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totaler Raubshder Flammen wurden. Um S Uhr etwa stürzte das brennende Gerippe der alten Mühle mit einem Schlage zusammen, Millionen von Funken über den sReichel'schen Garten werfend. DaS inzwischen von den Flammen ergriffene Lurgenstein'schc Grundstück erforderte verdoppelte Anstrengungen der Löschmann schaften; gleichwohl konnte der vordere Theil deS an die ThomaSmühle stoßenden Flügels nicht gerettet werden und brannte gänzlich aus. Aus der Schwe», 5 Febr. Die Schweizerische Nationalzeitung hat Nachricht über einige von den bekannten deutschen Männern, welche der Re- volutionSsturm nach Amerika getrieben hat. Gün ther, der Schwager Robert Blum'S, wohne nicht mehr in Boston, sondern in Neuyork als Vorsteher einer Knabenerziehungsanstalt und habe seinen genügenden Unterhalt, wolle jedoch wegen deS unbändigen Cha- racterö der jungen UankeeS einen andern Wirkungs kreis suchen. In Neuyork leben Löwe, Wiesner, Rich ter, Zitz, Fröbel, Blenker und Förster von Hünfeld, denen es daselbst gut gehe und die ein warmes Herz fürS Vaterland hätten. Löwe habe als Arzt eine sehr einträgliche Praxis; er habe eine Art zu sein, die den Amerikanern imponire. Wiesner finde sich in dem Geschäftstreiben der Amerikaner nicht heimisch. Rich ter habe ein Bierwirihschast. Zitz habe seine Farm wieder aufgegeben, sei in die Stadl gezogen und habe sich mit einem amerikanischen Advocate» associrt, mit welchem er Landkäufe und sonstige Spekulationen be sorge. Fröbel stehe im Begriff, wieder nach Central amerika abzureisen, wo er im Auftrage der Regierung geologische Forschungen und Aufnahmen mache. För ster habe viele Metamorphosen durchlebt. Ursprüng lich Farmer, habe er seine Farm mit Verlust aufge- geben, sei erst Wirth, dann Zinngießer, hierauf Zim- mermaler geworden und gegenwärtig Willens, sich abermals einem neuen Geschäfte zuzuwenden. Blen- kcr habe eine Farm. Der Pfälzer Reichard sei in Philadelphia Gastwirlh und mit seinem Stande sehr zufrieden. Schmitt von Kaiserslautern habe seine Zei tung und Druckerei verkauft und wolle das Haarflecht geschäft seiner Frau, welchen sehr rentabel sei, weiter auSdehncn. Wesendonck aus Rheinpreußen sei an einem sehr bedeutenden Seibengeschäste seines Bruders betheiligt und reiner Geschäftsmann geworden. Er wohne in einem Landhause zu Westphiladelphia. Ein Ur. Weigel in St.-LouiS habe eine vorzügliche Pra xis ; wie denn überhaupt im Westen die Deutschen eS gut hätten, und da sie mehr zusammenhielten, dem deutschen Elemente auch mehr Geltung und Achtung zu verschaffen wüßten. In Belleville leben Hilgard, Engelmann und Körner, Auswanderer in den 30er Jahren, unter recht günstigen Verhältnissen. Letzterer sei Vicegouverneur und stehe in besonder«» Ansehen. Hecker lebe wie ein Patriarch auf seiner Farm, 26 Geschichte der Handwerker und Zünfte in Deutschland und ihres blauen Montags. BiS ins zehnte Jahrhundert wußte noch Niemand in Deutschland etwas von Handwerkern, als einer Gattung freier Bürger im Staat. Wie wenig über haupt noch vor Carl dem Großen einheimische Kuiistprobucte unfern Vorältern bekannt waren, ist aus dem Handelsverkehr zu ersehen, der in Deutschland begonnen hatte. Der Deutsche tauschte z. B. Waffen, Meilen von St.-LouiS, an der GreUlse des Urwaldes und der Prairie. Er sei selbst mit thätig auf settrem Anwesen und habe sich geisteSftisch erhalten. London, II. Febr, Gestern segelten Truppen nach Malta zum Dienst für den Orient. 2500 Wachtmannschaften, welche nur in den dringen den Fällen nach außen geschickt werden, folgen so gleich. Das Größemaß für die Armee (Zollmaß der Rekruten) wird herabgesetzt. Zwei peninsularisch« und orientalische Dampfer werden zum Transport der Truppen gemiethet. Man fordert zu Aner- bietungen von noch mehreren Schiffen auf. Anfang März sollen 14 Linienschiffe ins Baltische Meer gehen. Don der russischen Grenze, 10. Febr. Da der Zweck der Sendung deS Grafen Orlow nicht gelun gen ist und die deutschen Großmächte nicht einmal zur Abschließung eines bindenden NeutralitätSvertragS haben bewogen werden können, so kann sich Rußland darauf vorbereiten, das Wort seines Zar wahr zu ma chen: Ich fürchte den Krieg mit ganz Europa nicht. Denn wenn auch allerdings für jetzt der Krieg Oesterreichs und Preußens gegen Rußland noch nicht entschieden, ja nicht einmal wahrscheinlich ist, so ist er doch nicht unmöglich, und eS können im Laufe des JahreS Umstände eintreten, welche diese Mächte zum Kriege gegen Rußland nöthigen dürften, Wird bann der Zaar den Anstrengungen der vier europäi schen Hauptmächte und der Türken gewachsen sxistf Rußland weist als Antwort auf den Feldzug von 1812 hin und präcouisirt sich als Sieger von mehr als zwanzig Völkern, wobei eS freilich die lichtenstei- ner und schwarzburger Rheinbündler auch zu den be- siegten Völkern rechnet. Allein wenn damals Oester reich und Preußen als Alliirte Frankreichs Rußland mit bekriegten, so geschah dies doch nur durch kleine HülfSheere. England und die Türkei fehlten gapz, Ein Hauptfeind griff damals eigentlich nur Rußland an, nämlich Frankreich. Jetzt verhält sich dies ganz anders. England und Frankreich greifen Rußland im Norden und im Süden zur See, die Türken zu Land» in Europa und Asien an. Damals kämpfte Rußland nur zu Lande und in seinem Innern, und dennoch wurde es besiegt und bis ins Herz deS Reichs zu rückgedrängt. Nur die Unvorsichtigkeit Napoleon'S, der ungedeckt zu weit vordrang und der frühzeitige Winter rettete eS. Jetzt mit weit größern Heeren von mehren Seiten zu Wasser und zu Lande und mit gehöriger Umsicht angegriffen, kann eS Europa nicht widerstehen, wenn auch der ihm anfangs unglückliche Feldzug von 1812 endlich glücklich für dasselbe endete. Leiber scheint die Illusion von M2 noch Hettle die Russen zu blenden; sie scheint sich nicht bloS snner. Dichter, sondern deS Volks selbst bemächtigt zu haben. I N. , N, !>!!->> Länder und überhaupt alle Artikel, die itt Handwerks arbeit bestanden, von AuSlänvern ein, ohne dagegen etwas Anderes feil zu bieten, als Pelzwerk, Gänse federn, Menschenhaare, Vieh und Menschen selbst, die als Sklaven verkauft wurdenr Karl s Regierung, dessen großer Geist tausend schlafende Kräfte weckte und unter seinen Völkern eine Welt schuf, bahnte den Kunstfleiß an. — Eine sei ner Verordnungen, die noch vor seiner Kaiserwürde gegeben ist (801), macht bereits die Handwerksarten