sondern auch empfinden müssen! Außer diesen lebendigen Wegweisern, schlech ten Andenkens, gibt'S leider noch eine zweite Klasse, lobt wie die an den Straßen, auch mit Buchstaben auSstaffirt wie sie. Daö sind die schlechten Schriften, deren Verfasser bald den religiösen Glauben, bald die gute Sitte, bald die bürgerliche Treue und Ordnung zu erschüttern ünd zu untergraben bemüht sind. Schlechte Bücher, schlechte Zeitschriften sind noch weit gefährli chere Verführer, als böse Menschen. Sie treten noch leiser auf und werden zum schleichenden Gift, zum Meuchelmörder. Ein böser Mensch hat nur eine Zunge, sie aber sind tausendzüngig. Das Gerede beö Schwätzers kann wohl hin und wieder verderblichen Eindruck machen, oft aber schwirrt eS an den Ohren vorüber und verfliegt in der Lust; aber daS geschrie bene Wort steht fest, wird immer und immer wieder gelesen und wurzelt sich zuletzt in das Herz des Ur- kheilSlosen ein gleich einem Götterspruch. Der Hei land hat uns offenbart, der Mensch werde einst Re chenschaft geben müssen von jedem unnützen Worte, das er geredet habe. Wäre die Welt damals schon so schreibselig und leselustig gewesen, als.sie e- heut zutage ist, so würde er unfehlbar hinzugefügt haben: „und von einem jeglichen Worte, das er geschrieben hat." Merkt'S, Ihr literarisches, Giftmischer, die Ihr Eure Federn gleich den heidnischen Wilden als ver giftete Pfeile mißbraucht! Aller guten Dinge sind drei, pflegt Man -u sagen. Zuweilen trifft sich'S auch, daß aller bösen Dinge drei sind, unv daS ist just bei den bösen Weg weisern der Fall. Wir hätten also auch noch eine dritte Classe derselben nahmhaft zu machen. Doch wir wollen einstweilen schweigen, um deS Raumes in diesen Blättern zu schonen. Sollte indeß Begehr darnach sein, so ist zur ihrer Nachweisung in diesen Blättern erbötig und bereit Reinhard Grimmer. Kirchliche Nachrichten. Dippoldiswalde. Geboren wurde dem Fabrikarbeiter Karl WilH. Strauß in Ulberndorf ein Sohn; dem Gutsbesitzer Karl Friedrich WilH. Bormannin Obcrhäselich ein Sohn; dem Kaufmann Hm. Karl Friedrich Schultze allh. eine Tochter. Beerdigt wurde Zgfr. Emilie Henriette Schmidt allh., !6 I. 3M. alt; Mstr. Gottlieb ^ilegiSmund Pietz sch, Bäcker allh., 7SJ. alt; Johann Christoph Heine, Biirverke- ger allh., 65 I. 3 M. alt. Frauenstein, vom Monat März 1854. Geboren wurden 2 uneheliche Söhne aus Frauenstein u. i unehelicher Sohn auS Neubau. Beerdigt wurde Robert Hermann, ehel. Sohn Mstr. Carl August Wende l'S, Seiler allhier, 3 Mon. alt; — Edu ard Moritz Greif, /uv., Mstr. Carl Benjamin Greif'», Beut lers allhier, ehel. 2. Sohn, I5J. 6 M. litt: — Richard Cle mens, ehel. Sohn des Hrn. Kaufmann Louis Koch allhier, Monat alt. - Allgemeiner Anzeiger. Bekanntmachung. ErbtheilungShalber soll das zu dem Nachlasse des Begüterten weil. Johann Gottlieb Ikei* chelt zu Beerwalde gehörige, 77 Acker 107 ORuthen enthaltende, und ohne Berücksichtigung der Abga ben auf 2861 Thlr. 28 Rgr. 5 Pf. gerichtlich gewürderte Einviertelhufengut nebst einem ideellen Antheile an den, den ansässigen Einwohnern zu Beerwalve eigenthümlich zugehörigen beiden Gütern Nr. 41 und 42 des BrandcatasterS für diesen Ort, sammt den unter jener Tare nicht mit begriffenen Jnventarienstückew und Vorräthen den 3. Mai I8S4 an Schankstelle zu Beerwalde an den Meistbietenden öffentlich versteigert werden. Bietungslustige werden daher unter Hinweisung auf die auS den an hiesiger Amtöstelle und in der Schänke zu Beerwalde aushängenden Anschlägen zu ersehenden Subhastalionsbebingungen hiermit geladen, gedachten Tages vor Mittags 12 Uhr an Schankstelle zu Beerwalde sich einzufinden, über ihre Zahlungs fähigkeit sich gehörig auszuweisen und sodann zu gewärtigen, daß nach 12 Uhr Mittags der Zuschlag des mehrerwähnten GureS unter den obgedachten Bedingungen erfolgen wird. Dippoldiswalde, am 21. März 1854. Königliches Justiz-Amt. Lehmann. Bekanntmachung. ErbtheilungShalber sollen die zu den, Nachlasse deS Hausbesitzers und Stuhlmachermeisters veil. Carl Gotthelf Wünschmann zu Rabenau gehörigen, in a) einem ohne Berücksichtigung der Abgaben incl. des Bienenhäuschens auf 785 Thlr. tarieren W o h n - Hause Nr. 2 des BrandcatasterS und Nr. 86a nebst dem, ohne Berücksichtigung der Abgaben auf 38 Thlr. 8 Ngr. gewürderten Garten Nr. 86b deS Flurbuchs zu Rabenau,