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OSL DrMStBgW«D 99.ü. , 29. Usvtmüet 18Ü9/ chu> Tagesgeschichte. . !^,> ' ", ^s>4.n * Altenberg, den 26. Nov, ..Sind, wir,.auch so zienNkch an 'die Nebel gewöhnt, womit unS unsere Nachbärist',,dle, Bohem ia, fremidlichst bedenkt, so ist eS vyMfast Unerträglich, in steter Finsterniß zn leben, wie e«,^it wettigen Ausnahmen, bei uns seit acht Wochen der Fall ist. Auch an dem ausgeschriebenen Conceknage, den 22. d. M., lag dichter, undurchdring licher Nebel auf ustsern Anhöhen. Desto freundlicher sah eS drinnen im Concertsaale auö. Geehrte Freunde aus der Nähe und Ferne hatten sich zahlreich einge funden und Altenberg war nicht zurückgeblieben. Die Ruhe, mit der man jedes von dem fraglichen Trom petercorps aufgeführte Musikstück begrüßte, und der rauschende Beifall, der nach jeder beendigten Piece folgte, sprachen am deutlichsten für die gewandte und umsichtige Direktion deS Herrn StabStrompeter Gärt ner/sowie für die durchgehends sehr gelungene Auf- führststas ES freßt ünS üjst so ntehr, wenn der ge ehrte Besuch, dein hiermit üochAst „Glückauf!" nach folgt, für das Opfer, das er bei, so unfreundlichem Himmel gebracht, Entschädigung. und auch der Gast geber Flemming bei seinem in dieser Jahreszeit immer bedenklichen Unternehmen und iaktmäßiger Bewirlhung seine Rechnung gefunden habe. — Ein derartiges Unternehmen bei guter, bis hinein nach Teplitz und hinab nach Dippoldiswalde reichender Schlittenbahn dürfte sicher von noch besserem Erfolge sein. — Ohnlängst wurde in einem Referate vom Gei- fingsberge eine Christbescheeruna für Schulkinder in Aussicht gestellt. Referenten Dseses freut eg in der Seele, berichtest zu fönnen, daß esne solche Andeutung nicht grundlos gewesen, da rinoerfreunbliche Seelen die Hand an'S christliche DA zu legen gedenken. — Welche'Freude, für firme Kmoer, zu denen so selten ein Sonnenstrahl dristgt, und deren Eltern, denen das Herz 'blütet im Hinblick aüf ihre dürftigen Kleinen und auf den bereits cingezogenen unfreundlichen Win ter!! — Welche Freude aber auch für das Lehrerherz, daS in diesem Unternehmen i das' Mittel begrüßt, dürf tige Kinder beim regelmäßigen Schul- und Kirchen besuche zu erhalten Md,somit wohl auch von der Eha- rybde zu retten ünd zu Erden- und Himmelsglück zu führens. ^ ,Den edel» Kiuderfceunden, die im Sinne des größten Kinderfreundes die Kinelein zu sich kom men lassen und nach den schönen Worten Gellert s: O Gott, wie muß das Glück erfreu'», der Reiter einer Seel' zu sein! w., die Frucht ihrer Werke in sich selbst genießen, werde Segen bis in'S tausendste Glied! - erscheint Dienstags and Freitags. In beziehen durch all« Postanstal- te». Preis pro Dnart. 10 Ngr. , r Ein nnttrhattendeS Wochenblatt für den Bürger und Landmann. „ Verantwortliches Redactenr: Earl Jehne in Dippoldiswalde. —- ^'7^ Attenberg, den 27. Nov. Bet dem zuletzt M : abgehaltenen Gewerken rage ist unter Andern! artch M schloffen'worden, in der stockgewerkschaftlichen Mühle * dahier, einen Backofen einzurichten, aus welcher VW Bergleute ein OpfündigeS, gutes Roggenbrod um 6 Pf. billiger beziehest sollen, als bei dein Bäcker? Diese Einrichtung, die in den nächsten Tagen schon in'S Leben treten wird, dürfte für den Bergmannöstand eine nicht unwillkommene Erscheinung sein Ustd kur Dank gegen die Gewerkschaft begrüßt werden. /X Aus der Frauensteiner Amtslandschast/ vom 21. Novbr. Gestern fand man in Frieders- - do r f den 18jährigen Sohn eines Begüterten auf dem Boden im Hause erhängt. Der junge Mann halte von den königl. Revieren öfters Holz geholt, ustd es war dabei früher schon einmal durch!seine Schuld eine Verwechselung dergestalt vorgekommen , daH »r ihm nicht gehöriges Holz aufgeladen hatte, "waS-Mr noch eher entdeckt wurde, ehe er daS falsche Holz nach Hause brachte. — Neuerdings nimmt er nun im Walde von einer Klafter Flößholz einige Scheite, die er seiner Aussage nach zu Holzschuhen benutzen will,' diese Scheite werden aber durch einen Forstgehülfen bemerkt, und er wirb nun deswegen zur Verantwor tung gezogen. Wahrscheinlich hat der junge Mensch sich die Folgen dieses seines Vergehens so schrecklich gedacht, daß er es vorgczogen, sich zu entleiben. Sehr bald nach der verübten That konnten ärztliche Wiederbelebungsversuche angewendet werden, welche aber vergeblich waren. ' ' Sayda, 24. Nov. In der Nacht vom 19. zum 20 b. M. ist beim Gutsbesitzer Schlestger in Bo igi tt orf im Brechhause, das ungefähr 39t) Schritte vom Wohnbebäude entfernt lag, Feuer auögebrochen und dadurch solches sowie der befindliche Vorrath von 12'/. Schock Flachsgebunden, 2 Brechmaschinen und 23 Brechen total verbrannt. Man vermuthet hier ruchlose Brandlegung, da das Feuer auf dem Dache, welches so niedrig war, daß man es von der Erde bequem erreichen konnte, zuerst bemerkt worden ist. - Leipzig, 23. Nov. . Gestern früh bemerkte ein kleines achtjähriges Mädchen- welche sich zufällig auf dem Markte befand, daß daselbst eine erwachsene Frauensperson einer Kamx den Geldbeutel aus der Tasche zog. Außer Stande, im Gedränge die Be stohlene auf die Diebuz aufmerksam zu machen, folgt das Kind der letztem wie unabsichtlich nach. Diese ist jedoch schlau genug, zu bemerken, daß sie bestän dig die kleine Begleiterin behält und weist sie mit den Worten zurück: „Mas läufst du mir nach, geb' Zette beM'tt, WLF ' anäwomE.