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M »7 Weißerih-Ieitnng. Dienstag. Erscheint Dienstags und § Freitags. Zu beziehen durch alle Postanstal ten. Preis pro Quart. 10 Ngr. 13. Decör» 1KLÄ. Inserat« werde« mit . S Pf. für dir Zeil« berechnet und in «Ürre E-rpMti»nm 0 ang«o»Mn. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Sandmann. Verantwortlicher Redactcnr: Carl Zehne in Dippoldiswalde. Tagesgeschichte. * Altenberg, IO Decbr. Noch zeigt der Hin,, mel keine Miene zum Thauwetter, waS so sehnlich er warte, wird; im Gegentheil ist seit gestern große, doch stille Kälte, und der Thermometer zeigt, A .Grad. An unserm Mühlberge wird es von Stunde z« Stünde ruhiger, allein mit dieser Ruhe zieht Unruhe , in daS Herz des thätigen Bergarbeiters der in größter Sarge lebt, baß seine Thätigkeit gehemmt und >e»; d»n ,Sei- neu als Vater entzogen werde. --- DaSG^Kl echte geht, das heißt, es wird gekauft; doch fiNdchie.Pkezse desselben höchst mittelmäßig, und gutes- Fiechtstrah ist selten, muß hin und wieder weit her bezogen werden. So naht das Christfest; allein in mancher Hütte wird kein Christbäumchen prangen, um welches sich in dem Saale der Reichen jubelnd die Kinder fchaaren, son dern kaum zu erlangen sein die spärliche Nahrung zu der, in der Regel düster brennenden Nachtlampe, bei welcher der fromme Berghäuer «Nit den Seinen das „Ehre sei Gott" anstimmt. Dresden, 9. Decbr. Daß vor kurzem ein/die hiesigen Wochenmärkte besuchender ButterhäNdler, Förster, auf seinem Berufswege hieher ermorddl und beraubt worben, ist seinerzeit bereits berichtet. Förster'S Witwe seht das Geschäft beS Erinordeten fort und kam auch am 2. Decbr. mit einer ziemlich großen Quantität Butter hierher, da eine „herzliche Bitte" in unserm Anzeiger die Kunden Förster'S zu Fortsetzung ihrer Kundschaft im Interesse der armen Witwe ausgesordert hatte. Auf dem Markte angL- kommen, wird sie aufmerksam gemacht, wie sie sich bei der Steuereinnahme zu melden habe. Die Förster thut dies, entfernt sich deshalb auf kurze Zeit siMd findet bei ihrer Rückkehr ihren ganzen BüttervvrMy verschwunden. — Im nächsten Frühjahr wird jetzt die als Restauration bekannte „SchiffmühlV zwischen der Leipziger Straße und der Elbe tteat-'M großartiges Etablissement, eine PorzellaN^stMik- wenn wir recht berichtet sind, von einent Kelgitc'-'iü Angriff genommen werden. Inwieweit diese Fabrik mit der einen europäischen Ruf habenden MeißenerPor- zellanmanufactur concurriren kann, wird die Zukunft lehren. > Die Streitigkeiten ZUNI Nachtheil Derer, die sie ausgeübt."- OieMchrssl Msch-» d-m E-,- ML vt chose zu Frerdukg. und Stärke findpn." 1--,^etzt begannen schon dMMz- bischofe -von gristlichMMtzb weltlichen PflsarrMAü- schriften der Billigung und Beipflichtung zuzijfließen. (Schluß folgt,) -du? . ... - (Fortsetzung auS Nr. 98.) ' Je feindlicher die Haltung der Bischöfe wurde, desti) mehr schlvE sich die Regierungen an einander, ün» ihre Mchie'Mchzuführen. Nur die beiden Hes- sefi'. mcichi/n Hrem'Bischof zu Fulda einige Conces- siostenj^ besonders geschah dies in Cassel gegen den Willen deS Kurfürsten durch Hassenpflug. Wir keh ren jedoch zu Baden zurück. Der Erzbischof zu Freiburg that, was er gesagt. Er begann geistliche Stellen allein zu besetzen und machte mit der Stadtpfarrstelle zu Constanz den An fang. Die Negierung erklärte jedoch diese Anstellung für null und nichtig und bedrohte den daselbst vom Erzbischof angestellten Pfarrer Hensler mit äPerlust seiner Pfründe. Die dem Bischof gesetzlich znsiehende Mitwirkung bei Besetzungen verweigerte er. Ebenso trieb er seine Drohungen gegen den Oberkirchenralh und gegen weltliche Beamtete, die jetzt unwiderruflich aufErcommunication latttesech auf die äußerste Spitze. Einem solchen Treiben eines kirchlichen Radikalismus konnte die langmüthigste Regierung nicht länger ruhig zuschen. Am 28. Oct. beschloß das Staatsministerium in einer mehrstündigen Sitzung, die nölhigen Maß regeln zu ergreifen. Zunächst wurde Staatörath v. Stengel als landesherrlicher Eommissar nach Freiburg gesendet, um alle Handlungen dek'Geistlichkeit zu über wachen. Er mochte wegen „seiner derben Persönlich, keit" (wie ein Parteiblatt "sagt) hier nicht am Orte sein, wenigstens begegnete er dem 82jährigen Erz bischöfe in einer Weise, durch die er die Geistlichkeit noch hartnäckiger machte. Die Folge davon war, daß von diesem eine bestimmte Entgegnung an die Staats- behötbe erfolgte, aNS der wir, schon um von der Kraft usid' Schönheit der darin herrschenden Sprache ein Zeugnist ztt geben//-" abgesehen von dem darin ent- chalteiien an Jefuitiötnüs streifenden Geiste — eine Stelle herauSheben. Es heißt darin: „ In dem Be wußtsein, nur den göttlichen Willen erfüllt zu haben, Wht' der gehorsaisist Üsiterzeichnete unerschrocken und boll Zuversicht allen Folgen entgegen, die sich an seine Handlungen knüpfen. Der Allerhöchste lenkt Alles zum Heile seiner Kirche; durch Trübfäle geht der Weg zu il^er Verherrlichung, das Martyrthum ist ihr Flor. Die heilige Strömung, die sich jetzt über die Welt er gießt, wird keine Gewalt der Erde hemmen; Der, dem alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden, ist bei seiner Kirche bis ans Ende de, Zeiten. Jeder Gebrauch der Gewalt wider die Kirche wendet sich