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A54 - a» zurü^ ,6 - .^-- Altenberg. Bei der hiesigen Sparkasse wurden ständen wurde ihre Abholung in das königl. Landge richt verfügt und ein Gerichtsdiener damit beauftragt, tpelcher unterwegs hemerkte^.w» s» absichtlich d« ftr- Ure Stadt zu vermeiden iuchtsi'll»tzcä>asstv dm Weg außerhalb de» Wrten/liMug-ivon-welchM-Pyrsatze sie nur schwer abzubringen war. Wähpmd v«n per GerichtSdiener diese Person vor sich Herzchen läßt, und zu Zeiten schiehen pruß, kommt ihm der Gedanke bei, väß er dieselbe schon irgend einmal gesehen haben müsse, und beim länger» Nachsinnen erhält er Gewiß heit darüber Er schlägt hierauf den Weg zu seiner Privatwohnung M, doch,chejin Einfliegen in die Lange Gasse in der Pirnaischpn Borstadt wird Vie Taubstumme hartnäckig llstst > Mderspenstig« «ich- muß im wahren Sinne des- Wortes mittelst Schubes durch die Gasse gebracht werden, wobei sie absicht lich bemüht ist, ihr Gesicht zu verbergen. In der Mitte der Gasse soll sie in, das Haus, in welchem der GerichtSdiener wohnt, cintMn.; — neues Sttäuben und Umstärrdemachtn -7. doch es hilft nichts, der Mann des Gmchi-ist unerbittlich! In diesem kri tischen Augenblicke erhält sie plötzlich wie durch ein Wunder die Sprache wsoder ! „Herr.Sie ken nen wich, thun Gie mfr dfft einzigen Gefallen und bringen Sie mich niM.iff, chies. Haus!" Dies waren seit ihrer Einbringung,^^, ersten Tönp, dis sie ganz geläufig aussprach, Poch piese Pille bewirkte gerade das Gegentheil von dem, was sie bewirken soll; sie muß ins Haus hinein. Hier klärt sich das Rächsel auf. In diesem Hause, wo her Gerichtsdiener wohnt, hatte das Mädchen bei einer einzelnen Dame in Dien sten gestanden und war vor wenigen Tagen erst aus diesem Dienste entlassen worden. Die Untersuchung wird nun Herausstellen, ob natürliche Raffinerie *Md Leichtsinn sich des jungen, gar nicht übel auS- sehenden und ganz gesunden Mädchens bemächtigten, oder ob sie eine Beute der Verführung geworden ist- fast ist das letztere zu glauben, da dem Vernehmen nach noch zwei andere Personen eingebracht worden sein sollen, und zwar im Besitze von Bittschreiben von einer und derselben Hand geschrieben. (Dr. I.) Dresden, 30. Juli. In der letzten Woche^ des MonatS September, vom 24. ab, wird der größte Theil der königt. sächsischen Armee in ein engeres Cantonnement zwischen Meißen, Lommatzsch, Riesa und Großenhain zu Abhaltung gegenseitiger Hebun gen vereinigt werden. Nach vorläufiger Bestimmung wird hierzu, unter Commando des Generals der Reiterei Prinzen Johann Königl. Hoheit, ein Ar meecorps von 18 Infanterie- Bataillonen, 20 Reiter, , Schwadronen, 32 Geschützen, der Pionier- und Pon, tonier-Abtheilung und 2 Sektionen der SamtätS- Compagnie gebildet und zu den gedachten Uebungen in zwei Armee-Divisionen eingetheilt. — Das Ministerium des Innern erläßt ünterm 22. Juli folgende Bekanntmachung: Nachdem neuerdings von der kaiserlich ftanMschen Re gierung die Bestimmung getroffen worden ist, daß ausländischen Handwerkern und Ar bei fern jeder Art der Uebertrilt über die fr an zL fische Grenze nut dann gestattet sein solle, wenn dieselben darüber, daß ihnen tn Frankreich Beschäftigung bereits zugesichert sei, ingleichen über den Besitz von SO Fr. sich auSzuweisen vermögen, so wird-dieS ztir Nächachtmig für Alle, welche eine Jutereffe daran haben, anhurch bekannt gewacht. — In der am L7. Juli in Zitt au abgehalte- nen Generalversammlung der Aktionäre der Löbau- m diesem Jahre im »Quart.. W i«2.Qua«t.,: W ' BMntta: MWn wurden im ersten halben Jahre a. 0. 