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Wcißerih-Zcitung. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. 10. Januar 1854. ' - Jnserak' werden mit 8 Pf. Mr die Zelle berechnet »u. i« aten Ex peditionen em« genommen. 3 Pienstag Erscheint Dienstags und . tzreitagS. Zu dezlchen durch allePostimstal- trn. Preis pro Quart. lHNgr. Ei» Unterhaltendes Wochenblatt für -en Bürger nnd Lav-wann. - -- — TageSgefchichte. Dippoldiswalde. Am 4. d. MtS. ist die Busch mühle bei Schmicdeberg ein Raub der Flammen geworden. Ursache der Entstehung dieses AnerS soll die schadhafte Esse im Gebäude gewesen sein/ Die weiche Dachung und die leichte Bauart veS ganz isolirt gestandenen Grundstücks gaben dem Feuer große Nahrung, und in der Zeit von einer Stunde war daS Gebäude, wie das Getriebe der Mühle, nieder gebrannt. Der Besitzer hat wenig gerettet, und ist daruck besonders zu beklagen, als er auch gar nichts versichert hat. ES mag dies Allen, die eS gleich diesem bisher unterließen, eine neue Mahnung sein, ihre Besitzungen zu versichern; wird es ja Jedem ..jetzt so leicht gemacht, da die Agenten der verschiede nen Versicherungsanstalten eS an Anerbietungen dazu durchaus nicht fehlen lassen. Bl. bereits geschildert, und wie unS specleller mitgetyeilt wurde, ist der am 18. Dec. vor: IS. abgebrannte Viertklhüfner Walther in Schell er hau der Unterstützung gar sehr bedürftig. Auf derartige Vorstellung haben edle Menschenfreunde der Revaction d. Bl. bereits milde Gaben «ngehän- digt, und ergeht hierdurch an Alle, die Walther'n noch unterstützen wollen, die herzliche Bitte, ihre Beiträge uns zugehen zu lassen, über welche, sowie über die schon erhaltenen, in diesem Blatte guitkirt werben soll. Frauenstein. Im Jahre 1853 waren in hiesi. ger Epkorie: 1676 Communicanten, darunter 46 Konfirmanden und 7 HauScommunionen; — 47 Paar aufgeboten und 21 Paar getraut; — 88 Geborene, als 51 Knaben und 47 Mädchen, darunter 1 Zwillingspaar, 7 todtgeborene, 12 unehe liche; überhaupt 47 aus Frauen stein, 7 aus Neubau, 35 aus Reichenau und 9 aus Kleinbobritzsch; — LI Verstorbene. (Am 3. Februar 1853 feierten Joh. Gotthelf Göhler, Bürger und Waldarbeiter in FraueHstei», und dessen Ehefrau Joh. Dorothea, ihr goldenes Ehejubiläum.) NeinhardSgrimma. In der Kirchfahrt Rein- hardSgrimma sind im Jahre 1853 geboren worden: 81 Kinder, und zwar 49 männlichen u. 42 weibli chen Geschlechts; darunter befanden sich I Zwillings paar, sowie H todtgeborene und 45 uneheliche (ein schließlich eines wahrscheinlich getödteten.) Aufge boten wurden 33 und hiersrlbst getraut 20 Paar. Gestorben sind 56 Nersoricn, und zwar 4 Ehe männer, 5 Ehefrauen, 3 Wittwer, 5 Witlwen, 5 Io- digr Personen, 34 Kinder, darunter 6 todtgeborene. Unter den Tobten befand sich auch ein Selbstmörder. Communicanten sind gewesen: 2822, darunter 37 Katechumenen u. IS HauScommunionen. ES sind im gedachten Jahre Hierselbst 6 Kinder mehr geboren, 8 Paar mehr getraut worden, 1l Per sonen weniger gestorben und 106 Communicanten weniger gewesen, als im Jahre 1852. .. . Bor 100 Jahren (1753) sind in dieser Kirch fahrt 53 geboren, 16 Paar getraut llnd M heerdjgt worden. — Vor 200 Jahren (I65Zs) HMtt 46 Ge burten, 15 Trauungen und 17 Beerdigungen daselbst Statt gefunden. Leipzig, 5. Jan. Neber daS Lchamiend d»S kürzlich in Paris verstorbenen ' hiesigen KauMmNS ' Heinrich Sch l«tt«r können wir Folgendes berich ten. Zunächst hat der Verstorbene seine höchst werth volle, besonders an Meisterwerken der-Neckem fran zösischen Schulechreiche GemLldrfqmÄLuug d<r Stadt Leipzig vermacht. Die einzige Bedingung, die daran geknüpft ist» besteht.daril^daß^ di» EKatitKech- zig binnen fünf Jahren, von der Zeit OikÄov»» des Erblassers Ml gerechnet, ein zur Aufnahme Utid Aufstellung dieser Gemäldesammlung, smvit alber der Stadt gehörigen Kunstgegenstände, geeignetes Muse- umSgebäude Herstellen läßt. Außerdem hat der Ver storbene der Stadt sein in der PrtrrSstraße gelegenes HauSgrundstück geschenkt, zur Ankausung oder Erbau ung eines Gebäudes für daS zu gründende städtische Museum. ES ist gewiß nicht zu zweifeln, dast chie Behörden unserer Stadt jene Bedingung mit Freuden erfüllen werden. Endlich aber hat der Verstorbene auch die wohlthätigen Anstalten seiner Vaterstadt Leipzig auf die großartigste Weise bedacht, indem er der Armcnanstalt 2000 Thlr., dem Blindeninstitut. und der RaihSfreischule je kOOO Thlr., dem Taubstum- meninstitut, der Wittwmkaffe der Rathöfreischullebrer, der Wendlrr'schen Freischulr, der zweiten und dritten Kinderbewahranstült und der Wittwcnkaffe der Armen schullehrer je 500 Thlr. vermacht hat, so daß diese Vermächtnisse zusammen 7000 Thlr. betragen. Schlet- ter'S Name wird somit für alle Zeiten unter den Na men der Wohlthäter Leipzigs eine der ersten Stellen einnehmen: er hat sich dadurch ein unvergängliches Denkmal in den Herzen seiner Mitbürger gegründet. Mannheim, 2. Jan. Gestern fand hier aber mals der Uebertritt eines Katholiken -zur evangelischen Kirche und zwar in Folge ultramonta ner Unduldsamkeit statt, Der Betreffende, rin hiesi ger Angestellter, hatte ein Kiud zu taufen UNd. als Taufpathen einen Verwandten bestimmt, der der evan gelischen Kirche angrhbrte. Als nun der Pathe zu rück gewissen wurde, erklärte der Vahr einfach, daß