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Nr.-87 Dienstag «rschtlnt VtenstagS und , tzreitagS.Zu Leziehrn durch «ll« Postanstal-s - t«n. PrejS pro Pnart. 10 Rgr. 8. November 1853. ... K > ... ' --M P'zAcküiENr ,E , A^Sk- ' : Hi-U U-OilLilnü ll-^ ev-rWtM! Werßerrtz-Zertung-M "^.Expivitienttr - »angenommen. Ein untcrhattendes Wochenblatt für den Bürger und Sandmann. - Ls.//--, .,-U .'<! .: , .' . . > -» -ll . Verantwortlicher Rcdactenr: Carl Jehne in Dippoldiswalde. u .. . .. . > . .i .!/ .tt!! ! .. - l"— , l. , , ... Tages geschickte. Dippoldiswalde, ». November. Gestern Abend kurz vor 6 Uhr brach in dem Hause deS Buttcrhänd« lerS Mäcke in Reichstädt Feuer aus, das aber bei schneller Hülfe nicht weiter um sich griff, nachdem eS dieses Haus in Asche gelegt hatte. Schon nach einer Stunde war man Herr der Flammen geworden. Fahrlässigkeit, wie sich herausstellte, ist die Ursache zu dieser FenerSbrunst gewesen. * Dippoldiswalde, 6. November. Es war am 27. Octbr., früh lv Uhr, als man in den Straßen unsrer Stadt Leute ziehen sah, — Leute, die man oft Abends 10 Uhr still sitzen sieht. Hätten wir uns nicht rechtzeitig auf eine darauf bezügliche Bekannt machung in diesem Blatte besonnen, so würden wir INS Klare gekommen sein, als sich aus Nord, Süd, Ost Und West alle die Ströme in einen Binnensee, genannt Rathskeller, ergossen. Seit Monden war dahin der freie Verkehr beschränkt. Jetzt aber wurden alle Segel flott, v^nn die Schifffahrt dahin war frei gegeben, und Hafen und Gestade waren in ihrer verschönten Form durch eine gründliche Umge- staltung und durch die daraus unwiderleglich zu föl- gernde gesteigerte Frequenz an einer neuen Aera ihres Bestehens angelangt. Ja, unser Ralhskeller hat sich gehoben, gehoben nach allen Dimensionen. Wer zu jenen Glücklichen gehörte, die ehedem oft ihre abend lichen Feierstunden in jenen alterthümlichen Räumen zubrachten, die unS unwillkührlich an niederländisches Still« und Kneipenleben erinnerten; zu jenen Glück lichen auch, denen eS vergönnt war, durch die, halb durch die Decke versteckten Fenster einen Blick nach den, daS RathhauS zierenden ,,Semmelbänkcn" zu werfen: der fühlte sich gewiß in den zweiten Himmel erhoben, als er in das mit allen Reizen der Kunst auSgestattete neue Local eintrat. Bald, trügen nicht alle Planeten, wird sich zu dem Genius der Bier«, Dillard« und Kartenlust, der freundlich über diesem Hause gewaltet hat, ein andrer Genius gesellen, eine Treppe höher ziehen und für Mchk sind Tanz Räume erschaffen, die unser altes/RathMis' in würdiger Ein heit zu einem Tempel der FrMes,«Machen werden. Das prächtige Klug'sche KauS, dessen wir eben falls schon früher (in Nr. 76) Erwähnung thaten, ist unter Begünstigung der Witterung und init Hilfe von-mehr ÜlS hundert Händen endlich so weit gedie hen, daß gestern der Dachstuhl aufgesetzt werden konnte. Dieser für den Erbauer frohe Tag gab, wie gewöhn lich, zu einem heiteren Feste für Vie Bauleute, zu einem Hebeschmauße, Veranlassung. So wie sich das Gebäude vor allen andern der Stadt auszeichnet, so auch dieses Fest vor ähnlichen. Man sah nicht » die Baugewerken die Stadt durchwandern, um-sich mit Geschenken von Hausbesitzern einen Baum aufzuputzen, sondern Herr Senator Klug selbst hatte seine Arbeiter Mit reichen Gaben beschenkt, wie er auch für ein Mahl in der Querner'schen Restauration und für andre Er- götzlichkeiten gesorgt hatte. Er hat sich dadurch sicher bei den Arbeitern seines Baues eine frohe u. dankbare Erinnerung gesichert. ' * Aus der Umgegend von Altenberg, 6. Nov. Nur erst vor Kurzem wurde iu einem Aufsatze von der sächs. - böhm. Grenze sehr befriedigend gemellM daß seit einiger Zeit Diebereien und nächtliche Ein brüche in den Grenzorten nicht vorgekommen j^--ckei-- der aber sind wir nur zu bald auS unsrer Sicherhoff aufgeschreckt und wiederum in Furcht gejagt wördtn? In der Nacht vom 29. bis 30. Oct. haben sich diese Frevel in dein Dorfe Fürstenau an verschiedenen Flecken «neuert, und sind die Diebt^ille nichts MberpS als Böhmen waren, wie gewöhnlich mit ihreck Raubt' spurlos verschwunden. Auf eine Noch frechere Wesse ist solches im Städtchen Bärenstein am I. Novhr. geschehen. An diesem Tage war Viehmarkt, Ünd der selbe soll von ungewöhnlich viel Böhmen besticht gt- wesen sein. In darauf folgender Nacht ist MM Mts an 4 verschiedenen Orten eingebrochen, hat unter an dern eine Stube ganz auSgeräumt, obgleich in eine? zweiten daneben, in welcher man wegen der Geburt eines Kindes aufgewesen, Helles Licht gebrannt har. Der Diebstahl bei dem dortigen Kaufmann Fleck, dessen Gewölbe man- erbrochen, soll sich an 800 Thlr. be laufen. Aus verloren gegangenen Effecten zu schlie ßen, sollen die Diebe den Weg südlich, also nach Böh men genommen haben; doch ist bis jetzt, wie allemal, eine Spur von den Dieben nicht zu ermitteln gewe sen. Diese Erscheinung ist um so auffallender, als in den meisten Grenzorten die Wachen verdoppelt sind, die diesseitige GenSbarmerie ihre Thätigkeit nach allen Seiten hin entwickelt, und beide GenSdarmerie-Jnsti- tute von Zeit zu Zeit Conferenzen mit einander hal ten. Ein Uebelstand ist freilich das Hausiren Selten Böhmens. Dadurch bekommen wir Sachsen allerdings Gemüse, Obst rc. ins HauS getragen , was uUS zu Statten kommt; allein die gedachten Haüstrer, die gär oft nur einige Zwiebeln oder einige Seidel gebackenes Obst im Korbe haben, erhalten dadurch Gelegenheit/ die Räumlichkeiten auszuspähen und sich überhaupt' mit der Lage des Hauses bekannt zu machen. Naumb.urg. Ueber einen hierselbst geschehenem Raubmord theilt die Hallcsche Zeitung Folgendes mit: „Der Seifensieder und Oekonom Schotte wurdet