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Freitag. «« 62 12. A«g«si 1853. Erscheint Inserate Dienstagsund chM werde» mit ttn. Preis pro I f- Expeditionen Quart. 10 Ngr. angenommen. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landman». - - . . Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. >/ m > L k.S^M Tagesgeschichte. * Altenberg, den 8. August. Obgleich schon mit dem I. Juli l. I. der Graf von Hohenihal auf Püchau seine Gerichtsbarkeit zu Lauensteiu an den Staat abgegeben und dort ein königl. Gericht in's Leben getreten ist, so ist doch sowohl nach Gott leuba hin, als zwischen dem Gerichte zu Lauenstein und dem zu Altenberg, eine Abrunvung noch nicht erfolgt, Doch soll diese, wie man wissen will, bis Michaelis l. I. in Aussicht stehen. Daß dann Neu - geising und Zinnwald dem hiesigen Gerichte ein- vosleibt wird, steht wohl nicht zu bezweifeln, da beide Ortschaften hierher näher haben und des Bergbaues halber schon mit einander in Verbindung stehen. Doch will eS auch verlauten, daß das Dorf Saida, bis jetzt ein Amksdors von Frauenstein, das aber in frühe rer Zeit unter die hiesige Gerichtsbarkeit gehört hat, sowie Falken Hain, jetzt zu Dippoldiswalde gehörig, an'S hiesige Gericht kommen sollen. Sind doch beide Ortschaften nur I'/r Stunde (ja Falkenhain sogar nur */» St.) von hier entfernt, und verkehren Beide immerwährend viel mit Altenberg. Auch sollte man glauben, daß die hohe-Staatsregieruug, die unser schönes, durableS und geräumiges GerichlShaus, ein Meisterwerk des Landbaumeisters Hänel, entstehen hieß, die Absicht hatte, das hiesige Gericht zu erweitern. Man dürfte dieses glauben, da Allenberg, von der Natur etwas stiefmütterlich ausgcstattet, bereits der Sitz eines königl. Berg- und ForstaimeS ist, durch eine schöne Chaussee mit der Residenz in Verbindung steht und eine Posterpedition hat, auch keinen Man gel leidet an zweckmäßigen Wohnungen, in welchen vas Amtspersonal ein gutes und auf der andern Seite wohlfeileS Unterkommen findet; auch endlich Altenberg mehrere wohleingerichtete Gasthäuser zählt, in welchen sich der Fremde, wenn er seine Ansprüche nur einiger maßen billig stellt, sicher wohl befinden wird. — Thalia s Tempel steht noch offen, hoffentlich aber nicht mehr lange. Der Theaterfreund findet manchen unterhaltenden Abend, denn eS ist nicht zu verkennen, daß Stein's Truppe schon zu den besseren gehört, die kleinere Städte besuchen. Dafür sprechen mehrere Stücke, die hier sowohl von dem männlichen, als weib lichen Personale mit dem besten Erfolge durchgeführt wurden. Dabet ist er selbst, sowie seine Leute, so be scheiden und anspruchslos, und die Letztem suchen sich durch Ertheilung von Stunden im Zeichnen und Ma le», von weibl. Arbeiten rc>, nach allen Seiten hin, wo eS nur möglich ist, ihre Subsistenz nebenbei zu sichern. — " So schön und üppig auch der Stand unsrer Feld ¬ früchte ist, so kommen sie doch, insbesondere bis- traide, bei dieser kalten Witterung,W nichts dem Ziele näher, während Michaelis mit RiesenschriÜeit sich immer mehr nähert, und zu Besorgnissen devr wegen des Reifwerdens und HereinbringenÄ außer dem geängstigten Herzen Raum giebt. Dageyen ist die Heuernte so ziemlich beendet und hat reichlichen Ertrag und Kernfutter geliefert. , j ' Alt-Geising. Bei der hiesigen Sparkasse wurden in diesem Jahre im eingelegt: z u r ü ck g e z 1. Quart.: 1958 LA 28 M 4 H., 786 LA.' 2. Quart.: 1574 - 4 - 1 - W5 - 20 7 - Summa? 3533M 2d5Lr, 1691 LA27-A Es wurden daher im ersten halben.Jahre, 1841 Thlr. 4 Ngr. 8 Pf. mehr eingelegt, als jurück- gezahlt. Am 1. Juki, dem ersten diesjährigen ZiNs- berechnungStermine, wurden den Einlegern überhaupt 107 Thlr. 14 Ngr. 1 Pf, Zinsen gewährt, welche theilö auSgezahlt, theils den Einlegern gutgeschrieben worden sind. Dresden, 8. Aug. Das „Curatpriuch der (am I. Oct. 1851 hier errichtet) landwirthsschaftlichen Assecuranzban k für Deutschland," an Hessen Spihe der Major Secre auf Maren, als Vorsitzender, und der Comifsionsraih Runde hier, als dessen Stellver treter steht, und das außerdem noch sechs tüchtige ,nain- hastc Oekonomen in seiner Mitte zählt, veröffentlicht soeben sein „Statut" in dritter Auflage, oder eigetit- lich in wesentlicher Abänderung. Ma» sah sich zu dieser letztem veranlaßt, um daS besonders von den Landleuten gegen dergleichen Institute gehegte und rief gewurzelte Mißtrauen zu entfernen, um „dem Viehbesitzer Interesse für daö und Vertrauen zu dem Unternehmen einzuflößen, ohne ihm die Theiknayme durch lästige Bedingungen zu verleiden." Zuvörderst hat man Vie in der ersten Abrheilung erwähnten Seu chen" nur auf Krankheiten wie Pest, Lösendürre, Milz brand und Lungenseuche, als wirkliche Epidemien beim Rindvieh beschränkt, wodurch natürlich der KrekS der Entschädiaungöfälle bedeutend verengt und die Prä mienbeitrage auf die sehr geringe Quote von '^/z Proc. oder jährlich von 6 Thlr. 20 Ngr. auf 1000 Thlr. herabgesetzt werden konnte. Bei den Versicherungen derzweiten Abtheilung (allgemeine,Lebensversicherungen Ver Thiere für jeden unverschuldeten Verlust) hat man in dem neuen Statut von dem Zwange der Zuziehung eines ThierarzteS in den meisten Fällen eutbusiden, die Gestattung des RothschlachtenS erleichtert und sehr erweitert, sich von Seiten der Anstalt von allen An-