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ILO und diese, mit dem russischen Kreuz voran, konnte sich der Kaiser noch weniger vom Leibe halten. Im ge genwärtigen Augenblicke ist diese große, mächtige Hel dengestalt, wie Achilles, vom Strome gefaßt. ... Die allrussische Partei sucht das Heft ganz in die. Hand zu bekommen und sich der deutschen Capacitäten mög lichst zu entlediaen. Nesselrode, einer der ersten Staats- männer aller Zeiten, wird von jener Partei bereits behandelt wie ein schwachgewordener Greis, und Sie dürfen sich nicht einen Augenblick wundern, wenn Sie hören, daß Meyendorff gleichfalls von hier abberufen wird, nicht des ausgebrochenen Krieges wegen, son dern weil sein Ansehen daheim in jähem Sturze be griffen ist. Auch in die Armee dringt die Geltend machung des alleinigen allrussischen autonomen Stam mes j da man aber im Heere die deutschen Generale nicht entbehren kann, so beläßt man sie dort in zwei ter Reihe und vertraut dem alten Gortschakow das Mittheilungen über die Verhandlungen der Stadtverordneten in Dippoldiswalde. 1. Sitzung, am S. Januar 1854. , Gegenwärtig die Stadtverordneten: Müller, Cuno, Richter, Ochernal, Nack e, Herklotz, Jehne, Mar bach, Mauckisch. In Gemäßheit der gesetzlichen Vorschrift hatten zunächst die Wahlen deS Vorstehers und Protokollführer«, sowie der Stellvertreter derselben, Statt zu finden, und wurde in dessen Folge Stadtverordneter Müller mit 8 St. zum Vorsitzenden, » - Cuno mit 7 St. zu dessen Stellvertreter, . . Mauckisch mit 8 St. zum Protokollführer, - « Ochernal mit 8 St. zum Stellv, desselben erwählt, diese Wahlen auch sämmtlich angenommen. Commando, statt eS dem Fähigsten für diesen Krieg, dem General Lüders, in die Hände zu legen. . . . Diese Darstellung der Sache wird Ihnen schwerlich einen Zweifel lassen, daß die österreichischen Hoffnun gen auf Neutralität auf schwachen Füßen stehen, wenn nicht Kaiser Nicolaus entschlossen und fest die Ver wickelungen entfernt, welche Oesterreich und Preußen bedenklich machen müssen und sie den Reihen seiner Gegner näher bringen, als in ihren eigenen Wün schen liegt. Aber die Interessen ihrer Monarchien und Europas und die Forderungen gleichwägenden Rechts dürfen sie Niemand zum Opfer bringen." Paris, 2. März. Der an sie ergangenen Ein ladung Folge leistend, versammelten sich die Sena toren und die Mitglieder des gesetzgebenden Körpers heute Nachmittag in den Tuilerien und der Kaiser eröffnete die Session der Legislativen mit einer Thron rede. Nachdem er sich in derselben über die Abhilfe mittel gegen die Krisis, die das Volk mir Entsagung ertrage, ausführlicher geäußert und die Zeit der Teu erung für nahezu überstanden erklärte, sprach er etwa Folgendes: „Der Krieg beginnt. Ich versprach im vorigen Jahre, den Frieden zu bewahren und Europa wieder zu beruhigen. Ich habe Wort gehal ten, und bin, um den Kampf zu vermeiden, so weit gegangen, als es die Ehre erlaubte. Europa weiß nun, daß Frankreich, wenn es das Schwert zieht, dazu gezwungen sein wirb. Frankreich hegt keinen Gedanken sich zu vergrößern, es will nur gefährlichen Rechtsangriffen Widerstand leisten; die Zeit der Er oberungen ist ohne Wiederkehr vorüber. England wahrt mit uns eine von Tage zu Tage inniger wer dende Allianz. Deutschland aber, das, von Mißtrauen erfüllt, vierzig Jahre lang der Politik des CabinetS von St. Petersburg allzuviel Beweise seiner Ehrer bietung gab, hat die Unabhängigkeit seines Auftretens wievergewvnnen und sieht mit unbefangenem Blick, aus welcher Seite seine Interessen liegen. Oesterreich zumal wird unserer Allianz bellrcten und bestätigt so weit auf solche Weise den Charakter der Moralität und Gerechtigkeit deS Krieges, welchen wir unterneh men. Wir gehen mit Deutschland nach Konstantino pel." Der Kaiser schloß mit den Worten: „Genöthigl, einen Aufruf an Frankreich zu richten, halte ich des. fen thatkräftiger Unterstützung mich versichert." Spanien. Madrid, 24. Febr. Der Aufstand in Saragossa ist vollständig unterdrückt. Die mit den Waffen in der Hand ergriffenen Insurgenten wur den auf der Stelle erschossen. Nach Vertheilung der Exemplare des Local-StatutS und der Geschäftsordnung ging man zur Wiederbcsetzung der erle digten Stellen in den VerwaltungS - Deputationen über, und wurden in dieser Beziehung nach vorauSgcgangcncr Besprechung hierüber folgende Wahlbeschlüsse gefaßt. Es sollen an dieStelle der AuSgeschiedencn treten: g) in der Deputation für da« Cassen- und Rechnungswesen: Stadtverordneter Ochernal, Ir) in der Deputation für das Armcnwcscn: Stadtverordneter Jehne, , - Nackc, c) in der Deputation für Kirchen-und Schulangelcgenhciten: Stadtverordneter Nackc, , - Ochernal, ä) in der Deputation für die Wahlen: Stadtverordneter Jehne, s) in der Deputation für das EinquartirungSwcscn: Derselbe, k) in der Commission für Aufstellung deS Gewerbe- und Per- sonalstcuer-CatasterS: Vorsitzender Müller, Stadtverordneter Hcrklotz, D, A) in der Commission für Revision deS KriegSschulrcnttlgnngo- CatasterS: Vorsitzender Müller, Stadtverordneter Cuno, im Ucbrigcn aber die im vorigen Jahre aus der Mitte des Col legiums Gewählten in ihren betreffenden Stellungen verbleiben. Nicht minder wurden, was die in die 8lisi K. genannte Commission zu wählenden Mitglieder aus der Mitte der Bür gerschaft betrifft, als solche Bäckermeister Ebert, Hntmachcrmeister Näscr, Kirchciivorsteher Thcucrkauf und Schuhmachcrmcistcr Thömcl wieder ernannt. Man beschloß ferner, cS anch für dieses Jahr bei der zeit- herigcn Art und Weise der Veröffentlichung der Stadtvcrord- netenverhandlungen und Lei dem gewählten SitzungStagc (Frei tag) bewenden zn lassen. Anlangend den auf der Tagesordnung befindlichen Gegen stand, die Errichtung einer Bauordnung für hiesige Stadt betr, so verbreitete sich die Bcrathung, nachdem zunächst im Interesse der neucingetretenen Mitglieder über die Entstehung^ der frag lichen Vorlage und den weiteren Verlauf dieser Angelegenheit Vortrag erstattet worden war, vorerst jüber die geschäftliche Be handlung der Sache und einigte man .sich diesfalls dahin, die