553 Thlr. 26 Rge. KM stttbr AvaMli, M zuchch gezahlt. An Zinsen wurden den Einlegern bei'm er sten Zinsberechnungstermine auf diese Zeit überhaupt 72 Thlr. 5 Ngr. 9 Pf, gewährt, p-elche thejls baar abgehoben, theilS zur Einlage geschlagen worden-sind. Dresden, 28. Juki. Unser dleSsährkgeS Vogel schießen nimmt Sonntag den 31. Juli seinen An fang und findet tn per -blichen Wette statt. Jeden Nachmittag ist vom Beginn des Schießens an bis AhßkchS 1» Uhr nm Schießfalon volles Cosirert, quAer- dem Dienstag, d. L Auanst, 7 Uhr Abends Prämien- khtttem für Knaben;« Mittwoch, den 3. Angust, ist Abends Illumination; Donnerstag Schützenmahl und Feuerwerks Freitag, den 5. August, von Nachmittags 4 Uhr an Doppelconcert; Sonnabend Beendigung des HaupffchießenS und Sonntag, den 7. August, Been digung des Vogelschießens überhaupt. — 29. Jfffi, Gestern Abend sprang hinter dem PaKiSggrtcn ein Dienstmädchen in die Elbe, weil sie dienstso--geworden war. Als sie bereits bis an den Hals yp M.assfr sich befunden, hat sie plötzlich den Entschluß zu sterben geändert, ist wieder herausgestie- grp lznh unschlüssig am Mr sitzen geblieben, wo sie hellte von der Polizei avfgefunden worden ist. - Die Pölizeitzatrouitlon Md die Ausstellung einzelner Posten in den belebten Straßen der Stadl, bewährt sich als sehr Mfckmäßig.- erst vorgestern Abend traf, eine solche ausgestellt« Schildwache auf dem Ueumarkte einen Burschen, der eben im Begriff war, einen silbernen Spssselöffel zu verkaufen, und der, als er den Poli- zejdlener bemerkte, den Löffel rycgwarf und die Flucht ergriff, Der Diener holt« den Burschen aber ein und es war nun solcher geständig, den Löffel kurz vorher seinem Krpdhemn gestohlen zu haben, um sich dadurch Geld zur Vogelwiese zu verschaffest,. In den. ersten Tagen der vergangenen Woche wurde in der Nähe Dre-deNs von der Gensdarmerie ein weibfiche- Hndividüum angehalten und ins königt. Landgericht gbgeliefert, welches in fast zerlumpte Klei der eingehüüt, mit einigen Groschen versehen und im Besitze rinpS vikigelefeven Schreibens war, in welchem in rührender Sprache die Absicht sich kund gab, dqs Mitleid für eine verkrüppelte und elternlose taub stumme Waise zu erregen. Diese Person wurde, da durchaus nichts aus ihr herauSzubringen war, dem hiesigen;sLaubstummeninstitute behufs der Untersuchnng des wirklichen Taubstummseins übergeben und Alles . aufgebyton, (UM über ihre Person Auskunft zu erhalten, was jedoch ohne Erfolg blieb. Dagegen führten die wissenschaftlichen Untersuchungen deS Direktors und des Arztes der Taubstummenanstalt beide Herren zu der Ueberzeugnng, daß das Taubstummsein auf Verstel lung beruhe und sie sprachen diese gewonnene Ueber- zeugung unverhohlen aus, doch schien die Person keine Notü davon zu nehmen, sondern blieb bei ihrem scheist« bar thierischen Stumpfsinne, selbst denZöglingen der Anstalt gegenüber, welche sie zum Schreiben Und Stricken zu veranlassen suchten. Unter solchen Um-